Radeln fürs Klima

Die Himmelsradler sind wieder unterwegs: Vom 30. Mai bis 19. Juni treten sie wieder für das Klima in die Pedale. „Ziel des STADTRADELN ist es, über einen breitensportlichen Wettbewerb das Fahrrad als umweltfreundliches, klimaschonendes und gesundes Verkehrsmittel stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken“, so Matthias Marx, Klimaschutzbeauftragter im Kirchenkreis Nordfriesland, der in diesem Jahr die Aktion koordiniert. „Wir wollen mit der Aktion ein Zeichen für mehr Lebensqualität, Klimaschutz und Radverkehrsförderung setzen.“ Gerade angesichts der Corona-Pandemie stelle das Fahrrad ein Fortbewegungsmittel mit geringem Infektionsrisiko dar, so Marx.

Die Teilnahme ist einfach: Unter www.stadtradeln.de registrieren sich die Benutzer. Dann wählen die Teilnehmender als Bundesland Schleswig-Holstein sowie den Kreis Nordfriesland aus und können sich dann für die Himmelsradler als Team des Kirchenkreises eintragen. Außerdem gibt es eine Smartphone-App. Zuletzt hatte der Kirchenkreis 2018 teilgenommen und dabei das größte Team mit der erfolgreichsten Kilometerzahl gestellt.

Dabei sein kann jeder, der einigermaßen sattelfest ist. Es zählt jeder gefahrene Kilometer, beruflich oder privat macht dabei keinen Unterschied. Auch außerhalb des Kreises, zum Beispiel im Radurlaub gefahrene Kilometer dürfen aufgeschrieben werden. Die App leistet dabei gute Dienste: Sie errechnet automatisch die gefahrenen Strecken. Auf’s Gewinnen kommt es nicht an: Was zählt, ist der Teamgeist und die Freude am Radfahren. „Das Stadtradeln entfaltet umso mehr Dynamik, je mehr Menschen mitmachen“, so Matthias Marx.

Info: Stadtradeln ist eine Kampagne des Netzwerks Klima-Bündnis. Dies Ziel ist es, möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen. Der Wettbewerb ist deutschlandweit und es können Städte, Gemeinden, Landkreise und Regionen und ihre Einwohner teilnehmen. Eines der Ziele ist, neben dem Klimaschutz, die Förderung des Radverkehrs mit Aktionen, bei denen den Kommunen eine bewährte, leicht umzusetzende Maßnahme zur Verfügung steht, um mit verhältnismäßig geringem Aufwand und Mitteln im wichtigen Bereich Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit für nachhaltige Mobilität aktiver zu werden. (Quelle: Wikipedia)

Ein kleiner Bär entdeckt den Kirchenkreis

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) hatte die Idee, einen EKJBummler auf die Reise durch den Kirchenkreis zu schicken: Er geht von einem zum Nächsten und wird nachher viel erzählen können. Weil aber der EKJBummler für junge Menschen gedacht ist, und die Großen mal wieder in die Röhre gucken, haben die Mitarbeitenden fix einen kleinen Bruder für den Bummler bestellt und ihn Öffentlichkeitsreferentin Inke Raabe anvertraut. Und die schickt ihn jetzt auf große Tour.

Kalle Kirchenkreis geht auf die Reise

„Kalle Kirchenkreis soll er heißen“, verrät Inke Raabe. Kalle sitzt bei ihr am Schreibtisch und versucht sich auch schon mal im Gitarrespielen. Er guckt ihr über die Schulter, und sie postet fleißig Fotos von ihm bei Instagram und Facebook. In wenigen Tagen gibt sie ihn jemand anderem: einem Ehrenamtlichen, einer Kita-Mitarbeiterin, einer Pastorin oder gar jemandem aus der Verwaltung? Kalle soll den Kirchenkreis entdecken und Fotos machen. Am Ende entsteht ein bunter Bilderbogen.

Menschen verbinden

„Wir möchten Menschen verbinden“, sagt Inke Raabe. Die Corona-Zeit ist ja noch nicht zu Ende, viele können sich nicht so begegnen, wie sie es sich wünschten. Und Kalle Kirchenkreis bietet eine Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu kommen, trotz physischer Distanz. Sie hofft, dass Kalle es sowohl bis St. Peter-Ording im Süden als auch bis nach List auf Sylt im Norden schafft. Denn so groß ist der Kirchenkreis. Und von überall gibt es etwas zu erzählen.

Info: Kalle Kirchenkreis reist in einem Koffer und hat ein Tagebuch bei sich. Dort möge sich jeder eintragen, der ihn zu Gast hat. Fotos gehen an raabe@erw-breklum.de. Und wer ganz heiß auf den kleinen Kerl ist, kann sich bei Inke Raabe melden. Sie wird wissen, wo er sich grade befindet.

Zwischen Kiez und Kirche

Keitum – „St. Pauli und Sylt haben viel gemeinsam“ – mit dieser gewagten und nicht ganz ernst gemeinten These begann Sighard Wilm seine Lesung in der St.-Severin-Kirche. Zum ersten Mal stellte er hier sein Buch „St. Pauli – meine Freiheit“ vor, das im März im Claudius-Verlag erschienen ist. „Eine fromme und freche Freiheitserklärung“, so beschreibt es der Verlag.

Sigard Wilm ist seit vielen Jahren Pastor auf St. Pauli. Und schon beim ersten Abschnitt seiner Lesung wurde deutlich, dass der Seelsorger mit allen Sinnen durch seinen Kiez geht. Die Gerüche, die Menschen, der Rummel, die Not – auf St. Pauli gibt es von all dem viel. Und dennoch: Es sind die Ambivalenzen, die das Leben dort so spannend machen: Da gibt es viel Rotlicht, aber auch viel Blaulicht. Es gibt Prominente, und es gibt Gestrandete. Es gibt sehr Arme, es gibt sehr Reiche. Sie alle kommen in der Kirche zusammen und feiern dort, so mag es die Gemeinde am liebsten, einen ganz traditionellen Gottesdienst.

Humanitäre Sofort-Hilfe für Geflüchtete

„Berühmt“ geworden war der Pastor während der Flüchtlingskrise. 300 Menschen strandeten in Hamburg und fielen durch die Ritzen des Sozialsystems. Sie sollten sich ausweisen, bevor ihnen Versorgung zustünde. Und weil viele das nicht konnten, drohten ihnen Hunger und Unterkühlung. „Als Kirche schauen wir aber nicht zuerst in den Pass, wir schauen zuerst auf den Menschen“, sagte Wilm. Und ohne es richtig beschlossen oder bis zum Ende durchdacht zu haben, öffnete er das Gotteshaus, und mehr als 100 Heimatlose fanden hier ein Dach über dem Kopf, gute Worte, und Dank der Mithilfe Vieler bekamen sie auch etwas zu essen. „Das hat mich damals tief bewegt“, so Sighard Wilm. „Wir improvisierten im freien Fall und fühlten uns doch getragen.“

Eine bunte Familie

„Ich habe die Hälfte des Tages Überraschung“, so der Pastor. Denn immer wieder stünden Menschen vor seiner Tür, die unaufschiebbar Hilfe brauchen. Sie wegzuschicken oder wegzudelegieren sei für ihn nie eine Option gewesen. In seinem Buch erzählt er viele Geschichten. Er erzählt auch von sich und seiner eigenen Geschichte: Aufgewachsen auf dem Dorf in einer sehr frommen Familie, habe er sich nie vorstellen können, einmal ausgerechnet in St. Pauli zu landen. Heute ist verheiratet mit einem Mann, und das Paar hat drei Pflegekinder aus unterschiedlichen Kulturen mit unterschiedlichen Religionen. „Wir sind eine sehr bunte Familie“, sagte er und lächelte dankbar.

Und immer zählt der Mensch

Was Sylt und St. Pauli verbindet, bedarf eines zweiten Blicks: An beiden Orten gibt es viel nackte Haut. Es gibt an beiden Orten sehr viele Tagestouristen, die sich eine kleine Auszeit gönnen und dabei nicht selten über die Stränge schlagen. Beide Orte werden oft klischeehaft wahrgenommen, sind aber im Innern voller Ambivalenzen. Und hier wie dort ist es der Mensch, der zählt, hier wie dort versammeln sich in den Kirchen Reiche und Arme, Promis und Gestrandete – auch wenn letztere auf Sylt sicher andere Hintergründe haben als die auf St. Pauli.

„St. Pauli – meine Freiheit“ hat 224 Seiten, ist als gebundenes Buch erschienen und kostet 20 Euro. „Freiheit, darunter verstehen viele, dass sie tun dürfen, worauf sie Lust haben“, sagte Sighard Wilm. „Vom christlichen Glauben herkommend bedeutet es aber, Menschen aus Ängsten und Abhängigkeiten herauszuführen.“

ISBN: 978-3-532-62849-2

Gemeinsam in die Zukunft

Hattstedt-Olderup – Vieles geht besser gemeinsam. Das erleben die Kirchengemeinden Hattstedt und Olderup nun seit bald 20 Jahren: Die Pastoren vertreten sich gegenseitig, sie gestalten gemeinsam besondere Gottesdienste, seit 13 Jahren gibt es einen gemeinsamen Gemeindebrief und immer mehr wächst zusammen, was bald auch, so schlagen es die Kirchengemeinderäte vor, zusammengehören soll: Zum 1. Januar 2022 könnte es eine neue Kirchengemeinde geben, die die beiden alten vereint.

Gemeindeversammlungen sind Teil des Verfahrens

„Im Januar diesen Jahres haben die Kirchengemeinderäte das Verfahren für die Fusion eingeleitet“, erklärt Ralf Pehmöller, Pastor in Olderup. „Dazu gehören Gemeindeversammlungen in beiden Kirchengemeinden, um die Voten der Gemeindeglieder zu hören und aufzugreifen. In Hattstedt findet diese am Dienstag, 2. Juni, um 19.30 Uhr in der Kirche statt, die Kirchengemeinde Olderup trifft sich am Sonntag, 14. Juni, um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftszentrum (DGZ) Arlewatt. Für beide Veranstaltungen gelten die Corona-Bedingungen: 50 Menschen können teilnehmen, sie sollten einen Mundschutz mitbringen und sich vorher angemeldet haben. Für das DGZ sollten, wenn möglich, Turnschuhe mitgebracht werden. An den Gemeindeversammlungen dürfen laut Gesetz nur Gemeindeglieder teilnehmen. Anmeldungen nimmt Simone Hahnefeld im gemeinsamen Kirchenbüro unter 04846/459 entgegen.

Vieles geht schon gemeinsam

„Wir freuen uns auf die Fusion“, sagt Jörn Jebsen, Pastor in Hattstedt. „Es gibt schon so viele Gemeinsamkeiten: Im Olderuper Gospelchor singen Hattstedter, im Hattstedter Posaunenchor spielen Olderuper, und auch der Kirchenchor besteht aus Mitgliedern beider Gemeinden.“ Seit 20 Jahren teilen sich die Gemeinden ihren Kirchenmusiker Igor Vlassov, das Frauenfrühstück in Horstedt sei ein gemeindeübergreifendes Erfolgsmodell. Und seit nunmehr einem Jahr organisieren sich die Pastoren in Arbeitsbereichen: Jörn Jebsen macht den Konfirmandenunterricht und die Seniorenarbeit in beiden Gemeinden, Ralf Pehmöller betreut die Kitas und die Schulen, und seit vielen Jahren übernimmt der Olderuper Pastor den Seelsorgebezirk Horstedt, der zur Kirchengemeinde Hattstedt gehört. „Horstedt ist eine Art Bindeglied zwischen den Gemeinden“, sagt Jörn Jebsen. Der Schul- und Sozialverband, der Sportverein und die Kita in Olderup gehören zu den sogenannten Osterdörfern. Hier arbeiten Horstedt, Arlewatt und Olderup bereits eng zusammen.

Sie müssen nicht, sie wollen

Die Fusion bringt keine finanziellen Vorteile und keinen Einspar-Effekt. Die Kirchengemeinden müssen nicht, sie wollen fusionieren. Allerdings, so die Pastoren, ist sie auf lange Sicht doch unausweichlich: „Bis zum Jahr 2030 wird es im Kirchenkreis aufgrund von Pensionierungen und nur geringem Nachwuchs rund ein Drittel weniger Pastorinnen und Pastoren geben“, so Ralf Pehmöller. „Gemeinsam sind wir sowohl personell als auch finanziell für die Zukunft besser aufgestellt.“

Info: Die Kirchengemeinde Hattstedt hat zurzeit etwa 2800 Gemeindeglieder, in Olderup sind es 600. Der Hattstedter Pastor hat eine ganze Pfarrstelle, Olderup ist mit 50 Prozent dotiert. Im neuen Gemeindegebiet gibt es zwei historische Gotteshäuser, zwei Kitas in kirchlicher Trägerschaft, zwei Friedhöfe und zwei Schulen.

Gottesdienste: So feiern wir aktuell

Unter bestimmten Bedingungen dürfen wieder Gottesdienste stattfinden: Mancherorts ist eine Anmeldung vonnöten. Wir informieren Sie hier so gut wie wir können, fragen Sie im Zweifel bei Ihrer Gemeinde nach. Bitte beachten Sie auch unsere Übersicht.

Kirchengemeinde Bredstedt

Die Kirchengemeinde Bredstedt lädt am Sonntag, 28.06., um 10 Uhr wieder ein zu einem Gottesdienst unter den Linden bei der St. Nikolai Kirche. Pastor Peter Schuchardt freut sich darauf, wieder viele Gottesdienstbesucher begrüßen zu können. Diesmal geht es um das Thema: „Verloren sein – gefunden werden“. Andy Buch hat wieder die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes. Sollte es regnen, wird der Gottesdienst in der Kirche gefeiert.

Kirchengemeinde Föhr/St. Johannis

Sonntags, 10 Uhr, „Sonntagsgebete“ in der Kirche

Kirchengemeinde Föhr/St. Nicolai

In der St.-Nicolai-Kirche in Wyk auf Föhr finden sonntags um 10 Uhr wieder Gottesdienste statt. Wir bitten alle Gottesdienstbesucher*innen, einen Mindestabstand von 1,50 m einzuhalten, sich beim Betreten der Kirche eine Maske aufzusetzen und die Hände zu desinfizieren. Desinfektionsmittel und Masken werden zur Verfügung gestellt. Die Sitzplätze in der Kirche sind markiert. Angehörige derselben Hausgemeinschaft können selbstverständlich zusammen sitzen. Die Küsterinnen werden Ihnen behilflich sein, sich mit der Einhaltung der neuen Vorgaben vertraut zu machen. Wir freuen uns, dass wir wieder in der Kirche Gottesdienst feiern können, und heißen Sie herzlich willkommen!

Kirchengemeinde Heverbund

Am Sonntag (28.) beginnt um 11 Uhr auf dem Parkplatz hinter der Kirche in Westerhever ein zentraler plattdeutscher Familiengottesdienst für Eiderstedt Mitte. Im Mittelpunkt steht die Geschichte vom verlorenen Schaf. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, wird um eine Anmeldung gebeten unter 04862/102970 und 17267.

Kirchengemeinde Joldelund

Der Gottesdienst in Joldelund morgen beginnt um 10 Uhr mit Posaunenchor im Pastoratsgarten, Schulstraße 17.

Kirchengemeinde Langenhorn

Morgen findet der Gottesdienst in der Langenhorner Kirche um 10 Uhr statt und anschließend um 11 Uhr ein Taufgottesdienst.

Kirchengemeinde Odenbüll-Nordstrand

Die Ev.-luth. Kirchengemeinde Nordstrand-Odenbüll lädt zu den sonntäglichen Gottesdiensten je nach Wetterlage um 9.30 Uhr Open-Air oder in die Odenbüller St. Vinzenz Kirche ein.

Parallel laden wir jeden Sonntag unter www.kirche-nordstrand.de und auf YouTube zu den Digital-Gottesdiensten ab 9.30 Uhr ein. Viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene bereichern durch eigene Video-Beiträge die Gottesdienste.

Kirchengemeinde Oldenswort

Oldenswort Die Kirchengemeinden im nordöstlichen Eiderstedt feiern momentan sonntags um 10 Uhr gemeinsam Gottesdienst in Oldenswort. Es wird um Anmeldung unter 04864/ 10141 gebeten. Darüber hinaus versendet Pastorin Thomsen-Krüger auf Anfrage einen Montagsimpuls. Neu ist der Podcast „Auf ein Wort“, der immer freitags um 17 Uhr auf anchor.fm erscheint.

Kirchengemeinde Witzwort-Uelvesbüll

Oldenswort Die Kirchengemeinden im nordöstlichen Eiderstedt feiern momentan sonntags um 10 Uhr gemeinsam Gottesdienst in Oldenswort. Es wird um Anmeldung unter 04864/ 10141 gebeten. Darüber hinaus versendet Pastorin Thomsen-Krüger auf Anfrage einen Montagsimpuls. Neu ist der Podcast „Auf ein Wort“, der immer freitags um 17 Uhr auf anchor.fm erscheint.

Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.

Während der weltweiten Corona-Krise ist die Situation der Menschen, die in ihrer Verzweiflung auf kleinen Booten versuchen, das Mittelmeer zu überqueren, vielfach aus unserem Bewusstsein verschwunden. Dabei hat sich an der humanitären Katastrophe im Mittelmeer nichts geändert: Über 15.900 Menschen sind seit 2014 im zentralen Mittelmeer ertrunken, 3.476 weitere im Westen und Osten. Die Südgrenze der EU ist damit die tödlichste Grenze der Welt.

„Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“ Mit diesem Satz brachte die hannoversche Pastorin Sandra Bils im Juni letzten Jahres auf dem Kirchentag in Dortmund auf den Punkt, was viele der 22 Millionen evangelischen Christen in Deutschland denken. Tausende Kirchentagsbesucher unterschrieben die Resolution „Schickt ein Schiff“ des EKD-Beauftragten für Migrations- und Flüchtlingsfragen. Im November wurde der Verein „Gemeinsam retten“ gegründet, dem mittlerweile über 460 Organisationen beigetreten sind, unter ihnen auch die Nordkirche.

Unter dem Motto „United4Rescue“ startete Anfang Dezember das Fundraising für die Beschaffung eines geeigneten Rettungsschiffes. Bei der Versteigerung für die 60 Meter lange „Poseidon“, einem Forschungsschiff des Helmholtz-Instituts in Kiel, bekam das Bündnis den Zuschlag. Mittlerweile wurde das Schiff an die Seenotretter von „Sea-Watch“ übergeben und es befindet sich in einer Umbauphase, die durch die Corona-Krise erschwert wird. Dennoch ist davon auszugehen, dass das Schiff in Kürze im Mittelmeer eingesetzt werden kann.

Der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, hat sich schon frühzeitig für die Seenotrettung der Menschen im Mittelmeer eingesetzt. „Wir dürfen nicht nur reden, wir müssen auch handeln,“ erklärt er seine Position.

Der Kirchenkreis Nordfriesland hat entschieden, dem Bündnis „United4Rescue“ beizutreten, um das Projekt mit Spenden und Kollekten zu unterstützen. Außerdem möchte der Kirchenkreis dazu beigetragen, ein Bewusstsein für die dramatische Situation der Menschen zu schaffen, die sich auf die gefährliche Reise über das Mittelmeer begeben. „Wir werden das Thema als Multiplikator auf der nächsten Synode einbringen und auch dort eine Kollekte für das Projekt zu sammeln“ betont Propst Jessen-Thiesen.

Weitere Informationen zu dem Bündnis unter www.united4rescue.com.

Ansprechpartner für Veranstaltungen im Kirchenkreis Nordfriesland ist der Ökumene-Beauftragte Karsten Wolff (wolff@erw-breklum.de)


Danke, liebe Familien!

Niebüll – Der 15. Mai ist der internationale Tag der Familie. Die Vereinten Nationen erklärten ihn 1993 zum Gedenktag. Im Corona-Jahr ist die Situationen für viele Familien ein besonders schwierig: Homeschooling, Home-Office, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, geschlossene Kitas, fehlendes Schulessen, keine unterstützenden Gruppenangebote für Familien mit Babys und Kleinkindern – all das müssten viele Eltern und Kinder gemeinsam bewältigen. Aber die Mitarbeitenden der Evangelischen Familienbildungsstätte des Diakonischen Werks Südtonderns (DW) halten Kontakt, telefonieren, posten in den Sozialen Netzwerken und kümmern sich. Sie alle nutzten den Gedenktag, um mit einem großen Banner am Eingang den Familien Dank für ihren Einsatz zuhause zu sagen.

Hohe Erwartungen an Eltern und kinder

„Wir sagen bewusst den ganzen Familien Dank“, so Kornelia Klawonn-Domin vom DW. „Denn es sind nicht nur die Eltern unter Druck, auch von den Kindern wird in diesen Tagen viel erwartet.“ Sie hofft, dass sie bald wieder die Türen der Familienbildungsstätte öffnen kann, damit Familien die Unterstützung bekommen, die sie brauchen.

Aus klein wird groß

Eine weitere Aktion ist mit diesem Tag verbunden. Sie heißt „…. aus klein wird groß“. In einem Umschlag verschenkt die Familienbildungsstätte Sonnenblumenkerne und lädt dazu ein, das Pflänzlein beim Wachsen zu beobachten und bis September Fotos mit Größenangaben zu schicken. Dieses kleine Geschenk kann ab sofort in der Ev. FBS, an den Klöntüren des DW Südtondern im Haus der Familie und der Werkstatt 1 abgeholt werden.

Familien sind eine wichtige Stütze der Gesellschaft

„Gerade in diesen Corona-Zeiten wird deutlich, dass wie die Evangelische Familienbildungsstätte brauchen, damit Familien sich begegnen können und Unterstützung finden“, sagte Propst Jessen-Thiesen, der sich eigens für den Tag der Familie auf den Weg nach Niebüll gemacht hatte. „Wir halten weiter Kontakt, bis wir wieder geöffnet sind und freuen uns auf die Zeit, wenn wir wieder alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in unserem Haus begrüßen können“, so Kornelia Klawonn-Domin. „Familien sind eine wichtige Stütze der Gesellschaft!“

Partystimmung im Seniorenheim

Bredstedt/Nordfriesland – Bewohnerinnen und Bewohner der Pflege-Einrichtungen trifft das Corona-Virus doppelt: Auf der einen Seite ist die Angst vor der Infektion, denn viele von ihnen gehören zur Risiko-Gruppe, auf der anderen Seite trennt sie die Kontaktsperre von denen, die sie lieben. Eine kleine Abwechslung, ein bisschen Unterhaltung, ein wenig Ablenkung – das bot das Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) in diesen Tagen: Die EKJBand tourte durchs Land und gab 13 Konzerte in Senioren-Heimen von St. Peter-Ording bis Niebüll.

„Tournee“ der EKJBand war ausgebucht

Peter Schuchardt begleitete die EKJBand gerne zu den Menschen, die ihm am Herzen liegen. In Bredstedt gibt es zwei Seniorenheime und ein Behindertenwohnheim, zu denen er als Pastor regelmäßig Kontakt hat: Er besucht die Bewohner zu Geburtstagen, begleitet sie in schwierigen Situationen und hält Gottesdienste. Jetzt in der Corona-Zeit ist das alles nicht möglich. Darum war er froh über das Angebot des EKJB und griff auch gleich selbst zur Gitarre. „Hoch auf dem gelben Wagen“ oder „An de Eck steiht een Jung mit een Tüddelband“ – auf der Terrasse, auf den Balkonen und an den Fenstern hörten Menschen zu und sangen mit. Sebastian Hurst, pädagogischer Mitarbeiter im EKJB, sorgte am Cajon für den Rhythmus, Milena Lübbens spielte Gitarre (an anderen Orten war Jannek Ketelsen dabei) und Anna Ihme vom EKJB, die die Aktion initiiert hatte, sorgte für die gute Laune. Auch für die alten Schlagen waren sich die jungen Leute nicht zu schade: Sie schmetterten gemeinsam mit den Bewohnern „Anita“ oder „Marmor, Stein und Eisen bricht“ – Lieder, die jeder kennt und aus dem Kopf mitsingen kann, so dass fast etwas wie Partystimmung unter den alten Leuten aufkam. „Unsere kleine Tournee war ausgebucht“, freut sich Anna Ihme. Und noch mehr freut sie sich über die Dankbarkeit, die lachenden Gesichter und darüber, dass sie gemeinsam eine halbe Stunde Fröhlichkeit bringen konnten.

Segen zum Abschluss

Das Team wurde an allen Orten vom Ortspastor oder der Ortspastorin begleitet. So auch hier: Peter Schuchardt begrüßte die Bewohner und sprach am Ende einen Segen. Und von den Fenstern und Balkonen gab es herzlichen Applaus zum Dank.

Nordstrand feiert auf Youtube

Nordstrand – Die Kirchengemeinde Odenbüll-Nordstrand war eine der schnellsten: Schon am 15. März, gleich zu Beginn der Corona-Krise, schaltete sie einen Gottesdienst aus der St. Vinzenz-Kirche. „Ich hatte einen sehr großen Tauferinnerungs-Gottesdienst geplant“, erzählt Pastor Thorsten Wiese, Kita-Kinder und Konfis sollten ihn für die Tauffamilien mitgestalten, aber daraus wurde so nichts. „Aber nun ist alles anders“, sagt er zu Beginn seines ersten Youtube-Gottesdienstes.

Viele Menschen beteiligen sich gerne

„Ich wollte ihnen allen trotzdem einen Gottesdienst anbieten“, sagt er im Gespräch. Seine Söhne haben ihn bei der Realisierung des Vorhabens unterstützt. Mit geringstem technischen Aufwand gelingt es, einen lebendigen Gottesdienst zu zaubern, der auf große Resonanz in der Gemeinde und darüber hinaus stößt. Es ist nichts weiter als eine Kompaktkamera, die die Filme macht. Dazu kommen viele Beiträge aus der Gemeinde: Da filmt sich eine Kirchengemeinderätin beim Lesen des 23. Psalms zu Hause, Kindergartenkinder singen im heimischen Flur, eine Erzieherin erzählt in ihrem Büro sitzend, wie sie sich fühlt und wie sehr sie die Kinder vermisst. Und Thorsten Wiese schneidet das mit dem schlichten Windows-Movie-Maker zusammen und lädt es bei Youtube hoch.

Der Upload dauert ein wenig länger als gewöhnlich

Eine kleine Panne gabs zu Beginn: Der Gottesdienst sollte um 10 Uhr online sein. Das kann man so programmieren, das ist eigentlich kein Problem. Weil das Netz auf der Insel nicht so schnell ist, schaltete die Familie Wiese zur Nacht alle eigenen Geräte ab und ließ das Gerät den Gottesdienst streamen. Aber man muss einen kleinen Trick kennen, um mehr als 20 Minuten Film hochladen zu dürfen: Youtube verweigerte den Upload. Da der Upload aber mehrere Stunden dauert, erschien dieser erste Gottesdienst mit etwas Verspätung.

Klickzahlen sind nicht wichtig

Inzwischen ist Routine eingekehrt. Thorsten Wiese weiß genau, was er braucht und was er sich wünscht. In den Abkündigungen lädt er zum Mitmachen ein, und viele haben Lust, sich an diesem Format zu beteiligen. So entsteht ein Gefühl von Gemeinschaft, von Zusammengehörigkeit trotz physischer Distanz. „Darauf kommt es mir an“, sagt der Pastor, „die Klickzahlen bedeuten mir nichts.“

Kirche zuhause – ein benutzerfreundliches Konzept

Die sind aber gut. Innerhalb weniger Stunden sehen sich mehr als 300 Menschen die Videos an. Sie enthalten alle Elemente einer normalen Feier, das ist dem Seelsorger wichtig. Und er erhält Rückmeldungen nicht nur von Nordstrandern, sondern von vielen, die sich der Gemeinde verbunden fühlen. Sie schicken ihm Emails und Bilder, wie sie den Gottesdienst auf der Terrasse oder im Garten verfolgen, mal morgens um 10, mal aber auch erst mittwochs um 3. „Es ist etwas benutzerfreundlicher“, sagt Thorsten Wiese nachdenklich. Er will versuchen, weiterhin Video-Gottesdienste anzubieten, auch wenn der normale Betrieb langsam wieder anläuft.

Corona-Hilfe für Indien

Risum-Lindholm – Die Corona-Pandemie trifft in Indien besonders hart die Ärmsten der Armen: Wegen der Ausgangssperre sind Lepra-Kranke und die Bewohner der Slums völlig auf sich selbst gestellt, ihnen droht der Hungertod. Hans-Peter Spießwinkel, der seit mehr als 20 Jahren die Partnerschaftsarbeit der Kirchengemeinde Risum-Lindholm betreut, konnte nun innerhalb kürzester Zeit eine Soforthilfe von 6000 Euro organisieren, für die sich Bischof Singh von der United Christian Interior Ministries (UICM) in einem Schreiben bedankt.

„Wir verteilen monatlich 10 Kilo Reis, 1 Kilo Daal und 1 Liter Öl an die Familien“, schreibt Singh. Dazu  würden Masken und Handschuhe sowie Desinfektionsmittel für die Hände ausgegeben. Die Verzweiflung in den Slums sei groß. Durch die Hilfe aus Deutschland habe in diesen dunklen Stunden die UCIM ein Licht der Hoffnung setzen können. Auch den Pastoren Indiens gehe es schlecht, da sie keinen Gottesdienst mehr feiern dürfen und so auch die Unterstützung der Gemeindeglieder durch Geld oder Naturalien nicht mehr bekommen. „Vor allem die Pastoren in den ländlichen Gemeinden und im Dschungel sind darum auf unsere Hilfe angewiesen“, so Singh.

Hans-Peter Spießwinkel hat die Indienpartnerschaft 1999 damals als Pastor der Kirchengemeinde Risum-Lindholm ins Leben gerufen, heute begleitet er diese Arbeit als Emeritus ehrenamtlich. Regelmäßig gibt es gegenseitige Besuche, es sind vielfach Freundschaften entstanden. Für die Spontanhilfe konnte Spießwinkel viele Spenden aus der Gemeinde gewinnen, aber auch aus ganz Nordfriesland und aus Hamburg und Umgebung.

Info: In den 20 Jahren Partnerschaft unterstützte die Partnerschaftsgruppe immer wieder Projekte, die nachhaltig der Selbsthilfe dienten: So entstanden zum Beispiel Solar- und Photovoltaik-Anlagen, ein Milch- und eine Hühnerfarm. Besonders letztere ermöglichten bäuerlichen Familien die Teilhabe an Gesellschaft und Bildung.