Schwabstedt hat eine neue Pastorin

Schwabstedt – Die Kirchengemeinde Schwabstedt hat eine neue Pastorin: Zum 1. April beginnt  Kirstin Kristoffersen ihren Dienst. Sie tritt damit die Nachfolge von Sylvia und Michael Goltz an, die im vergangenen Jahr nach St. Peter-Ording gewechselt waren.

„Ich komme mit einem sehr guten Gefühl“, so die 56-Jährige. Aus der Gemeinde erreichen sie jetzt schon viele Signale, dass man sich auf sie freue und dass sie herzlich willkommen sei. In diesen Tagen zieht sie mit ihrem Lebensgefährten Dieter Jessen in das Pastorat, und die Seelsorgerin freut sich darauf, die Gemeinde mit dem Fahrrad zu erkunden und in ihrer Freizeit die schöne Treene-Landschaft auf Spaziergängen zu entdecken.

Geboren ist Kirstin Kristoffersen in Rendsburg. Nach dem Studium in Kiel, Münster und Wien begann sie ihr Vikariat in Niebüll-Deezbüll. 2001 zog sie mit ihren beiden Kindern nach Dänemark und war 15 Jahre lang Pastorin der nordschleswigschen Gemeinde mit Sitz in Feldstedt und Tingleff.

Im Herbst 2016 wechselte sie nach Hamburg-Lurup. Der Wechsel reizte sie, sie hatte immer schon Interesse an sozialer Arbeit, da war in Hamburgs Stadtrand mit einer Kirchenmitgliedschaft von 20 Prozent viel Potential. „Kirstins Anliegen ist für alle immer sofort spürbar: dass die Kirche ein Ort ist, wo sich Menschen wohlfühlen, angenommen und getröstet, verstanden und begleitet“, so steht es auf der Homepage der Auferstehungsgemeinde zu ihrem Abschied. „Und so ist sie in gleicher Weise als Pastorin wie als Mensch mit den Herzen so vieler Menschen verbunden. Das gilt für die Kinder im Kindergarten Binsenort mit dem Team der Mitarbeitenden genauso wie für alte Menschen, für Konfis wie die Kantorei, in der sie als begeisterte Sängerin mit am Start war.“

Der Umzug nach Schwabstedt fühlt sich für die Seelsorgerin an wie ein Nachhause-Kommen. Sie hat sich vorgenommen, erst einmal zu gucken, was da ist und mit dem vielen Guten weiterzuarbeiten. Ihr liegen besonders die Amtshandlungen am Herzen, sie sind eine Gelegenheit mit Menschen in Kontakt zu kommen und die gute Botschaft auf ihr Leben zu übertragen. Aber sie freut sich auch sehr auf die Arbeit mit  den Konfirmanden. So Corona es erlaubt, will sie gern noch etwas mit den Konfis unternehmen, die in der Zeit der Pandemie nur wenig Unterricht und damit wenig Gelegenheit zur Begegnung hatten. „Ich möchte gern die jungen Menschen mitnehmen“, sagt sie und hofft, in Schwabstedt Familienkirche, wie sie sie in Hamburg mit Jochem Westhof kennengelernt hat, etablieren zu können.

„Diese Kirche ist ein echtes Kleinod“, sagt die Theologin und schaut sich ein wenig verträumt in der St.-Jakobi-Kirche um. „Meine Kirche wie sie im Buche steht“ – das Büchlein hat sie längst und liest gern in den Geschichten, die Schwabstedter von ihrem Gotteshaus erzählen. Offiziell eingeführt wird sie am 25. April von Propst Jürgen Jessen-Thiesen.

You’ll never walk alone

Manchmal kommt der Tod zur Unzeit: Wenn ein Familienmitglied krank wird, sterbenskrank, dann leiden alle mit, dann ist nichts mehr wie es war, und manch unbeschwerte Kindheit nimmt ein jähes Ende. Im Wilhelminen-Hospiz Niebüll gibt es für sie die Anlaufstelle „Trau Dich!“. Hier finden Familien Rat, Trost und Begleitung, manchmal über Jahre hinweg. Ihre Arbeit unterstützte nun das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) mit der Aktion „You‘ll never walk alone“: In vier Wochen bewegten sich Freunde des EKJB 1500 Kilometer ohne Motor, und für jeden Kilometer gab es einen Euro für die gute Sache.

Gegen den Corona-Blues

„Anfang des Jahres haben wir festgestellt, dass unsere jungen Leute richtig im Corona-Blues sind“, so Anna Ihme bei der Übergabe. „Sie brauchten eine Aufgabe und ein Ziel.“ Und so war das Team um die Pädagogin zu der Idee einer Art Challenge gekommen. Vier Wochen lang war es die Aufgabe, möglichst viele Kilometer ohne Motor zurückzulegen und diese dem EKJB zu vermelden. „Wir wollten die jungen Menschen in Bewegung bringen“, so Anna Ihme, und sie freut sich riesig, dass das angepeilte Ziel von 1500 Kilometern erreicht wurde.

Die Strecken wurden zu Fuß, per Fahrrad oder auch mit dem Pferd zurückgelegt. Der eifrigste Teilnehmer erwanderte 180 Kilometer, im Schnitt bewegte sich jeder gut 27 Kilometer. Es waren 55 Teilnehmende, darunter auch Erwachsene und ältere EKJB-Freunde. Der Rosenmontag, so witzelte die Pädagogin, habe nicht zu wesentlichen Einschnitten in die Bewegungs-Aktivität geführt, schlechtes Wetter dagegen sei ebenso deutlich in der Kurve sichtbar wie die schönen Vorfrühlingstage.

Begleitung in schweren Situationen

„Wir freuen uns riesig“, so Mareike Carstensen von Trau-Dich. Mit ihrer Kollegin Heike Behrens-Schulz begleitet sie 30 bis 40 junge Menschen pro Jahr. Es gibt Trauergruppen für Eltern und Kinder, Projekte in Schulen und Kindergärten und immer wieder Einzelberatungen. „Wie bereite ich mein Kind auf die Beerdigung vor?“ ist eine wiederkehrende Frage. Auch ob und wie es möglich ist, Mama oder Papa im Krankenzimmer oder im Hospiz zu besuchen, wenn der körperliche Verfall schon so sehr sichtbar ist. Dass Krebs kein niedliches Krabbeltier vom Strand sondern eine aggressive Zellwucherung ist, muss so erklärt werden, dass es nicht zusätzlich Ängste schürt und doch ehrlich bleibt – dabei helfen die Beraterinnen von der Anlaufstelle. „Wir sind ein niedrigschwelliges Angebot, das ist wichtig“, ergänzt Heike Behrens-Schulz. Und dabei helfen besonders entsprechende Aktivitäten wie ein gemeinsames Bowlen oder der Besuch eines Klettergartens, und dafür kann das gespendete Geld gut verwendet werden.

„Bewegung ist ein gutes Stichwort“, sagt Annegret Wegner-Braun, Pröpstin für den Nordbezirk des Kirchenkreises, der einen Teil der Spende übernimmt. „Wichtig ist: Gott geht mit, egal, was auch passiert. Ich bedanke mich sehr herzlich für Ihre Arbeit.“

You’ll never walk alone

Manchmal kommt der Tod zur Unzeit: Wenn ein Familienmitglied krank wird, sterbenskrank, dann leiden alle mit, dann ist nichts mehr wie es war, und manch unbeschwerte Kindheit nimmt ein jähes Ende. Im Wilhelminen-Hospiz Niebüll gibt es für sie die Anlaufstelle „Trau Dich!“. Hier finden Familien Rat, Trost und Begleitung, manchmal über Jahre hinweg. Ihre Arbeit unterstützte nun das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) mit der Aktion „You‘ll never walk alone“: In vier Wochen bewegten sich Freunde des EKJB 1500 Kilometer ohne Motor, und für jeden Kilometer gab es einen Euro für die gute Sache.

Gegen den Corona-Blues

„Anfang des Jahres haben wir festgestellt, dass unsere jungen Leute richtig im Corona-Blues sind“, so Anna Ihme bei der Übergabe. „Sie brauchten eine Aufgabe und ein Ziel.“ Und so war das Team um die Pädagogin zu der Idee einer Art Challenge gekommen. Vier Wochen lang war es die Aufgabe, möglichst viele Kilometer ohne Motor zurückzulegen und diese dem EKJB zu vermelden. „Wir wollten die jungen Menschen in Bewegung bringen“, so Anna Ihme, und sie freut sich riesig, dass das angepeilte Ziel von 1500 Kilometern erreicht wurde.

Die Strecken wurden zu Fuß, per Fahrrad oder auch mit dem Pferd zurückgelegt. Der eifrigste Teilnehmer erwanderte 180 Kilometer, im Schnitt bewegte sich jeder gut 27 Kilometer. Es waren 55 Teilnehmende, darunter auch Erwachsene und ältere EKJB-Freunde. Der Rosenmontag, so witzelte die Pädagogin, habe nicht zu wesentlichen Einschnitten in die Bewegungs-Aktivität geführt, schlechtes Wetter dagegen sei ebenso deutlich in der Kurve sichtbar wie die schönen Vorfrühlingstage.

Begleitung in schweren Situationen

„Wir freuen uns riesig“, so Mareike Carstensen von Trau-Dich. Mit ihrer Kollegin Heike Behrens-Schulz begleitet sie 30 bis 40 junge Menschen pro Jahr. Es gibt Trauergruppen für Eltern und Kinder, Projekte in Schulen und Kindergärten und immer wieder Einzelberatungen. „Wie bereite ich mein Kind auf die Beerdigung vor?“ ist eine wiederkehrende Frage. Auch ob und wie es möglich ist, Mama oder Papa im Krankenzimmer oder im Hospiz zu besuchen, wenn der körperliche Verfall schon so sehr sichtbar ist. Dass Krebs kein niedliches Krabbeltier vom Strand sondern eine aggressive Zellwucherung ist, muss so erklärt werden, dass es nicht zusätzlich Ängste schürt und doch ehrlich bleibt – dabei helfen die Beraterinnen von der Anlaufstelle. „Wir sind ein niedrigschwelliges Angebot, das ist wichtig“, ergänzt Heike Behrens-Schulz. Und dabei helfen besonders entsprechende Aktivitäten wie ein gemeinsames Bowlen oder der Besuch eines Klettergartens, und dafür kann das gespendete Geld gut verwendet werden.

„Bewegung ist ein gutes Stichwort“, sagt Annegret Wegner-Braun, Pröpstin für den Nordbezirk des Kirchenkreises, der einen Teil der Spende übernimmt. „Wichtig ist: Gott geht mit, egal, was auch passiert. Ich bedanke mich sehr herzlich für Ihre Arbeit.“

Ein Fonds für das Klima

Mit großer Mehrheit hat die Synode des Kirchenkreises Nordfriesland auf ihrer jüngsten Sitzung die Einrichtung eines Klima-Fonds beschlossen: 150000 Euro sollen bis auf weiteres jährlich den Gemeinden und Einrichtungen für umweltfreundliche Heizungsanlagen zur Verfügung gestellt werden.

Klimafreundliche Alternative attraktiv machen

Den Antrag brachte Matthias Krämer für den Bau- und Klimaausschuss ein und stellte das Konzept vor, dass Matthias Marx als Klimaschutzmanager des Kirchenkreises entwickelt hatte. „Bereits 2012 wurde das Integrierte Klimaschutzkonzept für die Nordkirche veröffentlicht“, erklärte er. Seit 2015 gebe es ein Klimaschutzgesetz, das eine Absenkung der Treibhaus-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf Null festsetze. Das zu erreichen sei nur möglich, wenn man den CO2-Ausstoß kirchlicher Gebäude senke, die noch zumeist mit Gas oder Öl beheizt werden. Das sei auch wirtschaftlich eine gute Entscheidung, so Krämer, weil so in den nächsten 30 Jahre bis zu 1,7 Millionen an CO2-Steuer eingespart werden könnten, die Investitionen würden sich schon zehn Jahre früher amortisiert haben. Nach dem Willen der Kirchenkreis-Synode können nun Gemeinden oder Einrichtungen, die eh gerade eine neue Heizungsanlage brauchen, dafür Gelder und Darlehen beantragen. Das soll ihnen die Entscheidung für klimafreundliche Alternativen leichter machen.

Vorausschauende Finanzplanung

Ein weiterer Punkt der Synodal-Tagung, die zum ersten Mal in digitaler Form stattfand, war der Jahresabschluss 2019. Insgesamt blieb der Kirchenkreis mit knapp 1,4 Millionen Euro unter der im Haushaltsplan veranschlagten Summe. Mit Blick auf die Pandemie-geplagte Konjunktur, die voraussichtlich zu erheblichen Mindereinnahmen im Jahr 2020 führen wird, wurde dieses Geld in die Ausgleichsrücklage verschoben. „Wir wissen noch nicht wirklich, wie es kommen wird“, so Pröpstin Annegret Wegner-Braun, die sowohl Jahresabschluss als auch den Haushaltsplan für 2021 einbrachte, „und damit gilt es umzugehen.“ Nach den Prognosen sei in den nächsten Jahren mit Mindereinnahmen von fast zwei Millionen Euro jährlich zu rechnen.

Die Propstei im Norden

In ihrem Bericht lenkte die Pröpstin den Blick der Synodalen auf den Nordbereich des Kirchenkreises, für den sie zuständig ist. „Das ist ein kulturell, historisch und landschaftlich interessanter Lebensraum“, sagte sie. Als Grenzregion spiele hier die Nähe zu den dänischen Nachbarn eine besondere Rolle, auf den Inseln und Halligen präge der Tourismus den Lebensrhythmus, und sie warb eindrücklich um Verständnis für die besondere Situation der Gemeinden, die sich daraus, insbesondere auf Sylt, ergebe. „Das Nebeneinander von Festlands- und Inselgemeinden in unserem Kirchenkreis ist nicht immer spannungsfrei“, sagte sie. „Wir müssen einander wahrnehmen lernen“, so die Pröpstin, „Verschiedenheit ist nicht trennend, sondern bereichernd.“

1. Digitalsynode: Großer Dank an alle Mitwirkenden

Weitere Themen waren der Bericht aus dem Ausschuss für Frauenarbeit sowie ein Bericht aus der Landessynode. Neue stellvertretende Mitglieder im Bau- und Klima-Ausschuss sind Hartmut Jessen und Karin Penno-Burmeister, in den Nominierungsausschuss wurden Kerrin Ingwersen-Lentfer und Hardy Hansen gewählt. Birgit Watter wurde von der Synode zum stellvertretenden Mitglied des Finanzausschusses bestimmt.

Die digitale Synode dauerte insgesamt mehr als fünf Stunden. Das war herausfordernd, aber machbar. „Wir bedanken uns bei allen fürs Mitmachen und für Ihre Geduld“, so Präses Jürgen Kolk. Ein besonderer Dank ging an die Mitarbeitenden der IT und an die Gremienassistentin Gabriele Carstens, die im Hintergrund dafür gesorgt hatten, dass alles gut funktionierte.

Weltgebetstag digital und analog

Nordfriesland – Immer am 1. Freitag im März feiern Christinnen und Christen den Weltgebetstag (WGT) der Frauen. Auch in Nordfriesland wird er seit vielen Jahren in zahlreichen Gemeinden begangen, vorbereitet in ökumenischer Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen, und er erfreut sich bei Frauen und Männern gleichermaßen zunehmender Beliebtheit. Pandemiebedingt ist in diesem Jahr manches anders. Gefeiert wird am Freitag, 5. März, trotzdem: auf Youtube, als offenes Angebot oder unter den gegebenen Hygiene-Vorschriften als Gottesdienst vor Ort.

In diesem Jahr kommt die Liturgie aus Vanuatu, das ist eine Inselgruppe im Südpazifik. Vieles ist in dem Land noch schwierig: Mädchen und Jungen haben ungleichen Zugang zu Bildung, es gibt viel Arbeits- und damit Perspektivlosigkeit für junge Menschen, Gewalt gegen Frauen ist ein großes Thema. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf dem Klimawandel und seinen Folgen, die für den Inselstaat jetzt schon gravierend sind. „Informiert beten, betend handeln“ ist das Motto jedes Weltgebetstags, auch in diesem Jahr informiert die Gottesdienstordnung über das ferne Land, Lieder und Gebete sind abgestimmt auf die Umstände. Präsenzgottesdienste gibt es dazu in Mildstedt ab 17 Uhr, in Schwesing ab 19 Uhr, in Enge ab 19.30 Uhr und in Fahretoft ab 14.30 Uhr. Zu den Gottesdiensten müssen Interessierte sich in der jeweiligen Gemeinde anmelden, währenddessen ist das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes Pflicht.

Gemeinsam haben Frauen aus ganz Nordfriesland ein Gottesdienst-Video erstellt, das bei Youtube, https://youtu.be/6U7w-qXLo8E ab 17 Uhr zur Verfügung steht. Dabei gibt es auch die Möglichkeit, sich im Chat zu begegnen und sich auszutauschen. An manchen Orten gibt es alternative Angebote: So ist zum Beispiel die Bargumer Kirche von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet, immer zur vollen Stunde zeigt das WGT-Team den Gottesdienstfilm des Kirchenkreises, in dem auch Bargumerinnen mitwirken, und Bilder. Im Lutherhof der Kirchengemeinde Breklum kann man von 15 bis 17 Uhr einen Wandelgottesdienst erleben, ab 18 Uhr gibt es einen Telefongottesdienst unter der Nummer 022165048856, Pin: 796435. Die Region Eiderstedt lädt ab 19.,30 Uhr zu einem Zoom-Gottesdienst ein, Anmeldung unter oldenswort@kirche-eiderstedt.de. Die Kirchengemeinde Husum bringt gerne Material zum Selberfeiern in die Häuser, dazu nimmt Heike Braren unter 04841/7725256 Anmeldungen entgegen.

Der digitale Gottesdienst zum Weltgebetstag beginnt am Freitag, 5. März, um 17 Uhr.

Unsere Spenden sind in diesem Jahr noch nötiger als sonst. Wir bitten herzlich um Ihre Kollekte:

Unter folgender Kontonummer können Sie spenden:
Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.
Evangelische Bank EG, Kassel
IBAN: DE60 5206 0410 0004 0045 40
BIC: GENODEF1EK1

Hier geht es direkt zum Spendenkonto

Sei frech, wild und wunderbar

Nordfriesland – Wer kennt sie nicht, die wunderbar wild-freche Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter oder kurz Pippi Langstrumpf? Astrid Lindgren erweckte das kecke Mädchen mit den Sommersprossen und den roten Zöpfen bereits 1945 zum Leben, seitdem wurde das Buch in 77 Sprachen übersetzt, und die kleine Schwedin mit den Superkräften begeistert und ermutigt seitdem Kleine und Große. „Sei frech, wild und wunderbar“, so heißt darum auch die Aktion des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros Nordfriesland (EKJB). 100 kleine Nordfriesen erhalten in diesen Tagen ihre „Pippi-Post“ – ganz analog über den Briefkasten.

Die Mitarbeitenden des EKJB hatten zuvor eine E-Mail an alle Kirchengemeinden mit der Bitte um Weiterleitung geschickt. Darin wurden zunächst die Eltern gebeten, an einer Umfrage teilzunehmen und abschließend die Adresse ihres wunderbar frech-wilden Kindes anzugeben. Innerhalb weniger Tage lagen die anvisierten 100 Anmeldungen vor, und ab ging die „Pippi-Post“: Die Mitarbeiten versandten Umschläge, die Aufkleber, den Link zu einem Hörspiel, ein Quiz und einen kleinen Tuschkasten mit Zubehör enthielten, dazu eine Playlist mit Titeln „zum Hören, Mitsingen, Tanzen, Freuen und Jubeln“. In vier Schritten werden die Kinder damit zu Spiel und Kreativität animiert, vor allem aber dazu, anhand der Figur der Pippi Langstrumpf eigene Stärken wiederzuentdecken und ruhig auch mal kraftvoll den Aufstand zu proben.

„Wir wollen damit Kindern Mut machen, dass sie sich nicht unterkriegen lassen sollen in dieser doch etwas verrückten Zeit“, so Susanne Kunsmann vom EKJB. Pippi Langstrumpf sei, so habe es Astrid Lindgren einmal beschrieben, aufs Tiefste überzeugt von ihrer Stärke, das sei das Geheimnis ihrer Kraft. „In diesem Sinne hoffen wir, dass unser Projekt dazu beiträgt, dass wir gleiches auch demnächst über 100 kleine Nordfriesen und Nordfriesinnen sagen können“, so die Pädagogin. „Pippi ist mutig und selbstbewusst, sie lässt sich von den Erwachsenen nicht in ihr Leben reinreden“, so pädagogische Mitarbeiterin Anna Ihme. Freiräume, wie Pippi sie genießt, müssen sich viele Kinder im Home-Schooling freiträumen, dazu soll die  Pippi-Post helfen. Tabea Japsen, Mitarbeiterin im Bundesfreiwilligendienst, ist besonders begeistert von der Playlist mit Stark- und Mutmachliedern.

Die Kinder dürfen ihre „Pippi-Kunstwerke“ übrigens abfotografieren und dem EKJB zusenden, damit sie in einer Fotogalerie veröffentlicht werden können. Ach ja, und wer das „Pippi-Quiz“ ausgefüllt wieder an das EKJB schickt, nimmt automatisch an einer Verlosung teil und erhält mit etwas Glück ein persönliches Pippi-Langstrumpf-Paket als Geschenk.

Neue Impulse zur Fastenzeit

Die Fastenimpulse aus Nordfriesland gehen in die zweite Runde: Schon im vergangenen Jahr hatten die drei Pastoren Heike Braren (Husum), Leif Mennrich (Referat Christliche Profilbildung) und Joachim Kretschmar (Evangelische Akademie der Nordkirche) Menschen um ihre Gedanken zum Jahresthema des Kirchenkreises gebeten. In diesem Jahr lautet das Jahresthema „Was brauchst DU?“ – verschiedene Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens  – unter anderem Bischof Gothart Magaard und Ministerpräsident Daniel Günther –  aber auch Alltagsmenschen kommen zu Wort, in der Zeit vom Aschermittwoch bis zum Ostermontag gibt es jeden Tag einen kurzen Text und ein dazu passendes Bild.

Im vergangenen Jahr war das Projekt sehr erfolgreich gelaufen: Mehr als 300 Menschen hatten die Fastenimpulse als Email oder über die sozialen Netzwerke abonniert. Nachdenklich blickt das Team zurück, damals begann das Versenden der kleinen Botschaften fast zeitgleich mit dem Corona-Lockdown: „Wir kamen zufällig zur rechten Zeit“, sagt Leif Mennrich. Offenbar sei in der Krise ein Bedürfnis nach Nahrung für die Seele, nach Kontakt und nach einer Kirche, die zu den Menschen kommt, gewachsen.

„Was brauchst du?“ – das ist die Leitfrage, die die Autoren mit auf den Weg bekommen haben, und die in diesen Tagen noch einmal eine neue Bedeutung erhält. Zwar soll auch im diesen Jahr das Virus nicht im Mittelpunkt stehen, aber es prägt viele Texte, die das Team erreichen. Das hat auch mit dem Thema zu tun. „Viele denken momentan darüber nach, was ihr Leben bestimmt, was sie wirklich brauchen und was sie sehnlich vermissen“, sagt Heike Braren. Und es sei spannend zu erleben, wie unterschiedlich die Antworten ausfallen: Für einen Postboten ist es anders als für eine Pastorin, der Kreisjägermeister hat andere Gedanken als zum Beispiel ein Zugführer, eine Pflegekraft trifft die Frage anders als eine Mutter von drei Kindern.

Die kleinen Texte werden per Email versandt sowie bei Facebook und Instagramm veröffentlicht. Auf Webseite www.fastenimpulse-nf.de finden sich weitere Informationen und Subskriptionsmöglichkeiten. Die Aktion geht vom 17. Februar bis zum 5. April, die tägliche Lesezeit beträgt etwa zwanzig Sekunden. „Die Texte sind ganz unterschiedlich“, freut sich Joachim Kretschmar. „Sie erzählen manchmal von Alltagsbegebenheiten, aber auch von der Hoffnung, die die Autoren trägt.“

Was vom Krieg übrigblieb

Die Kölner Autorin Sabine Bode ist eine renommierte Expertin auf dem Gebiet seelischer Kriegsfolgen. Sie schreibt unter anderem über die Generation der Kinder der Kriegskinder des Zweiten Weltkriegs. Denn der zweite Weltkrieg hinterlässt Spuren auch in die zweite und dritte Generation hinein.

Den zwischen 1960 und 1975 Geborenen, die als Friedenskinder in den Zeiten des Wohlstands aufwuchsen, fehlte es an nichts. Doch warum haben dennoch viele von Ihnen das Gefühl, nicht genau zu wissen, wer sie sind und wohin sie wollen? Wo liegen die Ursachen für eine diffuse Angst vor der Zukunft? Weshalb bleiben so viele von ihnen kinderlos?

Bodes These ist, dass ihre tiefsitzende Verunsicherung von den Eltern und Großeltern stammt, die ihre Kriegstraumata nicht verarbeitet haben. Ist es möglich, dass eine Zeit, die über 75 Jahre zurückliegt, so stark in ihr Leben als nachgeborene Kinder hineinwirkt?

In Fallbeispielen legt Bode dar, wie die Beziehung zu ihren Eltern und das in den Familien weit verbreitete Schweigen über den Krieg diese Generation prägte.

Die Veranstaltung geht außerdem der Frage nach, ob das Schweigen über die familiären Vorkommnisse auch dazu führen könnte, dass sich rechte Gesinnungen und Tendenzen ausbreiten, womöglich wurden sie sogar, bewusst oder unbewusst, von Generation zu Generation weitergegeben?

Zunehmend werden, auch in Nordfriesland, Symbole, Sprache und geschichtliche Zusammenhänge für teils spektakuläre Aktionen genutzt, die vermuten lassen, dass vergessen oder verdrängt wurde, was diese mit dem Weltkrieg und den schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus zu tun haben. Ist das nur gedankenlose Gleichgültigkeit oder Unwissenheit oder könnte es einen Zusammenhang geben zu den vielfach nicht aufgearbeiteten Familiengeschichten?

ONLINE am Montag, den 22. Februar 2021, 18:30 Uhr; Anmeldung per Mail über:   flensburg@rbt-sh.de

Die Veranstaltung wird organisiert durch den Kreisjugendring Nordfriesland, das Eiderstedter Forum, das Evangelische Regionalzentrum Westküste, die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund, den Kirchenkreis Nordfriesland, das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Flensburg des AWO Landesverbandes SH e.V., das Diakonische Werk Husum und Fremde brauchen Freunde e.V.

Eine neue Pastorin für Hooge

Hallig Hooge – Leben auf der Hallig, das muss man schon wollen. Es ist eine Entscheidung für eine kleine Gemeinschaft mit großer Außenwirkung, es ist eine Entscheidung für die Stille und eine Absage an die Mobilität. Es ist eine Entscheidung für ein Leben mitten im Meer, denn etwa fünf Mal im Jahr läuft die Hallig voll, dann ist landunter angesagt, und dann schlägt das Wasser schon mal beunruhigend gegen die Haustür. Hildegard Rugenstein hat sich für dieses Leben entschieden. Zum 1. Februar wird sie die Pfarrstelle auf der Hallig übernehmen.

Hildegard Rugenstein wuchs in Caputh bei Potsdam auf, sie studierte Theologie an der Humboldt-Universität im damaligen Berlin-Ost und engagierte sich für politische Veränderungen in der DDR. 1984 trat sie ihre erste Pfarrstelle in der französisch-reformierten Gemeinde Potsdam an. „Französich-reformiert“ das bezieht sich auf die sogenannten Hugenotten, eine Bewegung von französischen Protestanten, die ab 1560 als Religionsflüchtlinge neue Heimaten suchten und fanden. Die Potsdamer Gemeinde war sehr klein, als Rugenstein dort anfing, sie wirkte mehr als 30 Jahre dort, und es etablierte sich im Laufe der Zeit ein größerer Kreis von engagierten Christinnen und Christen. Zusätzlich wurde ihr eine hugenottische Dorfpfarrstelle in Mecklenburg-Vorpommern anvertraut. So schließt sich der Kreis für die 62-Jährige: Sie kennt das Leben in kleinen Gemeinschaften, und sie schätzt die Mentalität von Menschen wird, die über Generationen verwurzelt sind. Sie freut sich sehr auf Hooge, auf die generationsübergreifende Arbeit, auf die Menschen und auf die Gäste, die das kleine Eiland besuchen.

Ihr Ehemann Björn, ein sehr engagierter Laientheologe, begleitet sie auf diesem Weg, die Kinder leben im Ausland – die Familie ist das Skypen gewohnt, und Hooge ist internettechnisch gut angebunden. Seetüchtig ist Hildegard Rugenstein allemal, auch wenn sie selber nur noch selten aktiv segelt.

Fünf Jahre lang war die Stelle vakant. Gertrude von Holdt-Schermulyhielt als beauftragte Prädikantin Gottesdienste, auch Taufen, Beerdigungen und Hochzeiten und arbeitete im Büro. Der Einführungsgottesdienst – wetterbedingt verschoben – findet zu einem späteren Zeitpunkt statt.

Trost und Segen – analog und digital

Gottesdienste sind Ausdruck kirchlichen Lebens, Orte der Begegnung, des Trostes und der Kraft. Daran ändern der Corona-Virus und die mit ihm verbundenen Einschränkungen nichts – wohl aber an der Form, wie wir sie feiern. Jede Kirchengemeinde entscheidet für sich, ob sie innerhalb des strengen hygienischen Rahmens Präsenzgottesdienste anbietet oder ob sie nach alternativen Formen sucht.

Präsenz-Gottesdienste

Präsenzgottesdienste gibt es derzeit auf Nordstrand, in Viöl und Mildstedt, in Bredstedt, Breklum, Langenhorn, Bordelum, Niebüll, Ladelund-Karlum, Keitum, Pellworm und auf Amrum. Je nach Kirchengröße ist die TeilnehmerInnenzahl begrenzt, und auch während des Gottesdienstes muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Bitte melden Sie sich unbedingt an, damit Infektionsketten nachgewiesen und ggf. unterbrochen werden können. Es kann kurzfristig zu Änderungen kommen, bitte informieren Sie sich in Ihrer Kirchengemeinde.

Angebote im Internet

Alternativ gibt es verschiedene digitale Formate. Die Kirchengemeinde Husum veröffentlicht in unregelmäßigen Abständen einen kleinen, sorgfältig vorbereiteten Gottesdienst auf Youtube. Odenbüll-Nordstrand streamt jeden Sonntag auf ihrem Youtube-Kanal. Die vier Bülls im Norden des Kirchenkreises streamen sonntags live auf Facebook, der Gottesdienst ist über die Homepage abzurufen. Ebenso macht es die Kirchengemeinde Leck. Auf hohem Niveau streamt die Kirchengemeinde Tönning mit den KollegInnen aus Oldenswort und Witzwort auf dem Kanal von Christian Hoffmann bis auf Weiteres sonntags live. Besonders empfohlen sei Ihnen der Sonntagsgruß von der Insel Föhr.

Außerdem gibt es auf Kirchenkreis-Ebene einen Telefon-/Zoom-Gottesdienst, der zurzeit von den Kirchengemeinden Hattstedt und Schobüll versehen wird. Für die Dauer des Lockdowns immer sonntags um 11 Uhr per Zoom: www.kitnord-de.zoom.us/j/7604769386, oder Tel: 08000006954,,7604769386# Die Einwahl ist deutschlandweit gebührenfrei.

Passen Sie auf sich auf….

In den Gottesdiensten – egal ob digital oder analog – beten wir füreinander und für die Welt. Pastorinnen und Pastoren sind gut erreichbar – nicht nur bei Problemen, sie können auch am Telefon mit Ihnen ein Gebet sprechen oder Ihnen Segen zusagen. Mehr als sonst kommt es auf jede Einzelne und jeden Einzelnen an: Achten Sie aufeinander, nutzen Sie die segensreichen Erfindungen von Telefon und Internet, um miteinander in Verbindung zu bleiben. Helfen Sie einander, so gut es geht, aber halten Sie sich an die Kontaktbeschränkungen. „Ihr habt nun Traurigkeit“, sagt Jesus im Johannesevangelium. „Aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen. Und eure Freude wird niemand von euch nehmen.“ (Johannes 16,22)