Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro mit der bekannten Hamburger Drag Queen Veuve Noire auf dem Kirchentag in Hannover. 

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro des Kirchenkreises Nordfriesland bietet am 1. Mai auf dem Kirchentag in Hannover im Zentrum für junge Menschen zwei Veranstaltungen mit der bekannten Hamburger Dragqueen Veuve Noire an. Unter der Überschrift „Eine Dragqueen erzählt aus ihrem Leben“ berichtet Veuve Noire von 11 Uhr bis 13 Uhr dem Publikum von ihrem nicht immer einfachen Lebensweg. Mittlerweile schafft sie es sogar, die Höhen und Tiefen Ihres Lebens mit einem Schuss Comedy zu würzen.

Für eine bunte Gesellschaft und Kirche

Am Nachmittag von 17:30 Uhr bis 19 Uhr wirbt Veuve Noire dann im gleichen Pavillon gemeinsam mit der Pädagogin des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros, Anna Ihme, Leon Dietrich (er/he, Landeskoordinator LSBTIQ der Polizei Niedersachsen und Beauftragter der Charta der Vielfalt für die PD Hannover und Jorge Sendler, Theologie-Student und Kirchenmusiker, in einer Podiumsdiskussion „mutig und stark für eine bunte Gesellschaft und Kirche“ „Wir arbeiten schon seit langem mit Veuve Noire zusammen und haben ihr viele großartige Auftritte in unserem Kirchenkreis zu verdanken. Ihr Mut und ihre Kraft sind ein Vorbild für viele unserer Jugendlichen“, so Anna Ihme von Evangelischen Kinder- und Jugendbüro. 

Veuve Noire ist offizielle Botschafterin der Olivia Jones Familie

Die Dragqueen Veuve Noire ist die offizielle Botschafterin der Olivia Jones Familie, gegründet 2018 von Deutschlands bekanntester Dragqueen Olivia Jones, und »Aushängeschild« der Initiative »Olivia macht Schule«. Für das ungewöhnliche Bildungsprojekt gibt Veuve Noire bundesweit an Schulen und KiTas und auch kirchlichen Einrichtungen Nachhilfe in Sachen Toleranz, Vielfalt und Respekt. Ihre Veranstaltungen haben vor allem wegen ihres Comedy-Talentes enormen Zulauf. Geschult worden ist sie dafür auf der renommierten „Hamburger 

Ein Film gegen das Vergessen

Die Kirchengemeinde Husum, der Kirchenkreis Nordfriesland und die Diakonischen Werke in Husum und Südtondern zeigen „Die Kinder aus Korntal“, preisgekrönter Dokumentarfilm über den Missbrauch im Kinderheim Korntal. 

Die Kirchengemeinde Husum, der Kirchenkreis Nordfriesland und die Diakonischen Werke in Husum und Südtondern zeigen am Freitag, 09.05. ab 19:00 Uhr im Kinocenter Husum den Dokumentarfilm „Die Kinder aus Korntal“ über den sexuellen Missbrauch in einem Kinderheim der evangelischen Brüdergemeinde Korntal. Die Veranstaltung beginnt mit einer Einführung von Pastor Friedemann Magaard und Detlev Zander, Sprecher der Gruppe der betroffenen Personen im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt (BeFo) der EKD. Detlev Zander hat seine Kindheit im Kinderheim in baden-württembergischen Korntal verbracht und 2013 den dort erlebten systematischen Missbrauch öffentlich gemacht. Seitdem kämpft er dafür, betroffenen Menschen von sexualisierter Gewalt eine Stimme zu geben und die Taten sichtbar zu machen. In dem Dokumentarfilm der Regisseurin Julia Charakter erzählt er als einer von sechs betroffenen Personen seine Geschichte und ist seit dem Kinostart im September 2024 auch immer wieder bei Aufführungen und Podiumsdiskussionen dabei. 

Zuschauer werden nicht alleine gelassen

Im Mai folgt er nun der Einladung von Pastor Friedemann Magaard nach Husum. „Detlev Zanders Mut und Entschlossenheit ist es zu verdanken, dass das Leid der Betroffenen sichtbar wurde und wir uns in der Evangelischen Kirche nun schonungslos dem stellen, was in unseren Einrichtungen geschehen ist. Das ist schwierig und schmerzhaft, aber unausweichlich“, erklärt Pastor Friedemann Magaard. Die Zuschauerinnen und Zuschauer möchten er und Detlev Zander mit dem Gesehen aber nicht alleine lassen. So werden vor, während und nach dem Film Tische an den Ecken des Raumes stehen, an denen ausgebildetes Fachpersonal Auskunft über Hilfsangebote geben kann. 

Podiumsgespräch im Anschluss an die Filmvorführung

Nach dem Film laden Pastor Friedemann Magaard und Detlev Zander zudem gemeinsam mit Pastorin Katrin Hansen, der Meldebeauftragten des Kirchenkreises Nordfriesland und ihrem Kollegen Oliver Nitsch, Präventionsbeauftragter des Kirchenkreises, zu einem Podiumsgespräch ein. „Spätestens seit der Veröffentlichung der ForuM-Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und anderer Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland wissen wir, dass „Die Kinder aus Korntal“ keine Einzelschicksale sind. Gewalt und Missbrauch gegenüber Schutzbefohlen hat und kann noch immer überall stattfinden. In unserer Gemeinde und in unserem Kirchenkreis sind wir uns dessen bewusst und stehen zu unserer Verantwortung“, beschreibt Pastor Friedemann Magaard Anlass und Ziel der Diskussion. Anschließend wird es Gelegenheit zu Beiträgen und Fragen aus dem Publikum geben. Die Veranstaltung endet gegen 22 Uhr. 

Dialograum in Husum: Zuhören bedeutet auch aushalten.  

Der Kirchenkreis Nordfriesland und die Kirchengemeinde Husum eröffneten im Gemeindehaus der Marienkirche in Husum zum zweiten Mal einen „Dialograum“, diesmal zu einem kontroversen und sehr emotionalen Thema: Corona. Karsten Wolff, Referent für Ökumene im Kirchenkreis Nordfriesland, und Pastor Friedemann Magaard wagten einen oflfenen Blick zurück auf eine Zeit, die tief in das öffentliche, aber vor allem in unser privates Leben gewirkt hat. 

Mit den Folgen haben viele zu kämpfen

Das machten gleich zu Beginn die Intensivmedizinerin und Chefärztin des Klinikums Husum, Andrea Magaard, und Ralf Kukowski, Lehrer an der Hermann Tast Schule in Husum deutlich. Für beide war die Pandemie nicht nur eine der arbeitsreichsten, sondern auch folgenreichsten Zeiten ihres berufichen Lebens. „Mit den Folgen haben unsere Schülerinnen und Schüler immer noch zu kämpfen“, berichtete Ralf Kukowski. Andrea Magaard sprach von einem tiefen Schmerz, wenn sie an die Menschen denkt, die ohne ihre Angehörigen sterben mussten. Ein Schmerz, den sie immer noch in sich tragen würde. 

Jede Meinung zählt

Nach den kurzen Impulsen der Expertin und des Experten kamen die Zuhörerinnen und Zuhörer zu Wort. Mit zum Teil bewegenden, aber auch wütenden Beiträgen. Alle diese Gefühle und Stimmungen zu hören und auszuhalten war nicht einfach, aber genau darum ging es den Organisatoren. „Eine kontroverse Debatte ist nicht leicht. Darum wollten wir einen Raum schaffen, in dem alle zu Wort kommen, sich zu Wort kommen lassen und jede Meinung zählt. Denn nur wenn wir uns gegenseitig zuhören und aushalten, kann Verstehen beginnen“, erklärt Pastor Friedemann Magaard das Konzept.

Dialogräume sollen Demokratie stark machen

Der Abend war der zweite in der Reihe „Dialogräume“, die im Januar mit dem Thema „Migration“ begonnen hat. Ziel der Reihe ist es, gerade in diesen Zeiten unterschiedliche Menschen und Gruppen mit teils kontroversen Haltungen zu Gesprächen zusammenzubringen. „Um unsere Demokratie stark zu machen,müssen wir andere Meinungen aushalten und gelten lassen, auch oder vielleicht sogar gerade, wenn es schwer fällt“, so Karsten Wolff, Referent für Ökumene im Kirchenkreis Nordfriesland. Ein nächster Dialograum ist schon in Planung. Die Veranstaltungsreihe „Dialogräume“ reiht sich ein in die Initiative „#VerständigungsOrte“ der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) und der Diakonie Deutschland, in der Kirche und Diakonie ihre Türen für gesellschaftliche Dialoge aufmachen, um Menschen mit unterschiedlichen Ansichten aus ihren Filterblasen herauszulösen und zusammenkommen zu lassen. 

Zwei Inseln – zwei Pastores – zwei Wege

Pastor Ingo Pohl verabschiedet sich aus der Gemeinde Morsum auf Sylt, Pastorin Catherine Heckert nimmt Ihren Dienst auf Pellworm auf. 

Fast zehn Jahre war Ingo Pohl Pastor auf Sylt, zunächst in Keitum, dann in Morsum. „Zeit für mich weiterzuziehen. Die Kirche Jesu Christi ist eine Bewegung, das bedeutet für mich, selbst in Bewegung, im Aufbruch zu bleiben“, erklärt Pastor Ingo Pohl seinen Entschluss, dem Ruf des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf zu folgen und seinen Dienst in der Gemeinde Wilster anzutreten. Seine Zeit auf der Insel habe er genossen, vor allem den Himmel und das stetig wechselnde Licht. „Allerdings haben sich die Gäste auf Sylt in den vergangenen Jahren sehr verändert“, so Pastor Ingo Pohl weiter. Teilweise sei es unfreundlicher geworden, habe die Kirche mehr und mehr als Dienstleister für besondere Anlässe wahrgenommen, teilweise aber auch offener für die Botschaft der Kirche: „Touristen kommen zu uns mit Zeit und einer gewissen Offenheit, die können und die sollten wir nutzen, aber Sylt hat eben auch ein besonderes Reizklima entwickelt“. 

Die Gemeinde Morsum verlässt Ingo Pohl gut aufgestellt. 

Seine Gemeinde Morsum habe er für den Abschied gut aufgestellt. „Morsum ist eine sehr lebendige Gemeinde, der Kirchengemeinderat kann sich selbst verwalten und ein Liturgiekreis bereitet regelmäßig eigene Gottesdienste vor“, erzählt er weiter. Zudem müssten auch die Gemeinden auf Sylt wie überall lernen, von der Pastoren-zentrierten Kirche abzugehen. „Wir müssen das Priestertum der Gläubigen ernster nehmen. Gemeinden können durchaus aus sich selbst heraus bestehen“, ist sich Pastor Ingo Pohl sicher. Mit etwas mehr Sorge betrachtet er seine Stelle als Notfallseelsorger, die dann auf der Insel nicht mehr nachbesetzt wird. Ingo Pohl: „Mir war es immer wichtig, da zu sein, wenn Menschen in Not waren“.  

Warmer Empfang auf Pellworm für die neue Pastorin

Pellworm hat es Pastorin Catherine Heckert und ihrem Mann Markus von Beginn an leicht gemacht, sich wohlzufühlen. „So viel Gastfreundschaft ist uns selten begegnet“, erzählt Catherine Heckert nach ihrer ersten Woche auf der Insel. Alle Nachbarn hätten mit angepackt, als sie aus dem fernen Thüringer Wald ans Meer gezogen seien und das Umzugsteam mit Mahlzeiten versorgt. „Das war überwältigend“, so Pastorin Catherine Heckert weiter. Sie und ihr Mann hatten die deutschlandweite Anzeige für die Pfarrstelle auf Pellworm genau zum richtigen Zeitpunkt gesehen. „Ich habe auf meiner alten Stelle in Thüringen zwei Pfarrstellen auf einmal betreut und wollte mich einfach mal wieder auf einen Punkt konzentrieren können. Zudem war mein Mann, ebenfalls Pastor, in den Ruhestand gegangene und alle vier Kinder waren aus dem Haus. „Wir waren einfach reif für die Insel“, lacht Pastorin Catherine Heckert. 

Lebendige Gemeinde auf Pellworm

Auf Pellworm traf die Pastorin auf eine sehr lebendige und liebevoll geführte Kirche: „Hier sind eine Menge toller Projekte angeschoben worden und alle Gemeindemitglieder scheinen sehr engagiert, mehr kann man sich auf einer neuen Pfarrstelle nicht wünsche“. Nun ist sie gespannt, wenn die Urlaubssaison beginnt und Touristinnen und Touristen auf die Insel kommen. „Urlauberkirche zu gestalten, ist eine Herausforderung für mich. Ich freue mich drauf“, sagt Pastorin Catherine Heckert. 

Besuch von Freunden: Der Kirchenkreis begrüßt Gäste aus Brasilien 

Im Rahmen seiner Brasilienpartnerschaft begrüßte der Kirchenkreis Nordfriesland Ende März Gäste aus dem Süden Brasiliens. Pastor Synodal Alan Schulz, seine Ehefrau Luciane Schneider Schulz und Pastor Sigfrid Baade waren der Einladung des Brasilienkreises, des Ökumenebeauftragten Karsten Wolff und der Pröpstin Inken Wöhlbrand gefolgt. „Die ersten Bande zu der Sinodo Vale de Itajai, dem Pendent zu den Kirchenkreisen der Nordkirche, sind schon vor über 20 Jahren geknüpft worden, mittlerweile ist die Partnerschaft eine feste Institution in der ökumenischen Arbeit unseres Kirchenkreises“, berichtet Karsten Wolff, Referent für Ökumene, der gemeinsam mit dem Brasilienkreis das Besuchsprogramm ausgearbeitet hat.

Nordfriesland zeigte sich von seiner schönsten Seite

Eine knappe Woche verbrachte die kleine Reisegruppe im nördlichsten Zipfel Deutschlands, nahm an Gottesdiensten teil, genoss lange Spaziergänge am Deich, lauschte einer Stadtführung über „Jüdisches Leben in Friedrichstadt“ und bestaunte das große bauliche Projekt der Sanierung der Eiderstedter Kirchen. Dabei zeigte sich Nordfriesland von seiner schönsten Seite und bescherte den Gästen fast durchgängig herrliches Frühlingswetter. Im Mittelpunkt des Besuches stand aber die Frage nach weiteren Perspektiven der Partnerschaft. „Das Ziel eines interkulturellen Austausches ist es immer auch, miteinander ins Gespräch zu kommen und voneinander zu lernen“, erklärt Pröpstin Inken Wöhlbrand. 

Partnerschaftsvereinbarung seit 2017

So gibt es seit 2017 zwischen dem brasilianischen und dem nordfriesischen Kirchenkreis eine feste Partnerschaftsvereinbarung. Hierin werden unter anderem die Vorbereitung und Durchführung wechselseitiger Besuche und ein jährlicher Partnerschaftsgottesdienst auf zwei Kontinenten zu einem Thema geregelt. In ganz Brasilien leben etwa 800.000 lutherische Christen. Sie stammen von Auswanderern aus ganz Deutschland ab, die im 19. Jahrhundert dorthin migrierten. Viele Namen und Traditionen erinnern bis heute an diese Geschichte. Die deutsche Sprache hat sich, obwohl sie während des Zweiten Weltkrieges verboten war, ziemlich gut erhalten. Besonders Ältere sprechen noch recht gut Deutsch.

Foto: Der Brasilienkreis und seine Besucher. Hintere Reihe von links nach rechts: Karl-Ludwig Albrecht, Frauke Hahn, Alan Schulz, Inken Wöhlbrand, Hannes Hahn, Karsten Wolff, Vordere Reihe von links nach rechts: Luciane Schneider Schulz, Sigfrid Baade, Karin Albrecht.

Gut gegen Einsamkeit: der „Ladieswalk“ in Nordfriesland geht weiter

Wegen des großen Erfolges lädt die Evangelische Frauenarbeit des Kirchenkreises Nordfriesland im April in Husum und Breklum zum „Ladieswalk“ ein. Gestartet ist das Projekt im August vergangenen Jahres, nun gehen die Spaziergänge im Frühling weiter. „Die Idee, dass sich Frauen zu einem etwa anderthalbstündigen gemeinsamen Spaziergang treffen, ohne sich zu kennen, ohne ein konkretes Ziel oder Thema, hat enormen Erfolg gehabt. Immer wieder kamen Frauen auf mich zu und baten darum, im nächsten Jahr wieder mit uns unterwegs sein zu dürfen“, erklärt Claudia Hansen, Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit in Nordfriesland.

In Husum starten die Spaziergänge mit Claudia Hansen und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Husum, Britta Rudolph – jeden ersten Montag im Monat ab 16 Uhr, in Breklum jeden ersten Dienstag im Monat ab 17 Uhr. Treffpunkt in Husum ist das Alte Rathaus, in Breklum der Parkplatz des Christian Jensen Kollegs. Es werden weder sportliche Höchstleistungen noch interessante Vorträge erwartet, lediglich wetterfeste Kleidung und feste Schuhe sollte man dabeihaben. 

Hintergrund der Aktion ist das Schaffen von Begegnungsräumen von Frauen für Frauen, die es in einem geschützten Rahmen ermöglichen, neue Bekanntschaften zu knüpfen und sich über interessante Themen auszutauschen. „Gerade in unserer Zeit ist Einsamkeit ein großes Thema. Wir möchten Gemeinschaft dagegensetzen und laden deshalb alle interessierten Frauen herzlich ein, dabei zu sein“, so Claudia Hansen. Freuen würde sich die Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit darüber, wenn sich auch andere Gemeinden der die Idee anschließen würde. Die Teilnahme an den Spaziergängen ist kostenfrei. 

Screenshot

Ein Ansgarkreuz für Brigitte Kinzel aus der Kirchengemeinde Mildstedt

Am Sonntag, den30. März 2025, verleiht die Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland, Inken Wöhlbrand, in der Lambertikirche in Mildstedt das Ansgarkreuz an Brigitte Kinzel. Mit dieser bedeutenden Auszeichnung der Nordkirche ehrt der Kirchenkreis Nordfriesland ihr besonderes ehrenamtliches Engagement in der Kirchengemeinde. „Mit klugen Ideen, Liebe zum Detail, viel Wissen und Erfahrung und mit einem wunderbaren Humor bereichert Brigitte unser kirchliches Leben. Zuverlässig und verantwortungsbewusst trägt sie dazu bei, dass der lebendige kirchengemeindliche Alltag mit all seinen Angeboten und Herausforderungen funktioniert“, erklärte Pastorin Marlene Freese im Gemeindebrief die Empfehlung der Kirchengemeinde. 

Die gebürtige Husumerin ist zusammen mit ihrem Bruder in einem sehr religiösen Elternhaus aufgewachsen. Den Kindergottesdienst besuchte sie bis zu ihrer Jugend begeistert und kann sich noch gut an ihre Rolle als Maria im weihnachtlichen Krippenspiel erinnern. Nach der Mittleren Reife folgte die Ausbildung als Sparkassenangestellte, später schlug sie dann die gehobene Laufbahn in der Sparkasse ein, erst in Husum, das letzte Jahr dann fusionsbedingt in Schleswig. In die Gemeinde fand sie als Erwachsene zurück. „Ich genieße sehr die Gemeinschaft im Glauben, die Gottesdienste und die Kirchenmusik, die ich dort finde“, berichtet Brigitte Kinzel.

Seit 25 Jahren singt sie deshalb im Kirchenchor, nach dem Tod ihrer Mutter 2011 besuchte sie auch regelmäßig die Gottesdienste und Veranstaltungen der Gemeinde. Mehr und mehr wuchsen ihr Aufgaben zu, seit 2015 leitet sie den Förderverein Kirchenmusik, 2016 wurde sie in den Kirchengemeinderat gewählt. Drei Jahre hatte sie auch den Vorsitz inne. Sie organisiert große Teile der Seniorenarbeit der Kirchengemeinde, ist Teil der Gemeindebriefredaktion und begleitet zuverlässig die Gottesdienste als Küsterin in Vertretung. Neben all diesen Aufgaben ist sie auch noch Mitglied und Vorsitzende verschiedener Ausschüsse und Mitglied der Synode des Kirchenkreises. 

Ans Aufhören denkt Brigitte Kinzel auch mit 78 Jahren noch nicht. Die Kirche biete einfach immer von allem etwas, es gebe doch so viel zu tun. Erst kürzlich wurde sie als Stellvertreterin in den Finanzausschuss des Kirchenkreises Nordfriesland gewählt. Ihr Engagement erklärt sie so, wie sie ist, klar und präzise: „Ich möchte einfach Kirche lebendig halten“.

Gottesdienst zur Wiedereröffnung der Kirche in Katharinenheerd

Am vergangenen Sonntag eröffnete Pröpstin Inken Wöhlbrand gemeinsam mit Pastor Thomas Knippenberg, der Architektin und Bauleiterin des Projektes zum Erhalt der Eidelstedter Kirchenlandschaft, Anne Sax, beteiligten Baufirmen, Kirchengemeindemitgliedern und Honoratioren des Dorfes nach knapp einer langen Zeit der Renovierung die Kirche St. Katharinen in Katharinenheerd.

In einem feierlichen Gottesdienst erklärte Anne Sax den Besucherinnen und Besuchern die einzelnen Arbeitsschritte. Die Renovierung fand im Rahmen des Sanierungsprojektes Eiderstedter Kirchen statt. Im Anschluss lud die Kirchengemeinde zu Kaffee und Kuchen.

Kirsten Fehrs: „Den Luxus der Hoffnungslosigkeit können wir uns nicht leisten.“ 

Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland, spricht in Husum über Kirche als Verständigungsort in einer gestressten Gesellschaft.

Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland, mahnte in dieser Woche im Rittersaal im Schloss vor Husum anlässlich des Westküstentreffens des Rotary Clubs Husum, die Demokratie in einer von Krisen geschüttelten und gestressten Gesellschaft zu schützen und zu stärken. „Unsere Kirche als Glaubensgemeinschaft, die auf dem Evangelium der Nächstenliebe und Barmherzigkeit fußt, muss jetzt alles dafür tun, zum Frieden und zur Verständigung beizutragen“, erklärte Bischöfin Fehrs. Kirche könne Verständigungsorte anbieten, in denen Dialoge angestoßen und geführt würden, sei es manchmal auch noch so schwer. Denn Verständigungsprozesse bräuchten Geduld und eine respektvolle Gesprächskultur. Kirche biete dafür traditionell Raum und Zeit. „Wir dürfen gerade jetzt nicht aufgeben. Den Luxus der Hoffnungslosigkeit können wir uns nicht leisten“, ermutigte die EKD-Ratsvorsitzende die rund 130 Gäste. 

Dabei sei Kirche auch ein „Selbst-Verständigungsort, eine Herberge für die Sehnsucht nach Frieden – auch mit sich selbst“, so Kirsten Fehrs weiter. Kirche böte mit ihren Kirchräumen, ihren Ritualen, mit Musik und Stille, viele Gelegenheiten, zu sich und zur Ruhe zu kommen. Menschen müssten die Möglichkeit haben „das gestresste Alltagsvielerlei zu unterbrechen und sich dem andauernden Feuerwerk der Nachrichten und Ansprüche für eine kleine Weile zu entziehen. Die Seele muss sich erholen dürfen.“ Für eine gestresste und dauerhaft geforderte Gesellschaft seien die Angebote der Kirche deshalb ein Lebens-Schatz. 

An der Veranstaltung nahm, neben dem Kreispräsident des Kreises Nordfriesland, Frank Zahel, sowie dem Bürgermeister der Stadt Husum, Martin Kindl, auch die Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland, Inken Wöhlbrand teil. Der Kirchenkreis Nordfriesland unterstützt mit seinen Gemeinden und seinen Einrichtungen das Aktionsbündnis „Zusammen für Demokratie“, zu dem sich über 70 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter auch die Evangelische Kirche Deutschland (EKD), zusammengeschlossen haben. An vielen Kirchen, Gemeindehäusern, Evangelischen Kindertagesstätten und Einrichtungen in Nordfriesland hängen seit einigen Wochen Banner mit dem Schriftzug „Zusammen für Demokratie“. „Diese Banner sollen von allen als Einladung verstanden werden, sich einander zuzuwenden und ins Gespräch zu kommen. Wir grenzen in unseren Kirchen und Einrichtungen niemanden aus, sondern schaffen die Verständigungsorte, die es jetzt braucht“, erklärt Inken Wöhlbrand. 

Ansgarkreuz für Dr. Olaf Jessen in St. Marien in Husum

Am Sonntag, dem 9. März 2025, verleiht die stellvertretende Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland, Inke Thomsen-Krüger, in der St. Marienkirche in Husum das Ansgarkreuz an den Historiker Dr. Olaf Jessen. Mit dieser bedeutenden Auszeichnung der Nordkirche ehrt der Kirchenkreis Nordfriesland sein besonderes ehrenamtliches Engagement in der Kirchengemeinde Husum. „Menschen wie Dr. Olaf Jessen sind unentbehrlich. Sie machen unsere Kirche zu einer lebendigen Gemeinschaft und wir sind ihm sehr dankbar für die Kraft und die Zeit, die er der Kirchengemeinde geschenkt hat“, erklärt Inke Thomsen-Krüger, stellvertretende Pröpstin des Kirchenkreises. 

Beim ersten Gottesdienstbesuch willkommen gefühlt

Der gebürtige Nordfriese Dr. Olaf Jessen, aufgewachsen in Itzehoe, hat nach Studien- und Arbeitsjahren in Freiburg, Dublin, Göttingen, Potsdam und in der Schweiz, mit seiner Frau von 2012 bis zum Herbst 2024 in Husum gelebt. Während dieser Zeit wuchs er langsam in die Gemeinde St. Marien hinein und übernahm mehr und mehr Aufgaben. „Schon bei meinem ersten Gottesdienstbesuch in St. Marien habe ich mich sehr willkommen gefühlt“, erinnert sich der freie Historiker. Er sei neugierig geworden, habe neben den Gottesdiensten auch Veranstaltungen besucht und dort viele kreative, offene Menschen getroffen. „Die Kirchengemeinde St. Marien ist eine ganz besondere, sehr aktive Gemeinde mit einem großartigen Pastorinnen- und Pastorenteam“, so Dr. Olaf Jessen weiter. 

Verantwortung in schwierigen Zeiten übernommen

Zunächst trug er Gemeindebriefe aus, übernahm im Besucherdienst die Aufsicht und den Schlüsseldienst an der Kirche, die jeden Tag der Öffentlichkeit zugänglich ist. Dann, in einer schwierigen Übergangsphase, als die Gemeinde in finanziellen Nöten steckte, die Pfarrstelle vakant war, die Fusion der Innenstadtgemeinden anstand, und das große Orgelbauprojekt vorbereitet wurde, übernahm er im Kirchengemeinderat als Mitglied Verantwortung. „Olaf Jessen hat alle diese Themen mit großer Ruhe, Sachlichkeit und Verbindlichkeit mitberaten und vorangebracht“, schrieb die Kirchengemeinde Husum in ihrem Antrag zur Verleihung des Ansgarkreuzes. Besonders wichtig war ihm auch der regelmäßige Lektorendienst.

„Glaube und Kirche sind im wahrsten Sinne des Wortes etwas Wunderbares“.

Trotz seines Umzuges in die Nähe von Dagebüll im vergangenen Jahr wird Dr. Olaf Jessen auch weiterhin in St. Marien tätig bleiben – so zum Beispiel als Mitbegründer und eine der leitenden Personen der Andacht „Wort zur Woche“, die jeden Montagabend in der Marienkirche von Ehrenamtlichen vorbereitet und gehalten wird. Auch seine Rolle im Reformationsspiel, das regelmäßig für Schulen in der Versöhnungskirche stattfindet, wird er nicht ablegen. Olaf Jessen: „Glaube und Kirche sind Fundamente meines Lebens. Beide sind im wahrsten Sinne des Wortes etwas Wunderbares.“