Kirsten Fehrs: „Den Luxus der Hoffnungslosigkeit können wir uns nicht leisten.“ 

Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland, spricht in Husum über Kirche als Verständigungsort in einer gestressten Gesellschaft.

Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland, mahnte in dieser Woche im Rittersaal im Schloss vor Husum anlässlich des Westküstentreffens des Rotary Clubs Husum, die Demokratie in einer von Krisen geschüttelten und gestressten Gesellschaft zu schützen und zu stärken. „Unsere Kirche als Glaubensgemeinschaft, die auf dem Evangelium der Nächstenliebe und Barmherzigkeit fußt, muss jetzt alles dafür tun, zum Frieden und zur Verständigung beizutragen“, erklärte Bischöfin Fehrs. Kirche könne Verständigungsorte anbieten, in denen Dialoge angestoßen und geführt würden, sei es manchmal auch noch so schwer. Denn Verständigungsprozesse bräuchten Geduld und eine respektvolle Gesprächskultur. Kirche biete dafür traditionell Raum und Zeit. „Wir dürfen gerade jetzt nicht aufgeben. Den Luxus der Hoffnungslosigkeit können wir uns nicht leisten“, ermutigte die EKD-Ratsvorsitzende die rund 130 Gäste. 

Dabei sei Kirche auch ein „Selbst-Verständigungsort, eine Herberge für die Sehnsucht nach Frieden – auch mit sich selbst“, so Kirsten Fehrs weiter. Kirche böte mit ihren Kirchräumen, ihren Ritualen, mit Musik und Stille, viele Gelegenheiten, zu sich und zur Ruhe zu kommen. Menschen müssten die Möglichkeit haben „das gestresste Alltagsvielerlei zu unterbrechen und sich dem andauernden Feuerwerk der Nachrichten und Ansprüche für eine kleine Weile zu entziehen. Die Seele muss sich erholen dürfen.“ Für eine gestresste und dauerhaft geforderte Gesellschaft seien die Angebote der Kirche deshalb ein Lebens-Schatz. 

An der Veranstaltung nahm, neben dem Kreispräsident des Kreises Nordfriesland, Frank Zahel, sowie dem Bürgermeister der Stadt Husum, Martin Kindl, auch die Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland, Inken Wöhlbrand teil. Der Kirchenkreis Nordfriesland unterstützt mit seinen Gemeinden und seinen Einrichtungen das Aktionsbündnis „Zusammen für Demokratie“, zu dem sich über 70 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter auch die Evangelische Kirche Deutschland (EKD), zusammengeschlossen haben. An vielen Kirchen, Gemeindehäusern, Evangelischen Kindertagesstätten und Einrichtungen in Nordfriesland hängen seit einigen Wochen Banner mit dem Schriftzug „Zusammen für Demokratie“. „Diese Banner sollen von allen als Einladung verstanden werden, sich einander zuzuwenden und ins Gespräch zu kommen. Wir grenzen in unseren Kirchen und Einrichtungen niemanden aus, sondern schaffen die Verständigungsorte, die es jetzt braucht“, erklärt Inken Wöhlbrand. 

Ansgarkreuz für Dr. Olaf Jessen in St. Marien in Husum

Am Sonntag, dem 9. März 2025, verleiht die stellvertretende Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland, Inke Thomsen-Krüger, in der St. Marienkirche in Husum das Ansgarkreuz an den Historiker Dr. Olaf Jessen. Mit dieser bedeutenden Auszeichnung der Nordkirche ehrt der Kirchenkreis Nordfriesland sein besonderes ehrenamtliches Engagement in der Kirchengemeinde Husum. „Menschen wie Dr. Olaf Jessen sind unentbehrlich. Sie machen unsere Kirche zu einer lebendigen Gemeinschaft und wir sind ihm sehr dankbar für die Kraft und die Zeit, die er der Kirchengemeinde geschenkt hat“, erklärt Inke Thomsen-Krüger, stellvertretende Pröpstin des Kirchenkreises. 

Beim ersten Gottesdienstbesuch willkommen gefühlt

Der gebürtige Nordfriese Dr. Olaf Jessen, aufgewachsen in Itzehoe, hat nach Studien- und Arbeitsjahren in Freiburg, Dublin, Göttingen, Potsdam und in der Schweiz, mit seiner Frau von 2012 bis zum Herbst 2024 in Husum gelebt. Während dieser Zeit wuchs er langsam in die Gemeinde St. Marien hinein und übernahm mehr und mehr Aufgaben. „Schon bei meinem ersten Gottesdienstbesuch in St. Marien habe ich mich sehr willkommen gefühlt“, erinnert sich der freie Historiker. Er sei neugierig geworden, habe neben den Gottesdiensten auch Veranstaltungen besucht und dort viele kreative, offene Menschen getroffen. „Die Kirchengemeinde St. Marien ist eine ganz besondere, sehr aktive Gemeinde mit einem großartigen Pastorinnen- und Pastorenteam“, so Dr. Olaf Jessen weiter. 

Verantwortung in schwierigen Zeiten übernommen

Zunächst trug er Gemeindebriefe aus, übernahm im Besucherdienst die Aufsicht und den Schlüsseldienst an der Kirche, die jeden Tag der Öffentlichkeit zugänglich ist. Dann, in einer schwierigen Übergangsphase, als die Gemeinde in finanziellen Nöten steckte, die Pfarrstelle vakant war, die Fusion der Innenstadtgemeinden anstand, und das große Orgelbauprojekt vorbereitet wurde, übernahm er im Kirchengemeinderat als Mitglied Verantwortung. „Olaf Jessen hat alle diese Themen mit großer Ruhe, Sachlichkeit und Verbindlichkeit mitberaten und vorangebracht“, schrieb die Kirchengemeinde Husum in ihrem Antrag zur Verleihung des Ansgarkreuzes. Besonders wichtig war ihm auch der regelmäßige Lektorendienst.

„Glaube und Kirche sind im wahrsten Sinne des Wortes etwas Wunderbares“.

Trotz seines Umzuges in die Nähe von Dagebüll im vergangenen Jahr wird Dr. Olaf Jessen auch weiterhin in St. Marien tätig bleiben – so zum Beispiel als Mitbegründer und eine der leitenden Personen der Andacht „Wort zur Woche“, die jeden Montagabend in der Marienkirche von Ehrenamtlichen vorbereitet und gehalten wird. Auch seine Rolle im Reformationsspiel, das regelmäßig für Schulen in der Versöhnungskirche stattfindet, wird er nicht ablegen. Olaf Jessen: „Glaube und Kirche sind Fundamente meines Lebens. Beide sind im wahrsten Sinne des Wortes etwas Wunderbares.“

Gerade jetzt: „Zusammen für Demokratie“ im Kirchenkreis Nordfriesland

Nach der Wahl zeigen Kirchengemeinden, Einrichtungen und Evangelischen Kindertagesstätten überall gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Deutschland Flagge für Demokratie und Menschenrechte.

Der Kirchenkreis Nordfriesland, seine Gemeinden und seine Dienste und Werke zeigen gemeinsam mit der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) Flagge für Demokratie und Menschenrechte. Überall in Nordfriesland, von Hallig Hooge bis zum Pastorat in Oldenswort, an Pastoraten, Gemeindehäusern Evangelischen Kindertagesstätten und Einrichtungen, sind seit dieser Woche Banner mit der Aufschrift „Zusammen für Demokratie“ und je vier weiteren Sprüchen, wie „Menschenrechte gelten für alle Menschen“ oder „Rassismus ist keine Meinung. Wir wollen Vielfalt leben“ zu sehen. Die Banner stammen von dem Aktionsbündnis „Zusammen für Demokratie“, zu dem sich über 70 zivilgesellschaftliche Organisationen, darunter die Evangelische Kirche Deutschland (EKD), Amnesty International, Terre des Femmes, das Netzwerk Kinderrechte und die Katholischen Akademien zusammengeschlossen haben. 

„Rassismus, Intoleranz und Demokratiefeindlichkeit sind nicht mit unserem christlichen Menschenbild vereinbar. In diesen aufgeregten Zeiten ist es als Kirche auch unsere Aufgabe, daran zu erinnern, dass Gottes Liebe unteilbar ist. Gottes Liebe gilt allen Menschen und wer Gott vertraut, liebt auch seine beziehungsweise seinen Nächsten“, erklärt Propst Mathias Lenz. Mit dieser Haltung sei keine parteipolitische Richtung verbunden, betont Pröpstin Inken Wöhlbrand: „Als Kirche stehen wir für eine offene und vielfältige Gesellschaft, in der alle Menschen die gleiche Würde und die gleichen Rechte besitzen“. Die Banner an den Kirchen und Einrichtungen des Kirchenkreises seien daher keine Abgrenzung, sondern vielmehr ein Angebot, miteinander ins Gespräch zu kommen. „In den vergangenen Wochen und Monaten ist der Ton sehr rau geworden. Wir möchten dazu einladen, sich einander zuzuwenden und zuzuhören“, ergänzt Pröpstin Inken Wöhlbrand. 

„Zusammen für Demokratie“ ist ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Verbände und Einrichtungen, die sich gemeinsam für den Schutz unserer Demokratie einsetzen. Mehr über das Aktionsbündnis „Zusammen für Demokratie“ ist unter www.zusammen-fuer-demokratie.de“ zu finden. Die Positionen der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) und der Nordkirche stehen auf ihren jeweiligen Webseiten. 

Auf dem Foto sehen Sie die Banner aus den Gemeinden Hallig Hooge, Bredstedt, Breklum, Schwabstedt, Galmsbüll und dem Montessori Kinderhaus in Leck.

Dazu auch der Artikel in den Husumer Nachrichten >>hier<<.

Künstlerin Christina Brudereck zu Gast in der Jubiläumsausgabe des Podcasts „Seelenfutter“  

Anfang März feiert das Podcast-Projekt „Seelenfutter“ der Kirchengemeinde Husum fünfjähriges Jubiläum. Zu ihrer Jubiläumsfolge haben die beiden Podcast-Hosts, Pastor Friedemann Magaard und die Autorin Susanne Garsoffky, die evangelische Theologin und Künstlerin Christina Brudereck aus Essen eingeladen. Gemeinsam mit dem Pianisten Ben Seipel bildet sie das gefeierte Duo „2Flügel“ und schreibt selbst Romane, Essays und Gedichte. „Wir freuen uns sehr, dass sich Christina Bruderck Zeit genommen hat, mit uns über Gedichte nachzudenken und ein bisschen zu feiern“, erklärt Pastor Friedemann Magaard. 

Feier passend zum Karnevals-Wochenende

Die Folge erscheint zum Karnevals-Wochenende, was die gebürtige Düsseldorferin Susanne Garsoffky und die gebürtige Lüdenscheiderin Christina Brudereck gleich in besondere Schwingung versetzt. Unter dem Titel „Von herzlicher Narrheit, duftenden Lippen und einer legeren Hand“ erklingen Gedichte von Theodor Storm, Kurt Tucholsky und Else Lasker-Schüler. Die Jubiläumsfolge ist ab dem 01. März auf allen gängigen Podcast-Portalen zu hören.

Lyrik, die mitten ins Leben passt

Die Kirchengemeinde Husum serviert ihr „Seelenfutter“ seit März 2020. Pastor Friedemann Magaard und Susanne Garsoffky wollten während der Corona-Pandemie mit ihrem Projekt eine Antwort geben auf die Isolation und Traurigkeit. „Wir wollten Kraftnahrung für die Seele bieten“, erinnert sich Friedemann Magaard. Seitdem stelle die beiden Gastgeber Woche für Woche Gedichte vor, reden über die Herkunft der Texte und was sie heute sagen können und stellen jeweils ein Bibelwort dazu. Die Reaktionen der Zuhörerinnen und Zuhörer sind berührend: In Zuschriften schildern Menschen, wie das Seelenfutter tröstet oder einfach Freude macht. Wie Lyrik verständlich wird und mitten ins Leben passt. Auch deshalb denken die beiden noch lange nicht ans Aufhören. Friedemann Magaard: „Solange es uns und unseren Zuhörerinnen und Zuhörer berührt und eine solche Freude bereitet, machen wir auf jeden Fall weiter“. 

Workshop „Aktiv gegen „hate speech“ – schlagfertig argumentieren, gelassen bleiben“

Im Netz, auf Social-Media-Plattformen, auf der Straße und selbst bei privaten Treffen im Freundeskreis – der Ton wird rauer. Fast jede und jeder kennt Situationen, nach denen das ungute Gefühl zurückbleibt, bestimmte Aussagen hätten so nicht stehen bleiben dürfen. Doch was hätte man sagen können? Mögliche Antworten gibt der Workshop „hate speech – schlagfertig argumentieren, gelassen bleiben“, den Karsten Wolff, Referent für Ökumene im Kirchenkreis Nordfriesland, Leif Mennrich, Referent für christliches Profil im Kirchenkreis, und Friedemann Magaard, Pastor der Kirchengemeinde Husum für Mitarbeitende des Kirchenkreises Nordfriesland, seiner Gemeinden und seiner Dienste und Werke anbieten. „Wir wollen unseren Teilnehmenden Strategien und Material an die Hand geben, um sicherer im Umgang mit hate speech zu werden und ihr Wissen vielleicht sogar in der Familie oder an Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben“, erklärt Pastor Friedemann Magaard. 

Die Teilnahmelisten waren schon nach kurzer Zeit voll 

Vier Seminare sind bis April dieses Jahres geplant, zwei haben bereits stattgefunden. Die Teilnahmelisten waren kurz nach dem Angebot der Workshops voll. „Wir haben da einen Nerv getroffen, alle merken in ihrem Umfeld, wie sich Ton und Inhalte verändern“, so Friedemann Magaard weiter. An einem der ersten Workshops nahm auch Inken Wöhlbrand, Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland, teil. „Ich komme mit sehr vielen Menschen in sehr unterschiedlichen Situationen zusammen. Da ist es wichtig, mich so gut wie möglich auf einen solchen Ton und populistische Parolen vorzubereiten“, beschreibt sie ihre Motivation. Zusammen mit ihr saßen 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Jugendeinrichtungen, Diakonischen Werken, Schulen und Kindertagesstätten. Sie alle berichteten von eigenen Erfahrungen und wie wichtig es ist, selbst den richtigen Ton zu treffen. 

In zwei Stunden hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, an vier verschiedenen Fallbeispielen unterschiedlichste Antwort-Strategien auszuprobieren. Insgesamt 14 gaben ihnen die Seminarleiter an die Hand, sie trugen Überschriften wie „Auf einem Thema bestehen“, „Konkrete Beispiele einfordern“, „Perspektivwechsel anregen und Empathie einfordern“ oder „Positive Leitbegriffe und Visionen einbringen“. Immer wieder gab es Gelegenheit zur Reflektion und Diskussion. Am Ende erhielten alle zudem zwei Handouts mit den Strategien und Links zu mehr Informationen über Rechtspopulismus. 

Erst der Anfang

Am Ende des zweistündigen Workshops waren sich alle einig: Das war sehr lehrreich, aber erst der Anfang. Alle wollen ihr Wissen unbedingt in weiteren Workshops vertiefen. Einig waren sie sich jedoch auch, dass es gut war, mit so vielen Gleichgesinnten über schwierige Situationen und mögliche Antworten sprechen zu können. „Es ist gut zu sehen, dass wir so viele sind und dass wir alle für Toleranz, Vielfalt und einen offenen, demokratischen Umgang miteinander einstehen wollen“, fasst es eine Teilnehmerin zusammen. Ob und wann weitere Workshops geplant sind, wird der Kirchenkreis Nordfriesland rechtzeitig bekannt geben.  

Mit all diesen Veranstaltungen unterstützen der Kirchenkreis Nordfriesland, seine Gemeinden, seine Einrichtungen und seine Dienste und Werke die Haltung der Nordkirche und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Überall in Deutschland zeigen derzeit ihre Vertreterinnen und Vertreter Gesicht und Haltung für Demokratie und Vielfalt. Mehr Informationen, Statements und Hinweise auf Veranstaltungen in ganz Deutschland sind auf den Webseiten der Evangelischen Kirche Deutschland unter www.ekd.de und der Nordkirche unter www.nordkirche.de zu finden. 

„So wie du bist – von Gott gefeiert“ – Ein Jahr voller Vielfalt und Freude

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) präsentiert stolz sein neues Jahresprogramm für 2025 – und das Motto könnte treffender nicht sein: „So wie du bist – von Gott gefeiert“. Dieses Leitmotiv zieht sich durch die bunten und abwechslungsreichen Angebote des kommenden Jahres und lädt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ein, Gemeinschaft zu erleben, sich selbst zu entdecken und einfach das Leben zu feiern.

Von Abenteuern bis Musik: Highlights für alle Altersgruppen

Ob abenteuerlustige Kids, neugierige Teenies oder engagierte Jugendliche – das EKJB hält für alle etwas bereit. Die beliebten Sommerfreizeiten führen die Teilnehmenden unter anderem nach Dänemark, an die Ostsee und sogar ins internationale Klimacamp nach Österreich. Hier stehen Aktivitäten wie Kanu fahren, Nachtwanderungen oder Alpenwanderungen auf dem Programm. Für die jüngeren Entdeckerinnen und Entdecker gibt es Musikwochenenden, Outdoor-Erlebnisse und spannende Schatzsuchen.

Jugendliche können sich auf Begegnungen mit internationalen Gästen aus Lettland oder auf Bildungsreisen, wie eine Entdeckungstour nach Berlin, freuen. Zudem bieten Seminare wie der Jugendgruppenleiterkurs und Erste-Hilfe-Kurse die Chance, Fähigkeiten zu entwickeln, die sowohl im Alltag als auch in der ehrenamtlichen Arbeit von unschätzbarem Wert sind.

Ein Motto, das verbindet

Das Vorwort der Pröpstin Inken Wöhlbrand lädt dazu ein, sich mit dem Jahresmotto zu identifizieren. Es geht nicht nur um fröhliche Feiern, sondern auch um das Gefühl, von Gott und der Gemeinschaft angenommen zu sein – in allen Lebenslagen. Diese Haltung spiegelt sich in den Veranstaltungen wider, die Raum für Begegnungen und persönliche Entwicklung schaffen.

Jetzt anmelden!

Das Programm finden Sie >>hier<<, Sie können sich bereits anmelden. Ob Abenteuerlust, Kreativität oder spirituelle Begegnungen – im Jahresprogramm 2025 findet jede/r einen passenden Platz. 

Für weitere Informationen und Unterstützung steht das Team des EKJB Nordfriesland unter info@ekjb-nf.de oder telefonisch zur Verfügung. Verpassen Sie nicht die Chance, Teil eines besonderen Jahres zu werden – denn Gott feiert uns, so wie wir sind!

Drohbrief gegen Propst: Nordkirche erstattet Anzeige

Ein anonymer Drohbrief gegen Propst Steffen Paar und seinen Ehemann hat für Schlagzeilen gesorgt. Die Nordkirche hat sich sofort sehr klar positioniert. Hier nun die offizielle Pressemitteilung unserer Landeskirche:

Der Propst der Propstei Nord des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Steffen Paar, hat einen anonymen Drohbrief aus dem rechtsextremen Spektrum erhalten. Die Nordkirche nimmt derartige Vorgänge sehr ernst und zeigt diese konsequent bei den zuständigen Strafverfolgungsbehörden an. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein Nora Steen positionieren sich gemeinsam klar gegen den Hetzbrief.

Zutiefst solidarisch mit allen, die sich mutig und friedlich gegen Hass und Hetze einsetzen

„Mit einem Drohbrief werden gegen einen Propst unserer Kirche und seinen Ehemann Hass und Hetze verbreitet.  Als Landesbischöfin sage ich klar und deutlich: Die Nordkirche steht fest an der Seite unseres Propstes Steffen Paar und seines Ehemannes. Ich danke Propst Steffen Paar von ganzem Herzen für seinen hoch engagierten Dienst, den er für unsere Kirche und die Menschen leistet und alle Begleitung und Beteiligung dabei durch seinen Ehemann. Beide haben unsere volle Solidarität und Unterstützung. Als Nordkirche sind wir auch weiterhin zutiefst solidarisch mit allen, die sich mutig und friedlich gegen Hass und Hetze einsetzen“, erklärt Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Lassen uns von Drohungen nicht entmutigen oder einschüchtern

„Von Drohungen lassen wir uns nicht entmutigen oder einschüchtern. Gemeinsam und eng verbunden treten wir weiterhin ein für die menschenliebende Botschaft des Evangeliums und für ein vielfältiges Zusammenleben in Nächstenliebe, gegenseitigem Respekt und Toleranz. Von den zuständigen Stellen des Landes Schleswig-Holstein erwarte ich, dass sie entschieden gegen jede Form persönlicher Bedrohung vorgehen und sich entschlossen gegen Gewalt und Extremismus stellen. Dankbar bin ich allen in Politik und Zivilgesellschaft, die sich beharrlich für ein friedliches und mitmenschliches Zusammenleben stark machen. Lassen Sie uns weiterhin zusammenstehen und für eine Gesellschaft eintreten, in der Nächstenliebe, Mitmenschlichkeit, Respekt und Toleranz die Grundlage unseres Zusammenlebens bilden“, erklärt die Vorsitzende der Kirchenleitung der Nordkirche.

Nordkirche steht fest an der Seite des Propstes und all derer, die in Sorge und Angst leben

Die Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein, Nora Steen, betont: „Die offene Drohung an den Propst im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf und seinen Mann zeigt, wie umfassend Hass und wie greifbar gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft wirken. Mich macht es betroffen, wenn Kollegen und Kolleginnen sich nicht sicher fühlen können. Hier stellen wir uns als Nordkirche fest an die Seite unseres Propstes und all derer, die in Sorge und Angst leben. Kein Mensch darf aufgrund seines Lebenskonzeptes bedroht, angefeindet und ausgegrenzt werden. Als Bischöfin im Sprengel Schleswig und Holstein möchte ich an dieser Stelle die enge und gute Zusammenarbeit mit allen demokratischen Parteien und Verbänden im Bundesland Schleswig-Holstein betonen. Dies wird auch in Zukunft so sein. Mit ihnen gemeinsam stehen wir geschlossen gegen jede Form von Extremismus und Menschenfeindlichkeit ein.“ Die offizielle Stellungnahme von Propst Steffen Paar finden Sie >>hier<<. 

Propst Mathias Lenz: „Nordfriesland ist bunt und Blaumachen ist keine Alternative!“

Propst Mathias Lenz sprach am 8. Februar auf der Demonstration für Demokratie und Vielfalt inLeck, hier seine Rede im Wortlaut:

„Liebe Leute, Nordfriesland ist bunt und bleibt bunt. Deutschland ist bunt und bleibt bunt. Und Blaumachen ist keine Alternative für Deutschland! Es ist gut und es ist wichtig, dass so viele von Euch heute hier sind. Und so viele an vielen anderen Orten bei uns in Schleswig-Holstein und in der gesamten Republik.

Es ist gut und wichtig, weil wir ein Zeichen setzen gegen diejenigen, die uns weismachen wollen, eine Mehrheit in diesem Land wolle eine Politik der Ausgrenzung, der Vorurteile und der Hassparolen. Eine solche Politik der Ausgrenzung steht nicht auf dem Boden unseres Grundgesetzes.

Nur zur Erinnerung:  Der erste Artikel des Grundgesetzes lautet:  „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Die Würde jedes Menschen!  Nicht nur der deutschen Menschen, sondern jedes Menschen, ob er aus Syrien kommt oder Afghanistan, aus dem Irak, aus dem Sudan oder aus Somalia. Und ich will auch daran erinnern, warum dies der erste Artikel unseres Grundgesetzes ist.  Weil wir in der national-sozialis-tischen Gewaltherrschaft erlebt haben,  was passiert, wenn völkisches Denken und Demokratieverachtung an die Macht kommen. Was passiert, wenn rechtsextre-mistisches Gedankengut die Politik bestimmt. Und die nationalsozialistische Ideologie war eine rechts-extremistische Ideologie – da kann eine Frau Weidel so viel Unsinn reden, wie sie will.

Wenn die Würde eines jedes Mensch in einer Gesellschaft, in einem Staat in Frage gestellt oder eingeschränkt wird,dann endet das in einer Katastrophe. Und noch etwas dürfen wir nicht vergessen: Die Not und Verzweiflung der Menschen, die als Geflüchtete in unser Land kommen und in unserem Land leben. Denjenigen, die jetzt die Grenzen dicht machen wollen, sage ich: Denkt doch an die Bilder der Trümmerland­schaften in den Städten Syriens! Denkt an die hungernden Kinder in den Bürger­kriegsgebieten im Sudan und den Dürregebieten Somalias! Denkt an die Unterdrückung von Frauen und Mädchen in Afghanistan!

Die meisten Menschen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, waren in ihren Herkunftsländern an Leib und Leben bedroht und suchen Schutz für sich und ihre Familien. Es ist schäbig, daraus ein Bedrohungsszenario für die Sicherheit in Deutschland zu machen. Und ja, es gibt große Herausforderungen, die im Zusammenhang mit Geflüchte-ten in unserem Land stehen. Und es gibt schreckliche Ereignisse, die Einzelne, die zu uns gekommen sind, zu verantworten haben. Die Trauer und der Schmerz derer, die davon betroffen sind, gehen mir ans Herz und machen mich wütend. Aber daraus Vorurteile zu machen und alle Geflüchteten unter Generalverdacht zu stellen, ist verantwortungslos. Wir brauchen eine kluge Migrationspolitik und keine Migrationspolemik.

Und zum Schluss: Als Christ und als Propst des Kirchenkreises Nordfriesland sage ich: Rassismus, Intoleranz und Demokratie­feind­lichkeit sind mit unserem christlichen Glauben und mit unseren christlichen Werten nicht vereinbar. Dieser Haltung wollen hier in Nordfriesland gerade jetzt Stimme und Gesicht geben. Der Gott der biblischen Tradition, der uns auch mit Juden und Muslimen verbindet, hat ein besonderes Auge auf alle Menschen, die bedroht und auf der Flucht sind. An dieser Parteilichkeit Gottes kommen wir als Christinnen und Christen nicht vorbei.

Nordfriesland ist bunt und bleibt bunt.Deutschland ist bunt und bleibt bunt. Blaumachen ist keine Alternative! Und das ist gut so.

Vielen Dank.“

Kurz vor der Bundestagswahl: der Kirchenkreis Nordfriesland zeigt klare Haltung

Kurz vor der Bundestagswahl am 23. Februar machen die Kirchengemeinden, Einrichtungen und Dienste und Werke des Kirchenkreises Nordfriesland auf Demonstrationen, in Veranstaltungen und in Workshops deutlich: Wir stehen ein für Demokratie und Vielfalt. „Rassismus, Intoleranz und Demokratiefeindlichkeit sind mit christlichen Werten nicht vereinbar. Uns ist es wichtig, dieser Haltung hier in Nordfriesland gerade jetzt Stimme und Gesicht zu verleihen“, erklärt Mathias Lenz, Propst des Kirchenkreises Nordfriesland. 

Deshalb wird Propst Mathias Lenz am Samstag, 8. Februar, auf der Demonstration „Nordfriesland ist bunt“ auf dem Marktplatz in Leck ab 14 Uhr einen Redebeitrag leisten. Eine Woche später, am Samstag, 15. Februar, werden seine Kollegin, Pröpstin Inken Wöhlbrand, der Ökumene-Referent Karsten Wolff und weitere Vertreterinnen und Vertreter des Kirchenkreises Nordfriesland an der Veranstaltung „Fünf vor zwölf – Stunde der Demokratie“ in Husum teilnehmen. Karsten Wolff, Pastor Leif Mennrich, Referent für Christliches Profil, und Friedemann Magaard, Pastor der Kirchengemeinde St. Marien in Husum, bieten darüber hinaus am 17. und 18. Februar Workshops für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren des Kirchenkreises unter dem Motto: „Aktiv gegen „hate speech“ – schlagfertig argumentieren, gelassen bleiben“ an.  

In eine ähnliche Richtung zielt die Ausbildungsreihe für „Demokratie-Coaches“, an der der Kirchenkreis Nordfriesland und das Evangelische Kinder- und Jugendbüro des Kirchenkreises zusammen mit dem Christian Jensen Kolleg, der Evangelischen Akademie der Nordkirche und anderen Kirchenkreisen Schleswig-Holsteins beteiligt sind. In mehreren Modulen werden ab Juni interessierte Haupt- und Ehrenamtliche in Schleswig-Holstein in ihren Kompetenzen gestärkt, um in ihren jeweiligen regionalen Zusammenhängen auf ganz verschiedenen Ebenen Demokratieförderung umzusetzen. „Demokratie ist nicht selbstverständlich, das wird in diesen Zeiten immer deutlicher. Sie braucht Menschen, die für sie eintreten und sie fördern, in ihrer Nachbarschaft, an ihrem Arbeitsplatz, in ihrem Ehrenamt. Menschen für diesen Einsatz zu stärken, entspricht unserem christlichen Menschenbild“, sagt Inken Wöhlbrand, als Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland unter anderem verantwortlich für die Dienste und Werke des Kirchenkreises Nordfriesland. Nähere Informationen zur Ausbildungsreihe hält das Christian Jensen Kolleg bereit. 

Mit all diesen Veranstaltungen unterstützen der Kirchenkreis Nordfriesland, seine Gemeinden, seine Einrichtungen und seine Dienste und Werke die Haltung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Nordkirche. Überall in Deutschland zeigen derzeit ihre Vertreterinnen und Vertreter Gesicht und Haltung für Demokratie und Vielfalt. Mehr Informationen, Statements und Hinweise auf Veranstaltungen in ganz Deutschland sind auf den Webseiten der Evangelischen Kirche Deutschland unter www.ekd.de und der Nordkirche unter www.nordkirche.de zu finden. 

Ein Jahr ForuM-Studie: Tagung der Nordkirche im Christian-Jensen-Kolleg 

Der Kirchenkreis Nordfriesland, die Evangelische Akademie der Nordkirche, das Christian Jensen Kolleg, die Stabsstelle Prävention der Nordkirche und die offene Kirche St. Nikolai Kiel laden am 14. und 15. Februar zur Tagung „Ein Jahr ForuM-Studie: Kulturwandel im Fokus. Praktisch und theologisch weiterdenken“ in das Christian Jensen Kolleg nach Breklum ein. Anlass ist der Jahrestag der Studie des von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beauftragten Forschungsverbund zu sexualisierter Gewalt in den evangelischen Landeskirchen und der Diakonie in Deutschland. Von Freitag bis Samstag diskutieren hochrangige Referentinnen und Referenten, darunter Prof. Dr. Reiner Anselm, Leiter des Lehrstuhls für systemische Theologe und Ethik an der Universität München, Amina Shah, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sexualforschung am UKE Hamburg, sowie Nancy Janz, Sprecherin der Betroffenenvertretung des Beteiligungsforums in der EKD, unter anderem die Fragen, welche Richtung ein Kulturwandel jetzt einschlagen muss und welche Bedingungen er zum Gelingen braucht. 

Die Ergebnisse der Studie machten deutlich, dass sexualisierte Gewalt in der Kirche alle angehe, erklärt Mathias Lenz, Propst des Kirchenkreises Nordfriesland. „Das Leid, das den Betroffenen in unseren Räumen zugefügt wurde, beschäftigt mich sehr, beschäftigt uns alle sehr. Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Räume Schutzräume sind und bleiben“, so Mathias Lenz weiter. 2018 hatte die Nordkirche deshalb alle kirchlichen Trägerschaften durch das Präventionsgesetz verpflichtet, Risikoanalysen für ihre Einrichtungen durchzuführen und verbindliche Schutzkonzepte zu erstellen. Der Kirchenkreis Nordfriesland treibt diesen Prozess mit dem Präventionsbeauftragten Oliver Nitsch seit 2020 voran und bietet auch seinen Trägern und Kirchengemeinden aktive Unterstützung bei der Umsetzung an.

Den Stand seiner Arbeit fasst Oliver Nitsch selbst so zusammen: „Wir haben viele Schritte in die richtige Richtung unternommen, stellen eine unabhängige Meldebeauftragte, haben das Instrument der Beratungsstäbe als geordnete Intervention auf Vorkommnisse installiert und eine von allen Gremien verabschiedete Präventionsleitlinie und ein Schutzkonzept erarbeitet“. Damit sei die Arbeit aber keinesfalls getan, vielmehr gehe es nun darum, Betroffene stärker zu beteiligen und die Aufarbeitung von Fällen voranzutreiben. „Eine große Herausforderung, vor der wir stehen, da jeder Fall sehr individuell ist“, so Oliver Nitsch weiter. Deshalb stehe er in engem und ständigem Austausch mit der Stabsstelle Prävention der Landeskirche und anderen Kirchenkreisen. „Wichtig ist zu verstehen, dass das Thema nicht abgeschlossen ist, sondern wir ständig lernen und uns als Organisation weiterentwickeln“, betont der ausgebildete Diplompädagoge und Sexualberater. 

Die Tagung der Nordkirche will versuchen, genau dort anzusetzen und im gemeinsamen Diskurs zu lernen und weiterzudenken. Alle Informationen zur Tagung finden Sie auf der Webseite der Evangelischen Akademie der Nordkirche unter www.akademie-nordkirche.de