Neue Konzepte für Kirchen und kirchlich genutzte Gebäude in Nordfriesland  

Die Synode des Kirchenkreises Nordfriesland hat am Wochenende der Finanzierung zweier Pilotprojekte und der Entwicklung neuer Projekte des zukünftigen Liegenschaftswerkes für den Kirchenkreis Nordfriesland zugestimmt. Damit geht der Kirchenkreis Nordfriesland in dem Umgang mit Kirchen und kirchlich genutzten Gebäuden völlig neue Wege. „Unsere Kirchen und die kirchlich genutzten Gebäude sind besondere Orte, Orte des Glaubens und Gebetes, voller Geschichten und Gefühlen. Außerdem sind sie hier in Nordfriesland auch kulturelle Denkmäler und sehenswerte touristische Anlaufpunkte. Gleichzeitig müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass der Sanierungsstau wächst und wir mehr Gebäude haben, als wir eigentlich brauchen“, erklärt Propst Mathias Lenz auf der Synode in Breklum.

Kirche braucht zeitgemäße Gebäude

Was die Kirche nun braucht, seien zeitgemäße, flexibel nutzbare, barrierefreie und energieeffiziente Gebäude, die sich auch für soziale Projekte oder Dritte öffnen würden. „Deshalb ist die Gründung unseres Liegenschaftswerkes, das eine Gebäudestrukturplan entwickelt und innovative Projekte entwirft, so ein richtiger und wichtiger Schritt in dieser Zeit“, so Propst Mathias Lenz weiter. Wie solche Projekte konkret aussehen könnten, skizzierte der Leiter des Liegenschaftswerkes, Pieter Martijn Dubbeldam, an zwei Pilotprojekten. Zum einen den Umbau und die Sanierung des Gemeindehauses in Witzwort zu einem Wohnobjekt mit drei ebenerdigen, barrierearmen Wohnungen mit Wärmepumpe, Fußbodenheizung und modernen Grundrissen. „So entsteht sozial verträglicher Wohnraum mitten im Dorfkern, wo die Infrastruktur vorhanden ist: Einkauf, Schule, Bahnhof, alles in der Nähe.
Und wir geben einem kirchlichen Gebäude eine neue Zukunft, wirtschaftlich tragfähig, architektonisch vertretbar und sozial sinnvoll“, erklärt Pieter Martijn Dubbeldam den Synodalen. 

Neues Wohngebäude als Pilotprojekt auf Amrum 

Das zweite Projekt ist der Abriss des Kurpredigerhauses in Wittdün auf Amrum und der Bau eines neuen, dreistöckigen Wohnhauses mit acht Wohnungen. „Das bestehende Gebäude war energetisch, statisch und technisch überholt und stand seit Jahren leer. Mit dem Neubau schaffen wir bezahlbaren Wohnraum für Menschen, die auf der Insel arbeiten. Denn für sie fehlen schon lange Mietwohnungen in erreichbarer Lage“, erläutert Pieter Martijn Dubbeldam das Projekt. Die gemeinsamen Ziele beider Projekte sind, sie sowohl baulich als auch wirtschaftlich genau zu durchdenke und nachhaltig zu durchdenken und zu gestalten. Ziele und Vorstellungen, an denen der Kirchenkreis Nordfriesland mit Hilfe seines Liegenschaftswerkes zukünftig alle seine Gebäude messen wird.

Die Synode des Kirchenkreises stellt wichtige Weichen für die Zukunft

Die Synode des Kirchenkreises Nordfriesland hat am Wochenende wichtige Weichen für eine schwieriger werdende Zukunft gestellt. Schon der Bericht zur Entwicklung der Regionen des Kirchenkreises von Mathias Lenz, Propst des Bereiches Nord, machte den Synodalen die Dringlichkeit der Themen und Entscheidungen deutlich. Denn vor allem der demographische Wandel stellt mit Blick auf die Kirchenmitgliedszahlen und Fachkräfte auch für die Kirche eine große Herausforderung dar. „Wir befinden uns in einer Phase des Umbruchs. Es wird entscheidend darauf ankommen, mit diesem Umbruch in den nächsten Monaten und Jahren klug und geschlossen umzugehen“, erklärte Propst Mathias Lenz. 

Kirchliche Arbeit zukunftssicher aufstellen 

Die Frage, wie kirchliche Arbeit künftig aufgestellt werden soll, möchte der Kirchenkreis Nordfriesland deshalb in einem großangelegten Organisationsentwicklungsprozess schnell bearbeiten. Daran beteiligt werden sollen möglichst alle, die gemeinsam Kirche sind: Gemeindemitglieder, Mitarbeitende, Kirchengemeinderäte, Pastorinnen und Pastoren und Mitglieder der Gremien und der Verwaltung. „Auf uns warten herausfordernde, aber auch spannende Zeiten, in denen wir unser kirchliches und gemeinschaftliches Leben gemeinsam gestalten können. Mit dieser Synode haben wir dafür wichtige Weichen gestellt“, fasst es Professor Dr. Stefan Krüger, Präses der Synode des Kirchenkreises Nordfriesland zusammen.

Neue stellvertretende pröpstliche Person für die Propstei Süd

Am Beginn der Synode stand aber auch eine wichtige personelle Veränderung. Inke Thomsen-Krüger, Pastorin der Gemeinden Oldenswort, Witzwort-Uelvesbüll und Simonsberg und stellvertretende pröpstliche Person des Kirchenkreises, wechselt im September in die Leitung des Hauptbereiches Generationen und Geschlechter der Nordkirche. Deshalb berief die Synode einstimmig Heike Braren, Pastorin in der Gemeinde Husum, zur stellvertretenden pröpstlichen Person der Propstei Süd. „Wir freuen uns sehr, mit Heike Braren eine versierte und in Nordfriesland bekannte und geschätzte Pastorin auf dieser Position begrüßen zu dürfen und freuen uns auf die Zusammenarbeit“, erklärte Synodenpräses Professor Dr. Stefan Krüger. 

Intensive, aber fruchtbare Diskussionen 

Im weiteren Verlauf der Synode waren es dann vor allem zwei Themen, mit denen sich die Synodalen sehr grundsätzlich auseinandersetzten: die kirchenmusikalische Versorgung des Kirchenkreises und seiner Gemeinden und die Frage nach der Beziehung zwischen Kirche und Demokratie. Für beide Themen hatten die Propsteien Nord und Süd Vorlagen geliefert, die für intensive Diskussionen sorgten. Einig war sich die Synode schlussendlich darin, die Bedeutung, die Kirchenmusik für die kirchliche Arbeit und für den Kulturraum Nordfriesland hervorzuheben. Schafft sie doch Angebote für den ländlichen Raum, die in dieser Qualität und in dieser Breite in Zeiten leerer werdender Kassen und sinkendem gesellschaftlichen Zusammenhalt verschwinden würden. „Diese Bedeutung darf die Kirchenmusik in keinem Fall verlieren, im Gegenteil, die Kraft der Musik als verbindendes Element wird immer wichtiger“, betont auch Synodenpräses Professor Dr. Stefan Krüger.

Klare Haltung zur Demokratie

Klar bekannte sich die Synode auch zu der Bedeutung des Themas Demokratie im Kirchenkreis Nordfriesland. Den maßgeblichen Ton dazu setzte Propst Mathias Lenz bei seiner Erklärung dazu auf der Synode: „Der Grundsatz der freiheitlich-demokratischen Grundordnung von der unantastbaren Würde jedes Menschen entspricht unserer Glaubensüberzeugung vom Menschen als dem Bild Gottes und von der Universalität der Liebe. Deshalb zeigen wir als Kirche eine klare Haltung für Demokratie“. Für diese Aussage erntete er viel Zustimmung auf der Synode. Mit dieser Haltung, aber auch mit allen anderen Entscheidungen und Diskussionen hat sich die Synode aus Sicht des Präsidiums nun auf einen Weg gemacht, der nicht einfach, aber unumgänglich ist. „Diese Auseinandersetzung mit unserer Zukunft werden wir ab jetzt kontinuierlich fortsetzten, denn in den kommenden Jahren wird darüber entschieden, wie unsere Gemeinden und damit auch, wie unser Kirchenkreis aussehen werden“, erklärt Professor Dr. Stefan Krüger. 

Die Sommerkirche in Welt öffnet wieder ihre Türen

Die Sommerkirche Welt geht in diesem Jahr in die 48. Saison und ist damit die älteste Kulturkirche Deutschlands. Wieder geben sich Künstlerinnen und Referenten von Paris bis Eiderstedt in St. Michaelis in Welt ein Stelldichein. An jedem Montag zwischen dem 7. Juli und 11. August lädt das Team um Pastor Thomas Knippenberg um 20 Uhr zu einem besonderen Abend ein, der immer mit einem guten Tropfen in und vor der Kirche endet. „Wir freuen uns jedes Jahr wieder auf unsere Gäste und genießen es, mit ihnen nach den Veranstaltungen ins Gespräch zu kommen“, erklärt Pastor Thomas Knippenberg. 

Spanende Referenten mit ungewöhnlichen Themen 

Den Auftakt macht am 7. Juli Bischof i.R. Dr. Gerhard Ulrich, Beauftragter des Landes Schleswig-Holstein für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus mit dem Vortrag: Salt of the Earth. Während des Vortrages wird die St. Jürgen Blues Band den Rolling Stones Klassiker auch darbieten. Am 14. Juli wird Landesbischof Ralf Meister aus Hannover über die „Heiligkeit der Dinge – warum uns ein Schlüsselbund manchmal wichtiger ist als der liebe Gott“ in seiner Taufkirche sprechen. Am Montag darauf, 21. Juli um 20 Uhr, berichtet der Leiter des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer über die 40jährige Geschichte des Nationalparks.

Ehrung für das musikalische Engagement des Kreiskantors Christian Hoffmann

Am 28. Juli ehrt dann der Rotary Club Eiderstedt den Kreiskantor Christian Hoffmann mit dem Kunst- und Kulturpreis. Damit dankt der Club dem über die Grenzen Nordfriesland bekannten Musiker für sein Engagement, der seit 30 Jahren eine feste Größe im Kulturleben der Landschaft Eiderstedt ist. Nach der Laudation von Pastor Alexander Böhm gibt es ein Konzert mit Christian Hoffmann an der Orgel, Anton Keller, Trompete und Klaus Mertens, Bariton. Am 04. August wartet auf die Besucherinnen und Besucher ein ganz anderes Thema: Mathias Seewald von der Allianz Frankreich aus Paris referiert über die Chancen ökologisch nachhaltiger Geldanlagen.

Den Rahmen bildet die Ausstellung „Schöpfung-Paradies-Sündenfall“

Umrahmt werden die Abende von der Ausstellung „Schöpfung-Paradies- Sündenfall“ der Grafikerin Gisela Mott-Dreizler, die am 11. August im Rahmen einer Finissage mit Musik von Elisabeth Weisenberger ihre besondere Würdigung erfährt. Die Ausstellung ist während der Sommerkirche täglich von 10 Uhr -16 Uhr zu besichtigen.

Große Spendenaktion der Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating

Die Kirchengemeinde St. Peter-Ording und Tating bietet ein „Stück vom Himmel“: Im Zuge der Sanierung der Eiderstedter Kirchen wird das Dach der Tatinger St. Magnus-Kirche neu eingedeckt und Einheimische und Gäste haben ab dem 6. Juli die Chance, sich mit ihrem Namen auf einer der Schieferplatten zu verewigen. 10 Euro kostet der Schriftzug mit wasserfestem weißem Lackstift, für 50 Euro kann man eine ganze Schieferplatte allein beschriften. Die Schieferplatte wird dann mit dem Namen nach innen auf dem Dach der ältesten Kirche Eiderstedts befestigt. Die Idee entwickelte Pastor Michael Goltz gemeinsam mit dem Kirchengemeinderat St. Peter-Ording und Tating. „Es ist eine alte Tradition, dass sich Stifter und Spender in ihrer Kirche verewigen. Was früher nur den Hochwohlgeborenen oder sehr betuchten Menschen erlaubt war, soll bei uns für alle möglich sein“, erklärt Pastor Michael Goltz. 

Die Unterschrift kann auch online bestellt werden

Die ersten Schieferplatten können am 6. Juli ab 11 Uhr beim Open Air Gottesdienst in Tating beschriftet werden. Danach findet man sie im Kirchenbüro in St. Peter-Ording, in Tating im Eiderstedter Krog, in Eggis Backshop und bei jedem Gottesdienst. Wer nicht vor Ort sein kann, kann die Unterschrift per Mail unter michael.goltz@kirche-spot.de bestellen. Der Name wird dann geschrieben und auf einem Erinnerungsfoto festgehalten. „Im Idealfall haben wir am Ende ein ganzes Dach voller Namen auf der St. Magnus Kirche, die über viele Jahrzehnte gelesen werden können“, so Pastor Michael Goltz weiter. 

Kirchensanierung auf Eiderstedt mit St. Magnus in Tating abgeschlossen 

Ende 2020 hat die größte Sanierungsaktion in der Geschichte der Kirche Nordfrieslands begonnen.
15 Dächer, hunderte Raummeter Holz, Tausende Mauersteine und 15 Kilometer Fugensanierung. Alle 18 Eiderstedter Kirchen sollten an Dach und Fach saniert und so die wertvollen Kunstwerke im Inneren der Kirchen geschützt werden. Aktuell befindet sich die älteste der Eiderstedter Kirchen in der Sanierung. Die St. Magnus Kirche in Tating stammt aus dem Jahr 1103 und soll bis Weihnachten 2025 fertig gestellt sein. An der Finanzierung des Mamut-Projektes sind der Bund, das Land Schleswig-Holstein, der Kirchenkreis Nordfriesland, die Kirchengemeinden und etliche Spender beteiligt. Die Spenden für das Schieferdach kommen natürlich dann auch noch dazu. 

So abwechslungsreich wie das Leben von Frauen 

Die Evangelische Frauenarbeit Nordfriesland legt ihr Programm für das zweite Halbjahr 2025 vor. 

So abwechslungsreich wie das Leben von Frauen, so abwechslungsreich präsentiert sich das Programm der Evangelischen Frauenarbeit Nordfriesland des Kirchenkreises Nordfriesland gestaltet im zweiten Halbjahr 2025. „Schon im ersten Halbjahr haben wir den Schwerpunkt auf das Thema Verbunden-sein gelegt. Zeit und Raum Gemeinschaft und Zusammenhalt finden Frauen auch im zweiten Teil unseres Programmes“, erklärt Claudia Hansen, Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit Nordfriesland. 

Frauennetzwerk, Meditation und Gestaltung

Im Programm warten deshalb zahlreiche Veranstaltungen zu Themen wie Frauennetzwerk, Meditation und Gestaltung. Am Dienstag, 26. August lädt die Evangelische Frauenarbeit unter der Überschrift „“Pflegende Angehörige – die unendliche Aufgabe“ zu einer Online-Veranstaltung mit der Vorsitzenden des Vereins pflegender Angehörige in Bayern, Kornelia Schmid ein. Den Link erhalten Sie nach der Anmeldung per Mail unter sekretariat@erw-breklum.de. Am Samstag darauf, am 30. August ab 10 Uhr, gibt es die Möglichkeit zu einem gemeinsamen Sommerpilgern auf der Westerhever Sandplatte. „Wir laufen in Westerhever zur Sandbank, unterwegs Impulse bekommen, stille Zeiten haben und in unserem Kopf und Herzen der Weite Raum geben. Wir wollen gemeinsam im Meer schwimmen, uns mit einem Picknick stärken und das Gute im Blick haben“, beschreibt Claudia Hansen diesen Tag. 

Entdecken Sie versteckte Fähigkeiten

Eine Woche später, am Samstag, 06.09. von 10 Uhr bis 16 Uhr lädt die gelernte Gestalttherapeutin Claudia Hansen unter dem Motto „Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung“ zu einem Malseminar ins Gemeindehaus in Bargum ein. „Wir Menschen mögen unsere Gewohnheiten – und Veränderungen sind erstmal unbequem. Damit ignorieren wir, dass Veränderung zum Leben gehört. Dieser Herausforderung wollen wir uns malerisch stellen. Wie immer gilt: Malkenntnisse und Erfahrungen sind nicht nötig“, so die Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit weiter.  

Genießen Sie die Stille 

Weitere Highlights des zweiten Halbjahres sind der Frauennetzwerktag am Samstag, 20.09. im Lutherhof in Breklum, ein Tagesseminar zum „Schlechten Gewissen der Frauen“ am Samstag, 18.10. im Gemeindehaus der Versöhnungskirche mit der Journalistin und Autorin Susanne Garsoffky („Die Alles-ist-möglich Lüge“) und der Abend der Stille am Freitag, 14.11. von 17 Uhr bis 20 Uhr im Gemeindehaus der Versöhnungskirche.

Das gesamte Programm finden Sie >>hier<<. Zu den Veranstaltungen anmelden können Sie sich unter sekretariat@erw-breklum.de oder 04671-6029920. Hier erhalten Sie auch weitere Informationen.  

Ein Jubiläumsfest mit allen Sinnen im Christian Jensen Kolleg

Am 29. Juni ab 11:30 Uhr feiert das Christian Jensen Kolleg in Breklum mit einem großen Fest sein 20jähriges Bestehen. Seit seiner Einweihung 2005 hat sich das bekannte ökumenische Tagungs- und Begegnungszentrum für Kirche und Gesellschaft im nördlichen Schleswig-Holstein zu einer ersten Adresse für kirchliche, kommunale, zivilgesellschaftliche und privatwirtschaftliche Veranstaltungen entwickelt und wird gerne für Fortbildung, Erholung und als internationales Konferenzzentrum genutzt. Nora Steen, Bischöfin des Sprengels Schleswig und Holstein, hat das Christian Jensen Kolleg selbst fünf Jahre lang geleitet: „Das Besondere an diesem Ort ist nicht nur sein schöner Campus, es sind vor allem die Menschen, die hier arbeiten. Ihre Offenheit und Gastfreundschaft machen das Christian Jensen Kolleg seit Jahrzehnten zu einem Wohlfühlort, in dem Nachhaltigkeit großgeschrieben wird. Dafür möchte ich mich persönlich, aber auch im Namen der Nordkirche herzlich bedanken.“ 

Mehr als 20 Events zur Jubiläumsfeier

Das Jubiläum auf dem wunderschönen Campus des Kollegs in Breklum beginnt mit einem liebe- und humorvollen Blick auf Vergangenheit und Gegenwart, danach laden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu mehr als 20 kleineren und größeren Events ein. „Bei uns kann man an diesem Tag hinter die Kulissen unseres Tagungshauses blicken, sich durch unsere schöne Gartenanlage führen lassen oder an Workshops, zum Beispiel Gospelsingen oder Meditation, teilnehmen. Es ist bestimmt für jeden Geschmack etwas dabei“, erklärt Pastorin Anke Fasse, Mitgeschäftsführerin und theologische Leiterin des Christian Jensen Kollegs. Auch für Kinder und Jugendliche ist gesorgt. Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) lädt zu kreativen Mitmachaktionen ein und die Breklumer Feuerwehr stellt sich mit ihrer Mannschaft und ihren Einsatzwagen vor. 

Kaffee, Kuchen und Köstliches aus dem Lehmbackofen 

Natürlich können sich die Besucherinnen und Besucher zwischendurch auch stärken, neben Kaffee und Kuchen gibt es Leckeres vom Grill vor dem Martineum im Campus und Köstlichkeiten aus dem Lehmbackofen im Garten der Sinne. Ein besonderes Highlight wird das Abschlusskonzert der „Beatfactory“ aus Husum. „Wir freuen uns schon sehr, allen Interessierten unsere Anlage, unsere Häuser und unser vielfältiges Angebot zu zeigen“, so Anke Fasse weiter.

Lange Geschichte an der Westküste

Das Christian Jensen Kolleg hat eine lange Geschichte an der Westküste. Die eigentliche Geburtsstunde dieses Tagungszentrums war das Jahr 1873, als Christian Jensen, ein gebürtiger Nordfriese, Hauptpastor in der Kirchengemeinde Breklum wurde. Im Frühjahr 1876 kaufte er das damalige Bauernhaus, das heutige Missionshaus. Stück für Stück entstand danach, was auch heute noch sichtbar ist: Eine Druckerei als Zentrum christlicher Publizistik, ein christliches Gymnasium im Norden (Martineum), sowie die Missionsgesellschaft für Schleswig-Holstein (die „Breklumer Mission“). Das Fest ist ohne Anmeldung zu besuchen. 

Das Ansgarkreuz der Nordkirche für Dr. Ilse Kjer aus der Gemeinde Ladelund/Karlum

Sie war etwas erstaunt, als sie ihren Namen hörte – Dr. Ilse Kjer erhielt in diese Woche das Ansgarkreuz der Gemeinde Ladelund und Karlum. Alles sollte geheim bleiben und so gab es sogar zwei Gottesdienstabläufe, damit die Ausgezeichnete keinen Verdacht schöpfen sollte. Das war gar nicht so einfach, schließlich leitet sie den Posaunenchor der Gemeinde und war somit ein wichtiger Bestandteil des Ablaufs. Aber die Überraschung glückte und so überreichte Propst Mathias Lenz der etwas sprachlosen, aber sehr glücklichen Dr. Ilse Kjer die bedeutende Auszeichnung der Nordkirche. Der Kirchenkreis Nordfriesland ehrt damit ihr besonderes ehrenamtliches Engagement in der Kirchengemeinde. „Musik gehört zum Glauben dazu. Schon in den frühen Gemeinden wurde gesungen und musiziert. Ja, wir brauchen gute Musik in unseren Kirchen. Und wir brauchen Menschen, die sich dafür engagieren. Hauptamtliche Organistinnen und Kantoren und Ehrenamtliche, die sich dieser wichtigen Aufgabe verschreiben, so wie Sie, liebe Frau Dr. Kjer. Dafür gebührt ihnen mein Respekt und unser aller Dank“, beschreibt Propst Mathias Lenz die Verdienste der 72jährigen Nordfriesin.

Selbst im Urlaub nimmt sie die Posaune mit

Gebürtig aus dem Marienkoog wuchs sie in Ladelund auf und kam über die gute Jugendarbeit des damaligen Gemeindepastors früh zum Posaunenchor. Die Leidenschaft für das Instrument ließ sie nie wieder los. Ob zum Studium der Lebensmitteltechnologie nach Berlin oder während ihrer Berufstätigkeit in Fulda, Kassel oder in den letzten Jahr ihrer Berufstätigkeit in England, überall nahm sie die Posaune mit. Ihre Leidenschaft teilt sie mit ihrem Mann, den sie im Posaunenchor in Ladelund kennengelernt hatte. Selbst im Urlaub nahmen sie ihre Instrumente mit und gaben ihre Liebe zu dem Instrument auch an ihre drei Kinder weiter. Überall, wo sie waren, trat die Familie ganz selbstverständlich in Posaunenchöre ein oder gründete welche.

Kümmert sich auch um die Gedenkstätte Ladelund 

So auch, als sie 2014 wieder zurück nach Ladelund kamen. Allerdings geht ihr ehrenamtliches Engagement weit über die Gründung und Leitung des Posaunenchores der Gemeinde hinaus. So gehört sie zum festen Kreis der Ehrenamtlichen, die die vielfältige Arbeit der Gedenkstätte tragen, war sechs Jahre lang Mitglied des Kirchengemeinderates, ist Mitglied des Musikausschusses und der Gottesdienstwerkstatt in Ladelund. „Meine Arbeit bei der Kirche tut mir und anderen gut. Das zu verbinden, ist doch wunderbar“, erklärt Dr. Ilse Kjer ihr Engagement. In ihrer Freizeit, wenn sie nicht gerade mit dem Posaunenchor oder in der Gedenkstätte unterwegs ist, reist sie gerne mit ihrem Mann. 

Church by bike: Fünf Radtouren vorbei an nordfriesischen Kirchen

Von Inke Raabe

Nordfriesland ist ein Fahrradland: Einheimische wie Touristen nutzen die gut ausgebauten Wege durch die weite Landschaft. Das Projekt „Church by bike“ will die Lust am Radfahren stärken und mit Kultur verbinden: Die Kirchengemeinden Hattstedt-Olderup, Schwesing, Viöl, Husum und Schobüll öffnen ihre Kirchen für Besichtigung und Einkehr und haben fünf Fahrradrouten von Kirche zu Kirche entwickelt. 

Die Wegführung orientiert sich weitestgehend an Nordfriesischen Radverkehrsnetz. Die grünen Schilder gewährleisten eine Strecke abseits vom Verkehrslärm auf ruhigen Wirtschafts- oder Radwegen. Darüber hinaus können Interessierte über einen QR-Code gpx-Daten herunterladen und sich damit digital navigieren lassen. Mithilfe des Kirchenkreises konnten an einigen Standorten Picknickgarnituren aufgestellt werden. Der begleitende Flyer informiert darüber hinaus über Toiletten und Trinkwasser am Weg. In jeder Kirche gibt es einen Pilgerstempel: Wer mag, kann sich seinen Flyer jeweils abstempeln und behält so eine Erinnerung.

Am Sonntag, 15. Juni, startet das Projekt mit einer Fahrradsternfahrt. An den Kirchen in Viöl, Schwesing, Hattstedt, Schobüll und St. Marien Husum starten die Teilnehmenden jeweils um 17.30 Uhr. Um 18.30 Uhr treffen sich alle in Olderup in der Kirche – denn das liegt genau in der Mitte – zu einer Andacht und einem kleinen Imbiss. 

Neue Idee des EKJB: Hörspiel für Grundschulkinder zwischen 7 und 11 Jahren

„Wer´s glaubt wird mutig“, unter diesem Titel veröffentlicht das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) des Kirchenkreises Nordfriesland ein selbst produziertes Hörspiel für Grundschulkinder zwischen 7 und 11 Jahren. Die Premierenfeier findet am 11.06.2025 mit allen Beteiligten im Haus der Familie in Niebüll statt. „Im Mittelpunkt steht die biblische Geschichte von David und Goliath. Wir haben, gemeinsam mit Ehrenamtlichen und jungen Menschen die Geschichte geschrieben, waren im Tonstudio, haben es aufgenommen und gemastert – ein Riesenspaß, der auch noch richtig gut gelungen ist, wie ich finde“, erklärt Anna Ihme, Diplomsoziologin und pädagogische Mitarbeiterin des EKJB. 

Von vorne bis hinten selbst entwickelt

Insgesamt anderthalb Jahre haben Haupt- und Ehrenamtliche des EKJB an dieser kreativen Idee gearbeitet. Entwickelt und geschrieben wurde das Hörspiel von den beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Clara Brandt und Mika Apfel. Clara Brandt hat die Geschichte mit Anna Ihme gemeinsam geschrieben, eingesprochen und in einem Tonstudio in Flensburg produziert. Unter anderem hat auch die 12jährige Maja Lützen einen Charakter aus der Geschichte gesprochen. „Wir sind unheimlich stolz auf das Ergebnis. Wir sind uns sicher, dass es richtig Spaß macht, die Geschichte zu hören und sich nach Musik und Text auch zu bewegen“, so Anna Ihme weiter. 

Gemeinsamer Hör-Spaß und Einladung zur Bewegung

Denn genau das ist die Idee dahinter. Das Hörspiel ist als Gruppenerlebnis gedacht und kann in Kindergärten, Grundschulen, bei den Pfadfindern gemeinsam gehört werden. Es lädt zur Bewegung und zum Tanz ein und am Ende werden alle Hörerinnen und Hörer aufgefordert, sich einen „Mut-Stein“ zu suchen, der ihnen Kraft und Zuversicht verleiht. Anna Ihme: „Natürlich kann man es auch zu Hause mit der Familie und Freunden hören, wichtig ist uns, dass man beim Hören nicht unbedingt allein ist“. Das Hörspielt kann ab dem 11. Juni beim Evangelischen Kinder- und Jugendbüro bestellt werden. 

Ideen und Projekte für alle junge Menschen an der Westküste

Das Evangelische Jugendbüro (EKJK bietet jungen Menschen entlang der Westküste die Gelegenheit, sich vielfältig an einer lebendigen Kirche zu beteiligen. Dabei stehen Spiel- und Kreativanregungen, Seminare, Freizeiten, Andachten, Gottesdienste, Konfirmandenzeiten im Vordergrund. Das EKJB ermuntert und ermutigt sie, in den Kirchengemeinden und im Kirchenkreis ihre Fragen, Ideen und Interessen einzubringen. Dabei planen und entwickeln ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Projekte und suchen nach Antworten auf aktuelle Fragen und Trends. Das EKJB ist ein Werk des Kirchenkreises Nordfriesland. 

Kirchengemeinde Mildstedt feiert das 40. Dienstjubiläum ihres Küsters und Friedhofswartes Frank Stäwen

Mit einem festlichen Empfang würdigt die Kirchengemeinde Mildstedt am 17. Mai das 40. Dienstjubiläum ihres Küsters und Friedhofswart Frank Stäwen. Seit 1985 kümmert sich der gebürtige Mildstedter beinahe täglich um die weitläufige Friedhofsanlage, seit Anfang der 1990er Jahre auch um die mittelalterliche Kirche der Gemeinde. „Das ist seine Welt – niemand kennt den Friedhof so gut wie er. In seinem Kopf ist ein unglaubliches Wissen gespeichert: über den Friedhof, seine Gräber, über die Kirchengemeinde und die Menschen in den Dörfern“, berichtet Pastorin Marlene Freese. Als Küster sorge Frank Stäwen mit seiner ruhigen und routinierten Art dafür, dass sich alle – auch die Pastorinnen und Pastoren – bei jeder Art von Gottesdienst wohl fühlen würden, fügt sie hinzu. 

Der Tod seiner Mutter führte ihn auf den Friedhof

Der frühe Tod der Mutter, er war damals 22 Jahre alt, habe ihn auf den Friedhof getrieben. „Jeden Tag bin ich an ihr Grab gegangen – und irgendwann fing ich an, auch die Friedhofanlage und die Gräber anderer mitzupflegen“, erinnert sich der Friedhofswart und Küster. Sein Einkommen habe er damals als Maurer verdient. Die Arbeit in der Friedhofsanlage habe ihm jedoch so viel Spaß gemacht, dass er eine Gärtnerlehre begonnen hätte. Dann bot die Gemeinde ihm die Stelle als Friedhofswart an. Frank Stäwen musste nicht lange überlegen, brach die Ausbildung ab und arbeitet seitdem am schönsten Arbeitsplatz, den er sich vorstellen kann. 

Friedhof, Kirche und Gemeinde sind ihm ans Herz gewachsen

Keinen Tag seiner Arbeit möchte der 63jährige missen. „Jeder Tag ist ein bisschen anders. Aber am Ende kommen eigentlich immer ein schöner Gottesdienst, eine schöne Grabanlage oder ein schönes Beet dabei heraus. Das macht mir große Freude“, so Frank Stäwen weiter. Pastorin Marlene Freese, die seit knapp vier Jahren mit Frank Stäwen zusammenarbeitet, schwärmt: „Auf Frank ist Verlass und seine authentische Art macht ihn so sympathisch und gibt der Kirchengemeinde ein Gesicht. Das ist von großem Wert“. Zum Dank für seinen großen Einsatz in den vergangenen 40 Jahren wird die Gemeinde ihm nun einen feierlichen Empfang mit aktiven und ehemaligen Wegbegleitern aus seiner Dienstzeit bereiten. Verzichten möchten sie aber noch nicht auf ihn. „Fast täglich werde ich gefragt, wie lange ich noch bleibe. Meine Antwort lautet: Bestimmt noch ein, zwei Jahre, aber dann ist Schluss“, erzählt Frank Stäwen. 40 Jahre lang Sonn- und Feiertage in der Kirche zu stehen und in der Woche die Friedhofsanlage zu pflegen, habe doch sehr wenig Zeit gelassen. Die möchte sich der zweifache Vater und Großvater bald mehr für seine Lieben nehmen.