„Be More Rainbow“: Veuve Noire setzt ein Zeichen für Vielfalt

Wie bunt kann Kirche sein? Und wie schaffen wir Orte, an denen sich alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Identität willkommen fühlen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt der viertägigen Aktionsreihe „Be More Rainbow“, die das Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) in Kooperation mit Schulen und Fachkräften aus Kirche und Jugendarbeit veranstaltet hat.

Schulveranstaltungen mit Veuve Noire

An der Eider-Treene-Schule Tönning und der Emil-Nolde-Schule Neukirchen kamen insgesamt über 300 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 13 zusammen, um Veuve Noire, Dragqueen und Botschafterin der Olivia-Jones-Familie, live zu erleben.

In ihrem Vortrag verband Veuve persönliche Geschichten bis hin zu Erfahrungen mit Depression und Selbstakzeptanz mit Humor und mutmachender Offenheit. Sie zeigte: Vielfalt ist keine Bedrohung, sondern ein Geschenk.

Beim anschließenden Meet & Greet konnten die Jugendlichen Fragen stellen, Fotos machen und in den Austausch gehen. Als Erinnerung gab es „Sei bunt“-Buttons und Regenbogen-Lollis.
Für die Schulen stellte das EKJB zudem Poster, Postkarten mit der Genderbreadperson sowie das Kloschild „Ein Klo für Jedermensch“ als sichtbare Zeichen für Toleranz und Vielfalt im Schulalltag bereit.

Austausch in kleiner Runde

In einer kleineren Runde traf Veuve Noire sich zum offenen Austausch. Bei Pizza wurde über Lebenswege, Glaube, Identität und den Mut, man selbst zu sein, gesprochen. Diese persönlichen Begegnungen zeigten eindrucksvoll, wie wertvoll Dialog und gegenseitiges Verständnis im kirchlichen Kontext sind.

Praxisdialog: LGBTQIA+ & Toleranz

Den Abschluss der Aktionswoche bildete der Praxisdialog im Lutherhof Breklum unter dem Titel
„LGBTQIA+ & Toleranz in Kirche, Schule und Kinder- & Jugendarbeit“.

Fachkräfte, Ehrenamtliche und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren diskutierten gemeinsam mit Expertinnen und Experten, wie Bildungsarbeit queersensibel und inklusiv gestaltet werden kann.
Neben dem Vortrag von Veuve Noire boten Workshops mit Pfarrperson Tash Hilterscheid („Queersensible Kirche?!“) sowie Dr. Karo Torpus & Swantje Meimerstorf („Safe Space Schule?!“) wertvolle Impulse. Die Teilnahme wurde mit drei Stunden zur JuLeiCa-Verlängerung anerkannt.

Materialien und Kampagne

Begleitend zur Aktionswoche stellte das EKJB vielfältige Materialien bereit: das Lernspiel zu Begriffen der LGBTQIA+-Community namens Rainbow-Memory, die Kita-Vielfalt-Box, Postkarten, Sticker und Poster. Auf Social Media begleitete eine bunte Kampagne mit Reels, Fotos und Statements die Veranstaltungen.

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Pröpstin Inken Wöhlbrand tritt zum 31.12.2025 zurück

Pröpstin Inken Wöhlbrand tritt zum 31.12.2025 von ihrem Amt im Kirchenkreis Nordfriesland aufgrund familiärer Verpflichtungen zurück. Sie war als Pröpstin seit September 2024 für die Gemeinden des Südbezirkes, die Diakonischen Werke und Einrichtungen und das Evangelische Regionalzentrum mit dem Evangelischen Kinder- und Jugendbüro, der Frauenarbeit, der Flüchtlingsbeauftragten und der Ökumene verantwortlich. „Dieser Schritt ist mir mit Blick auf die Aufgaben, die mit dem Amt verbunden sind, nicht leichtgefallen. Er ist aber für mich aufgrund meiner derzeitigen familiären Situation unumgänglich. Für das Engagement und den unermüdlichen Einsatz aller Mitarbeitenden für unsere Kirche und ihre Unterstützung in meinem Amt möchte ich mich herzlich bedanken“, erklärt Inken Wöhlbrand.

Bischöfin Nora Steen und Propst Mathias Lenz danken für ihren Einsatz im Amt

Die Bischöfin des Sprengels Schleswig und Holstein, Nora Steen, dankt Inken Wöhlbrand für ihren Einsatz im Amt: „Der Rücktritt vom pröpstlichen Amt ist angesichts der damit verbundenen Verantwortung kein leichter Schritt. Ich habe großen Respekt vor der sorgfältig abgewogenen Entscheidung, die Inken Wöhlbrand getroffen hat. Für die geleistete Arbeit im Kirchenkreis Nordfriesland danke ich Inken Wöhlbrand und wünsche ihr, insbesondere für die herausfordernde familiäre Situation, alles Gute.“ Auch Propst Mathias Lenz, der die Verantwortung für den gesamten Kirchenkreis Nordfriesland seit Januar 2025 gemeinsam mit Inken Wöhlbrand getragen hat, bedankt sich bei seiner Kollegin: „„Die Entscheidung von Pröpstin Inken Wöhlbrand, ihr Amt niederzulegen, ist nach sorgfältiger Abwägung erfolgt und ich habe großen Respekt vor ihrem Schritt. Für unsere ausgezeichnete kollegiale Zusammenarbeit und ihren Einsatz für den Kirchenkreis Nordfriesland bedanke ich mich herzlich. Ich wünsche ihr und ihrer Familie alles Gute, viel Kraft und Gottes Segen.“

Mit großem Respekt vor ihrer Entscheidung reagiert auch Professor Dr. Stefan Krüger, Präses der Synode des Kirchenkreises Nordfriesland, die Inken Wöhlbrand im Sommer 2024 zur Pröpstin gewählt hat: „Mit Inken Wöhlbrand verliert der Kirchenkreis Nordfriesland eine erfahrene Theologin und Seelsorgerin. Wir bedanken uns für ihre Arbeit für unseren Kirchenkreis und wünschen ihr und ihrer Familie alles Gute“. Ihre Aufgaben werden derzeit von Propst Mathias Lenz und der stellvertretenden Pröpstin des Südbezirks, Heike Braren übernommen. Eine Verabschiedung von Pröpstin Wöhlbrand ist geplant; eine Einladung wird zu gegebener Zeit erfolgen.

Inken Wöhlbrand widmet sich jetzt ausschließlich ihrer Familie

Inken Wöhlbrand wuchs an der Westküste Schleswig-Holsteins in Büsum auf. Sie war als Gemeindepastorin unter anderem an der Ostsee und in Meldorf tätig und arbeitete zudem etliche Jahre in verschiedenen Funktionen in der ökumenischen Zusammenarbeit mit Kirchen in Asien und Afrika. Vor ihrem Amtsantritt in Nordfriesland war sie Direktorin des Zentrums des Lutherischen Weltbundes in Lutherstadt Wittenberg. Sie kehrt nun in das Amt einer Pastorin zurück, lässt dieses aber weiter ruhen, um sich mit voller Kraft um ihre Familie kümmern zu können.

Sommercamps und Kinderfreizeiten im EKJB

Der Sommer geht, aber die Erinnerungen bleiben den meisten Kindern und Jugendlichen, die während der Sommerferien an den Kinder- und Jugendfreizeiten des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros (EKJB) des Kirchenkreises Nordfriesland teilgenommen haben. Mehr als 100 Kinder und Jugendliche aus Nordfriesland waren mit rund 30 ehrenamtlichen und 3 hauptamtlichen Kräften an Nord- und Ostsee, auf Flüssen und in Österreich unterwegs. „Es war wie jedes Jahr für uns alle ein enormer Kraft- und Planungsaufwand. Aber wenn wir in die strahlenden Gesichter unserer Teilnehmenden blicken, hat sich jede Minute gelohnt. Ich danke allen für das große, ehrenamtliche Engagement“, bringt es Susanne Kunsmann, Leiterin des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros auf den Punkt.

Einer der High-Lights: Klima-Camp in Österreich

Ganz besondere Eindrücke konnten zehn Jugendliche im Klima-Camp in Österreich sammeln. Gemeinsam mit anderen Jugendlichen aus ganz Europa erlebten und erarbeiteten sie in selbst durchgeführten Workshops, wie ökologisch nachhaltiges und sozial gerechtes Leben gestaltet werden könnte. „Es war großartig mitzuerleben, was die Menschen trotz Sprachbarriere gemeinsam erschaffen haben“, berichten Teilnehmende an dem Camp.

Momente, die ein Leben lang im Gedächtnis bleiben 

Aber egal, für welche Freizeit sich die Kinder und Jugendlichen aus Nordfriesland angemeldet hatten – fast alle erlebten die „Momente, in denen Fremde zu Freunden“ wurden, wie jugendliche ehrenamtliche Mitarbeitende ihre Eindrücke aus einer Kinderfreizeit zusammenfassten. Momente, die alle vermutlich ein Leben lang im Gedächtnis bleiben werden. Und auf die sie sich auch im nächsten Sommer auf der nächsten Freizeit des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros wieder freuen können. 

Foto:  Laura Lehmann (li) und Annalena Heilmann (re) 

Evangelische Kindertagesstätte „Bunte Welt“ in Niebüll feiert ihr 70jähriges Bestehen 

Niebülls ältester Kindergarten, die Evangelische Kindertagesstätte „Bunte Welt“ wird 70 Jahre alt. Grund genug für die Erzieherinnen und Erzieher, Kinder und Eltern am 13.09.2025 ab 10 Uhr das ganze Dorf zu einem großen Fest einzuladen. Auf die Großen und Kleinen warten eine Hüpfburg, eine Schminkstation, verschiedene Spiele und natürlich auch allerhand Stände, um sich mit Leckereien und Getränken zu stärken. „Wir freuen uns sehr auf ein gemütliches Beisamensein von groß und klein, jung und alt“, erklärt die Leiterin der Evangelischen Kindertagesstätte, Sarah Niemeyer.

Glückwünsche von Propst Mathias Lenz

Die Kindertagesstätte „Bunte Welt“ ist aus Niebüll nicht mehr wegzudenken. Am 30. September 1946 hat sie ihre Türen für die Kleinsten aufgemacht, 1955 ist sie dann in Evangelische Trägerschaft übergegangen. Seitdem ist natürlich viel passiert: mehrmals wurden neue Gebäude errichtet und immer wieder den neuesten pädagogischen Standards angepasst, eine Mittagsbetreuung wurde installiert und die Öffnungszeiten nach den Bedürfnissen der Eltern ausgerichtet. „Die Evangelische Kindertagesstätte Bunte Welt ist in all den Jahrzehnten nie stehen geblieben, sondern hat sich kontinuierlich den veränderten Anforderungen der Pädagogik und der Familien angepasst. Eine große Leistung, dafür an alle Mitarbeitenden ein herzliches Dankeschön“, sagt Propst Mathias Lenz, der die Glückwünsche des Kirchenkreises Nordfriesland überbringen wird. 

Mitglied im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ 

Heute arbeiten 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Evangelischen Kindertagesstätte, die sich um insgesamt 70 Kinder zwischen 0 und 6 Jahren und die gesamte Einrichtung kümmern. Seit fast 13 Jahren ist die Kita zudem im Bundesprogramm der „Sprach-Kitas“ und kümmert sich mit einer zusätzlichen Sprachkraft um Sprache und Ausdrucksfähigkeit der Kinder. „Ein Aspekt, der in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist, haben doch mittlerweile über 70 Prozent unserer Kinder hier einen Migrationshintergrund. Sprache ist ein entscheidender Baustein für unser harmonisches und kulturell vielfältiges Miteinander“, berichtet die Kita-Leiterin Sarah Niemeyer weiter. Besonders stolz sind die Mitarbeitenden der Kindertagesstätte auf ihr neues Gebäude, das sie 2024 beziehen konnten. Und natürlich dem tollen Außergelände, das seit dem Frühjahr 2025 auch endlich fertig ist – und viel Platz zum Toben, Lachen und miteinander sprechen bietet.  

Oldtimerfreunde spenden für „Familien in Not“

Von Rainer Bruns

Bei strahlendem Sonnenschein und Cabrio-Wetter boten die auf Hochglanz polierten Oldtimer einen tollen Anblick und erregten die Aufmerksamkeit vieler Spaziergänger. Die Schönheit und der besondere Charme der historischen 30 Fahrzeuge, die zur „4. Husumer Küstentour“ in die Storm-Stadt gekommen waren, erfreuten alle. Die Oldtimerfreunde, die aus allen Richtungen und vielen Rotary-Clubs angereist kamen, erkundeten mit ihren schönen Autos den „echten Norden“ und lernten die landschaftliche und kulturelle Vielfalt von Schleswig-Holstein kennen. Dazu gehörten auch die Ausfahrten entlang der Schlei, durch Angeln und Schwansen und durch Dithmarschen. 

Die Spendenaktion der teilnehmenden Rotarier ergab die stattliche Summe von 5.000,00 €. Die Organisatoren der „4. Husumer Küstentour“, Rainer Bruns, Michael Schweikert und Oliver Tauffenbach, überreichten den Scheck an Propst Matthias Lenz. Die Spende ist zweckgebunden für die unmittelbare Hilfe von in Not geratenen Familien. „Es für uns eine Herzensangelegenheit, Familien, die in Not geraten sind, unbürokratisch, direkt und unmittelbar zu helfen“, erklärte die Organisatoren bei der Scheckübergabe.

Propst Matthias Lenz bedankte sich herzlich bei den Vertretern der Rotarischen Oldtimerfreunde und versprach, die Summe Menschen, die zum Teil durch tragische Umstände in Notlagen gekommen sind, schnell und unbürokratisch eine einmalige finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen. 

Foto:    

Propst Matthias Lenz (2. v. li.) freuet sich über den Scheck der Rotarischen Oldtimerfreunde in Höhe von 5.00,00 € für die Aktion „Familien in Not“, der von Rainer Bruns (li.), Oliver Tauffenbach (2. v. re.) und Michael Schweikert (re.) überreicht wurde.

Konficamp in Tönning

Von Pastor Malte Thiel

Zum Beginn der Sommerferien sind die Kirchengemeinden Schwesing, Hattstedt-Olderup und Viöl zum ersten Mal gemeinsam auf Konficamp in die Jugendherberge nach Tönning gefahren. Insgesamt war es eine Gruppe aus rund 90 Konfis und Teamenden, die sich auch in ihren Gemeinden noch nicht richtig kannten. Die Planung für diese Woche liefen bereits seit einem Jahr und wurden durch Anna Ihme vom EKJB unterstützt. Den Auftakt machte der Jugendgottesdienst in der St. Christophorus Kirche in Viöl am Sonntagabend vor dem eigentlichen Konficamp, zu dem auch die Eltern eingeladen waren.

Inhaltlich wurde in dieser Woche zum Thema Ich-Du-Wir gearbeitet und die Konfis hatten die Gelegenheit, sich mit sich selbst und ihren Mitmenschen auseinanderzusetzen, aber auch sich als Teil einer Gesellschaft zu begreifen. Was zeichnet mit als Menschen aus? Wie kann ich respektvoll mit meinem Gegenüber umgehen? Habe ich eine Verantwortung für Gottes Schöpfung? Solchen Fragen wurde sich auf spielerische Art und Weise gewidmet. Die Stationen zu den drei thematischen Schwerpunkten wurden von den Pastorinnen und Pastoren oder aber auch eigenverantwortlich von Ehrenamtlichen geplant, organisiert und durchgeführt. Die einzelnen Tage der Woche begannen und endeten mit einer gemeinsamen Andacht, in denen es um biblische Personen ging, die zum Thema des Camps passten. So waren Petrus, Rut und Noomi sowie Josef und seine Brüder Gäste in der Jugendherberge.

Gleichermaßen war aber auch Zeit für Fußball, Besuche im Multimar Wattforum, Action-Painting, Filmdreh und ganz viel mehr. Abends wurden Shows aus dem „Konficamp-Fernsehstudio“ in alle Welt übertragen. Bei Schlag den Teamer traten die Konfis gegen das Team an und bei Love at first sight bewarben sich drei Konfis um das Herz einer Kandidatin. Highlight war der große Galaabend, der von den Konfis unter Anleitung des Teams selbst gestaltet wurde. Die Moderation, die Cocktailbar, die Fotobox und auch die Musikauswahl für die Konfi-Disco wurde alles von den Jugendlichen gestaltet und durchgeführt.

Am Freitag mussten dann die Zimmer geräumt werden und gemeinsam gab es einen großen Abschlussgottesdienst, der ebenso komplett in der Verantwortung der Konfis lag und einige Überraschungen in sich hatte. So gab es anstatt einer Predigt ein Bibelquiz. Alles in allem ist aber festzuhalten, dass es eine schöne Woche in Tönning war und aus Sicht des Teams haben sich die vielen Stunden der Planung gelohnt. Auch weiterhin beabsichtigen die drei Kirchengemeinden, verteilt über das gesamte Konfijahr, ihre Konfirmandenarbeit gemeinsam zu gestalten. So werden die Jugendgottesdienste immer im Wechsel stattfinden.

Der Kirchenkreis Nordfriesland verabschiedet Inke Thomsen-Krüger in ihr neues Amt in die Nordkirche

Es war ein großes, eng beschriebenes Banner, das die Kirchengemeinderäte aus Oldenswort beim Verabschiedungsgottesdienst ihrer Pastorin Inke Thomsen-Krüger im Altarraum der St. Pankratiuskirche in Oldenswort ausrollten. Mit gebrochenen Stimmen lasen die Mitglieder alle Funktionen, Aktionen, Dienste, Projekte und Initiativen vor, die Inke Thomsen-Krüger während ihrer Zeit ausgefüllt, geleistet und vorangetrieben hat. Neben all den Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten, Beerdigungen und feierlichen Gottesdiensten standen auch die Seelsorge während der Corona-Zeit, das Kümmern um die Kirchen und Gebäude, der Religionsunterricht in den Schulen und die Fürsorge für die Gemeindemitglieder ganz oben auf der Liste. Inke Thomsen-Krüger sei nicht nur ihre Pastorin gewesen, sie sei ihnen zu einer Freundin geworden, auf deren Hilfe und Unterstützung man immer zählen konnte, erklärten die Kirchengemeinderäte einhellig.

Kluger Einsatz für wichtige Themen 

Nun aber verlässt die gebürtige Nordfriesin die Westküste, wird Leiterin des Hauptbereiches Generationen und Geschlechter im Kirchenamt in Kiel – und geht mit einem weinenden und einem lachenden Auge, wie sie sagt: „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und bin gleichzeitig dankbar, dass ich als Gemeindepastorin so nah bei den Menschen sein durfte“. Dabei reichte ihr Engagement weit über die Grenzen ihrer drei Gemeinden hinaus, die sie zeitgleich betreut hat. Inke Thomsen-Krüger war unter anderem stellvertretende Pröpstin im Südbereich des Kirchenkreises, Mitglied der Kirchenkreissynode, Aufsichtsratsmitglied des Diakonischen Werkes Husum, Mitglied der Gesellschafterversammlung St. Christian. prägendes Mitglied in den Arbeitsgemeinschaften Gebäude und Klimaschutz und Vorsitzende des Ortskulturrings. Propst Mathias Lenz betonte deshalb in seiner Laudation neben ihrem Einsatz für die Gemeinden und ihre Menschen vor allem ihren klugen Einsatz für wichtige Themen: „In den Monaten, in denen ich Dich in der Arbeit und Zusammenarbeit erleben durfte, war es die reine Freude. Vielen Dank dafür“.

Der Deich bleibt ihre Heimat 

In die Wiege gelegt war der Nordfriesin Inke Thomsen-Krüger der Pastorenberuf nicht. Doch der Konfirmandenunterricht, die anschließende Jugendarbeit und ein sehr guter Religionsunterricht weckten ihre Neugier an religiösen Themen, in Kiel und Göttingen studierte sie schließlich Theologie. „Im Glauben mit Menschen zu arbeiten und Projekte anstoßen zu können, hat mich immer sehr erfüllt“, erklärt Inke Thomsen-Krüger. Ähnliches erwartetet sie auch von ihrer neuen Position als Leiterin des Hauptbereiches, die sie am 1. September antreten wird. „Die Themen Generationen und Geschlechter sind brandaktuell und ich freue mich, sie mit einem starken Team aus theologischer Sicht bearbeiten zu dürfen“, erklärt Inke Thomsen-Krüger. Ihren Wohnsitz in Uelvesbüll wird sie trotz des Wechsels an die Ostküste aber behalten: „Der Deich ist nun mal meine Heimat“.

Kirchenmusikdirektor Christian Hoffmann erhält Kulturpreis des Rotary Clubs Eiderstedt

Am Montag, 28. Juli um 20.00 Uhr verleiht der Rotary Club Eiderstedt im Rahmen der Sommerkirche Welt in St. Michael seinen renommierten Kulturpreis an Kirchenmusikdirektor Christian Hoffmann, Kreiskantor des Kirchenkreises Nordfriesland und Kirchenmusiker in Tönning. Er steht damit in einer Reihe mit bisherigen Preisträgern wie den Schriftstellern Dörte Hansen und Siegfried Lenz. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung mit Werken von Händel, Schütz und Bach. Es musizieren der Preisträger an der Orgel, Klaus Mertens, Bariton und Anton Keller, Trompete. „Christian Hoffmann ist seit 30 Jahren eine wichtige Bereicherung des kulturellen Lebens in Eiderstedt und an der Westküste Schleswig-Holsteins. Seine Konzerte in Tönning ziehen ein Publikum aus dem ganzen Bundesgebiet an. Der Rotary Club Eiderstedt freut sich deshalb sehr, ihm unseren Kulturpreis für sein Lebenswerk verleihen zu dürfen“, erklärt Christian König, Präsident des Rotary Clubs Eiderstedt. 

Kreiskantor aus Leidenschaft

Christian Hoffmann, Jahrgang 1966, studierte an der Hochschule für Kirchenmusik in Heidelberg. Nach Abschluss der Diplomprüfung-B war er Kantor in Bad Soden-Salmünster und Bezirkskantor im Kirchenkreis Schlüchtern. Seit 1995 arbeitet er in Tönning als Kreiskantor im Kirchenkreis Nordfriesland. Besonders wichtig ist ihm das Orgelspiel im Gottesdienst sowie bei allen Amtshandlungen, nebenbei organisiert er aber auch mit Leidenschaft die gesamte Kirchenmusik und veranstaltet regelmäßig Konzerte. Dass er als Südosthesse so lange im Norden bleiben würde, hätte er selbst nicht erwartet. „Hier fand und finde ich alles vor, was Kirchenmusik attraktiv macht: hervorragende Instrumente, gute und motivierte Chöre und Musikerinnen und Musiker und kooperative Pastorinnen und Pastoren. Außerdem genieße ich in meiner Arbeit eine große Freiheit“, beschreibt Christian Hoffmann sein Leben und Wirken an der Westküste. Mittlerweile sei Tönning seine Heimat geworden. 

Große Wertschätzung in der Gemeinde

Die Laudatio hält Pastor Alexander Böhm, der eng mit Christian Hoffmann zusammenarbeitet. „Unsere Kirche wäre ärmer ohne ihn. Die Gemeinde Tönning weiß die Qualität seiner Arbeit und seinen schier unermüdlichen Einsatz mehr als zu schätzen. Er begleitet nahezu jeden Gottesdienst und jede kirchliche Feier. Wir sind ihm hier alle sehr dankbar“, würdigt Alexander Böhm den Preisträger. Durch den Abend der Preisverleihung führt Pastor Thomas Knippenberg, im Anschluss warten kühle Getränke und gute Gespräche auf die Gäste der Sommerkirche Welt in St. Michael.

Neue Konzepte für Kirchen und kirchlich genutzte Gebäude in Nordfriesland  

Die Synode des Kirchenkreises Nordfriesland hat am Wochenende der Finanzierung zweier Pilotprojekte und der Entwicklung neuer Projekte des zukünftigen Liegenschaftswerkes für den Kirchenkreis Nordfriesland zugestimmt. Damit geht der Kirchenkreis Nordfriesland in dem Umgang mit Kirchen und kirchlich genutzten Gebäuden völlig neue Wege. „Unsere Kirchen und die kirchlich genutzten Gebäude sind besondere Orte, Orte des Glaubens und Gebetes, voller Geschichten und Gefühlen. Außerdem sind sie hier in Nordfriesland auch kulturelle Denkmäler und sehenswerte touristische Anlaufpunkte. Gleichzeitig müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass der Sanierungsstau wächst und wir mehr Gebäude haben, als wir eigentlich brauchen“, erklärt Propst Mathias Lenz auf der Synode in Breklum.

Kirche braucht zeitgemäße Gebäude

Was die Kirche nun braucht, seien zeitgemäße, flexibel nutzbare, barrierefreie und energieeffiziente Gebäude, die sich auch für soziale Projekte oder Dritte öffnen würden. „Deshalb ist die Gründung unseres Liegenschaftswerkes, das eine Gebäudestrukturplan entwickelt und innovative Projekte entwirft, so ein richtiger und wichtiger Schritt in dieser Zeit“, so Propst Mathias Lenz weiter. Wie solche Projekte konkret aussehen könnten, skizzierte der Leiter des Liegenschaftswerkes, Pieter Martijn Dubbeldam, an zwei Pilotprojekten. Zum einen den Umbau und die Sanierung des Gemeindehauses in Witzwort zu einem Wohnobjekt mit drei ebenerdigen, barrierearmen Wohnungen mit Wärmepumpe, Fußbodenheizung und modernen Grundrissen. „So entsteht sozial verträglicher Wohnraum mitten im Dorfkern, wo die Infrastruktur vorhanden ist: Einkauf, Schule, Bahnhof, alles in der Nähe.
Und wir geben einem kirchlichen Gebäude eine neue Zukunft, wirtschaftlich tragfähig, architektonisch vertretbar und sozial sinnvoll“, erklärt Pieter Martijn Dubbeldam den Synodalen. 

Neues Wohngebäude als Pilotprojekt auf Amrum 

Das zweite Projekt ist der Abriss des Kurpredigerhauses in Wittdün auf Amrum und der Bau eines neuen, dreistöckigen Wohnhauses mit acht Wohnungen. „Das bestehende Gebäude war energetisch, statisch und technisch überholt und stand seit Jahren leer. Mit dem Neubau schaffen wir bezahlbaren Wohnraum für Menschen, die auf der Insel arbeiten. Denn für sie fehlen schon lange Mietwohnungen in erreichbarer Lage“, erläutert Pieter Martijn Dubbeldam das Projekt. Die gemeinsamen Ziele beider Projekte sind, sie sowohl baulich als auch wirtschaftlich genau zu durchdenke und nachhaltig zu durchdenken und zu gestalten. Ziele und Vorstellungen, an denen der Kirchenkreis Nordfriesland mit Hilfe seines Liegenschaftswerkes zukünftig alle seine Gebäude messen wird.

Die Synode des Kirchenkreises stellt wichtige Weichen für die Zukunft

Die Synode des Kirchenkreises Nordfriesland hat am Wochenende wichtige Weichen für eine schwieriger werdende Zukunft gestellt. Schon der Bericht zur Entwicklung der Regionen des Kirchenkreises von Mathias Lenz, Propst des Bereiches Nord, machte den Synodalen die Dringlichkeit der Themen und Entscheidungen deutlich. Denn vor allem der demographische Wandel stellt mit Blick auf die Kirchenmitgliedszahlen und Fachkräfte auch für die Kirche eine große Herausforderung dar. „Wir befinden uns in einer Phase des Umbruchs. Es wird entscheidend darauf ankommen, mit diesem Umbruch in den nächsten Monaten und Jahren klug und geschlossen umzugehen“, erklärte Propst Mathias Lenz. 

Kirchliche Arbeit zukunftssicher aufstellen 

Die Frage, wie kirchliche Arbeit künftig aufgestellt werden soll, möchte der Kirchenkreis Nordfriesland deshalb in einem großangelegten Organisationsentwicklungsprozess schnell bearbeiten. Daran beteiligt werden sollen möglichst alle, die gemeinsam Kirche sind: Gemeindemitglieder, Mitarbeitende, Kirchengemeinderäte, Pastorinnen und Pastoren und Mitglieder der Gremien und der Verwaltung. „Auf uns warten herausfordernde, aber auch spannende Zeiten, in denen wir unser kirchliches und gemeinschaftliches Leben gemeinsam gestalten können. Mit dieser Synode haben wir dafür wichtige Weichen gestellt“, fasst es Professor Dr. Stefan Krüger, Präses der Synode des Kirchenkreises Nordfriesland zusammen.

Neue stellvertretende pröpstliche Person für die Propstei Süd

Am Beginn der Synode stand aber auch eine wichtige personelle Veränderung. Inke Thomsen-Krüger, Pastorin der Gemeinden Oldenswort, Witzwort-Uelvesbüll und Simonsberg und stellvertretende pröpstliche Person des Kirchenkreises, wechselt im September in die Leitung des Hauptbereiches Generationen und Geschlechter der Nordkirche. Deshalb berief die Synode einstimmig Heike Braren, Pastorin in der Gemeinde Husum, zur stellvertretenden pröpstlichen Person der Propstei Süd. „Wir freuen uns sehr, mit Heike Braren eine versierte und in Nordfriesland bekannte und geschätzte Pastorin auf dieser Position begrüßen zu dürfen und freuen uns auf die Zusammenarbeit“, erklärte Synodenpräses Professor Dr. Stefan Krüger. 

Intensive, aber fruchtbare Diskussionen 

Im weiteren Verlauf der Synode waren es dann vor allem zwei Themen, mit denen sich die Synodalen sehr grundsätzlich auseinandersetzten: die kirchenmusikalische Versorgung des Kirchenkreises und seiner Gemeinden und die Frage nach der Beziehung zwischen Kirche und Demokratie. Für beide Themen hatten die Propsteien Nord und Süd Vorlagen geliefert, die für intensive Diskussionen sorgten. Einig war sich die Synode schlussendlich darin, die Bedeutung, die Kirchenmusik für die kirchliche Arbeit und für den Kulturraum Nordfriesland hervorzuheben. Schafft sie doch Angebote für den ländlichen Raum, die in dieser Qualität und in dieser Breite in Zeiten leerer werdender Kassen und sinkendem gesellschaftlichen Zusammenhalt verschwinden würden. „Diese Bedeutung darf die Kirchenmusik in keinem Fall verlieren, im Gegenteil, die Kraft der Musik als verbindendes Element wird immer wichtiger“, betont auch Synodenpräses Professor Dr. Stefan Krüger.

Klare Haltung zur Demokratie

Klar bekannte sich die Synode auch zu der Bedeutung des Themas Demokratie im Kirchenkreis Nordfriesland. Den maßgeblichen Ton dazu setzte Propst Mathias Lenz bei seiner Erklärung dazu auf der Synode: „Der Grundsatz der freiheitlich-demokratischen Grundordnung von der unantastbaren Würde jedes Menschen entspricht unserer Glaubensüberzeugung vom Menschen als dem Bild Gottes und von der Universalität der Liebe. Deshalb zeigen wir als Kirche eine klare Haltung für Demokratie“. Für diese Aussage erntete er viel Zustimmung auf der Synode. Mit dieser Haltung, aber auch mit allen anderen Entscheidungen und Diskussionen hat sich die Synode aus Sicht des Präsidiums nun auf einen Weg gemacht, der nicht einfach, aber unumgänglich ist. „Diese Auseinandersetzung mit unserer Zukunft werden wir ab jetzt kontinuierlich fortsetzten, denn in den kommenden Jahren wird darüber entschieden, wie unsere Gemeinden und damit auch, wie unser Kirchenkreis aussehen werden“, erklärt Professor Dr. Stefan Krüger.