Pastorin Inke Thomsen-Krüger wird zur Leiterin des Hauptbereiches Generationen und Geschlechter berufen

Die Kirchenleitung der Nordkirche beruft Inke Thomsen-Krüger, stellvertretende Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland und Pastorin der Gemeinden Oldenswort, Witzwort-Uelvesbüll und Simonsberg, ab dem 1. September 2025 zur Leiterin des Hauptbereiches Generationen und Geschlechter der Nordkirche berufen. „Inke Thomsen-Krüger bringt fachliche Tiefe, Leitungserfahrung und geistliche Weitsicht in das Amt ein. Ihr klarer Blick für die Herausforderungen, ihre Kommunikationsstärke und ihr Einsatz für eine vernetzte, zukunftsgewandte Kirche haben uns überzeugt. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.“, erläutert die Vorsitzende der Kirchenleitung, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die Wahl.

Seit Jahren engagiert für Geschlechtergerechtigkeit und Demokratie 

Inke Thomsen-Krüger hat sich im Kirchenkreis schon seit Jahren mit ihrem Engagement für Geschlechtergerechtigkeit und Demokratie einen Namen gemacht. Ab Herbst wird sie nun an der Spitze eines Hauptbereiches stehen, der so wichtige Werke wie die junge Nordkirche und das Frauenwerk der Nordkirche unter seinem Dach vereint. „Ich freue mich sehr über das große Vertrauen, das mir meine Landeskirche mit dieser Berufung entgegenbringt und auf die so wichtigen Aufgaben, die vor mir liegen“, erklärt Inke Thomsen-Krüger.

Generationen und Geschlechter sind die Themen unserer Zeit

Der Hauptbereich Generationen und Geschlechter umfasst Themen, die in Zeiten einer alternden Gesellschaft, schwindender Toleranz und bedrohter Demokratie rasant an Bedeutung gewinnen. Die knapp 200 Mitarbeitenden der Werke, Fachstellen und Teams des Hauptbereiches an den Standorten Kiel, Büsum, Neumünster, Plön, Hamburg und Rostock arbeiten eng mit den 13 Kirchenkreisen der Landeskirche zusammen, bieten aber auch selbst Beratung und Begleitung an. Inke Thomsen-Krüger kennt die Organisation der Nordkirche, ihrer Kirchenkreise und die Arbeit in den Gemeinden genau und weiß, wie wichtig es ist, dass Kirche gerade bei den Themen Geschlechtergerechtigkeit und Generationen Stellung bezieht. „Es ist unsere Aufgabe als Kirche, für die Bedürfnisse und Interessen der Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und jeden Geschlechts nach innen und nach außen einzustehen. Für mich könnte es derzeit kaum spannendere und wichtigere Themen geben“, betont Inke Thomsen-Krüger. 

Der Kirchenkreis Nordfriesland freut sich mit ihr über die Berufung

Im Kirchenkreis Nordfriesland und in ihren Gemeinden wird die beliebte und engagierte stellvertretende Pröpstin und Pastorin eine große Lücke hinterlassen, dennoch überwiegt die Freude. „Inke Thomsen-Krüger ist eine kluge Theologin und gewinnt mit ihrer warmherzigen und offenen Art die Herzen der Menschen. Wir schätzen sie hoch und es fällt uns einerseits schwer, sie gehen zu lassen, andererseits sind wir auch ein bisschen stolz und freuen uns sehr für sie. Sie ist die ideale Besetzung für die Leitung dieses wichtigen Bereiches“, erklärt Inken Wöhlbrand, Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland. Inke Thomsen-Krüger wird noch bis zum 31. Juli ihre Ämter als Pastorin und als stellvertretende Pröpstin ausüben und danach an ihren neuen Arbeitsort in Kiel wechseln. 

Volker Schümann: „Die Diakonischen Werke und ihre Mitarbeitenden liegen mir einfach am Herzen“.

Am Freitag, den 25.04.2025, verabschiedeten sich der Kirchenkreis Nordfriesland und das Diakonische Werk Südtondern in einem feierlichen Gottesdienst und einem anschließenden Empfang von Volker Schümann. Der ehemalige Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum hatte die Leitung des Diakonischen Werkes Südtondern im August vergangenen Jahres übernommen. Vorher war Volker Schümann schon als Prokurist in Niebüll tätig und hatte 2012 schon einmal für anderhalb Jahre die Geschäfte des Diakonischen Werkes Südtondern geführt. „Die Diakonischen Werke in Nordfriesland und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegen mir am Herzen. Sie leisten eine wichtige Arbeit und dabei verdienen sie jede Unterstützung“, erklärt Volker Schümann sein Engagement. 

Großer Dank vom gesamten Kirchenkreis Nordfriesland

Inken Wöhlbrand, Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland, dankte Volker Schümann ausführlich für sein Engagement, seine Kraft und seine Klugheit, mit der er beide Werke, davon 32 Jahre lang das Diakonische Werk Husum, geleitet und geformt hat. Vor allem nach den Krisen im vergangenen Jahr sei niemand geeigneter gewesen, als Volker Schümann, das verlorene Vertrauen wiederzugewinnen. „Sie haben vom ersten Tag an einen anderen Ton in die Räume des Diakonischen Werkes Südtondern getragen; Sie haben die Menschen, die hier arbeiten, wieder zusammengeführt; Sie haben neue Menschen in Leitungsverantwortung gebracht und dafür gesorgt, dass das DW seinen Aufgaben, für die es eigentlich da ist, wieder nachkommen konnte“, hob sie in ihrer Predigt hervor. Dafür seien ihm alle zu großem Dank verpflichtet, der Aufsichtsrat und die Mitarbeitenden, aber auch der ganze Kirchenkreis und alle Menschen in Nordfriesland, die auf den verlässlichen und ehrlichen Dienst des Diakonischen Werkes angewiesen seien. 

„Ich habe immer tolle Menschen an meiner Seite gehabt“. 

Für Volker Schümann selbst war es eine Selbstverständlichkeit, in den Zeiten der Not zur Stelle zu sein. „Meine Arbeit hat mir immer Spaß gemacht. Ich hatte tolle Menschen an meiner Seite und als Team haben wir in den vergangenen Jahrzehnten die Diakonische Arbeit in Nordfriesland mehr und mehr ausbauen können. Ohne ein solches Team schaffen sie so etwas auch nicht“, erklärt Volker Schümann. Was er und sein Team in über 30 Jahren auf die Beine gestellt haben, ist beeindruckend. Begonnen hatte alles mit einer Abteilung für Kinder- und Familienhilfe in Husum mit rund 30 Mitarbeitenden. Volker Schümann wurde ihr Leiter und vergrößerte seitdem kontinuierlich das Angebot und die Mitarbeiterschaft im gesamten Kreis Nordfriesland. „Mein Antrieb war es immer, Probleme im gesellschaftlichen und politischen Kontext gemeinsam mit allen Betroffenen zu lösen“, so Volker Schümann weiter. Bestes Beispiel ist die Flüchtlingshilfe, die er nach 2015 in enger Zusammenarbeit mit dem Kreis Nordfriesland aufgebaut hat. 

Laudation für enge Mitarbeiterin als letzte Amtshandlung

Nach über 30 Jahren Diakonisches Werk Husum und weitere Monate im Diakonischen Werk Südtondern hieß es aber nun am vergangenen Freitag endgültig Abschied nehmen. Und obwohl alle Augen auf ihn gerichtet waren, ließ Volker Schümann es sich nicht nehmen, noch die Laudatio auf seine langjährige Assistentin Maike Perry zu halten, der überraschend für ihr Verdienste im Abschiedsgottesdienst das Kronenkreuz in Gold des Landesverbandes der Diakonie Schleswig-Holstein verliehen wurde. Ein weiterer Beweis dafür, wie sehr ihm die Mitarbeitenden immer am Herzen gelegen haben. Der Gottesdienst endete mit einem warmen Empfang und vielen Geschenken und natürlich allerhand Grußworten für Volker Schümann. So bedankte sich Andreas Deidert, Bürgermeister von Leck und derzeit amtierender Direktor des Amtes Südtondern sehr herzlich für die geleistete Arbeit von Volker Schümann und betont die Wichtigkeit der Arbeit des Diakonischen Werkes Südtondern. Und auch Daniel Thomsen, Leiter des Fachbereiches Jugend, Familie und Bildung, richtete Gruß- und Dankesworte an Volker Schümann. 

Zukunft der Diakonie in Nordfriesland gesichert

Die Geschicke in den beiden Diakonischen Werke liegen bereits in neuen Händen. Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum ist seit Oktober 2024 Jens Grehm, Saskia Louwers hat am 1. April die Geschäfte des DW Südtondern übernommen. Beide Werke arbeiten derzeit an einer Zusammenführung. Im Diakonischen Werk Südtondern arbeiten zurzeit rund 130, im Diakonischen Werk Husum rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Werke unterhalten jeweils Einrichtungen in Husum, Bredstedt, Tönning, Niebüll und Leck sowie auf Amrum, Föhr, Sylt und vielen anderen Orten und bieten dort in Kooperation mit dem Kreis Nordfriesland und den Ämtern und Kommunen unter anderem sozialräumliche Kinder- und Jugendhilfe, Suchtberatung, Präventionsarbeit, Familien- und Lebensberatung, Migrationsberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung sowie Gewaltprävention an. Alleiniger Gesellschafter beider Werke ist der Kirchenkreis Nordfriesland. 

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro mit der bekannten Hamburger Drag Queen Veuve Noire auf dem Kirchentag in Hannover. 

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro des Kirchenkreises Nordfriesland bietet am 1. Mai auf dem Kirchentag in Hannover im Zentrum für junge Menschen zwei Veranstaltungen mit der bekannten Hamburger Dragqueen Veuve Noire an. Unter der Überschrift „Eine Dragqueen erzählt aus ihrem Leben“ berichtet Veuve Noire von 11 Uhr bis 13 Uhr dem Publikum von ihrem nicht immer einfachen Lebensweg. Mittlerweile schafft sie es sogar, die Höhen und Tiefen Ihres Lebens mit einem Schuss Comedy zu würzen.

Für eine bunte Gesellschaft und Kirche

Am Nachmittag von 17:30 Uhr bis 19 Uhr wirbt Veuve Noire dann im gleichen Pavillon gemeinsam mit der Pädagogin des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros, Anna Ihme, Leon Dietrich (er/he, Landeskoordinator LSBTIQ der Polizei Niedersachsen und Beauftragter der Charta der Vielfalt für die PD Hannover und Jorge Sendler, Theologie-Student und Kirchenmusiker, in einer Podiumsdiskussion „mutig und stark für eine bunte Gesellschaft und Kirche“ „Wir arbeiten schon seit langem mit Veuve Noire zusammen und haben ihr viele großartige Auftritte in unserem Kirchenkreis zu verdanken. Ihr Mut und ihre Kraft sind ein Vorbild für viele unserer Jugendlichen“, so Anna Ihme von Evangelischen Kinder- und Jugendbüro. 

Veuve Noire ist offizielle Botschafterin der Olivia Jones Familie

Die Dragqueen Veuve Noire ist die offizielle Botschafterin der Olivia Jones Familie, gegründet 2018 von Deutschlands bekanntester Dragqueen Olivia Jones, und »Aushängeschild« der Initiative »Olivia macht Schule«. Für das ungewöhnliche Bildungsprojekt gibt Veuve Noire bundesweit an Schulen und KiTas und auch kirchlichen Einrichtungen Nachhilfe in Sachen Toleranz, Vielfalt und Respekt. Ihre Veranstaltungen haben vor allem wegen ihres Comedy-Talentes enormen Zulauf. Geschult worden ist sie dafür auf der renommierten „Hamburger 

Ein Film gegen das Vergessen

Die Kirchengemeinde Husum, der Kirchenkreis Nordfriesland und die Diakonischen Werke in Husum und Südtondern zeigen „Die Kinder aus Korntal“, preisgekrönter Dokumentarfilm über den Missbrauch im Kinderheim Korntal. 

Die Kirchengemeinde Husum, der Kirchenkreis Nordfriesland und die Diakonischen Werke in Husum und Südtondern zeigen am Freitag, 09.05. ab 19:00 Uhr im Kinocenter Husum den Dokumentarfilm „Die Kinder aus Korntal“ über den sexuellen Missbrauch in einem Kinderheim der evangelischen Brüdergemeinde Korntal. Die Veranstaltung beginnt mit einer Einführung von Pastor Friedemann Magaard und Detlev Zander, Sprecher der Gruppe der betroffenen Personen im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt (BeFo) der EKD. Detlev Zander hat seine Kindheit im Kinderheim in baden-württembergischen Korntal verbracht und 2013 den dort erlebten systematischen Missbrauch öffentlich gemacht. Seitdem kämpft er dafür, betroffenen Menschen von sexualisierter Gewalt eine Stimme zu geben und die Taten sichtbar zu machen. In dem Dokumentarfilm der Regisseurin Julia Charakter erzählt er als einer von sechs betroffenen Personen seine Geschichte und ist seit dem Kinostart im September 2024 auch immer wieder bei Aufführungen und Podiumsdiskussionen dabei. 

Zuschauer werden nicht alleine gelassen

Im Mai folgt er nun der Einladung von Pastor Friedemann Magaard nach Husum. „Detlev Zanders Mut und Entschlossenheit ist es zu verdanken, dass das Leid der Betroffenen sichtbar wurde und wir uns in der Evangelischen Kirche nun schonungslos dem stellen, was in unseren Einrichtungen geschehen ist. Das ist schwierig und schmerzhaft, aber unausweichlich“, erklärt Pastor Friedemann Magaard. Die Zuschauerinnen und Zuschauer möchten er und Detlev Zander mit dem Gesehen aber nicht alleine lassen. So werden vor, während und nach dem Film Tische an den Ecken des Raumes stehen, an denen ausgebildetes Fachpersonal Auskunft über Hilfsangebote geben kann. 

Podiumsgespräch im Anschluss an die Filmvorführung

Nach dem Film laden Pastor Friedemann Magaard und Detlev Zander zudem gemeinsam mit Pastorin Katrin Hansen, der Meldebeauftragten des Kirchenkreises Nordfriesland und ihrem Kollegen Oliver Nitsch, Präventionsbeauftragter des Kirchenkreises, zu einem Podiumsgespräch ein. „Spätestens seit der Veröffentlichung der ForuM-Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und anderer Missbrauchsformen in der Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland wissen wir, dass „Die Kinder aus Korntal“ keine Einzelschicksale sind. Gewalt und Missbrauch gegenüber Schutzbefohlen hat und kann noch immer überall stattfinden. In unserer Gemeinde und in unserem Kirchenkreis sind wir uns dessen bewusst und stehen zu unserer Verantwortung“, beschreibt Pastor Friedemann Magaard Anlass und Ziel der Diskussion. Anschließend wird es Gelegenheit zu Beiträgen und Fragen aus dem Publikum geben. Die Veranstaltung endet gegen 22 Uhr. 

Dialograum in Husum: Zuhören bedeutet auch aushalten.  

Der Kirchenkreis Nordfriesland und die Kirchengemeinde Husum eröffneten im Gemeindehaus der Marienkirche in Husum zum zweiten Mal einen „Dialograum“, diesmal zu einem kontroversen und sehr emotionalen Thema: Corona. Karsten Wolff, Referent für Ökumene im Kirchenkreis Nordfriesland, und Pastor Friedemann Magaard wagten einen oflfenen Blick zurück auf eine Zeit, die tief in das öffentliche, aber vor allem in unser privates Leben gewirkt hat. 

Mit den Folgen haben viele zu kämpfen

Das machten gleich zu Beginn die Intensivmedizinerin und Chefärztin des Klinikums Husum, Andrea Magaard, und Ralf Kukowski, Lehrer an der Hermann Tast Schule in Husum deutlich. Für beide war die Pandemie nicht nur eine der arbeitsreichsten, sondern auch folgenreichsten Zeiten ihres berufichen Lebens. „Mit den Folgen haben unsere Schülerinnen und Schüler immer noch zu kämpfen“, berichtete Ralf Kukowski. Andrea Magaard sprach von einem tiefen Schmerz, wenn sie an die Menschen denkt, die ohne ihre Angehörigen sterben mussten. Ein Schmerz, den sie immer noch in sich tragen würde. 

Jede Meinung zählt

Nach den kurzen Impulsen der Expertin und des Experten kamen die Zuhörerinnen und Zuhörer zu Wort. Mit zum Teil bewegenden, aber auch wütenden Beiträgen. Alle diese Gefühle und Stimmungen zu hören und auszuhalten war nicht einfach, aber genau darum ging es den Organisatoren. „Eine kontroverse Debatte ist nicht leicht. Darum wollten wir einen Raum schaffen, in dem alle zu Wort kommen, sich zu Wort kommen lassen und jede Meinung zählt. Denn nur wenn wir uns gegenseitig zuhören und aushalten, kann Verstehen beginnen“, erklärt Pastor Friedemann Magaard das Konzept.

Dialogräume sollen Demokratie stark machen

Der Abend war der zweite in der Reihe „Dialogräume“, die im Januar mit dem Thema „Migration“ begonnen hat. Ziel der Reihe ist es, gerade in diesen Zeiten unterschiedliche Menschen und Gruppen mit teils kontroversen Haltungen zu Gesprächen zusammenzubringen. „Um unsere Demokratie stark zu machen,müssen wir andere Meinungen aushalten und gelten lassen, auch oder vielleicht sogar gerade, wenn es schwer fällt“, so Karsten Wolff, Referent für Ökumene im Kirchenkreis Nordfriesland. Ein nächster Dialograum ist schon in Planung. Die Veranstaltungsreihe „Dialogräume“ reiht sich ein in die Initiative „#VerständigungsOrte“ der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) und der Diakonie Deutschland, in der Kirche und Diakonie ihre Türen für gesellschaftliche Dialoge aufmachen, um Menschen mit unterschiedlichen Ansichten aus ihren Filterblasen herauszulösen und zusammenkommen zu lassen. 

Zwei Inseln – zwei Pastores – zwei Wege

Pastor Ingo Pohl verabschiedet sich aus der Gemeinde Morsum auf Sylt, Pastorin Catherine Heckert nimmt Ihren Dienst auf Pellworm auf. 

Fast zehn Jahre war Ingo Pohl Pastor auf Sylt, zunächst in Keitum, dann in Morsum. „Zeit für mich weiterzuziehen. Die Kirche Jesu Christi ist eine Bewegung, das bedeutet für mich, selbst in Bewegung, im Aufbruch zu bleiben“, erklärt Pastor Ingo Pohl seinen Entschluss, dem Ruf des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf zu folgen und seinen Dienst in der Gemeinde Wilster anzutreten. Seine Zeit auf der Insel habe er genossen, vor allem den Himmel und das stetig wechselnde Licht. „Allerdings haben sich die Gäste auf Sylt in den vergangenen Jahren sehr verändert“, so Pastor Ingo Pohl weiter. Teilweise sei es unfreundlicher geworden, habe die Kirche mehr und mehr als Dienstleister für besondere Anlässe wahrgenommen, teilweise aber auch offener für die Botschaft der Kirche: „Touristen kommen zu uns mit Zeit und einer gewissen Offenheit, die können und die sollten wir nutzen, aber Sylt hat eben auch ein besonderes Reizklima entwickelt“. 

Die Gemeinde Morsum verlässt Ingo Pohl gut aufgestellt. 

Seine Gemeinde Morsum habe er für den Abschied gut aufgestellt. „Morsum ist eine sehr lebendige Gemeinde, der Kirchengemeinderat kann sich selbst verwalten und ein Liturgiekreis bereitet regelmäßig eigene Gottesdienste vor“, erzählt er weiter. Zudem müssten auch die Gemeinden auf Sylt wie überall lernen, von der Pastoren-zentrierten Kirche abzugehen. „Wir müssen das Priestertum der Gläubigen ernster nehmen. Gemeinden können durchaus aus sich selbst heraus bestehen“, ist sich Pastor Ingo Pohl sicher. Mit etwas mehr Sorge betrachtet er seine Stelle als Notfallseelsorger, die dann auf der Insel nicht mehr nachbesetzt wird. Ingo Pohl: „Mir war es immer wichtig, da zu sein, wenn Menschen in Not waren“.  

Warmer Empfang auf Pellworm für die neue Pastorin

Pellworm hat es Pastorin Catherine Heckert und ihrem Mann Markus von Beginn an leicht gemacht, sich wohlzufühlen. „So viel Gastfreundschaft ist uns selten begegnet“, erzählt Catherine Heckert nach ihrer ersten Woche auf der Insel. Alle Nachbarn hätten mit angepackt, als sie aus dem fernen Thüringer Wald ans Meer gezogen seien und das Umzugsteam mit Mahlzeiten versorgt. „Das war überwältigend“, so Pastorin Catherine Heckert weiter. Sie und ihr Mann hatten die deutschlandweite Anzeige für die Pfarrstelle auf Pellworm genau zum richtigen Zeitpunkt gesehen. „Ich habe auf meiner alten Stelle in Thüringen zwei Pfarrstellen auf einmal betreut und wollte mich einfach mal wieder auf einen Punkt konzentrieren können. Zudem war mein Mann, ebenfalls Pastor, in den Ruhestand gegangene und alle vier Kinder waren aus dem Haus. „Wir waren einfach reif für die Insel“, lacht Pastorin Catherine Heckert. 

Lebendige Gemeinde auf Pellworm

Auf Pellworm traf die Pastorin auf eine sehr lebendige und liebevoll geführte Kirche: „Hier sind eine Menge toller Projekte angeschoben worden und alle Gemeindemitglieder scheinen sehr engagiert, mehr kann man sich auf einer neuen Pfarrstelle nicht wünsche“. Nun ist sie gespannt, wenn die Urlaubssaison beginnt und Touristinnen und Touristen auf die Insel kommen. „Urlauberkirche zu gestalten, ist eine Herausforderung für mich. Ich freue mich drauf“, sagt Pastorin Catherine Heckert. 

Besuch von Freunden: Der Kirchenkreis begrüßt Gäste aus Brasilien 

Im Rahmen seiner Brasilienpartnerschaft begrüßte der Kirchenkreis Nordfriesland Ende März Gäste aus dem Süden Brasiliens. Pastor Synodal Alan Schulz, seine Ehefrau Luciane Schneider Schulz und Pastor Sigfrid Baade waren der Einladung des Brasilienkreises, des Ökumenebeauftragten Karsten Wolff und der Pröpstin Inken Wöhlbrand gefolgt. „Die ersten Bande zu der Sinodo Vale de Itajai, dem Pendent zu den Kirchenkreisen der Nordkirche, sind schon vor über 20 Jahren geknüpft worden, mittlerweile ist die Partnerschaft eine feste Institution in der ökumenischen Arbeit unseres Kirchenkreises“, berichtet Karsten Wolff, Referent für Ökumene, der gemeinsam mit dem Brasilienkreis das Besuchsprogramm ausgearbeitet hat.

Nordfriesland zeigte sich von seiner schönsten Seite

Eine knappe Woche verbrachte die kleine Reisegruppe im nördlichsten Zipfel Deutschlands, nahm an Gottesdiensten teil, genoss lange Spaziergänge am Deich, lauschte einer Stadtführung über „Jüdisches Leben in Friedrichstadt“ und bestaunte das große bauliche Projekt der Sanierung der Eiderstedter Kirchen. Dabei zeigte sich Nordfriesland von seiner schönsten Seite und bescherte den Gästen fast durchgängig herrliches Frühlingswetter. Im Mittelpunkt des Besuches stand aber die Frage nach weiteren Perspektiven der Partnerschaft. „Das Ziel eines interkulturellen Austausches ist es immer auch, miteinander ins Gespräch zu kommen und voneinander zu lernen“, erklärt Pröpstin Inken Wöhlbrand. 

Partnerschaftsvereinbarung seit 2017

So gibt es seit 2017 zwischen dem brasilianischen und dem nordfriesischen Kirchenkreis eine feste Partnerschaftsvereinbarung. Hierin werden unter anderem die Vorbereitung und Durchführung wechselseitiger Besuche und ein jährlicher Partnerschaftsgottesdienst auf zwei Kontinenten zu einem Thema geregelt. In ganz Brasilien leben etwa 800.000 lutherische Christen. Sie stammen von Auswanderern aus ganz Deutschland ab, die im 19. Jahrhundert dorthin migrierten. Viele Namen und Traditionen erinnern bis heute an diese Geschichte. Die deutsche Sprache hat sich, obwohl sie während des Zweiten Weltkrieges verboten war, ziemlich gut erhalten. Besonders Ältere sprechen noch recht gut Deutsch.

Foto: Der Brasilienkreis und seine Besucher. Hintere Reihe von links nach rechts: Karl-Ludwig Albrecht, Frauke Hahn, Alan Schulz, Inken Wöhlbrand, Hannes Hahn, Karsten Wolff, Vordere Reihe von links nach rechts: Luciane Schneider Schulz, Sigfrid Baade, Karin Albrecht.

Gut gegen Einsamkeit: der „Ladieswalk“ in Nordfriesland geht weiter

Wegen des großen Erfolges lädt die Evangelische Frauenarbeit des Kirchenkreises Nordfriesland im April in Husum und Breklum zum „Ladieswalk“ ein. Gestartet ist das Projekt im August vergangenen Jahres, nun gehen die Spaziergänge im Frühling weiter. „Die Idee, dass sich Frauen zu einem etwa anderthalbstündigen gemeinsamen Spaziergang treffen, ohne sich zu kennen, ohne ein konkretes Ziel oder Thema, hat enormen Erfolg gehabt. Immer wieder kamen Frauen auf mich zu und baten darum, im nächsten Jahr wieder mit uns unterwegs sein zu dürfen“, erklärt Claudia Hansen, Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit in Nordfriesland.

In Husum starten die Spaziergänge mit Claudia Hansen und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Husum, Britta Rudolph – jeden ersten Montag im Monat ab 16 Uhr, in Breklum jeden ersten Dienstag im Monat ab 17 Uhr. Treffpunkt in Husum ist das Alte Rathaus, in Breklum der Parkplatz des Christian Jensen Kollegs. Es werden weder sportliche Höchstleistungen noch interessante Vorträge erwartet, lediglich wetterfeste Kleidung und feste Schuhe sollte man dabeihaben. 

Hintergrund der Aktion ist das Schaffen von Begegnungsräumen von Frauen für Frauen, die es in einem geschützten Rahmen ermöglichen, neue Bekanntschaften zu knüpfen und sich über interessante Themen auszutauschen. „Gerade in unserer Zeit ist Einsamkeit ein großes Thema. Wir möchten Gemeinschaft dagegensetzen und laden deshalb alle interessierten Frauen herzlich ein, dabei zu sein“, so Claudia Hansen. Freuen würde sich die Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit darüber, wenn sich auch andere Gemeinden der die Idee anschließen würde. Die Teilnahme an den Spaziergängen ist kostenfrei. 

Screenshot

Ein Ansgarkreuz für Brigitte Kinzel aus der Kirchengemeinde Mildstedt

Am Sonntag, den30. März 2025, verleiht die Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland, Inken Wöhlbrand, in der Lambertikirche in Mildstedt das Ansgarkreuz an Brigitte Kinzel. Mit dieser bedeutenden Auszeichnung der Nordkirche ehrt der Kirchenkreis Nordfriesland ihr besonderes ehrenamtliches Engagement in der Kirchengemeinde. „Mit klugen Ideen, Liebe zum Detail, viel Wissen und Erfahrung und mit einem wunderbaren Humor bereichert Brigitte unser kirchliches Leben. Zuverlässig und verantwortungsbewusst trägt sie dazu bei, dass der lebendige kirchengemeindliche Alltag mit all seinen Angeboten und Herausforderungen funktioniert“, erklärte Pastorin Marlene Freese im Gemeindebrief die Empfehlung der Kirchengemeinde. 

Die gebürtige Husumerin ist zusammen mit ihrem Bruder in einem sehr religiösen Elternhaus aufgewachsen. Den Kindergottesdienst besuchte sie bis zu ihrer Jugend begeistert und kann sich noch gut an ihre Rolle als Maria im weihnachtlichen Krippenspiel erinnern. Nach der Mittleren Reife folgte die Ausbildung als Sparkassenangestellte, später schlug sie dann die gehobene Laufbahn in der Sparkasse ein, erst in Husum, das letzte Jahr dann fusionsbedingt in Schleswig. In die Gemeinde fand sie als Erwachsene zurück. „Ich genieße sehr die Gemeinschaft im Glauben, die Gottesdienste und die Kirchenmusik, die ich dort finde“, berichtet Brigitte Kinzel.

Seit 25 Jahren singt sie deshalb im Kirchenchor, nach dem Tod ihrer Mutter 2011 besuchte sie auch regelmäßig die Gottesdienste und Veranstaltungen der Gemeinde. Mehr und mehr wuchsen ihr Aufgaben zu, seit 2015 leitet sie den Förderverein Kirchenmusik, 2016 wurde sie in den Kirchengemeinderat gewählt. Drei Jahre hatte sie auch den Vorsitz inne. Sie organisiert große Teile der Seniorenarbeit der Kirchengemeinde, ist Teil der Gemeindebriefredaktion und begleitet zuverlässig die Gottesdienste als Küsterin in Vertretung. Neben all diesen Aufgaben ist sie auch noch Mitglied und Vorsitzende verschiedener Ausschüsse und Mitglied der Synode des Kirchenkreises. 

Ans Aufhören denkt Brigitte Kinzel auch mit 78 Jahren noch nicht. Die Kirche biete einfach immer von allem etwas, es gebe doch so viel zu tun. Erst kürzlich wurde sie als Stellvertreterin in den Finanzausschuss des Kirchenkreises Nordfriesland gewählt. Ihr Engagement erklärt sie so, wie sie ist, klar und präzise: „Ich möchte einfach Kirche lebendig halten“.

Gottesdienst zur Wiedereröffnung der Kirche in Katharinenheerd

Am vergangenen Sonntag eröffnete Pröpstin Inken Wöhlbrand gemeinsam mit Pastor Thomas Knippenberg, der Architektin und Bauleiterin des Projektes zum Erhalt der Eidelstedter Kirchenlandschaft, Anne Sax, beteiligten Baufirmen, Kirchengemeindemitgliedern und Honoratioren des Dorfes nach knapp einer langen Zeit der Renovierung die Kirche St. Katharinen in Katharinenheerd.

In einem feierlichen Gottesdienst erklärte Anne Sax den Besucherinnen und Besuchern die einzelnen Arbeitsschritte. Die Renovierung fand im Rahmen des Sanierungsprojektes Eiderstedter Kirchen statt. Im Anschluss lud die Kirchengemeinde zu Kaffee und Kuchen.