Klar zur Wende!

Nordfriesland – Klimaschutz und Nachhaltigkeit gehören zu den wichtigen Aufgaben von Gesellschaft und Politik. Ein sparsamer Umgang mit den Ressourcen und Veränderungen im Konsumverhalten sind nötig, wenn auf lange Sicht etwas zugunsten der geschundenen Schöpfung bewegt werden soll. Um für das Thema zu sensibilisieren, lädt der Kirchenkreis Nordfriesland zu einer Segeltour mit der „Amazon“ ein: Unter dem Motto „Klima-Sail“ segelt sie vom 5. bis 8. Oktober durch die Ostsee.

„Auf einem Segelschiff spürt man die Natur ganz unmittelbar“, sagt Anna Ihme vom Evangelischen Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland. Sie begleitet die Tour gemeinsam mit Karsten Wolff, der Ökumene-Referent im Kirchenkreis ist. Beide sind beruflich mit dem Thema beschäftigt: Anna Ihme, weil sie jungen Menschen einen sorgfältigen Umgang mit Natur und Ressourcen vermitteln möchte und Karsten Wolff, weil er im direkten Kontakt mit den Christen weltweit erlebt, dass der Klimawandel für viele jetzt schon existenz- und lebensbedrohlich ist. Die vier Tage auf dem Schiff möchten die beiden nutzen, um gemeinsam mit anderen der Frage nachzugehen, was denn jeder selbst tun kann, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Und das fängt bei der Ernährung an: Auf der Tour ist Vegetarisches angesagt, weitestgehend saisonal und regional, und wo das nicht möglich ist, doch zumindest fair: Denn vier Tage ohne Kaffee und Schokolade, das will irgendwie keiner. Gemeinschaft und Fröhlichkeit sollen nicht zu kurz kommen, und Kaffee und Schokolade- selbstverständlich fair gehandelt – machen beides noch ein bisschen schöner.

Der Törn kostet insgesamt 240 Euro und beginnt am Donnerstag, 5. Oktober, in Travemünde. Am Sonntag, 8. Oktober, wird das Schiff in Kiel anlegen. Anmelden können sich interessierte Erwachsene bei Karsten Wolff per Email wolff@erw-breklum.de.

Zugang über Biografien

Ladelund – Fast 30 Jahre haben die Schautafeln der Gedenkstätte jetzt auf dem Buckel, und man sieht es ihnen an. „Sie sind sehr textlastig“, sagt Raimo Alsen, Leiter der Einrichtung. Vor drei Jahren wurden Gelder für eine Modernisierung bewilligt. Seitdem arbeitet die Berliner Historikerin Angelika Königseder an der inhaltlichen Umsetzung. Jetzt ist es endlich soweit: Der Umbau hat begonnen. Bis zur feierlichen Neueröffnung am 18. November bleibt die Gedenkstätte geschlossen.

Die Geschichte des KZ-Ladelunds ist auf den Schautafeln ausführlich beschrieben: Es war nur sechs Wochen im November/Dezember 1944 in Betrieb, 300 Männer starben in dieser kurzen Zeit. Sie sind auf dem Friedhof Ladelund bestattet. 110 von ihnen kamen aus Putten, einem kleinen Ort in den Niederlanden. Sie wurden aus Rache für einen Anschlagsversuch deportiert, bis heute sind die Wunden dieser Zeit spürbar. Auf einem der Grabsteine liegt ein kleines Herz aus Holz: Kinder, Enkel und Urenkel waren nach Ladelund gekommen, um dem Verstorbenen, den sie nicht oder kaum mehr kennenlernen durften, Ehre zu erweisen.

Schicksale wie dieses stehen im Mittelpunkt der neuen Ausstellung, so Raimo Alsen. „Wir wollen über Biografien einen Zugang zu den Ereignissen vermitteln“, so der Pädagoge. Briefe der Häftlinge und ihrer Angehörigen spielen dabei eine zentrale Rolle. An Hörstationen können Zitate abgerufen werden, ausziehbare Schautafeln machen es möglich, dass die Informationen nicht nur in Deutsch, sondern auch in Dänisch, Englisch und Niederländisch abrufbar sind. Der bisherige Raum der Stille wird aufgelöst, stattdessen wird die Kirche quasi mit in das Konzept einbezogen. Dort soll dann der kristallene Kelch ausgestellt werden, den die Puttener der Kirchengemeinde in den 1960er-Jahren schenkten. Die Vernetzung der Orte ist ein wichtiger Punkt bei der Neugestaltung: Der originale Standort des Lagers ist schwer zu finden, das soll anders werden. Auch dort sollen Informationen abrufbar sein. An den Gräbern wird nichts verändert – so wie sie sind erzählen sie mehr als Menschenworte sagen können.
500000 Euro kostet die Neugestaltung. Bund, Land, Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten und der Kirchenkreis Nordfriesland tragen jeweils ihr Scherflein dazu bei. Die alten Schautafeln werden archiviert und gut verpackt. Sie haben zuletzt jährlich 4000 Besucher durch die Ausstellung begleitet, das soll nicht vergessen werden, dafür trägt Raimo Alsen Sorge.

Die Wiedereröffnung wird dann am 18. und 19. November mit vielen Gästen aus Politik und Gesellschaft gefeiert. Auch aus Putten haben sich viele Gäste angekündigt. Alle sind gespannt und froh, dass das ernste Thema durch die Modernisierung der Vermittlungsarbeit in die Zukunft gebracht wird.

Gemeinsam geht was

Leck – Gemeinsam geht was, so könnte man das Bürgerfest in Leck beschreiben. Zum 32. Mal fand es in diesem Jahr statt. Ein Verein aus Ehrenamtlichen organisiert das Spektakel gemeinsam, gemeinsam freuen sich die Leckerinnen und Lecker auf das große Entenrennen, das der Freundeskreis der evangelischen Kindergärten organisiert, gemeinsam unterstützen viele Sponsoren und Einzelhandelsgeschäfte die Verkauf der kleinen, gelben Plastikvögel. Gemeinsam feiern katholische, dänische und evangelische Gemeinde den Gottesdienst im Augarten,

„Mit der Reformation vor 500 Jahren begann die Spaltung der Kirchen“, so eröffnete Pastorin Henriette Gosvig-Knudsen den Gottesdienst. „Wie schön, dass wir endlich wieder gemeinsam feiern können.“ Um die Heilung des Taubstummen ging es dabei und darum, warum Jesus manchmal so ein Geheimnis um seine Wunder machte. „Er wollte keine Propaganda, keine Massenbewegung“, sagt Pastor Stefan Möbius von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Leck. Jeder und jede finde seinen eigenen Weg zum Glauben, eine Art religiöser Weltherrschaft hätte Jesus nicht gewollt, so waren sich die beiden einig, die die Predigt fröhlich und anschaulich im Dialog gestalteten. Zahlreiche Bürger aus allen drei Gemeinden hatten sich um die Bühne versammelt, die Lieder waren alle zweisprachig abgedruckt. Ein Geist von Pfingsten legte sich über den Park, als das Vater-Unser zugleich auf Dänisch und auf Deutsch gesprochen wurde. Für die katholische Gemeinde sprach Beate Garstka, als Ehrenamtliche feierten Andreas Deidert (ev.) und Inge Petersen (dän.) mit.

Am Nachmittag wurden dann etwa 1250 Enten zu Wasser gelassen. Sie traten in fünf Disziplinen gegeneinander an: Es gab neben dem normalen Rennen eins für die „getunten“ und drei für die schönsten in verschiedenen Altersgruppen. Mehr als 120 Sponsoren machten das Großereignis möglich, dessen Reinerlös den Kindergärten sowie der Jugendfeuerwehr zugutekommt. Gemeinsam geht was, gemeinsam werden in Leck Dinge vorangebracht – und Spaß macht es auch.

Gemeinde im Entenfieber

Kirche lebensbegleitend

Mit Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Trauerfeiern begleitet die Kirche ihre Mitglieder an wichtigen Stationen ihres Lebens. Ansprechpartner hierfür sind zunächst die Gemeindepastoren. Wenn Sie nicht genau wissen, zu welcher Gemeinde Sie gehören, fragen Sie gerne bei uns nach.

Kirche weltweit

Partnerschaften:
Südamerika, Ostasien, Afrika, Osteuropa und Deutschland: Kirchengemeinden, Kirchenkreis und Einrichtungen pflegen Kontakte in fast jeden Winkel unserer Erde.

Weltläden:
Weltläden sind unsere Fachgeschäfte für den Fairen Handel. Nicht nur Kaffee führen sie in ihrem Sortiment. Rund um das Thema laden sie zu Veranstaltungen ein.

Ökumene:
Gute Kontakte zwischen Lutheranern, Alt-Katholiken, Baptisten, freien Gemeinden und Katholiken wollen gepflegt sein. Örtliche Ökumene-Gruppen sorgen dafür.

Kirche für junge Menschen

Kirche probieren und gestalten

Vielfältig beteiligen sich junge Menschen entlang der Westküste an einer lebendigen Kirche: Spiel- und Kreativanregungen, Seminare, Freizeiten, Andachten, Gottesdienste, Konfirmandenzeit. In den Kirchengemeinden und im Kirchenkreis bringen sie ihre Fragen, Ideen und Interessen ein, suchen mit ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Antworten und planen und entwickeln Projekte.

Hand in Hand Kirche gestalten
Hand in Hand bieten Kirchengemeinden und das Evangeische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) den jungen Menschen Raum und Zeit sowie ein Netzwerk, um Kirche und Glauben zu erfahren, auszuprobieren und mitzugestalten. Kinder und Jugendliche erleben und probieren Gemeinschaft und Spiritualität. Sie finden Ansprechpartnerinnen und -partner. Während internationaler Jugendbegegnungen begegnen sich junge Menschen unterschiedlicher Kulturen und Glaubenskulturen, tauschen sich aus und knüpfen Kontakte.

Lebendige Konfirmandenarbeit
Was heißt es, heute als Christ zu leben? Was heißt Leben in der Nachfolge Jesu? Was bewegt Kinder und Jugendliche heute? Was sind Ihre Fragen, Ihre Hoffnungen, ihre Sehnsüchte? An diesen Fragen orientiert sich lebendige Konfirmandenarbeit.
Jede Kirchengemeinde wählt ihr Modell selbst. Möglich sind so zum Beispiel der Beginn im Grundschulalter oder traditionell im Alter von 12 Jahren, wöchentliche Treffen, Blockeinheiten, Konfirmandentage oder -wochenenden.

Eiderstedt-Kalender für Schutzengel

Eiderstedt – Es ist ein ehrgeiziges Projekt, aber es ist auch ein wichtiges Projekt: Die Eiderstedter Kirchen müssen saniert werden, es sind18 an der Zahl. Dächer, Fugen, Fundamente – bei einigen ist der Zustand so kritisch, dass sie schon jetzt notdürftig abgestützt werden, damit sie nicht ganz einfallen. 18 Millionen Euro wird das kosten, der Bund übernimmt die Hälfte der Kosten. Für den Rest ist Kreativität gefragt. Aber daran mangelt es Michael Goltz nicht. Er ist Pastor für Fundraising im Kirchenkreis Nordfriesland. Für das kommende Jahr hat er einen Kalender entwickelt, der 18 Euro kosten soll – und der Reinerlös kommt den 18 Eiderstedter Kirchen zugute.

Zwölf großformatige Bilder aus Eiderstedt warten nunmehr darauf, Menschen aus nah und fern durch das Jahr begleiten zu dürfen. „Ich freu mich, dass ich für diesen Kalender mit Martin Stock zusammenarbeiten durfte“, sagt Michael Goltz. Martin Stock ist Doktor der Biologie und arbeitet bei der Nationalparkverwaltung für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und gilt als renommierter Naturfotograf. „Von Anfang an habe ich die beeindruckenden Lichtstimmungen des Gezeitenmeeres mit meiner Kamera eingefangen“, sagt er, „ich bin von der Weite und Unberührtheit der Landschaft fasziniert.“

Und diese Faszination ist in seinen Bildern spürbar: Auf einem Foto ist eine Baumreihe an einem gepflügten Acker von oben aufgenommen zu sehen. Sie wirft im rechten Winkel lange Schatten auf die Pflugreihen, „Eiderstedt-Toscana“ hat er das Bild genannt. Ein kleines Segelschiff, ganz allein im Wattenmeer vor der Halbinsel, die Kirche Koldenbüttel als Luftaufnahme, ein Haubarg und der Leuchtturm Westerhever im Schnee – es sind besondere Bilder, besondere Ansichten, Herzensansichten einer Landschaft, die von ihren Kirchen geprägt ist und deren Menschen von ihr geprägt wurden.

1000 Stück sind vorerst gedruckt, sie sind erhältlich in den Buchhandlungen von Husum und St.-Peter-Ording sowie in den Eiderstedter Kirchenbüros und den Tourismuszentralen. Außerdem können die Kalender online über die Webseite www.eiderstedter-schutzengel.de bestellt werden. Von den 18 Euro gehen nach Abzug der Produktionskosten übrigens 12 Euro direkt in das Projekt. So wird, wer einen Kalender besitzt, zum Schutzengel für die Kirchen auf Eiderstedt.

Die erste lutherische Bischöfin weltweit

Husum – Der 30. August 1992 gehört zu den Tagen, an den viele sich erinnern. An diesem Tag wurde Maria Jepsen als Bischöfin eingeführt und war damit die erste Frau der lutherischen Kirche weltweit, die dieses hohe Amt innehatte. „Ich war auf Kreta stationiert“, erzählt ein Besucher der kleinen Feierstunde in der St. Marien-Kirche anlässlich des 25. Jahrestags dieses Ereignisses. „Ich war schwanger und sorgte mich um meine Zukunft. Dieser Tag machte mir Mut“, so eine andere. „Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen, damals war der Lebensweg von Frauen noch vorgezeichnet. Das änderte sich langsam.“

Eingeladen hatten die Evangelische Frauenarbeit Nordfriesland, die Kirchengemeinde St. Marien und Magdalena Hoffmann, die damals Pastorenfrau in Bredstedt war und sich viele Jahre für die Belange von Frauen engagierte. „Das war wie eine Erhörung meiner Gebete“, sagte sie im Gespräch mit leuchtenden Augen. „Endlich gab es keine Unterschiede mehr auch in der Berufung zu so einem hohen Amt.“

Bewegend auch die Erinnerungen von Cynthia Lies. Sie war damals Mitglied der nordelbischen Snode, die sich im Michel zur Wahl versammelt hatte. Als wäre es gestern gewesen, so bildhaft führte sie die spannenden Momente vor Augen, minutenlangen Applaus habe es gegeben, Frauen warfen Blumen von der Empore, und die neugewählte Bischöfin war umringt von Gratulanten und von Pressevertretern aus aller Welt.

Heute gibt es viele lutherische Bischöfinnen, die Wahl von Maria Jepsen in Nordelbien war wie eine Initialzündung. Heute sind Frauen in kirchlichen Leitungsämtern kein Thema mehr – wenn sie sich denn bewerben. Und dass sie das bis heute eher weniger tun, hat auch damit zu tun, dass die Entscheidungsfreiheit, die aus der Gleichberechtigung folgen muss, eben noch nicht wirklich gegeben ist. Das machte Pastorin Inke Thomsen-Krüger deutlich. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist immer noch problematisch und nicht selten leiden Frauen, die beides miteinander in Einklang bringen, unter den scheelen Blicken ihrer Nachbarinnen und Nachbarn.

18 Jahre war Maria Jepsen Bischöfin Nordelbiens, eine Zeit, die sie geprägt hat und in der sie Kirche geprägt hat. „Es ist ein verantwortungsvolles Amt“, sagte sie im Gespräch. Und: „Von Frauen wird bis heute mehr und anderes erwartet. Da ist schon ein gewisser Druck.“ Die Altbischöfin, die seit ihrem Ruhestand in Husum wohnt, hörte viel zu an diesem Abend. Sie nickte und lächelte, agierte ohne Eitelkeit und Sentimentalität. Sie freute sich über den Auftritt von Angelika Zöllmer-Daniel, die als Katharina Zell von den aufregenden Ereignissen der Reformation erzählte. Und sie freute sich auch noch einmal über die „Segensteppiche“, die sie zur Einführung geschenkt bekommen hatte und die zurzeit in der St. Marien-Kirche ausgestellt sind. Mehr als 500 Frauen haben daran mitgewirkt. Entstanden sind fünf Teppiche, die aus jeweils 49 bunten Flicken bestehen. Die Marienkirche ist täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Interkulturell und unkompliziert

Schobüll – Kistenklettern, Wikingerschach, Pizza-Essen und vor allem: Gemeinschaft – das erlebten Kinder, die an der Lions-Aktion Ferien-Freude teilnahmen und nun zu Gast bei den Pfadfindern in Schobüll waren. Die Schobüller hatten sich gut aufgestellt und boten den Kindern und Erwachsenen Spiel und Unterhaltung. Besonders schön zu sehen: Migranten und Einheimische machten etwas gemeinsam. Die Herkunft spielte keine Rolle mehr, und Sprachbarrieren gab es an diesem Tag kaum.

Die Idee kommt aus dem Lions-Club Goesharde. Seit fünf Jahren organisiert Uwe Nissen, der dort für Activity und Kommunikation zuständig ist, ein Ferienprogramm für Familien, die nicht die Möglichkeit haben, mit ihren Kindern in den Urlaub zu fahren. Zwei Mal pro Woche gibt es ein Angebot, mal kochen die Familien gemeinsam, mal besuchen sie die Dünentherme in St. Peter-Ording, kegeln, reiten, Kino – kommen darf, wer mag. Kein bürokratischer Aufwand, das ist Uwe Nissen wichtig. „Es lohnt sich“, sagt er überzeugt.

Und auch Pastor Christian Raap ist mit seinem Team gern dabei. Das Bergfest der Aktion Ferien-Freude plant die Kirchengemeinde schon von Anfang an gemeinsam mit den Lionsclubs Husum und Goesharde, das ist einfach eine gute Sache. Die Pfadfinder können sich zeigen, vielleicht ist das ja etwas für den ein oder anderen. 90 Kinder sind inzwischen dabei, damit gehören die Schobüller zu den größten Gemeinschaften Nordfrieslands. Insgesamt sind um die 700 Kinder und Erwachsene des Kirchenkreises beim Ring Evangelischer Gemeinde-Pfadfinder REGP engagiert. Das ist lebendige, florierende Jugendarbeit.

Dass es sich lohnt, zeigt sich in diesem Jahr in besonderer Weise: Ganze Migranten-Familien sind gekommen, und sie bewegen sich ganz natürlich zwischen den Einheimischen. Es ist keine Fremdheit zu spüren, weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Ohne Sorge stapelt der junge Syrer zehn Cola-Kisten und klettert hinauf. Er weiß, dass der deutsche Pfadfinder ihn halten wird, wenn er fällt. Und so geschieht es.

Viel Regen, viel Segen

Risum-Lindholm – Schon bei der Abfahrt raunten die Eltern mit gerunzelter Stirn, dass für die nächsten 48 Stunden Dauerregen auf dem Zeltplatz in Niedersachsen angesagt wäre. Die 230 Pfadinderinnen und Pfadinder aus Risum-Lindholm, Braderup, Engelsby, Kirchbarkau, Bokhorst, Wankendorf und Flintbek ließen sich die Stimmung aber nicht verderben und fuhren voller Vorfreude gemeinsam auf das diesjährige Sommerlager, dass mal wieder ganz im Zeichen des Pfadfinderseins stehen sollte.

Leider behielten die Eltern Recht, denn es regnete tatsächlich in den ersten Tagen wie aus Kübeln. Doch nasse Schuhe, nasse Schlafsäcke und auch eine nächtliche Evakuierung aus einer Jurte, weil ein Sturzbach das Zelt flutete, tat der Stimmung keinen Abbruch. „Ich soll eine Regenjacke anziehen? Wieso, regnet`s?“, fragte ein kleiner Junge, als er wiederholt bei strömendem Regen aufgefordert wurde, doch endlich dem Wetter entsprechende Kleidung anzuziehen. Auch die jüngsten im Alter von sieben Jahren ließen sich vom wechselhaften Wetter die Stimmung nicht vermiesen. Sie freuten sich aber doch, als dann einmal die Sonne schien und es ein paar neue trockene Socken gab. Geländespiele, AGs rund um das Thema Pfadfinder-Sein, Sportturniere und ein Singewettstreit der Stämme machten das Lager wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis. Und weil die Fahrschule Cordsen und die NVAG Logistik GmbH aus Niebüll wieder einmal einen großen Lastwagen zum Transport des Materials zur Verfügung gestellt hatten, war es auch egal, dass die Zelte dann doch mit Feuchtigkeit vollgesogen eingepackt werden mussten und aus den 12 Tonnen Materialgewicht auf der Hintour plötzlich 15 auf der Rücktour wurden.