Willkommen auf unserer neuen Homepage!

Nun ist sie am Start, die neue Homepage. Übersichtlich sollte sie sein und ein frisches Layout mitbringen. Es ist ein sogenanntes Parallax-Theme geworden, das natürlich auch auf mobilen Geräten schick aussieht: Sie erreichen weitere Informationen und Links durch Scrollen. In der Mitte eine Landkarte mit den Gemeinden, denn sie sind das Herz des Kirchenkreises. Wenn Sie auf das Fähnchen klicken, blättert sich der Kontakt auf.

Sie hat einige neue Funktionen wie zum Beispiel das Suchfeld. So können Sie, wenn Sie einen Kontakt brauchen, schnell zu Ihrem gewünschten Gesprächspartner finden. Der Schwerpunkt liegt auf dem informativen Aspekt, für theologische Inhalte verweisen wir auf www.nordkirche.de, Ansprechpartner für Seelsorge und Amtshandlungen sind jeweils die Gemeinden.

Die Gottesdienste sind nicht mehr nach vier Regionen sortiert. Dort findet sich ebenfalls ein Suchfeld, mit dem Sie die gewünschte Gemeinde ermitteln können.

Die Landkarte hilft Ihnen bei der Orientierung: Wo befindet sich welche Gemeinde? Was gibt esin meiner Nähe? Sie sind herzlich eingeladen, auch über den Tellerrand zu gucken. Sie sind in jeder Gemeinde willkommen, auch wenn Sie einer anderen zugeordnet sind.

Damit alte Inhalte noch zugänglich bleiben, lassen wir www.nordfriesland-evangelisch.de noch im Netz. Sie wird aber nicht mehr gepflegt.

Wie freuen uns über Rückmeldungen unter raabe@erw-breklum.de

Versöhnung über den Gräbern

Ladelund – Der Volkstrauertag ist ein seltsamer Tag im Jahreslauf: Zum Gedenken an die vielfältigen Opfer der beiden Weltkriege treffen sich Bürger- und Christenvertreter mit zunehmender Ratlosigkeit in Anbetracht der langsam aussterbenden Veteranen und Angehörigen an den immer noch so genannten „Ehrenmälern“, den traurigen Gedenktafeln für die im Krieg gebliebenen Soldaten. Gleichzeitig ist bei allen Beteiligten die Gewissheit so stark wie nie, dass das unzählige Leid nicht vergessen werden darf. In Ladelund hat der Volkstrauertag ein besonderes Gewicht: In der kleinen Gemeinde nahe der dänischen Grenze stand ein KZ. Am Volkstrauertag steht in Ladelund seit sehr vielen Jahren die Erinnerung daran und die Begegnung mit den Hinterbliebenen der Opfer im Mittelpunkt. Der diesjährige Volkstrauertag war gleichzeitig die Eröffnung der neuen Ausstellung Dokumentenhaus nahe bei den Gräbern.

Meine Seele sehnt sich
„Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth! Meine Seele verlangt und sehnt sich nach den Vorhöfen des Herrn; mein Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott“ – Verse des 84. Psalms waren für die Männer aus dem niederländischen Putten geistliche Wegzehrung, als sie sich am frühen Morgen des 2. Oktober 1944 zum letzten Mal in ihrer Heimatkirche trafen. Danach wurden sie nach Neuengamme deportiert, für viele von ihnen ging es weiter nach Ladelund. Die meisten kehrten nie zurück.

Hilflos mussten die Ladelunder zusehen, wie der Zug des Schreckens täglich aus dem völlig überfüllten Lager zur Zwangsarbeit an den Panzerabwehrgraben marschierte. Zunehmend ausgezehrt waren die Männer, unterernährt, erschöpft, unterkühlt, misshandelt. Die Ruhr fand in ihnen wehrlose Opfer. Innerhalb von nur sechs Wochen starben 300 Männer.

Versöhnung über den Gräbern
In Ladelund begann die Aufarbeitung des Schreckens früh: Bereits 1946 suchte Johannes Meyer, der damalige Pastor der Kirchengemeinde, Kontakt zu den Angehörigen. Er fand Worte, die die Schuld benannten, und gleichzeitig trösteten. Aus diesen Briefen entstand eine Jahrzehnte und Generationen überdauernde Freundschaft zu den Puttenern, die Haus um Haus Vater, Bruder, Sohn oder Ehemann betrauerten. Über den Gräbern begann Versöhnungsarbeit, die in ihrer unmittelbaren Menschlichkeit und in der Persönlichkeit der Kontakte bundesweit einzigartig ist. Der Volkstrauertag in Ladelund ist insofern besonders, als auch in diesem Jahr wieder eine Delegation aus Putten dabei war. Erinnerungskultur ist in Ladelund mehr als nur ein Wort. In Ladelund gehört die Kultur der Erinnerung zur Identität des Dorfes.

Das KZ im Dorf
„Das KZ im Dorf“ heißt die neue Ausstellung, die genau dieses alles aufgreift und beschreibt. Sie erzählt von Menschen, sie gibt den Opfern ein Gesicht, lässt die Angehörigen zu Wort kommen, Familiengeschichten, die nicht fortgeschrieben werden konnten, werden hier lebendig. Sie spürt dem Lager in Ladelund nach, einem Dorf, das nicht vergessen wollte, was es gesehen hatte. Didaktisch vielfältig, mit Hör- und Filmstationen sowie Biografiebüchern, immer viersprachig auf Dänisch, Deutsch, Holländisch und Englisch lädt sie zum Verstehen und Begleiten ein und dazu, sich dieser in Ladelund lebendigen Erinnerungskultur anzuschließen.

Feierliche Eröffnung
Viele Gäste waren zur zweitägigen Eröffnung gekommen. Maria Bering vom Staatsministerium für Kultur und Medien, Karin Prien (CDU), Ministerin für Bildung Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Stefan Link, stellv. Vorsitzender des Vorstands der Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten sowie Gothart Magaart, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein, sprachen Grußworte. Auch Dr. Angelika Königseder, Kuratorin der Ausstellung und Raimo Alsen, Leiter der Gedenk- und Begegnungsstätte kamen zu Wort. Die für das neue Konzept benötigten 500000 Euro waren von Bund, Land, Gedenkstiftung und dem Kirchenkreis Nordfriesland aufgebracht worden. Die KZ-Gedenk- und Begegnungsstätte Ladelund ist bundesweit die einzige in der Trägerschaft einer Kirchengemeinde.

Das KZ im Dorf

Lichterfest im Haus am Park

Husum – Ein Licht anzünden in dunkler Zeit, das tun Kinder und Mitarbeitende im Haus am Park mit ihrem jährlichen Lichterfest. Sie trotzen damit dem November und der allgemeinen Vereinsamung. So war es auch diesmal: Eltern, Geschwister, Kollegen und Förderer der Einrichtung kamen in die Theodor-Storm-Straße, Kinder und Mitarbeitende hatten Zelte und den großen Grill aufgebaut. Es gab Kaffee, selbstgebackenen Kuchen und Zeit für Begegnung und Gemeinschaft.

Im Haus am Park leben insgesamt 28 Kinder- und Jugendliche: Im Haupthaus wohnen 16 Kinder, es wird von Timo Wolski geleitet, und im Haus für Betreutes Jugendwohnen, dem Olaf Ley vorsteht, haben 12 Jugendliche ihr Zuhause und werden dort auf ein Leben in Selbständigkeit vorbereitet. Seit 27 Jahren gibt es diese Einrichtung unter dem Dach der Kirche. „Wir hoffen, dass wir unseren Kindern hier eine gute Zeit bieten können“, sagt Catrin Lenius, die die Gesamtleitung der stationären Einrichtungen des Diakonischen Werks innehat. Die jungen Bewohner kommen zumeist aus prekären Verhältnissen, die Zeit in Husum hilft Eltern und Kindern, sich zu stabilisieren und neue Wege miteinander zu finden. „Unsere Grundhaltung ist: Kinder gehören zu ihren Eltern. Was wir dazu beitragen können, das tun wir“, so die Pädagogin. Und so bemüht sie sich gemeinsam mit ihren Kollegen, begleitet und behutsam eine Rückführung ins Elternhaus möglich zu machen.

Das Lichterfest ist immer ein Highlight im gemeinschaftlichen Leben, und so war es auch dieses Mal. Die Kinder hatten ein kleines Theaterstück vorbereitet, Anneke (14) und Aya (13) begrüßten die Gäste, und Anneke spielte sogar ein Solo-Stück auf dem Cello. Es sollte schön sein, es war ihr Fest, sie zeigten der Welt, wie viel sie auf dem Kasten haben. „Ihr seid das Licht der Welt“, sagte Pastor Andreas Raabe, der das Haus seelsorgerlich begleitet, in seiner Andacht. Ihm, den Mitarbeitenden und auch den Gästen war anzusehen, wie stolz sie auf „ihre“ Kinder sind und wie gern sie sie haben. Einer der Höhepunkte war einmal mehr das „Grußwort“ des Jugendamtes: Statt langer Reden gaben Daniel Thomsen und Peter Raben ein kleines Mini-Spontan-Konzert. Eltern und Geschwister, die zu jeder Zeit im Haus willkommen sind und sich gerne einbringen dürfen, erlebten sich einmal mehr als Teil einer großen Familie, die füreinander da ist und sich kümmert.

Friedemann Magaard wird Pastor in Husum

Breklum. Der theologische Leiter des Christian Jensen Kolleg CJK, Friedemann Magaard, wird das Breklumer Bildungs- und Tagungszentrum zum 1. März 2018 verlassen. Der Kirchengemeinderat der St. Marien-Kirchengemeinde Husum hat Pastor Friedemann Magaard als neuen Gemeindepastor der Husumer Innenstadtgemeinde gewählt.

„Wir lassen ihn ungern ziehen“, bedauert Propst i.R. Jürgen F. Bollmann, Vorsitzender des CJK-Aufsichtsrats, „denn Pastor Magaard hat dem Haus gut getan.“ Magaard leitet das Breklumer Kolleg seit 2009 als Geschäftsführer und in Verantwortung für das inhaltliche Profil als theologischer Leiter. „Aus zunächst unsicherer Zeit hat er das CJK in sicheres Fahrwasser gelenkt. In damaliger Zusammenarbeit mit dem kaufmännischen Leiter Heiner Witte und nun mit seinem Geschäftsführerkollegen Stefan Schütt, mit dem ganzen Breklumer Team und den Kooperationspartnern ist das Christian Jensen Kolleg zu einer festen Größe als Bildungsstätte der Nordkirche und als Tagungshaus in Schleswig-Holstein geworden. Unser Haus hat Profil und Zukunft.“

„Ich gehe mit einem weinendem und einem lachenden Auge“, kommentiert Magaard seinen bevorstehenden Wechsel in die Husumer Kirchengemeinde. „Der Ort und die Arbeit sind mir tief ans Herz gewachsen. Nach neun wunderbaren Jahren zu gehen, geht nicht ohne Bedauern. Zugleich reizt mich aber nun, nach der Zeit der Reflektion in Bildung und Beratung, jetzt wieder in die Praxis zu gehen und kirchlichen Gemeindealltag mitzugestalten. Ich freue mich auf die Arbeit in meiner Wahlheimat Husum“, erläutert der Pastor, der künftig seinen Dienst vornehmlich mit dem Fahrrad wahrnehmen kann.
Der kaufmännische Leiter Stefan Schütt hat die kommenden Wochen fest im Blick: „Gemeinsam organisieren wir nun im CJK einen reibungslosen Übergang. Wir freuen uns, dass Friedemann Magaard noch über seine Dienstzeit bei uns hinaus die ‚Tage der Utopie‘ vom 24.-28. April 2018 leiten wird“.

Luther live und in Farbe

Nordfriesland – Es war ein grandioses Fest und übertraf alle Erwartungen: Zum Reformationstag füllten sich die Kirchen landauf landab, teilweise war es voller als zu Weihnachten. Erstmals seit vielen Jahren war der 31. Oktober als Gedenktag an den Thesenanschlag Martin Luthers 1517 bundesweiter Feiertag.

Luther wählte den 31. Oktober 1517 sehr bewusst für seine provokante Aktion: Es war der Tag vor Allerheiligen, an diesem Tag beteten die Christen seiner Zeit besonders intensiv zu den Heiligen um das Seelenheil ihrer Verstorbenen. Denn um die Verstorbenen ging es beim Ablasshandel: Wer einen Ablassbrief kaufte, kaufte sozusagen ein Stück von der Heiligkeit der Heiligen für seine geliebten Angehörigen, damit diese nicht gar zu lange im Fegefeuer schmoren müssten. Der Ablasshandel war ein perfides Spiel mit den Ängsten und mit dem Gewissen der Gläubigen. Mit seinen 95 Thesen belegte Luther, der damals Professor der Theologie in Wittenberg war, dass ein Freikauf von Sünden weder möglich noch nötig sei. Allein aus Glauben und aus Gnade werde der Mensch vor Gott gerecht und frei.

Schon im vergangenen Oktober war das 500. Reformationsjubiläum eingeläutet worden. Seitdem war es in Gesellschaft und Kirche immer wieder Thema. Auch im Kirchenkreis Nordfriesland wurde es vielfältig begangen. Unter anderem feierten am 30. Oktober die meisten Schulen Reformationsgottesdienste, tausende von Schülern waren dabei.
Anlässlich des Festtages hatten die Gemeinden allerhand auf den Weg gebracht: Es gab Musicals und Theateraufführungen, es gab junge Musik und Konzertgottesdienste, es gab gemeinsame Mahlzeiten, Kinovorführungen und vieles mehr.

Nordfriesland goes Ro

Senden Sie gerne Bilder Ihrer Veranstaltungen an raabe@erw-breklum.de. Pastorin Raabe ergänzt das Album gerne.

Jacob Lissowsky ist Sieger des Kurzfilmwettbewerbs

Husum – Kino einmal anders: Ein freundlich lächelnder Luther empfängt das Publikum im Foyer, das Popcorn steht bereits auf den Tischen, viele, junge Menschen strömen in das Lichtspielhaus, sie begrüßen sich, viele kennen sich offenbar. Es wird viel geschnackt, die Stimmung ist wohltuend aufgeregt. Spannung liegt in der Luft. Gleich ist es soweit.

Und dann geht es los: Anna Ihme vom Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) und Pastor Peter Janke führen in das Thema ein: An diesem Abend werden die eingereichten Filme des Kurzfilmwettbewerbs zur Reformation uraufgeführt. 14 waren es insgesamt, elf von ihnen waren in die Wertung eingegangen, drei würden am Ende als strahlende Sieger gekürt. Ein aufregender Kinoabend beginnt.

Und dann kommen die Zuschauer aus dem Staunen nicht heraus: welch eine Kreativität, welch eine Sorgfalt, welch ein umfassendes Verständnis für Film und Darstellung! Zwei Gruppen haben einen Legofilm gemacht – aus mehreren hundert Fotos wird die Bewegung animiert. Eine andere spielt mit Barbiepuppen, zwei ganz junge Künstler haben einen Zeichentrickfilm hergestellt, ein Musikvideo ist dabei, ein Dokumentarfilm – eine unglaubliche Fülle an Formen und Ideen, die Schauspieler Enno Kardisch, der auch Mitglied der Jury war, locker moderiert, im Anschluss bittet er jeweils die jungen Künstler zum Interview nach vorne.

Der dritte Preis geht an die Gruppe Aufstehn von der TSS-Husum. Sie haben in ihrem Film den AFD-Erfolg der Bundestagswahl zum Thema gemacht. „Steh auf“, ist der Titel, und er macht Mut, zu eigenen Überzeugungen zu stehen und sie zu vertreten. Den zweiten Preis holt sich die Gruppe Klimasail mit ihrem Streifen „Trashbusters“, der humorvoll und gekonnt das Thema Meeresverschmutzung aufgreift. Sieger ist Jacob Lissowsky mit seinem bewegenden Film über zwei Mädchen, die sich lieben und die miteinander lernen, dazu zu stehen, auch wenn es nicht immer leicht ist.

„Ich steh zu dem, woran ich glaube“ ist das Motto – anknüpfend an Martin Luther, der auf dem Reichstag zu Worms erklärt hatte „Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“ Es ist ein gut reformatorisches Projekt, dass das EKJB da auf die Beine gestellt hat. Junge Menschen machten sich Gedanken über die Reformation. Aber sie blieben nicht bei der dokumentarischen Nacherzählung stehen, sondern machten sich Gedanken, was die Geschehnisse von vor 500 Jahren für das jetzt und hier bedeuten können. Überaus witzig bauten sie die Vorgaben ein: Es musste vorkommen ein Geschenk, die Bibel, Luther und die Zahl 1517. Die war mal Telefonnummer oder auch eine Uhrzeit. Möglich machen das Projekt übrigens Sponsoren: Die Stiftung Gertrud, die Nospa-Stiftung und der Kirchenkreis Nordfriesland fördern das Vorhaben finanziell.

Propstwahl: Kandidatin stellt sich vor

Der Kirchenkreis Nordfriesland wählt eine neue Leitungsperson: Nach dem Weggang von Dr. Kay-Ulrich Bronk ist die Stelle des Propstes für den Nordbezirk neu zu besetzen. Dafür hat sich ein Pröpstewahl-Ausschuss gebildet, der der Synode, die letztlich entscheidet, Pastorin Susanne Sengstock für diese Aufgabe vorschlägt. Susanne Sengstock ist 47 Jahre alt und zurzeit Referentin und stellvertretende Leitung im Frauenwerk der Nordkirche. Sie ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in Kiel. Die Theologin hat im Laufe ihrer Berufszeit unter anderem in der Urlauberseelsorge, als Gemeindepastorin in Heikendorf und Berufsschulpastorin in Segeberg, aber auch in verschiedenen Projektstellen gearbeitet. Sie stellt sich der Öffentlichkeit mit einem Gottesdienst am Sonntag, 12. November, ab 14 Uhr in der St.-Willehad-Kirche Leck vor. Am 25. November findet dann während der Synodaltagung in Breklum die Wahl durch die Synodalen des Kirchenkreises Nordfriesland statt.

Nominiert für den Deutschen Bürgerpreis

Fresenhagen – Endlich: Die Herbstferien haben angefangen, Schülerinnen und Schüler genießen die Zeit zum Ausschlafen, zum Chillen oder um Freunde zu treffen. All das mag Ann-Kathrein Gräning auch ganz gerne. Aber bevor sie sich richtig ausruhen kann, will sie erst einmal alles „abarbeiten“, was bei ihr noch auf der Liste steht. Da ist das Engagement in der Stadtvertretung, ihr Einsatz in der kirchlichen Jugendarbeit und nicht zuletzt die Schule. Die soll im nächsten Jahr Fair-Trade-School werden, das hat sie sich fest vorgenommen. Achja, und dann ist da auch noch diese Preisverleihung am 1. November. Ann-Kathrein Gräning ist in diesem Jahr für den Deutschen Bürgerpreis Schleswig-Holstein in der Kategorie U21 nominiert. Da muss sie hin.

„Ist doch eigentlich nichts Besonderes“, sagt sie. Das bisschen Engagement im Evangelischen Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) zum Beispiel – da ist sie seit 2015 dabei, hat hier ihren Jugendgruppenleiter gemacht und organisiert seitdem Veranstaltungen und Seminare. Außerdem ist sie Mitglied des Steuerungsteams und dadurch auch Mitglied der Kirchenkreissynode. Sie ist aktiv in der Arbeitsgemeinschaft Klima, liebt das Upcycling von Abfallprodukten, achtet auf fairen Einkauf und isst aus politischen Gründen überwiegend vegetarisch. „Ich finde halt alles cool, was mit Klima zu tun hat“, sagt sie. Sie steht für Nachhaltigkeit ein und für die Bewahrung der Schöpfung, das sind ihre Themen, und das ist gut so. Als Schulsprecherin der Friedrich-Paulsen-Schule bringt sie jetzt die Zertifizierung zur Fair-Trade-School auf den Weg.

Nichts Außergewöhnliches ist für sie auch ihr Engagement in der Niebüller Stadtvertretung. Als Jugenddelegierte ist sie zu allen Sitzungen eingeladen und wird gerne gehört, wenn es um jugendrelevante Themen geht. So nebenbei bekam sie mit, dass eine Gartenhütte im Stadtpark einen neuen Anstrich brauchte und hatte gleich die Idee: Das wäre doch ein Projekt mit Kindern- und Jugendlichen! Gesagt kein: Mit einer Künstlerin entwickelte sie das Konzept, und dann traf sie sich mit anderen jungen Menschen einige Wochen lang immer nach der Schule im Stadtpark. Entstanden ist etwas wirklich Außergewöhnliches: ein hübsch anzusehendes Häuschen, ein Hingucker, ein kleines Kunstwerk zum Staunen.

Der Deutsche Bürgerpreis steht in diesem Jahr unter dem Motto „Vorausschauend engagiert: real, digital, kommunal“. Mit ihm werden besonders aktive Ehrenamtliche in fünf Kategorien ausgezeichnet. Weil Ann-Kathrein nicht in Grenzen und Schablonen denkt, weil ihr Menschen wichtiger sind als Strukturen, weil sie weiß, wie die Welt sein sollte und noch werden muss und weil sie Herz und Hand einbringt, um die Welt, in der sie lebt zu gestalten, darum wurde sie von der Jury nominiert. Ob sie gewonnen hat, wird sich erst am 1. November entscheiden. Dann fährt sie mit der Familie und einigen Freunden – unter ihnen ist Anna Ihme vom EKJB – nach Kiel zur Preisverleihung. „Es ist auch okay, wenn ich nicht gewinne“, sagt sie und meint es ernst. Ihr Engagement hängt nicht von Auszeichnungen ab. Aber freuen tät sie sich doch.

Ich bin anders – Gott sei Dank!

Nordfriesland – Inklusion ist eine Frage der Haltung: Jeder ist verschieden, anders sein ist normal, jeder gehört dazu und jeder darf mitmachen. Inklusion bedeutet eine Haltung, die jedem Menschen Beteiligung und Mitsprache ermöglicht. Diese Haltung ist Motor eines Projekts junger Menschen, das das Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland gemeinsam mit dem Jugendpfarramt der Nordkirche auf den Weg gebracht hat. Kinder und Jugendliche befragten ganz unterschiedliche Menschen zum Thema Inklusion. Die Ergebnisse dieser Befragung sind nun in einer Ausstellung in der Jugendherberge Niebüll zu sehen.

Zu den Interviewten gehört auch Staatssekretär Ingbert Liebing (CDU). „Die öffentliche Diskussion bezieht sich weitgehend auf das Thema Schule“, erklärte er den jungen „Journalisten“. Er halte das für zu kurz gegriffen. „Wenn man es ernst meint mit der Inklusion, dann geht’s insgesamt um den gesellschaftlichen Umgang mit Menschen.“ Im Begleitkatalog kann das ganze Interview nachgelesen werden, und es wird deutlich, dass Liebing einen durchaus differenzierten Blick für das Thema hat: Seine Frau ist als Lehrerin an der Schule mit dem Inklusionsgedanken beschäftigt, im Schulalltag sei Inklusion manchmal eine Herausforderung, so der Politiker.
Ein ganz anderer Interviewpartner ist die Gruppe „Land in Sicht“. „Niemand ist normal und niemand ist anders“, so die Band. „Exklusion findet automatisch und zwangsläufig statt, wann man in diesen Kategorien denkt.“
„Ich bin tatsächlich ein seltenes Exemplar der Gattung Mensch“, erzählt Pastor Rainer Schmidt aus Bonn. „Mir fehlen die Unterarme und damit natürlich auch die Hände. Das kommt bei 1 Millionen Babys zweimal vor.“ Handwerker habe er darum nicht werden können, so habe er den Beruf des „Mundwerkers“ ergriffen: Heute leitet er Fortbildungen, arbeitet als Kabarettist und moderiert Veranstaltungen.

Elf Interviews sind entstanden, elf spannende Gespräche mit interessanten Menschen. Mit ganz verschiedenen Menschen. Unter ihnen sind Lena und Jan, Schulsprecher der Rungholtschule, eine Arzthelferin, eine Hausfrau, ein Student und mehrere Künstler. Sogar den Propst des Kirchenkreises Nordfriesland, Jürgen Jessen-Thiesen, konnten die Kinder befragen. Entstanden sind elf verschiedene Blicke auf das Thema Inklusion. Gewachsen ist bei allen die Erkenntnis, dass es sich lohnt über das Anders-Sein nachzudenken, sich auch seines eigenen Andersseins bewusst zu werden. „Ich bin anders – Gott sei Dank“ – die Wanderausstellung besteht aus fünf Roll-Ups, die Texte sind in Leichter Sprache, herausgehobene Zitate und Bilder machen das Erfassen leicht.

Termine:
Oktober: Jugendherberge Niebüll; November: Güstrow „Inklusionspreis der Nordkirche“; Dezember : Dorothe Sölle Haus Hamburg, Januar/Februar 2018: Christian Jensen Kolleg Breklum; März 2018: Rungholtschule Husum; April 2018: St. Marien Husum; Mai 2017: „Heaven“ in Ratzeburg, das Jugendfestival der Nordkirche; Juni/Juli 2018: Kirchengemeinden und öffentliche Orte auf Föhr; August/September 2018: Amt Südtondern; Oktober/November 2018: Kreishaus Husum.

Ich bin anders – Gott sei Dank!

Nordfriesland – Inklusion ist eine Frage der Haltung: Jeder ist verschieden, anders sein ist normal, jeder gehört dazu und jeder darf mitmachen. Inklusion bedeutet eine Haltung, die jedem Menschen Beteiligung und Mitsprache ermöglicht. Diese Haltung ist Motor eines Projekts junger Menschen, das das Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland gemeinsam mit dem Jugendpfarramt der Nordkirche auf den Weg gebracht hat. Kinder und Jugendliche befragten ganz unterschiedliche Menschen zum Thema Inklusion. Die Ergebnisse dieser Befragung sind nun in einer Ausstellung in der Jugendherberge Niebüll zu sehen.

Zu den Interviewten gehört auch Staatssekretär Ingbert Liebing (CDU). „Die öffentliche Diskussion bezieht sich weitgehend auf das Thema Schule“, erklärte er den jungen „Journalisten“. Er halte das für zu kurz gegriffen. „Wenn man es ernst meint mit der Inklusion, dann geht’s insgesamt um den gesellschaftlichen Umgang mit Menschen.“ Im Begleitkatalog kann das ganze Interview nachgelesen werden, und es wird deutlich, dass Liebing einen durchaus differenzierten Blick für das Thema hat: Seine Frau ist als Lehrerin an der Schule mit dem Inklusionsgedanken beschäftigt, im Schulalltag sei Inklusion manchmal eine Herausforderung, so der Politiker.
Ein ganz anderer Interviewpartner ist die Gruppe „Land in Sicht“. „Niemand ist normal und niemand ist anders“, so die Band. „Exklusion findet automatisch und zwangsläufig statt, wann man in diesen Kategorien denkt.“
„Ich bin tatsächlich ein seltenes Exemplar der Gattung Mensch“, erzählt Pastor Rainer Schmidt aus Bonn. „Mir fehlen die Unterarme und damit natürlich auch die Hände. Das kommt bei 1 Millionen Babys zweimal vor.“ Handwerker habe er darum nicht werden können, so habe er den Beruf des „Mundwerkers“ ergriffen: Heute leitet er Fortbildungen, arbeitet als Kabarettist und moderiert Veranstaltungen.

Elf Interviews sind entstanden, elf spannende Gespräche mit interessanten Menschen. Mit ganz verschiedenen Menschen. Unter ihnen sind Lena und Jan, Schulsprecher der Rungholtschule, eine Arzthelferin, eine Hausfrau, ein Student und mehrere Künstler. Sogar den Propst des Kirchenkreises Nordfriesland, Jürgen Jessen-Thiesen, konnten die Kinder befragen. Entstanden sind elf verschiedene Blicke auf das Thema Inklusion. Gewachsen ist bei allen die Erkenntnis, dass es sich lohnt über das Anders-Sein nachzudenken, sich auch seines eigenen Andersseins bewusst zu werden. „Ich bin anders – Gott sei Dank“ – die Wanderausstellung besteht aus fünf Roll-Ups, die Texte sind in Leichter Sprache, herausgehobene Zitate und Bilder machen das Erfassen leicht.

Termine:
Oktober: Jugendherberge Niebüll; November: Güstrow „Inklusionspreis der Nordkirche“; Dezember : Dorothe Sölle Haus Hamburg, Januar/Februar 2018: Christian Jensen Kolleg Breklum; März 2018: Rungholtschule Husum; April 2018: St. Marien Husum; Mai 2017: „Heaven“ in Ratzeburg, das Jugendfestival der Nordkirche; Juni/Juli 2018: Kirchengemeinden und öffentliche Orte auf Föhr; August/September 2018: Amt Südtondern; Oktober/November 2018: Kreishaus Husum.