Die Synode hat gewählt

Breklum – Heute wählte die Synode des Kirchenkreises in Breklum Pastorin Annegret Wegner-Braun zur neuen Pröpstin für den Nordbezirk. Die 59-Jährige Theologin ist zurzeit Seelsorgerin für die Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck. Annegret Wegner-Braun bringt langjährige Berufserfahrung als Gemeindepastorin mit. Sechs Jahre hat sie als Studienleiterin im Pastoralkolleg Ratzeburg gewirkt, seit 2013 ist sie tätig als Pastorin der Kirchengemeinde St. Marien zu Lübeck. Sie hat Zusatzqualifikationen als Systemische Supervisorin, Erfahrung in Spiel- und Theaterpädagogik sowie in Klinischer Seelsorge. Die Entstehung der Nordkirche begleitete sie geschäftsführend und koordinierend und kann daher mit guten Kenntnissen nordkirchlicher Strukturen aufwarten. „Ich würde Sie gerne in Ihrer Arbeit stärken und stützen“, sagte sie in ihrer Vorstellung vor der Synode. Wahrzunehmen, was die Bedürfnisse, die Sorgen und Nöte der Kirchengemeinden sowie der Dienste und Werke sind, sei ihr ein besonderes Anliegen.

Mit sichtlicher Freude nahm Annegret Wegner-Braun das Wahlergebnis zur Kenntnis. Sie erhielt 65 von 91 gültigen Stimmen. Als erste gratulierte ihr Gegenkandidatin Katrin Hansen. Eine lange Reihe von Gratulanten schloss sich ihr an, unter ihnen Bischof Gothart Magaard, der das Wahlverfahren begleitet hatte. „Ich gratuliere Pastorin Wegner-Braun herzlich zur Wahl als neue Pröpstin für den Kirchenkreis Nordfriesland und wünsche ihr Gottes Segen für ihr künftiges Wirken“, sagte er. „Mein Dank gilt der zweiten Kandidatin, Pastorin Katrin Hansen, für ihre Bereitschaft, in unserer Kirche an entscheidender Stelle Verantwortung zu übernehmen.“

„Ich danke Ihnen für das Vertrauen“, sagte Annegret Wegner-Braun schlicht. Für sie steht jetzt der Umzug nach Niebüll an, ihr Mann, Gymnasiallehrer für Deutsch und Geschichte wird sie begleiten. Ihre Einführung ist für den Herbst geplant.

Juni-Synode

Ganz und gar angekommen

Viöl – Es fühlte sich ein bisschen wie Happy ohne End an: Gestern wurde Dr. Christine Weide in ihr Amt als Pastorin für die Kirchengemeinde Viöl eingeführt. Kirche und Kaffeetafel waren voll mit fröhlichen und dankbaren Menschen. Sie zollten ihrer Seelsorgerin Ehre, die bereits seit 2014 Pastorin zur Anstellung in der großen Landgemeinde ist.

Eine Landgemeinde mit vielfältigen Aufgaben
Wie vielfältig diese Aufgaben sind, betonte Propst Jürgen Jessen-Thiesen in seiner Ansprache: Neben Gottesdiensten, Amtshandlungen und dem vielfältigen Konfirmandenunterricht hält die Seelsorgerin den Kontakt zur Schule, betreut die Kita—Kinder in Viöl und Löwenstedt, begleitet Seniorenheim und Tagespflege. Sie hat eine Lektorenschulung angeboten, ist Mitglied im Kirchengemeinderat, im Posaunenchor, der Synode und seit Kurzem auch stellvertretendes Mitglied des Kirchenkreis-Rates. „Sie sind ganz und gar in der Kirchengemeinde angekommen“, sagte der Propst.

Typisch nordfriesisch
Und das war deutlich zu spüren: Nach dem lebendigen Gottesdienst in der St. Christophorus-Kirche ging es rüber zur Kaffeetafel ins Gallehuus. Ein typisch nordfriesisches Kuchenbuffet wartete dort – gefühlte 50 Torten, liebevoll von Gemeindegliedern selbstgemacht, eine schöner als die andere – und daneben für die Lütten und manch Kindgebliebenen große Bonbon-Dosen mit Naschies. Das führte sie – man konnte es den Kinderaugen ansehen – unmittelbar an die Pforten des Paradieses.

Professor Schilling als Überraschungsgast
Kollegen, Pfadfinder, der Kirchengemeinderat und Mitarbeitende, aber auch Landfrauen und die Kommune brachten ihre Wertschätzung zum Ausdruck, teilweise auf plattdeutsch und längst schon beim Du angekommen, hoben sie die Freundlichkeit und Zuverlässigkeit der Pastorin hervor, die keine Berührungsängste kennt und offen auf die Menschen in ihren verschiedenen Lebenslagen zugeht. Überraschungsgast war Professor Johannes Schilling aus Kiel, der Doktorvater von Christine Weide, der in der Tat mit väterlichem Stolz über die Theologin sprach und die Gemeinde herzlich bat, doch gut zu „seinem“ Doktorkind zu sein.

Endlich Beamtin
Für Dr. Christine Weide endet mit ihrer Einführung ein langer Ausbildungsweg. Geboren 1980 in Kiel studierte sie ebendort und in Heidelberg Theologie. Nach dem Examen 2005 begann sie ihre Doktorarbeit über Georg Spalatin, einen Freund Martin Luthers. Nach zweieinhalb Jahren Vikariat in Suchsdorf trat sie dann 2014 in der Kirchengemeinde Viöl ihre erste Pfarrstelle an. Ihre Festanstellung als Kirchenbeamtin erhält die dreifache Mutter aber erst jetzt mit der Einführung.

Gospel-Workshop auf Nordstrand

NORDSTRAND Die evangelische Kirchengemeinde Nordstrand-Odenbüll freut sich auf einen besonderen Gospel-Workshop. Vom 6. bis zum 8. Juli 2018 sind die beiden Vollblutmusiker Magdalena Jorgas und Daniel Heinrich aus Ronnenberg bei Hannover und Münster auf Nordstrand zu Gast.
Die beiden sind in der Gospelszene bekannt und gefragt. Magdalena Jorgas leitet mehrere Gospelchöre. Unter anderem gründete sie in Ronnenberg bei Hannover den Chor „ThoMoRo Voices“. Der blinde Münsteraner Kantor Daniel Heinrich, ebenfalls erfahrener Chorleiter, Oratoriensänger und Komponist, ist ein Findelkind aus Taiwan. Der MDR drehte 2017 eine Reportage über das musikalische „Dream Team“ während ihrer Mitwirkung im Poporatorium „Luther“. Die beiden machen für Nordstrand eine Ausnahme – denn eigentlich ist ihr Termin-kalender prall gefüllt mit der Leitung mehrerer Chöre und Projekte. ,,Für Workshops bleibt da einfach keine Zeit“, sagte Magdalena Jorgas. Der Workshop beginnt am Freitag, 6. Juli, um 17 Uhr im Nommensen Haus. Am Sonnabend wird von 9.30 Uhr bis 21 Uhr geprobt – mit Pausen. Der Sonntag beginnt mit einem schwungvollen Kurzeinsatz (mit kleiner Besetzung) im Gottesdienst und der Generalprobe um 13 Uhr. Der Höhepunkt des Wochenendes wird ein Konzert am Sonntag um 17 Uhr in der Odenbüller Kirche sein. Marc Schäfing, Schlagzeuger der Nordstrander Band Black ‚N Blond, wird ebenfalls wieder mit dabei sein. Mitmachen kann jeder, der Lust hat auf ein besonderes Gemeinschaftserlebnis. Einzige Voraussetzung ist eine frühzeitige Anmeldung (begrenzte Teilnehmerzahl) – entweder direkt bei der Kirchengemeinde Odenbüll (Telefon 04842/309) oder per E-Mail an Gospelworkshop-Nordstrand-2018@web.de. Hier gibt es auch Informationen zu den Kosten.

Es gilt ein frei Bekenntnis

Breklum – Breklum ist ein kleines Dorf in Nordfriesland, nur wenige Kilometer von Husum und Bredstedt entfernt. Schon beim ersten Schlendern fällt auf, dass es ein besonderer Ort ist. Bibelsprüche zieren die Häuserfronten, klare Bekenntnisse zu Mission und Evangelium, die Breklum manch sanften Spott in der Titulierung als „dat hillige Dörp“ oder auch „Breklehem“ einbrachten.
Mit welchem Ernst diese Andersartigkeit aber imstande war, Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu leisten, das macht die Neuauflage der „Breklumer Hefte“ deutlich, die heute der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. „Ihr werdet meine Zeugen sein“, heißt das Buch, Herausgeber sind Altbischof Karl Ludwig Kohlwaage, Propst i. R. Manfred Kamper und Pastor i. R. Jens-Hinrich Pörksen. Peter Godzik hatte maßgeblichen Anteil an der Realisierung des Vorhabens.

Breklum – ein Glücksfall der Bekennende Kirche
In dem Buch sind 20 Schriften aus der Zeit von 1935 bis 1941 gesammelt. In sehr hoher Auflage waren sie von der Breklumer Mission gedruckt und reichsweit verschickt worden, und sie belegen, dass die Bekennende Kirche (BK) in Schleswig-Holstein keineswegs unbedeutend war, sondern in Breklum Partner mit klarer Bekenntnis-Orientierung fand, die sich nicht so leicht vom völkischen und rassistischen Ideen infizieren ließen.
Interessant sind die Hefte besonders durch die Art ihrer Argumentation: So nimmt zum Beispiel Pastor Hans-Albert Adolphsen Hitlers Blut-und-Boden-Ideologie theologisch auseinander, ebenso wird Gustav Frenssens Buch „Der Glaube der Nordmark“ in einer Sonderausgabe regelrecht zerpflückt. Mit Bibel und Bekenntnis lässt sich nationalsozialistisches Gedankengut nicht vereinbaren, das machen die Autoren – zumeist junge Theologen aus dem Norden – deutlich.

Breklumer Hefte auf dem Hintergrund des Kirchenkampfes
Die Breklumer Hefte sind damit Teil des sogenannten Kirchenkampfes: Ganze Landeskirchen hatten sich den Deutschen Christen (DC) angeschlossen und deuteten die Bibel nunmehr auf der Basis von Hitlers totalitären Ansprüchen. So wurde zum Beispiel der Arier-Paragraph, nach dem Menschen mit jüdischen Wurzeln keine öffentlichen Ämter einnehmen dürfen, ohne Not auf die Kirche übertragen. Damit werde die Taufe ausgehebelt, ist einer der zentralen Kritikpunkte des Pfarrernotbundes, aus dem sich bald die Bekennende Kirche entwickelte. Ansätze, das Alte Testament als „jüdisches Gift“ aus dem Kanon zu entfernen, galten der BK und den Breklumern als inakzeptabel.
In der Praxis war es so, dass die Gestapo die Breklumer Mission sehr wohl im Visier hatte, ihrer aber nicht recht habhaft werden konnte – auch aufgrund der klaren Positionierung der Bevölkerung. Es wurden immer mal wieder Beschlagnahmungen vorgenommen und Verbote ausgesprochen – das konnte aber die Verbreitung der Hefte nicht verhindern.

Die wissenschaftliche Aufarbeitung steht noch aus
Bei der Neuauflage gehe es aber nicht um nachträgliche Heroisierung, machte Manfred Kamper deutlich. Vielmehr habe man diese Zeitzeugnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen wollen, damit sie nicht in Vergessenheit gerieten. Die Wissenschaftliche Aufarbeitung stehe noch aus. Ebenso wenig wolle man sich an nachträglichen Verurteilungen beteiligen: Wilhelm Halfmann, führender Kopf der BK in Schleswig-Holstein, war mit seiner Schrift „Die Kirche und der Jude“ in Verruf geraten – eine „ganz klar antisemitische Schrift“, wie Karl-Ludwig Kohlwaage bei der Eröffnung deutlich machte, „die er besser nicht geschrieben hätte.“

Stephan Richter fordert differenzierte Debatten auch für die Neuzeit
Zeitgleich mit dem Sammelband erscheint die Dokumentation „Was er euch sagt, das tut!“, die sich mit dem Wiederaufbau der schleswig-holsteinischen Landeskirche nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt. Für die Vorstellung der beiden Bücher hatten die Initiatoren Stephan Richter, den ehemaligen Chefredakteur des shz gewinnen können. Dieser hob die mediale Bedeutung sowohl der Breklumer Hefter als auch nun noch einmal des Sammelbandes hervor. Dabei betonte er die Bedeutung des Print als ein nachdenklicheres und nachhaltigeres Medium. „Die Medien müssen heute sehr schnell und sehr verkürzt agieren“, sagte er. Allzu leicht komme es dabei zu Skandalisierungen, Personalisierungen und Radikalisierungen von Debatten, die eigentlich differenzierter geführt werden müssten.

Von der Kraft der Frömmigkeit
„Geschichte um ihrer selbst willen zu betreiben, ist eine sinnlose Beschäftigung“, sagte Manfred Kamper vorab. Die Gegenwartsrelevanz der Breklumer Hefte liegt vor allem in der Entdeckung, dass Gemeindebewegungen von unten besonders in Krisenzeiten große Bedeutung haben können. „Die Breklumer Frömmigkeit ist ja so gar nicht meine“, bekannte er im Gespräch. „Aber es ist gerade diese Frömmigkeit gewesen, die die Breklumer Mission vor der nationalsozialistischen Infizierung bewahrt hat.“

Aus Altem schönes Neues machen

Nordfriesland – Irgendwann nervt es einfach: die vielen Dinge, die im Haus herumstehen und nicht mehr gebraucht, aber zu schade zum Wegwerfen sind. Das können alte Schallplatten, kaputte Fußbälle, Bücher, oder Holzteile sein. Anna Ihme und ihr Team laden darum zu einem Kreativ-Abend ins Bonhoefferhaus Husum ein. „Upcycling“ ist angesagt oder „aus alt mach neu“.

„Material gibt es genug“, verrät die Mitarbeiterin des Kirchenkreises Nordfriesland und schon ist sie in den Tiefen des Kellers im Evangelischen Kinder- und Jugendbüro (EKJB) untergetaucht: Alte Landkarten oder Gesellschaftsspiele, Kronkorken, leere Safttüten, Bücher oder alte Jeans – das Kreativ-Team hat jede Menge Ideen. Anna Ihme hat aus einer alten Gitarre eine Deckenlampe gebastelt, Ann-Kathrein Gräning vom EKJB liebt ihr Sofa aus alten Holz-Paletten, Chiara Meyer vom Kulturbüro Niebüll arbeitet leidenschaftlich gerne alte Klamotten um und Holger Heinke vom Stadtmarketing Niebüll hat aus Altmaterialien ein Skatboard gebaut.

Das Upcycling ist unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit hoch aktuell, weiß das Team. Es spart Ressourcen und gleichzeitig Müll, es dient der Umwelt, und vor allem: Es macht so richtig viel Spaß. Was entsteht, sollen nicht neue Staubfänger sein, sondern sinnvolle und schöne Gebrauchsgegenstände wie Schlüsselbretter, Schalen, Lampen oder Kleinmöbel.
Der Abend beginnt am Dienstag, 19. Juni, um 18 Uhr, im Bonhoefferhaus der Christuskirche Husum. Drei Stunden sind für das gemeinsame Basteln angesetzt. Materialien dürfen gerne mitgebracht werden. „Die Teilnehmenden können kreativ sein und ganz viel ausprobieren“, sagt Anna Ihme. Anmeldungen nimmt Christine Wauer unter sekretariat@erw-breklum.de entgegen.

BU: Es gibt nichts, was nicht noch was anderes werden kann: Ann-Kathrein Gräning, Anna Ihme, Chiara Meyer und Holger Heinke (v. l.) laden zum Happy-Upcycling ein.

12000 Stifte für Mädchen aus Syrien

Nordfriesland – Damit hätte Britta Jordan von der Evangelischen Frauenarbeit Nordfriesland nie gerechnet: 12000 Stifte sammelten die Nordfriesen, um syrischen Mädchen zu helfen. Im März war die Aktion gestartet. Pro Alt-Stift geht ein Cent an ein Team aus Lehrerinnen und Psychologinnen, das syrischen Mädchen in einem Flüchtlingscamp im Libanon den Schulunterricht ermöglicht. Zentrale Sammelstellen gab es in Garding, Niebüll und Husum. Es beteiligten sich nicht nur Kirchengemeinden, sondern auch Schulen und Kindergärten. Zum Versenden und Verwerten wären mindestens 15 Kilo nötig gewesen – jetzt sind es 120 Kilo geworden. „Das ist großartig“, sagt die Diakonin. „Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben.“

Am Sonnabend wählt die Synode

Nordfriesland – Am Sonnabend tagt in Breklum die Synode des Kirchenkreises Nordfriesland. Dann haben die Synodale die Wahl, wer neue Pröpstin für den Nordbezirk wird. Annegret Wegner-Braun und Katrin Hansen heißen die beiden Kandidatinnen, sie haben sich bereits in verschiedenen Gremien vorgestellt. Nun wird die Entscheidung fallen.

Annegret Wegner-Braun
Annegret Wegner-Braun ist Jahrgang 1958 und kommt ursprünglich aus Barmstedt. Studiert hat sie in Kiel und im dänischen Aarhus, ihr Vikariat absolvierte sie in Kiel-Neumühlen-Dietrichsdorf. Annegret Wegner-Braun bringt langjährige Berufserfahrung als Gemeindepastorin mit. Sechs Jahre hat sie als Studienleiterin im Pastoralkolleg Ratzeburg gewirkt, seit 2013 ist sie tätig als Pastorin der Kirchengemeinde St. Marien zu Lübeck. Sie hat Zusatzqualifikationen als Systemische Supervisorin, Erfahrung in Spiel- und Theaterpädagogik sowie in Klinischer Seelsorge. Die Entstehung der Nordkirche begleitete sie geschäftsführend und koordinierend und kann daher mit guten Kenntnissen nordkirchlicher Strukturen aufwarten.

An der Tätigkeit als Pröpstin interessiere sie „die Begleitung der Kirchengemeinden mit ihren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und den Pastorinnen und Pastoren“, schreibt sie in ihrer Bewerbung. Verlässliche Unterstützung, Wertschätzung und geistliche Vertiefung werde gebraucht, dazu wolle sie gerne beitragen. Sie möchte, „dass sich unsere Kirche selbstbewusst und ausdrücklich theologisch“ in den gesellschaftlichen Diskurs einbringt. Annegret Wegner-Braun stellt sich dem Kirchenkreis mit einem Gottesdienst am 6. Mai ab 14 Uhr in der St.-Willehad-Kirche zu Leck vor.

Katrin Hansen
Die zweite Kandidatin heißt Katrin Hansen. Katrin Hansen ist gebürtige Husumerin, Jahrgang 1964. Nach dem Abitur ging sie für einen Freiwilligendienst der Aktion Sühnezeichen nach Israel. Sie hat in Berlin, Hamburg und Kiel Theologie studiert und ihre kirchliche Ausbildung dann im niederländischen Groningen absolviert. Bis sie vor fünf Jahren nach Husum zurückkehrte, hat sie in den Niederlanden als Theologin mit Schwerpunkt Seelsorge gewirkt. Sie ist ausgebildete Pastoral-Supervisorin und hat mehrere pastoralpsychologische Zusatzqualifikationen absolviert. Seit 2013 ist sie Pastorin der Christuskirchengemeinde Husum.

Ihre Jahre im Ausland erlebt sie als Bereicherung. „Beide Auslandsaufenthalte haben mir geholfen, meinen Blick zu öffnen“, schreibt sie in ihrer Bewerbung. Sie kennt den Kirchenkreis Nordfriesland, und sie weiß um die Herausforderungen der Zukunft. „Ich glaube, dass Regionalisierung nur funktioniert, wenn sie maßgeschneidert ist, den gewachsenen Strukturen und den personellen Möglichkeiten Rechnung trägt und darüber hinaus Mehrwert verspricht“, schreibt sie in ihrer Bewerbung. Katrin Hansen stellt sich dem Kirchenkreis mit einem Gottesdienst am 13. Mai ab 10 Uhr, ebenfalls in der St.-Willehad-Kirche zu Leck, vor.

Die Tagung beginnt am Sonnabend, 9. Juni, um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der Breklumer Kirche. Die Predigt hält Bischof Gothart Magaard. Anschließend wird sie im Festsaal des Christian Jensen Kollegs, Kirchenstraße 4, fortgesetzt.

Info: Die Propsten-Stelle für den Nordbezirk ist vakant, seit Dr. Kay-Ulrich Bronk im September vergangenen Jahres in das Pastoralkolleg Ratzeburg wechselte. Das pröpstliche Amt ist von der Verfassung der Nordkirche als leitender kirchlicher Dienst im Kirchenkreis beschrieben. Es trägt insbesondere die Personalverantwortung für die Pastorinnen und Pastoren und fördert das kirchliche Leben in Kirchengemeinden, Diensten und Werken, den diakonischen Einrichtungen und in der Gemeinschaft des Kirchenkreises.

Pralinen für die Bienen

Nordfriesland – Die Bienen sind in Not. Sie finden immer weniger Blumen und Blüten, ganze Völker sterben oder verschwinden einfach. Gründe dafür sind große Monokulturflächen, Pestizide zerstören Lebensräume, Parasiten nisten sich in den Stöcken ein. Der Kirchenkreis Nordfriesland und seine Partner laden darum zu einem kreativen Informationsabend „Bienen bauchen blühende Blumen – und wir die Bienen“ ein.

Die Blüt zur Frucht vermehre
„Eine Apfelblüte muss 18 Mal bestäubt werden, damit sie zur Frucht reifen kann“, erklärt Anna Ihme vom Kirchenkreis. Sie macht damit deutlich, dass die Lebensgrundlage von Mensch und Tier durch das Bienensterben bedroht ist: 80 Prozent der heimischen Kultur- und Wildpflanzen und damit rund ein Drittel von unserem Obst und Gemüse sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Gemeinsam mit dem Naturzentrum Bredstedt, dem Kulturbüro Niebüll, und der Familienbildungsstätte Niebüll organisiert sie am Mittwoch, 23. Mai, einen Abend im Haus der Familie. Annemarie Matthießen von der Initiative „Bredstedt blüht auf“ wird den Teilnehmenden erklären, was es mit dem Bienensterben auf sich hat und wie man den fleißigen Insekten helfen kann, wieder Fuß im Ökosystem zu fassen.

Pralinen für die Bienen
Aber an diesem Abend soll nicht nur geredet werden. Gemeinsam basteln die Teilnehmenden „Samen-Pralinés“: Sie rollen eine kleine Handvoll Blumensamen Lehmerde ein und können das entstandene Praliné kann nach dem Trocknen einfach ins Blumenbeet werfen. Der Regen wird die Lehmerde aufweichen und die Samen sanft ins Erdreich spülen. Und schon in wenigen Wochen wächst dort ein kleines Blütenmeer, das den bedrohten Bienen Heimat sein kann.

Die Welt ein bisschen besser machen
„Ohne Bienen kann die Menschheit nicht überleben“, sagt Holger Heinke vom Stadtmarketing Niebüll. Er unterstützt die Initiative gern und freut sich, dass am selben Abend auch ein kleines Stück vom Garten des Diakonischen Werks angesät werden darf. Ann-Kathrein Gräning vom Evangelischen Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland ist grundsätzlich am Thema Nachhaltigkeit interessiert und freut sich über jede Idee, die die Welt ein bisschen besser machen kann. „Ich finde es spannend, was jeder Einzelne machen kann“, sagt Chiara Meyer vom Kulturbüro. „So etwas motiviert doch dazu, sich einzubringen.

Der Abend beginnt am Mittwoch, 23. Mai, um 18 Uhr im Haus der Familie Niebüll, Uhlebüller Straße 22, und dauert etwa zwei Stunden. Anmeldungen sind unter sekretariat@erw-breklum.de möglich.

BU. Anna Ihme, Chiara Meyer, Holger Heinke und Ann-Kathrein Gräning (v. l.) möchten den Bienen helfen

Ausstellung in Niebüll: Glänzende Aussichten

„Für die Umwelt ist mir kein Weg zu weit“, sagt die SUV-Fahrerin auf dem Parkplatz eines Bioladens, während die Auspuffrohre ihres Autos noch qualmen. So satirisch der Titel die Ausstellung „Glänzende Aussichten“ ankündigt, so kritisch gehen die Karikaturisten mit unserem heutigen Lebensstil bei Themen wie Konsum, Klimawandel und Gerechtigkeit zu Gericht und halten der Gesellschaft einen Spiegel vor.
Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor e.V. regt mit dieser Wanderausstellung auf witzige, verblüffende und manchmal auch erschreckende Weise zum Nachdenken an, über die Abgründe unseres Individuellen Verhaltens, aber auch über die großen weltpolitischen Zusammenhänge.

In Kooperation zeigen Stadtmarketing, Kulturbüro und Naturkundemuseum Niebüll die 60 Werke namhafter deutscher Karikaturisten umfassende Ausstellung vom 17.Mai – 30.Juni 2018 im Naturkundemuseum Niebüll, in der Hauptstraße 108. Zur Eröffnung am 17. Mai um 19.00 Uhr wird Dr. Henry Schürmann, Referent für entwicklungspolitische Bildung, vom Hilfswerk Misereor, zunächst in einem Vortrag und dann im Gespräch mit dem Publikum in die Ausstellung einführen. Zu der Ausstellung wird es auch einen Karikaturenwettbewerb, einen Karikaturen-Zeichenworkshop und einen konsumkritischen Rundgang geben.

Die Ausstellung „Glänzende Aussichten“ bietet eine weitere Möglichkeit, sie mit den Themen Verringerung von Plastikmüll und Fairtrade und mit den Globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 auseinanderzusetzen, für die sich Niebüll seit einigen Jahren stark macht.

Wenn Eltern krank werden…

Viel braucht es normalerweise nicht, um ein Kind glücklich zu machen. Besänftigend, glättend und heilsam wirken oft die kleinen Dinge, die doch so viel kostbarer sein können als materielle Werte: Zeit, Zuwendung und Liebe. Dies kann Daniela Feddersen nur bestätigen. Seit Kurzem ist sie Patin für ein achtjähriges Kind aus einer Patchworkfamilie, in der die Mutter psychisch erkrankt ist. „Bei gutem Wetter hinaus in den Wald und die Schönheit der Natur zeigen, zuhören können oder gemeinsam spielen: Wer kinderfreundlich und offen ist und sich der Aufgabe gewachsen fühlt, kann eine Patenschaft übernehmen“, sagt die medizinische Fachangestellte und Mutter einer Tochter aus Hattstedt. In mehreren Schulungsblöcken wurden die insgesamt elf Paten und Patinnen auf ihre neue ehrenamtliche Aufgabe vorbereitet.

Die Patinnen und Paten finden selber Unterstützung
„Man lernt, worauf man sich einlässt“, so Daniela Feddersen. Gleichwohl aber sind die Paten und Patinnen – und auch die Familien – nie allein: Als Ansprechpartner steht der Projekt-Koordinator Christof Pankratz-Falk zur Verfügung. Wer sich in diesem Projekt ehrenamtlich engagieren möchte, braucht kein Equipment; viel wichtiger sind Stabilität und Kontinuität in der Lebensplanung. Wohl können die Eltern grundsätzlich ihr Kind allein versorgen; doch kann es zeitweise krankheitsbedingt schwerfallen, die Bedürfnisse des Kindes zu erkennen und auf diese einzugehen. An dieser Stelle setzt die Arbeit der Paten ein, die eine verlässliche Begleitung für das Kind darstellen sollen, eine Art „erwachsener Freund“ und eine sichere Bindungsperson“, wie es Christof Pankratz-Falk ausdrückt.

Jede Familie ist anders
Ihr neues Patenkind sei „ruhig und aufgeweckt“, meint Daniela Feddersen. Der Kontaktbedarf richtet sich nach den Erfordernissen der jeweiligen Familie, die im Vorfeld umfassend informiert wird. „Ich hatte einige Treffen mit dem Kind außerhalb seines häuslichen Umfelds. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es sich über die Zusammenkünfte freut“, so Daniela Feddersen. Wichtig sei, dass die Chemie zwischen Kind und Erwachsenem stimme. Insofern ist mit Augenmaß an die Sache heranzugehen: nichts überstürzen, sondern in Ruhe austarieren, ob beide Seiten zueinander passen. Freilich braucht es Zeit, bis eine Vertrautheit zwischen Kind und Paten oder Patin entsteht: Es sei ein langfristiges Projekt, so Pankratz-Falk. Doch grundsätzlich hat sich bereits herauskristallisiert: Es läuft und es ist ein interessantes und verantwortungsvolles, auf die Zukunft angelegtes Ehrenamt, das gern weiterzuempfehlen ist. Wer Freude daran hat einen jungen Menschen im Alter zwischen vier und 18 Jahren auf seinem Lebensweg zu begleiten und regelmäßig einmal wöchentlich zwei bis drei Stunden Zeit für ein Treffen mit dem Patenkind für gemeinsame Aktionen erübrigen kann, kann Pate oder Patin werden.

Kontakt:
Tel 04841 691440 (im Psychologischen Beratungszentrum des DW Husum) Mail: patenelternprojekt@dw-husum.de
Zum Foto:
Eine Patenschaft für Kinder psychisch erkrankter Eltern ist langfristig ausgelegt: Projekt-Koordinator Christof Pankratz-Falk und ehrenamtliche Patin Daniela Feddersen.