EKJB: Das neue Programm ist da!

Nordfriesland – Inklusiv, nachhaltig, nah – das sind die drei Stichworte, die sich wie ein roter Faden durch das neue Jahresprogramm des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros (EKJB) ziehen. Inklusiv, das bedeutet, dass Kinder mit und ohne Assistenzbedarf Zugang zu den Freizeiten und Bildungsangeboten der Einrichtung haben. Nachhaltigkeit und die Bewahrung der Schöpfung beschäftigen Ehren- und Hauptamtliche gleichermaßen. Hier besser zu werden, mehr Ressourcen zu schonen und mit Spaß und Engagement das Umweltbewusstsein zu stärken, ist ein erklärtes Ziel. Nah am Menschen, nah an den Jugendlichen, nah an den Gemeinden – so war es immer schon und so muss es unbedingt bleiben.

Make Nächstenliebe great again!
32 Seiten hat das Programm für das Jahr 2019. „Make Nächstenliebe great again“, das steht als Jahresmotto vorne auf dem Umschlag des handlichen Formats. „Wir planen eine kleine Kampagne zum Umgang mit Mensch und Schöpfung“, erklärt Susanne Kunsmann, Leiterin des EKJB. Dabei soll es darum gehen, wie im Kleinen etwas bewirkt werden kann, das allen zugute kommt. Ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende organisieren und leiten Freizeiten, Fortbildungen und Einzelveranstaltungen, Zielgruppe sind in erster Linie junge Menschen zwischen 7 und 27 Jahren. Zunehmend wachse das Interesse Älterer, sich in diese Arbeit einzubringen, so Susanne Kunsmann. Mehr als 50 Ehrenamtliche sind auch in diesem Jahr wieder aktiv. „In jedem Fall freue ich mich, dass wir wieder ganz viele Menschen überzeugen konnten, sich im EKJB zu engagieren“, sagt die Pädagogin. „Nur so ist dieses vielschichtige Programm möglich.“

Mit tansanischen Gästen zum Kirchentag
Neben vielem Altbewährten wie Niedrigseilgarten, Klima-Sail oder den Sommerfreizeiten gibt es in diesem Jahr eine Musiksession mit Pastor Jens-Uwe Albrecht und Pädagogin Anna Ihme, ein Living-Puppet-Workshop mit dem Theaterpädagogen Olaf Möller und ein Seminar zur Vorbereitung einer Klimarallye. Susanne Kunsmann freut sich besonders auf die Fahrt zum Kirchentag. Jugendliche aus Tansania werden zu der Zeit gerade zu Gast in Nordfriesland sein und haben so die Chance, an dem christlichen Mega-Event teilzunehmen. „Die denken immer, in Europa sei Kirche tot“, sagt Susanne Kunsmann. „Da haben wir mal die Gelegenheit, ihnen das Gegenteil zu beweisen.“

Am Geld darf es nicht scheitern
Das Programm kann unter www.ev-kinderundjugend-nf.de heruntergeladen werden, auf Anfrage unter info@ev-kinderundjugend-nf.de wird es auch gerne verschickt. Wichtig ist, so Susanne Kunsmann, dass auch finanzielle Unterstützung möglich ist. „Am Geld darf es nicht scheitern“, so die Pädagogin.

Tönning hat einen neuen Pastor

Tönning – Die Kirchengemeinde Tönning-Kating-Kotzenbüll hat einen neuen Pastor: Zum 1. Februar hat Alexander Böhm seinen Dienst angetreten und wohnt mit seiner Frau und den beiden kleinen Kindern bereits im Pastorat. Der 42-Jährige freut sich vor allem auf die Menschen, aber auch auf das Leben so nah am Meer.

Seine Sehnsucht ist das Meer
„Das Meer ist mein Sehnsuchtsort“, sagt der Theologe im Gespräch. Aber er meint es anders, als man meinen könnte. Ihm geht es weniger darum, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen. Ihm geht es auch nicht darum, in jeder freien Minute zu surfen oder zu segeln – Wassersportarten gehören nicht einmal zu seinen Hobbys. „Ich guck einfach gerne drauf“, sagt er und lächelt.
Der gebürtige Hesse hat nach dem Studium in Marburg und Kiel sein Vikariat in Kurhessen-Waldeck absolviert. Ganz zu Beginn wollte er Lehrer werden, aber dann wurde es doch Theologie, und da schlägt bis heute sein Herz. Gott denken, ethische Fragen, Befreiungstheologie, Dorothee Sölle und Luise Schottroff – gesellschaftlich relevant will er von Gott reden, nah an den Menschen und nah an den Themen, die für sie und für ihr gemeinschaftliches Leben wichtig sind. Die vielbesungene nordfriesische Mentalität, sie macht ihm keine Sorge, im Gegenteil, er geht offen und neugierig auf die Begegnungen zu. „Ich interessiere mich für Biografien“, sagt er, und er ist dankbar, dass ihm schon jetzt so viel Vertrauen entgegengebracht wird.

Mit frischem Blick
Erfahrungen im Pfarramt der Nordkirche hat er in Bordesholm gesammelt. Sechs Jahre war er Pastor an der Christuskirche dort, ein modernes Gotteshaus im Zentrum Bordesholms, sein Schwerpunkt lag in der Kinder- und Jugendarbeit. Der großen und traditionsreichen St. Laurentius-Kirche in Tönning begegnet er mit Respekt, sowohl was die bauliche Situation als auch die großen Distanzen im gottesdienstlichen Geschehen angeht, dazu der gewaltige Lettner, der das Allerheiligste von der Gemeinde trennt – das Gotteshaus predigt mit, hier wie dort, und wie das den jungen Theologen prägt, wird sich zeigen.„Ich komme von woanders, und es ist etwas anderes, das macht für mich den Reiz aus“, sagt Alexander Böhm.

Leben im Pastorat ist noch ungewohnt
Privat bringt er seine Frau Christiane, ebenfalls Pastorin, mit, die aber zurzeit in Elternzeit ist: Das jüngste der beiden Kinder ist gerade mal vier Monate alt. Neu ist für die Familie das Leben im Pastorat, mitten in der Gemeinde. In Bordesholm habe man in einer Dienstwohnung ohne Publikumsverkehr gelebt, erzählt Alexander Böhm. Im Tönninger Pastorat ist ständig Bewegung. Unten sind ja Gemeinderäume, die Familie lebt im 1. Stock, das Haus liegt mitten in der Stadt, Kirche und Gemeindehaus sind in unmittelbarer Nähe.

Feierliche Einführung am 17. Februar
Am Sonntag, 17. Februar, wird er nun feierlich in sein Amt eingeführt. Propst Jürgen Jessen-Thiesen wird ihn an sein Amtsgelübde erinnern und die Gemeinde ermahnen, mit ihrem neuen Pastor zusammenzuarbeiten. Im Team der Kirchengemeinde Tönning läuft das schon prima, erzählt der Pastor. „Ich arbeite gerne mit anderen, das gibt mir Sicherheit.“ Der Gottesdienst beginnt um 14 Uhr in der St. Laurentius-Kirche.

Kommt, alles ist bereit!

Der Weltgebetstag der Frauen wirft seine Schatten voraus: Jetzt sind es noch gut vier Wochen, am 1. März ist es soweit. Dann stehen viele Kirchen und Gemeindehäuser in Nordfriesland ganz im Zeichen slowenischer Frauen, die in diesem Jahr die Liturgie erarbeitet haben.

Sorgfältige Vorbereitung erleichtert die Arbeit vor Ort
Die Evangelische Frauenarbeit im Kirchenkreis ist allerdings schon viel länger dabei. Ein gutes halbes Jahr vorher beginnt für die sie Vorbereitung. Referentin Claudia Hansen hat die Workshops für die Multiplikatorinnen vorbereitet, Referentinnen ausgesucht, Gemeindehäuser ausgesucht, Musiker eingeladen, die die wie immer eigens für den WGT vorbereiteten Lieder vorstellen und einüben. Einen breiten Fächer von Ideen und Impulsen nehmen die Frauen für ihre eigenen Gottesdienste mit.

Zentrales Symbol ist ein Tisch
„Kommt, alles ist bereit“ – mit einer Anspielung auf das Abendmahl rufen die slowenischen Frauen zur Teilnahme und zur Solidarität auf. Ein Tisch spielt in diesem Jahr eine zentrale Rolle, es geht darum, dass an Gottes Tisch für jeden und jede Platz ist. Und das passt sehr gut, weil landestypische Gerichte ihren festen Platz bei den gemeindlichen Feiern haben. Gemeindeglieder – und das sind gleichermaßen Frauen wie Männer – lassen sich gerne mit allen Sinnen auf das Land ein, interessiert folgen sie den Informationen, bedenken die speziellen Fragen, lassen sich ein auf die Impulse und gehen bereichert nach Hause. „Informiert beten, betend handeln“ – dieses Motto gibt sich die Weltgebetstagsarbeit Jahr für Jahr und hat sich damit einen festen Platz im Leben der Gemeinden erobert. Mit der Kollekte des Weltgebetstages werden zahlreiche Frauenprojekte auf der ganzen Welt unterstützt. „Wir freuen uns, wenn wir die Kirchengemeinden durch die Werkstätten unterstützen können“, so Claudia Hansen.

Eine Übersicht über die nordfriesischen WGT-Gottesdienste finden Sie demnächst auf dieser Seite.

Wissen, worauf es ankommt

Nordfriesland – Wo Kirche drauf steht, soll auch Kirche drin sein. Aus diesem Grund hat der Kirchenkreis Nordfriesland eine halbe Pfarrstelle für „kirchlich-diakonische Profilbildung“ eingerichtet. Seit dem 1. November 2018 ist sie mit Pastor Leif Mennrich aus Breklum besetzt. Er erklärt, was es damit auf sich hat.

Maßnahme soll alle kirchlich-diakonischen Mitarbeiten
„Meine Aufgabe ist die Stärkung des christlichen Profils der diakonischen und pädagogischen Einrichtungen des Kirchenkreises“, sagt er. „Wir wollen allen Mitarbeitenden Kenntnisse von kirchlich-diakonischen Strukturen und Inhalten vermitteln.“ Alle Mitarbeitenden – das sind viele. Insgesamt sind 1200 Menschen in Kindergärten, Pflegeeinrichtungen, Beratungsstellen und Wohnheimen beschäftigt, und die Maßnahme soll alle neuen Mitarbeitenden erreichen – von der Servicekraft bis zur Einrichtungsleitung. Ziel ist, dass jeder Mitarbeitende sich des kirchlichen Arbeitsrahmens bewusst ist und über die Werte, die die Einrichtung prägen, Auskunft geben kann. Vier Tage soll – so ist es geplant – ein Einführungskurs dauern. „Unsere Mitarbeitenden sind per Arbeitsvertrag zu regelmäßigen Fortbildungen angehalten“, so Leif Menrich, „die Workshops sind Fortbildungen im Rahmen der Arbeitszeit.“

Die Feste des Kirchenkreises kennen
Im Hintergrund steht die Erfahrung, dass zunehmend Mitarbeitende beschäftigt werden, die konfessionslos sind, aus anderen religiösen Kulturen kommen oder schlicht schon lange keinen Kontakt mehr zur Kirche haben. Keinesfalls gehe es bei diesen Fortbildungen um Mission oder Überredung, so Pastor Mennrich. Aber Grundkenntnisse zum Beispiel über die Feste des Kirchenjahres wie Ostern oder Pfingsten sollten gerne vorhanden sein. Auch sollten Mitarbeitende wissen, welche seelsorgerlichen oder geistlichen Angebote der Kirchenkreis vorhält, wenn Klienten danach fragen. Eine kleine Andacht gestalten, ein Vater-Unser beten – wenn Mitarbeitende das könnten, wäre das wunderbar und würde das christliche Profil der Einrichtungen stärken.

Theologische Fachkompetenz ist gefrage
Leif Mennrich freut sich auf die Arbeit. „Meine Fachkompetenz ist gefragt. Ich arbeite wirklich inhaltlich.“ Der 46-Jährige Lüneburger hat viel Erfahrung als Gemeindepastor zum Beispiel in Hildesheim oder zuletzt im Auslandspfarramt in Lissabon. Jetzt geht es darum, theologische Inhalte so zu vermitteln, dass sie praxisnah, verständlich und anwendbar sind. Über die Workshops hinaus ist er ansprechbar für Gespräche und Beratungen, auch vor Ort in den Einrichtungen.

Eine gute Fehlerkultur gehört zum christlichen Menschenbild
Dem Seelsorger geht es um mehr als Wissensvermittlung. „Mein Anliegen ist, dass wir durch das christliche Profil einer Einrichtung auch zu einer guten Fehlerkultur und Fehlertoleranz kommen“, sagt er. Vergebung ist für ihn ein zentrales, christliches Thema und fußt auf einem Menschenbild, das sich nicht allein über Leistung, Effektivität und Kompetenz definiert, sondern immer den ganzen Menschen mit seinen Fehlern und Schwächen im Blick hat. „Ich wünsche mir, dass man innerhalb der Einrichtung spürt, dass Nächstenliebe, Vergebung und Fürsorge gelebte Realität sind.“

Adieu, kleines Olderup!

Olderup – „Jetzt ist es doch komisch“, sagt Heike Braren. Am Sonntag (27.) verabschiedet sich die Kirchengemeinde Olderup von ihr, Propst Jürgen Jessen-Thiesen wird sie feierlich entpflichten, und dann bricht die Theologin zu neuen Ufern auf: Ab 1. Februar ist sie Pastorin der Kirchengemeinde Husum.

Es war ein guter Start ins Berufsleben
Für die 40-Jährige gehen damit zehn Jahre Landgemeinde zu Ende. 2008 war sie hergekommen, nachdem sie in Hamburg, Heidelberg und Montpellier studiert und in Dresden ihr Vikariat absolviert hatte. „Nach dem 1. Examen wollte ich eigentlich nach Brasilien gehen“, sagt sie nachdenklich. Aber da hatte sie ihre große Liebe schon getroffen, und ein Baby war unterwegs. So blieb sie denn. Aber es blieb auch eine gewisse Unruhe. „Ich wollte noch mal was Anderes machen“, sagt sie.
Olderup sei eine gute Gemeinde für sie gewesen, sagt die frühere Glückstädterin. Obwohl die Gemeinde nur aus gut 600 Leuten besteht, hält sie Kindergarten und Friedhof in eigener Trägerschaft vor, dazu Kirche, Gemeindehaus und Pastorat – die junge Seelsorgerin musste sich in alle relevanten Fragen von Mitarbeiter- und Friedhofsrecht sowie in das Bauwesen einarbeiten. „Ich war aber immer gut vom Kirchengemeinderat getragen“, sagt sie dankbar. Überhaupt sei die Gemeinde ihr stets wertschätzend begegnet, es war ein gutes Miteinander auf allen Ebenen.

Kleine Gemeinde, viele Aufgaben
Aber Olderup ist eben auch klein, und als Pastorin mit halber Stelle war sie immer Ansprechpartnerin in allen Fragen. Mitarbeitende vorzuhalten ist in einer so kleinen Gemeinde schwierig, und es ist nicht leicht, Jobs wie die Reinigungskraft oder den Friedhofsgärtner mit geringen Stundenzahlen zu besetzen. In Dresden war sie Vikarin in der Martin-Luther-Kirchengemeinde in der Neustadt. Die Gottesdienste waren immer sehr gut besucht, Kinder gehörten von Anfang an dazu – da war das pralle Leben in der Gemeinde. Dagegen geht es bei den Sonntagsgottesdiensten in der alten Felssteinkirche oft eher ruhig zu. Ihren Dienst in der Nachbargemeinde Hattstedt habe sie als Bereicherung erlebt, erzählt sie, sie sei dort ebenfalls gut aufgenommen worden, und das Nachbardorf Horstedt gehörte zu ihrem Seelsorgebezirk.

Jugendarbeit wird Schwerpunkt
Nun steht der Wechsel an. Zehn Jahre, das ist schon eine lange Zeit. Inzwischen ist die Familie auf vier Kinder angewachsen, bis zum Umzug wird es aber noch ein bisschen dauern. Heike Braren wird von bisher 50 Prozent auf eine 100-Prozent-Stelle aufstocken, ihr Mann reduziert im Gegenzug seine Stelle, damit das Familienleben weiter gut funktioniert. Ein besonderes Herzensanliegen war der Theologin immer die Kinder- und Jugendarbeit, und so passt es, dass die Kirchengemeinde Husum ihr letztere besonders anvertraut.

Gottesdienst mit Entpflichtung am Sonntag
Der Gottesdienst zur Verabschiedung von Pastorin Heike Braren beginnt um 9.30 Uhr in der Alten Felssteinkirche zu Olderup. Anschließend lädt die Kirchengemeinde zu Kaffee und Kuchen ins Gemeindehaus ein.

Glückwunsch, liebe Kirchengemeinde Husum!

Husum – Nun ist es geschafft: Zum 1. Januar sind aus vier Husumer Kirchengemeinden eine geworden. Zusammengetan haben sich die Gemeinden Christus-, Frieden-, St. Marien- und Versöhnungskirche, sie heißen von jetzt an „Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Husum“. Am Wochenende führte Propst Jürgen Jessen-Thiesen den neuen Kirchengemeinderat (KGR) in sein Amt ein.

Ein guter Prozess
Der Propst gratulierte zum Beginn seiner Predigt erst einmal sehr herzlich und dankte allen Akteuren, die diese Fusion möglich gemacht hatten. Dabei lobte er ausdrücklich den Prozess, der gut zwei Jahre in Anspruch genommen hatte. Er sei „souverän, engagiert, beharrlich, gemeinschaftlich und kompromissbereit“ geführt worden. „Der Wunsch, etwas Neues auf die Beine zu stellen, war größer als die Sorge um den Verlust der eigenen Identität“, so der Propst. Gemeindeglieder seien nun nicht mehr an die Bezirksgrenzen gebunden, sondern könnten sich das Angebot aussuchen, das am besten zu ihnen passt.

Anreas Raabe ist neuer KGR-Vorsitzender
In seiner konstituierenden Sitzung wählte der KGR, der insgesamt aus 24 Mitgliedern besteht, Pastor Andreas Raabe – ehemals Friedenskirche – zu seinem Vorsitzenden. Arndt Schultz, vormals Versöhnungskirche, übernimmt die Stellvertretung. „Mit der Fusion gießen wir in Form, was in den vorangegangen Jahren zunehmend schon gute Praxis wurde“, erklärt Andreas Raabe. „Die Husumerinnen und Husumer orientieren sich schon lange nicht mehr streng an den Gemeindegrenzen, sie gehen zum Beispiel in den Gottesdienst, der ihnen am meisten entspricht.“ Die neue Kirchengemeinde will diese Tendenz ausbauen und zum Beispiel Werktagsgottesdienste anbieten. Die Pastoren bleiben in ihren Seelsorge-Bezirken verlässliche Ansprechpartner. Auch die Gotteshäuser bleiben bestehen mit ihrer je eigenen Prägung, die die Kirchengemeinde noch stärker herauszustellen überlegt. Ein gemeinsames Kirchenbüro wird verbesserte Öffnungszeiten und effektivere Arbeitsverteilung gewährleisten. Die neue Kirchengemeinde ist Rechtsnachfolgerin der vier Vorgängerinnen, die Arbeitsplätze bleiben erhalten, das war wichtige Voraussetzung für die Fusion. Am Prozess beteiligt war auch die Kirchengemeinde Schobüll, die sich aber für die Eigenständigkeit entschied. Die Kirchengemeinde Rödemis hatte sich von Anfang an gegen eine Fusion entschieden. Beim Gottesdienst zur Einführung des neuen KGR waren die Pastoren Silke und Christian Raap (Schobüll) und Gesche Schaar (Rödemis) aber aktiv dabei und begleiteten ein Gemeindelied mit Gitarren und Klavier. „Eine schöne Geste“, sagte Andreas Raabe dankbar. Er freue sich auf weitere gute Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden.

Gegenseitiges Vertrauen ist gewachsen
Der KGR setzt sich aus den gewählten Mitgliedern der alten KGR zusammen. 20 der bisher 32 Mitglieder entschieden sich für die Weiterarbeit in der Großgemeinde, die gut 8600 Gemeindeglieder hat. Die Pastoren Friedemann Magaard, Katja Kretschmar, Andreas Raabe und ab 1. Februar auch Heike Braren sind geborene Mitglieder.
„Ich freue mich, dass wir den langen Prozess der Fusion abgeschlossen haben und nun endlich gemeinsam loslegen können“, so Andreas Raabe. „Die Stimmung in der konstituierenden Sitzung war von gegenseitigem Vertrauen geprägt, ich bin sicher, dass wir auf einem guten Weg für Kirche in Husum sind.“

Stark gegen Krebs!

Nordfriesland – Es gibt niemanden, der bei dieser Diagnose nicht zusammenzuckt: Krebs. Die Zellwucherungen können lebensbedrohlich sein, und fast immer bedeutet die Krankheit einen Einschnitt in den Alltag, in die Beziehungen und in die Wahrnehmung des eigenen Selbst. „Stark gegen Krebs!“ – unter diesem Motto hat die Evangelische Frauenarbeit des Kirchenkreises Nordfriesland mit Kooperationspartnern eine Veranstaltungsreihe organisiert.

Wir reden drüber
„Wir wollen das Thema aus der Tabuzone holen“, sagt Claudia Hansen, Referentin für Frauenarbeit im Evangelischen Regionalzentrum Westküste (ERW). Gemeinsam mit dem Kreis Nordfriesland und dem Verein für Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement KIBIS organisiert sie die Reihe, die schon im November 2018 mit einem Erzählcafé begann. In 2019 setzt eine Podiumsdiskussion am 22. Januar die Reihe fort. Es gehe darum, die Unsicherheit zu überwinden und sprachfähig zu werden, so Claudia Hansen. Denn die Diagnose werfe viel Unsicherheit auf, nicht nur bei den Betroffenen, sondern auch bei Partnern, Angehörigen, Freunden und Nachbarn.

Raus aus der Tabuzone
„Ich hab die Erfahrung gemacht, dass das Thema immer wieder aufploppt“, sagt sie. Sie ist bei ihren Veranstaltungen und Vorbereitungen viel im Gespräch mit nordfriesischen Frauen, mit Ehrenamtlichen und Teilnehmenden. Dabei entstehen Räume zum Nachdenken und Reflektieren, und dann ist es ganz schnell auf dem Tisch: eine betroffene Freundin, die eigene, oft lange zurückliegende Erkrankung, anstehende Vorsorge-Untersuchungen, die Einladung zur Mammografie – nicht immer ist es ein lebensbedrohendes Drama, immer aber berührt es Menschen und wirft Fragen und Unruhen auf.

Starke Podiumsfrauen
Auf dem Podium sprechen Frauen, die beruflich oder privat mit dem Thema befasst sind. Gesa Kratzmann hatte als Krankenhaus-Seelsorgerin am Klinikum Nordfriesland viele Jahre einen Schwerpunkt in der Onkologie, Dr. Silke Bertram ist Frauenärztin und Psycho-Onkologin. Birgit Encke und Christa Janusch-Hegener berichten von ihren eigenen Erfahrungen mit der Krebserkrankung. Christiane Mrowka, Sozialarbeiterin am Westküstenklinikum, hat einen besonderen Blick für die Veränderungen im Leben und im Alltag Betroffener. „Bei diesem Abend ist uns wichtig, dass man sich einerseits einfach dazusetzen und zuhören, andererseits aber auch mitdiskutieren kann, wenn man mag“, sagt Claudia Hansen. Sie moderiert die Veranstaltung gemeinsam mit Simone Ehler, Gesundheitspsychologin im Kreis Nordfriesland. Die Podiumsdiskussion beginnt am Dienstag (22.) um 19 Uhr in der Familienbildungsstätte Husum, Woldsenstraße 45. Der Eintritt ist frei, Frauen und Männer sind eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Thema in die Mitte der Gesellschaft holen
Die Reihe geht weiter am 30. März mit einem Frauengesundheitstag. Dann gibt es Einheiten und Vorträge zum Thema Ernährung, Bewegung, Denkmuster und Entspannung. Der nächste Termin ist am 7. September der jährliche Brustkrebslauf: eine Aktion, die das Thema in die Mitte der Gesellschaft holen will. Mehr Info gibt es unter www.kirche-nf.de/frauenarbeit.

Euch ist heute der Heiland geboren!

„Warum ist diese Nacht so ganz anders als andere Nächte?“ – beim jüdischen Passahmahl stellt der Jüngste am Tisch diese Frage und beginnt damit das Ritual der gemeinsamen Mahlzeit in Erinnerung an den Auszug aus Ägypten. „Warum ist diese Nacht so ganz anders als andere Nächte?“ – die Heilige Nacht wirft, wenn auch unter ganz anderen Vorzeichen, dieselbe Frage auf. Was ist so besonders an dieser Nacht, dass niemand sich ihr entziehen kann? Was macht es, das die Familien familiärer, die Freude tiefer, der Segen greifbarer wird? Warum sind die Einsamen einsamer und die Traurigen trauriger in dieser Nacht?

Es liegt ein Geheimnis auf dieser Nacht, das sich nicht im Budenzauber erfüllen will, sondern in der Stille. Es ist das Geheimnis, das alle Neugeborenen umgibt: Es gibt niemanden, den ein Kind unberührt lässt. Es gibt keinen Menschen, der beim Anblick eines Neugeborenen nicht zumindest ganz sacht auch nur einen Finger streicheln möchte. Es gibt keinen Menschen, der  nicht hofft und glaubt, dass in der Berührung Heil-Werden geschehen könnte.

„Euch ist heute der Heiland geboren“, das verkündigt der Engel den Hirten. Das Kind ist der Heiland, der Heilmachende. Ihr müsst da hin, sagt der Engel. Ihr müsst es sehen, ihr dürft es berühren. Beim ihm wird eure Seele heil. „Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegend.“

Darum ist diese Nacht so ganz anders als andere Nächte. Sie bricht die hartgewordene Schale der Herzen auf. Sie führt uns an die Krippe. Sie bringt uns zum Kind. Und sie bringt uns mit unserer uralten Sehnsucht in Kontakt, dass unsere Seele heil werden möge und dass wir werden könnten wie Gott uns gemeint hat.
Wir wünschen Ihnen Segen für diese Nacht, die so ganz anders ist als andere Nächte!
Ihr Kirchenkreis Nordfriesland

 

Alles ist besser als die Straße

Husum – Frank T. (Name geändert) ist 34 Jahre alt. Für den Besuch hat er „seine“ Wohnung blankgeputzt. Aber genau da fängt das Problem an, beziehungsweise hier wird es deutlich: Was er zeigt, ist nicht seine Wohnung. Es ist lediglich eine Behelfsunterkunft, ein Unterschlupf für den Winter, ein „Erfrierungsschutz“. Hier kann er bleiben bis zum 1. März, dann muss er weiterziehen. Eventuell kommen noch zwei andere Männer hinzu, dann wird es eng auf den knapp 40 Quadratmetern. Und trotzdem: Frank ist dankbar für die Möglichkeit, im Winternotprogramm des Diakonischen Werks Unterschlupf zu finden.

Winternothilfe schützt vor dem Erfrieren
Gekommen sind Adelheit Marcinczyk, sie leitet den Geschäftsbereich Arbeit und Soziales im Diakonischen Werk Husum (DW) des Kirchenkreises Nordfriesland und Kathrin Kläschen von der Wohnungslosenhilfe im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein, die das Programm mit Landesmitteln unterstützt. Sie feiern ein bisschen Einzug mit Kaffee und Kuchen, gucken, ob noch was gebraucht wird. Erk Paulsen von der Bahnhofsmission begleitet sie, er kennt Frank T. schon vom Vorjahr. Diese drei haben sich dafür eingesetzt, dass für die Winternothilfe eine Wohnung bereitgestellt werden kann: Das DW mietet sie für diese Monate von der Stadt, und sie sind froh, dass es geklappt hat. Das Leben auf der Straße ist hart, besonders im Winter.

Die Scham geht mit
„Du kommst da draußen eigentlich nie zur Ruhe“, sagt Frank T. Es gehen Menschen vorbei, die gucken, und Frank schämt sich dann. Oft wird er auch weggescheucht, für Obdachlose hat diese Gesellschaft nun mal keinen Platz. Seit fast zehn Jahren geht das jetzt so. Dabei macht er sich und seinen Gästen nichts vor: „Ich hab mit Ach und Krach die Hauptschule geschafft, die Lehre geschmissen, Drogen genommen und irgendwann bist du dann da wo du bist.“ Zehn lange Jahre, heute hier, morgen dort. Er hat sich dran gewöhnt, kann es kaum mehr anders denken. „Die Bahnhofsmission müsste eine 1 kriegen“, sagt er. Erk Paulsen ist ein guter Ansprechpartner, die Mitarbeitenden sind freundlich, da kann er mal duschen und Zähne putzen – so Kleinigkeiten sind schwierig auf der Straße. Und vieles andere auch.

Nicht-Sesshafte fallen durch die Maschen des sozialen Netzes
„Das Programm ist für die nicht-sesshaften Wohnungslosen ausgelegt“, erklärt Erk Paulsen. In Husum Gemeldete, die ihre Wohnung aus welchen Gründen auch immer verlieren, werden vom Ordnungsamt der Stadt untergebracht – für die Nicht-Sesshaften ist dieses nicht zuständig. Sie haben keine Chance, eine reguläre Wohnung zu bekommen. Und ihnen droht tatsächlich der Erfrierungstod, wenn ihnen niemand hilft. „Diese drei Monate sind auch eine Chance“, sagt Paulsen. „Ich kann dann kontinuierlich Unterstützung anbieten, und wir können gemeinsam nach Lösungen suchen.“

Schuld und Schulden – ein elender Kreislauf
Und Unterstützung braucht Frank. Er weiß es selber. In den kommenden Wochen muss er 180 Sozialstunden leisten, das ist seine letzte Chance. Wenn er das nicht schafft, muss er ins Gefängnis. Er hat keinen geregelten Tagesablauf, kommt oft erst um vier Uhr morgens ins Bett, und dann hört er natürlich den Wecker nicht. Er will es so gerne schaffen, traut es sich aber selbst kaum zu. „Schuldenfrei zu sein, das wäre wunderbar“, sagt er. „Aber dafür muss man auch was leisten.“

Selbstvertrauen wäre ein guter Anfang
Frank T. weiß eigentlich, wie das geht. Er ist gepflegt, er gibt sich Mühe. Und mit der blankgeputzten Wohnung zeigt er sich und seinem Besuch, dass er etwas kann. Aber er weiß auch, dass ihm Stetigkeit fehlt und Beharrlichkeit. Zu schnell kippt der gute Wille, und der Kreislauf von Schuld und Versagen beginnt erneut. Er glaubt nicht mehr an sich selber.
Aber die Mitarbeitenden des DW glauben an ihn, sie geben niemanden verloren. Erk Paulsen wird Kontakt halten, vielleicht gelingt es ja, Frank T. von der Straße zu holen. Eine eigene Wohnung wäre ein guter Anfang, und Paulsen wird tun, was er kann, um Frank zu unterstützen. Der muss es allerdings selber wollen und letztlich auch selber vollbringen. Nur dann kann er wieder das Vertrauen in sich gewinnen, das ihm im Laufe der Jahre abhanden gekommen ist.

Wenigstens ein Rückzugsort
Fürs Erste ist die Erfrierungsgefahr abgewendet. Das ist das wichtigste. Frank hat einen eigenen Schlüssel zur Wohnung. Er hat einen Rückzugsort, ein Zuhause auf Zeit. Das ist viel. „Da draußen ist noch eine wie ich, kennt ihr sie?“, sagt er und zeigt noch einmal, dass er ein fürsorglicher, ein mitdenkender Mensch ist. Er möchte, dass auch anderen geholfen wird. Und wenn noch Weitere in „seine“ Wohnung hinzuziehen, ist das für ihn in Ordnung.

Bei Erfrierungsgefahr: 110 anrufen!
„Uns ist wichtig, dass mehr Menschen aufmerksam für die Situation der Wohnungslosen sind“, sagt Adelheit Marcinczyk. „Wenn Sie jemanden sehen, der zu erfrieren droht, rufen Sie den Notruf über 112 oder 110, dann kann ihm oder ihr geholfen werden.“ Zunehmend sind auch Frauen betroffen, viele von ihnen Rentnerinnen. Das Thema wird größer, merkt sie. Es fehle brisant an Wohnraum, sagen die drei Fachleute von der Diakonie. Eine Wohnung ist aber Voraussetzung dafür, dass Menschen ihr Leben wieder in den Griff bekommen können, wenn sie es wollen.

Erstmal den Winter überstehen
„Ich bin erstmal froh, dass ich ein Bett und einen Schlafplatz habe“, sagt Frank T. Die Jahre auf der Straße haben ihn bescheiden gemacht und dankbar für jede Untersützung. Jetzt muss er erst einmal den Winter überstehen und seine Sozialstunden ableisten. Und Selbstvertrauen gewinnen. Vielleicht ist das die wichtigste und die schwerste Aufgabe.
Foto: pixabay.de
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Schlafsäcke, Isomatten, Regenkleidung oder ein paar feste Winterstiefel – dafür ist sind die 500 Euro bestimmt, die Bernd Hannemann von der Diakonie-Stiftung Schleswig-Holstein dem Diakonischen Werk (DW) Husum für seine Arbeit mit Wohnungslosen überreichte. Erk Paulsen, Leiter der Bahnhofsmission, bedankte sich für die Unterstützung für die Winterbedarfshilfe des DW. Mit dem Geld kann er unbürokratisch denen helfen, die trotz Minusgraden „Platte machen“. Es ist eine ergänzende Hilfe zum Winternotprogramm, das für Wohnungslose von Dezember bis Januar ein Dach über dem Kopf bereitstellt.

Spendenkonto:
Diakonisches Werk Husum
IBAN: DE40 5206 0410 0006 4121 49
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: KST 9300 – Wohnungslosenhilfe

V. l.: Volker Schümann, Geschäftsführer DW, Bernd Hannemann, Diakoniestiftung SH, Adelheit Marcinczyk, DW Husum, Kathrin Kläschen, DW SH und Erk Paulsen, Bahnhofsmission.

Vertraut und doch ganz neu

Nordfriesland – Eigentlich ist alles vertraut, und doch ist Vieles anders: Seit dem 1. November ist Claudia Hansen Referentin für Frauenarbeit im Kirchenkreis Nordfriesland. Das war sie vorher auch schon, allerdings nur mit einem Stellenanteil von 25 Prozent. Jetzt trägt sie die Verantwortung für die Arbeit alleine: Sie hat sich auf die freigewordene 50-Prozent-Stelle in der Frauenarbeit beworben und wurde gewählt und hat jetzt 30 Stunden für die Evangelische Frauenarbeit.

„Ich glaube an die Frauenarbeit“

„Das ist ganz seltsam“, sagt sie, „eigentlich kenne ich alle und alles, und trotzdem muss ich mich in manches jetzt erst einmal reinfuchsen.“ Die Weltgebetstagsarbeit zum Beispiel, die hat vorher ihre Kollegin Britta Jordan gemacht. Jetzt ist es an Claudia Hansen, die vorbereitenden Werkstätten zu organisieren, die Teams zu briefen und die Öffentlichkeitsarbeit voranzubringen. Stand sie vorher mit ihrem geringen Stellenanteil eher in der zweiten Reihe, ist ihre Rolle nun eine andere. Aber sie freut sich sehr darauf. „Ich glaube an die Frauenarbeit“, sagt sie. Sie will Bewährtes bewahren und zugleich die Erlaubnis geben, Dinge und Formate ganz neu zu denken.
Ein Herzensanliegen ist ihr die Spiritualität. „Ich glaube, dass die Sehnsucht nach Spiritualität ein Grundbedürfnis des Menschen ist“, sagt sie. Sie möchte gerne neue Zugänge eröffnen und glaubt, dass die Botschaft des christlichen Glaubens durchaus kompatibel mit der modernen Sehnsucht ist. Aber um das zu entdecken, muss man sich Sprache, Formeln und Rituale angucken und gemeinsam überlegen, woran man anknüpfen kann.

Gemeinsam geht viel mehr

Gemeinsam ist ein wichtiges Stichwort. „Ohne Ehrenamt sind wir nichts in der Evangelischen Frauenarbeit“, sagt die 53-Jährige. Ein synodaler Ausschuss begleitet ihre Arbeit, viele Frauen unterstützen das Angebot und bringen sich aktiv in Veranstaltungen ein. Claudia Hansen sieht ihre Aufgabe in der Vernetzung: Sie hat durch ihre langjährige Erfahrung viele, viele Kontakte in Nordfriesland und auf Nordkirchenebene. „Gemeinsam können wir mehr“, ist ihre Devise.
Und für dieses Mehr hat sie unendlich viele Ideen. „Es ist wie ein leeres Blatt, das vor einem liegt“, sagt sie. Da ist so viel möglich in Nordfriesland, manches ist sogar nötig. Da sind so viele Kompetenzen, so viele Schätze, die es zu heben gilt. An Mut mangelt es ihr nicht, an Kreativität auch nicht, und auch an Mitstreitenden fehlt es nicht: In der Frauenarbeit engagieren sich seit Jahren Menschen, die viel können und viel wollen.

Frauenarbeit in die Gemeinden bringen
Eigentlich ist alles vertraut, und doch ist Vieles anders. Für Claudia Hansen ganz persönlich bedeutet die neue Stelle, dass sie sich nun auf eins konzentrieren kann, während sie sonst immer sehr breit aufgestellt war. Die gelernte Erzieherin, Gestalttherapeutin, Mediatorin, systemische Beraterin, Systemaufstellerin und Supervisorin will jetzt in erster Linie Frauenarbeit machen. Ihre Qualifikationen kommen ihr dabei zugute. Und ihre Fortbildungen in Religionspädagogik und feministischer Theologie sind eine gute Basis für ein drittes Herzensanliegen: Claudia Hansen möchte wieder mehr auf die Gemeinden zugehen, sie möchte die Evangelische Frauenarbeit im Kirchenkreis und an der Basis verankern, das ist ihr sehr wichtig. “Viele haben eine bestimmte Vorstellung von Frauenarbeit, aber das sind nur Facetten. Ich möchte, was wir tun, besser in die Öffentlichkeit vermitteln.“