Für mehr Respekt und Achtsamkeit

„Make Nächstenliebe great again“ – das neue Projekt des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros Nordfriesland (EKJB) trifft offenbar einen Nerv: Seit Mitte März gehen Bestellungen für die Karten und Armbänder der Kampagne ein, 20 000 Stück wurden bereits geordert und sind nunmehr für den Versand vorbereitet. Nächstenliebe, das ist wichtiger als Geld und Gut, so die Initiatoren, Nächstenliebe, das ist ein dringend benötigter Gegenpol zu den gegenwärtigen Bestrebungen, sich selbst, sein eigenes Land, den eigenen Erfolg an erste Stelle zu setzen. Bei christlicher Nächstenliebe geht es um das Du, um das Gegenüber.

Es geht um Respekt und Achtsamkeit
„Ich hoffe, die Aktion bewirkt, dass Menschen zufriedener sind und dass sie freundlicher miteinander umgehen“, erklärt Susanne Kunsmann, Leiterin des EKJB. Ihr und ihrem Team geht es darum, dass auch im Kleinen etwas bewegt werden kann, das allen zugute kommt. So finden sich auf den Karten kleine Impulse: „Bedanke dich für eine Kleinigkeit“ oder „Rufe jemanden an, anstatt ihm eine Nachricht zu schreiben“ – das sind Vorschläge, die helfen, mit dem Nächsten in den persönlichen Kontakt zu treten. Aber auch die Schöpfung gilt es zu lieben. „Fahre zu einem Treffen mit dem Fahrrad“ oder „Säe an einem selbstgewählten Ort Wildblumen“. Insgesamt sind es zehn Ideen, die das EKJB den Armband-Tragenden mit auf den Weg gibt. Gelungenes darf auch abgehakt werden, aber Wiederholungstaten fallen in diesem Fall nicht unter die Straftatbestände, sondern sind ím Gegenteil gerne gesehen. „Es geht um Respekt und um Achtsamkeit“, sagt Anna Ihme, pädagogische Mitarbeiterin im EKJB. „Bei der Nächstenliebe geht es darum, zu gucken, was der andere braucht und was ich für ihn tun kann.“

Karten und Bänder für Jedermann
Kirchengemeinden, Gruppen und Einrichtungen, aber auch Schulen oder Vereine können Karten und Armbänder kostenlos beim EKJB ordern. Wenn es am Ende 20000 Armbandträger oder vielleicht sogar noch viel mehr werden, dann kann man in der Tat von einer Bewegung für Nächstenliebe sprechen, die vielleicht – ähnlich wie die Schülerbewegung Fridays for Future – eine Welle auslöst und wirklich etwas verändert.
„Wir stehen für Vielfalt, für Menschen- und Nächstenliebe ein“, sagt Susanne Kunsmann. Das EKJB will das Thema konstruktiv voranbringen. „Dagegen-Sein ist leicht, das kann jeder“, so die Pädagogin. Im Kleinen etwas bewegen aber, das kann mithilfe der Aktion auch jeder. Und das ist, so findet sie, definitiv der bessere Weg. Karten und Bänder können im EKJB unter info@ev-kinderundjugend-nf.de bestellt werden.

Mitten im Leben……

Husum – „Einer von euch wird mich verraten“ – dieser Satz Jesu steht im Mittelpunkt der Abendmahlsszene, die Leonardo da Vinci zu seinem berühmten Gemälde verarbeitet. In den Gesichtern der zwölf Jünger spiegelt sich Ratlosigkeit, Zorn und Entsetzen. „Bin ich’s?“, fragen sie nacheinander, und sie gestikulieren abwehrend, aufgeregt, diskutierend – jede Hand anders und ein Kunstwerk für sich. Aus Anlass des Gründonnerstags organsierte die Kirchengemeinde Husum eine Art Flashmob und ließ aus lebenden Menschen genau dieses Bild vor den Augen der Öffentlichkeit entstehen.

„Einer von euch…..“
Aufmerksamkeit erregte schon der Aufzug der Gruppe, die sich auf Anregung von Pastor Friedemann Magaard eigens für diese Aktion gebildet hatte: Die „Jünger“ und „Jesus“ hatten jeweils einen weißen Klappstuhl unter dem Arm, weitere Helfer zogen in einem Bollerwagen Geschirr und Tischdeko für das Abenmahl. Ruhig und konzentriert bauten sie eine lange Tafel auf, legten ein großes Tischtuch und deckten an. Dann standen sie schweigend mit dem Rücken zu Szenerie, bis Gemeindeglied Olaf Jessen – durch ein blaues Tuch über der Schulter als Jesus gekennzeichnet – zum Mahl lud. „Einer von euch……“ war der Impuls, der die Szene verharren ließ und aus der Inszenierung ein lebendiges Gemälde machte. Ein immer lauter werdendes Summen verdeutlichte die bedrohliche Lage: Nach diesem Abendmahl ging Jesus in den Garten Gethsemane und damit der Verhaftung und dem Kreuzestod entgegen.

Heiliges Abendmahl an unheiligem Ort
Die Laien-Schauspieler hatten sich unter Leitung von Thomas Hirsch-Hüffell, ehemals Leiter des Gottesdienst-Instituts, intensiv vorbereitet und mit der Vorlage von Leonardo da Vinci auseinandergesetzt. Sie waren konzentriert und ernsthaft beim Thema und hofften, mit ihrer Inszenierung Menschen an öffentlichen Orten zu erreichen und zum Nachdenken und Nachfragen zu bewegen. Das gelang unterschiedlich gut: Auf dem Wochenmarkt unterband das Ordnungsamt die Aktion. Im Schlossgang waren nur wenige Passanten unterwegs. Auf der Neustadt und am Hafen blieben dann schon eher Interessierte stehen, manche waren irritiert, andere begeistert. Irritierend wirkte allein die dichte Atmosphäre an so weltlichem Ort: Das Abendmahl ist das Allerheiligste des christlichen Glaubens, und die Darstellung von da Vinci gehört zu den bekanntesten überhaupt. „Das ist doch mal eine tolle Aktion“, sagte eine ältere Dame. Eine andere dagegen trat noch ein wenig schneller in die Pedale, als sie verstand, dass hier Kirche am Werk war. „Oh, ein Mob-Flash!“, sagte einer und freute sich, als er in der lebendigen Nachbildung das mittelalterliche Original wiedererkannte. Auf den Stufen der Marienkirche fand die Aktion ihren Abschluss.

Mitten im Leben
Die Idee Friedemann Magaards ging auf: Mitten im Alltag, mitten im Leben Husum wurde eine heilige Geschichte erzählt, eben die des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Für die Realisierung hatte er ganz unterschiedliche Menschen gewinnen können, sie alle waren mit hoher Intensität dabei und identifizierten sich mit ihren Figuren und ihrem Auftrag. Gerne soll es im nächsten Jahr eine Wiederholung geben, so Magaard, dann aber vielleicht mit öffentlicher Bekanntmachung im Vorwege.

Heiliiges an unheiligem Ort

Mitten im Leben……

Husum – „Einer von euch wird mich verraten“ – dieser Satz Jesu steht im Mittelpunkt der Abendmahlsszene, die Leonardo da Vinci zu seinem berühmten Gemälde verarbeitet. In den Gesichtern der zwölf Jünger spiegelt sich Ratlosigkeit, Zorn und Entsetzen. „Bin ich’s?“, fragen sie nacheinander, und sie gestikulieren abwehrend, aufgeregt, diskutierend – jede Hand anders und ein Kunstwerk für sich. Aus Anlass des Gründonnerstags organsierte die Kirchengemeinde Husum eine Art Flashmob und ließ aus lebenden Menschen genau dieses Bild vor den Augen der Öffentlichkeit entstehen.

„Einer von euch…..“
Aufmerksamkeit erregte schon der Aufzug der Gruppe, die sich auf Anregung von Pastor Friedemann Magaard eigens für diese Aktion gebildet hatte: Die „Jünger“ und „Jesus“ hatten jeweils einen weißen Klappstuhl unter dem Arm, weitere Helfer zogen in einem Bollerwagen Geschirr und Tischdeko für das Abenmahl. Ruhig und konzentriert bauten sie eine lange Tafel auf, legten ein großes Tischtuch und deckten an. Dann standen sie schweigend mit dem Rücken zu Szenerie, bis Gemeindeglied Olaf Jessen – durch ein blaues Tuch über der Schulter als Jesus gekennzeichnet – zum Mahl lud. „Einer von euch……“ war der Impuls, der die Szene verharren ließ und aus der Inszenierung ein lebendiges Gemälde machte. Ein immer lauter werdendes Summen verdeutlichte die bedrohliche Lage: Nach diesem Abendmahl ging Jesus in den Garten Gethsemane und damit der Verhaftung und dem Kreuzestod entgegen.

Heiliges Abendmahl an unheiligem Ort
Die Laien-Schauspieler hatten sich unter Leitung von Thomas Hirsch-Hüffell, ehemals Leiter des Gottesdienst-Instituts, intensiv vorbereitet und mit der Vorlage von Leonardo da Vinci auseinandergesetzt. Sie waren konzentriert und ernsthaft beim Thema und hofften, mit ihrer Inszenierung Menschen an öffentlichen Orten zu erreichen und zum Nachdenken und Nachfragen zu bewegen. Das gelang unterschiedlich gut: Auf dem Wochenmarkt unterband das Ordnungsamt die Aktion. Im Schlossgang waren nur wenige Passanten unterwegs. Auf der Neustadt und am Hafen blieben dann schon eher Interessierte stehen, manche waren irritiert, andere begeistert. Irritierend wirkte allein die dichte Atmosphäre an so weltlichem Ort: Das Abendmahl ist das Allerheiligste des christlichen Glaubens, und die Darstellung von da Vinci gehört zu den bekanntesten überhaupt. „Das ist doch mal eine tolle Aktion“, sagte eine ältere Dame. Eine andere dagegen trat noch ein wenig schneller in die Pedale, als sie verstand, dass hier Kirche am Werk war. „Oh, ein Mob-Flash!“, sagte einer und freute sich, als er in der lebendigen Nachbildung das mittelalterliche Original wiedererkannte. Auf den Stufen der Marienkirche fand die Aktion ihren Abschluss.

Mitten im Leben
Die Idee Friedemann Magaards ging auf: Mitten im Alltag, mitten im Leben Husum wurde eine heilige Geschichte erzählt, eben die des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern. Für die Realisierung hatte er ganz unterschiedliche Menschen gewinnen können, sie alle waren mit hoher Intensität dabei und identifizierten sich mit ihren Figuren und ihrem Auftrag. Gerne soll es im nächsten Jahr eine Wiederholung geben, so Magaard, dann aber vielleicht mit öffentlicher Bekanntmachung im Vorwege.

Heiliiges an unheiligem Ort

Das große Knattern: 35. Mogo in Husum

Der Motorradgottesdienst (Mogo) in Husum wird 35 Jahre alt – und nicht nur das wird am Ostersonntag (21. April) auf dem Marktplatz vor der St. Marienkirche gefeiert. Mogo-Pastor Lars Lemke erzählt in seiner Predigt auch „Drei T(akte) zum Glauben“. Tausend Biker, Besucher und Urlauber werden zum Gottesdienst um 13 Uhr erwartet, den Pastor Lars Lemke gemeinsam mit Friedemann Magaard, Gemeindepastor von St. Marien, und weiteren Mogo-Helfern gestaltet.

Vorprogramm und Motorradkorso starten um 12 Uhr
Der Mogo-Gottesdienst an der St. Marienkirche (Markt, 25813 Husum) beginnt um 13 Uhr. Doch los geht es an der St. Marienkirche schon um 12 Uhr mit dem Vorprogramm – Livemusik mit der Thorge Schöne Band. Auch der Motorradkorso startet auf dem Biker Event Husum in der Robert-Koch-Straße 8 wie gewohnt um 12 Uhr.

Sonder-T-Shirt zum Jubiläums-Mogo
Zum Jubiläumsgottesdienst gibt es zudem ein T-Shirt mit dem Emblem des Mogo Husum, dessen Herstellung vom Tourismus- und Stadtmarketing der Stadt Husum unterstützt wurde. Der Verkauf dient dem guten Zweck: Zwei Euro pro verkauftem Shirt werden für die Orgelsanierung der St. Marienkirche gespendet.
Text: Lena Modrow

Politisches Nachtgebet in Husum

Husum – Das Politische Nachtgebet wurde im vergangenen Jahr 50 Jahre alt: Beim Deutschen Katholikentag 1968 feierte es Premiere, seitdem hat es sich – auch international – etabliert als eine Form, die Politik und Kirche zusammendenkt. Die Kirchengemeinde Husum greift nun diese Tradition auf. Am 29. März beginnt um 20.30 Uhr in der St. Marien-Kirche eine Veranstaltung, die von Politikern und Kirchenmenschen gemeinsam organisiert wird und die ein Forum bieten will für Austausch und vor allem für gemeinsame Aktionen.

Impulse für Politik, Kirche und Gesellschaft
„Ursprünglich war das Politische Nachtgebet eine Notlösung“, erinnert Friedemann Magaard, Pastor an St. Marien. Im Kirchentagsprogramm wollte man nicht so recht auf das Format einsteigen, das die Theologen Dorothee Sölle und Fulbert Steffensky gemeinsam mit dem Autor Heinrich Böll entwickelten hatten. So wies man ihm eine vermeintlich nicht so attraktive Uhrzeit am späten Abend an. Aber sie hatten sich geirrt: Das Politische Nachtgebet traf den Puls der Zeit. Viele, sehr viele Menschen kamen, und in der Folge entwickelten sich aus den lebhaften Debatten Impulse für Politik, Kirche und Gesellschaft.

Mutmacher! Gegen die Angstmacher
„Was kann Kirche heute in politisch aufgeregten Zeiten tun?“, fragt Andreas Tietze (MdL, Bündnis 90/Die Grünen), der die Veranstaltung gemeinsam mit Friedemann Magaard initiierte. „Die Zeiten werden rauer, und wir müssen raus aus den Komfortzonen.“ Gemeinsam haben die beiden interessante Menschen in den Vorbereitungskreis holen können. Mit dabei sind) Astrid Damerow (MdB, CDU), Jürgen Laage (Kreispolitiker, SPD), Jörg Tessin (Kreistag FDP), Bischöfin i. R. Maria Jepsen und Irene Fröhlich, ehemalige Landtagsabgeordnete der Grünen. Das erste Politische Nachtgebet in Husum steht unter dem Motto „Mutmacher! Gegen die Angstmacher.“ Die Impulse zu Beginn liefern Liane Bednarz (aktuelles Buch: „Die Angstprediger. Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirche unterwandern“), Herrmann Josef Thoben von der Akademie für Landliche Räume und der Schüler Poul Franck, der sich für „Fridays for Future“ engagiert.

Politisches Nachtgebet im traditionellen Vierschritt
Nach den Impulsen gibt es eine Andacht mit Lied, Gebet und Stille. Es folgt eine offene Diskussion, an der sich auch das Publikum beteiligen kann. Zum Schluss gibt es die Möglichkeit zum Austausch in kleinen Gruppen und zu Verabredungen. „Mit dem Politschen Nachtgebet setzen wir ein Zeichen gegen diejenigen, die in populistischer Weise mit der Angst Politik machen oder Angst predigen“, so Astrid Damerow in einer Mitteilung. „Wir brauchen in dieser Zeit Zivilcourage, so dass Menschen mutig für ihre Werte eintreten.“

Geh deine Straße fröhlich, Manfred Rosenau!

Tönning/Tating – Die Wege des Herrn sind unergründlich – das Zitat aus dem Römerbrief der Bibel (Röm 11, 33) ist sprichwörtlich geworden, und es mag auch für Manfred Rosenau gelten. Oder hätte der gebürtige Berliner sich denken können, dass sein Berufs- und Lebensweg ihn eines Tages ausgerechnet in das nordfriesische Eiderstedt führen würde? Jetzt geht der Pastor in den Ruhestand. Am Sonntag, 31. März, wird Propst Jessen-Thiesen ihn in der Tönninger St.-Laurentiuskirche feierlich von seinen Aufgaben entpflichten.

Ein Team-Player aus Berlin
Manfred Rosenau kam 1953 in Berlin zur Welt. Die Stadt war damals schon in Sektoren geteilt, aber es gab die Mauer noch nicht. Theologie studierte Rosenau in Rostock, seine erste Pfarrstelle bekam er bei Schwerin. Nach dem Wechsel in die Bundesrepublik besuchte der Theologe mehrere Kurse in Klinischer Seelsorge-Ausbildung (KSA), und übernahm 1991 die Krankenhausseelsorge in Hamburg-Eilbeck. „Ich war immer ein Teamplayer“, sagt er. Und das war gerade in diesem Krankenhaus mit seiner großen psychiatrischen Abteilung wichtig. Seelsorger, Pflegende und Mediziner arbeiteten dort Hand in Hand, um für die Patienten das Bestmögliche zu erwirken.
Zum Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wechselte er 2004 als Klinikseelsorger. Das UKE galt es aufzubauen, da war vieles im Umbruch, und Manfred Rosenau konnte sich mit seiner Erfahrung und mit seiner Umsicht einbringen. Es gelang, an zentraler Stelle im Haus einen Raum der Stille einzurichten, der im ökumenischen Miteinander gestaltet wurde und die spirituelle Mitte des Hauses bildete. Eine Palliativ-Station kam hinzu, und der Theologe machte noch einmal eine Ausbildung zum Palliativ-Seelsorger.

Eiderstedt ist ihm Heimat geworden
Seine Liebe zu Eiderstedt entdeckte der Berliner bereits in den 1990er-Jahren. Das Ehepaar Rosenau kaufte sich ein altes Haus und rettete es damit vor dem Abriss. Viele Urlaube verbrachten die beiden seitdem auf der Halbinsel mit Mörtel und Zement – jetzt ist es richtig schön und ihnen schon längst Heimat geworden. Es passte gerade richtig gut, dass der Kirchenkreis 2016 jemanden suchte, der mit halber Stelle in Tönning und mit der anderen Hälfte in Tating/St. Peter-Ording Dienst tun könnte. Es waren nur zweieinhalb Jahre, aber es waren gute Jahre für die beiden Gemeinden und für die Kollegen auf Eiderstedt. Manfred Rosenau brachte Ruhe und Gelassenheit, Erfahrung und Belastbarkeit mit, gemeinsam konnte manch Engpass überwunden werden und die große Bedeutung, die das Team-Play für den Seelsorger hat, bewährte sich. So unergründlich die Wege des Herrn auch manchmal scheinen, so oft führen sie auch zu einem guten Ziel.

Abschied am 31. März
Dieses Ziel ist nun erst einmal erreicht: Am 1. April beginnt mit dem Ruhestand ein neuer Lebensabschnitt, auch wenn Manfred Rosenau noch eine Weile mit halber Stelle Vakanzvertretung machen wird. Neue, große Ziele hat der Seelsorger nicht. Gesund bleiben, noch gute Jahre und gute gemeinsame Zeit haben – das wäre ihm schon genug. Und dann ist da noch diese Arbeitsgruppe in Hamburg zur jüdisch-christlichen Theologie. Da frönt er seiner wissenschaftlichen Leidenschaft und übersetzt unter Anderem griechische Texte zurück ins Hebräische, mal eben so. Seit vielen Jahren ist er dort Mitglied, und die sprachwissenschaftlich anspruchsvolle Aufgabe war immer eine Art denksportlicher Ausgleich, der ihm guttat. Dafür will er in Zukunft etwas mehr Zeit haben. „Er aber zog seine Straße fröhlich“ – dieses Wort aus der Apostelgeschichte setzt er über den Gottesdienst zu seinem Abschied, der um 14 Uhr in der St.-Laurentiuskirche Tönning beginnt. Mögen die Wege des Herrn auch unergründlich sein: dass Manfred Rosenau sie fröhlich gehen möge, sei ihm von Herzen gewünscht.

Hinterm Horizont geht’s weiter

Husum – „Hinterm Horizont geht’s weiter“ – für Hans Pahl-Christiansen ist das mehr als ein Songtext von Udo Lindenberg. Er leitet eine große Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, die ihr Haupthaus in Husum in der Franziska-zu-Reventlow-Straße hat. Und er wollte unbedingt für diese Einrichtung einen Namen finden, der Perspektiven bietet für das, was Menschen mit ihrem Leben machen wollen. „Husumer Horizonte“ heißt sie heute. „Bis an die Grenze und darüber hinaus“, übersetzt Hans Pahl-Christiansen. Denn das ist es, was er für die Bewohner seiner Einrichtung möchte: Sie sollen Hoffnung haben und Mut, Selbstbewusstsein und Freiheit, so viel Freiheit wie irgend möglich. Dafür setzt er sich ein.

Sie sind immer die Schwächsten
„Inklusion bedeutet für mich: Grenzen wahrzunehmen, aber den Schritt drüber hinaus zu wagen“, sagt der Sozialpädagoge. In den Husumer Horizonten leben Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen. Und so vielfältig wie die Einschränkungen sind, so vielfältig ist auch die Betreuung und Begleitung. Das Haupthaus zum Beispiel ist in Wohngruppen organisiert. Tagsüber gehen die Bewohner – wie jeder andere auch – zur Arbeit. Ihr Arbeitsplatz sind die Husumer Werkstätten. Wenn sie abends nach Hause kommen, können sie sich in ihre Zimmer zurückziehen oder sich im Wohnbereich treffen. Immer ist jemand da, der ihnen zuhört, der auch auf sie aufpasst, vermittelt, für sie sorgt oder auch mal besondere Unternehmungen organisiert. Denn sie sind ja vielfach Kindgebliebene, sie brauchen Liebe und Anerkennung, Beschäftigung und Förderung – sie sehnen sich nach dem Horizont hinter den Grenzen. „Sie sind immer die Schwächsten“, sagt Pahl-Christiansen nachdenklich. Der inklusive Ansatz, der eine gemeinsame Beschulung von Menschen mit und ohne zusätzlichen Assistenzbedarf vorsieht, tue nicht jedem gut. Bei den Husumer Horizonten erleben sie, dass auch sie etwas können und dass sie wertvoll sind, so wie sie sind.

Wohnschule mit Zertifikat
134 Menschen betreut die Einrichtung stationär, dazu kommen 16 ambulante Plätze in der Woldsenstraße und in Schwabstedt. Einige von ihnen haben es „geschafft“: Sie sind jetzt ihr eigener Herr, mit eigenem Geld, eigener Wohnung und eigenem Mietvertrag. Dafür haben sie die „Wohnschule“ der Einrichtung besucht, wo ihnen Grundlegendes für die Selbständigkeit vermittelt wurde. „Sie haben ein ordentliches Zertifikat bekommen, das war ein ganz feierlicher Anlass“, erzählt Hans Pahl-Christiansen und lächelt.

Zahlen zählen nicht allein
Der Erfolg der Arbeit, er bemisst sich nicht in Zahlen. Obwohl Hans Pahl-Christiansen gut wirtschaftet und die Zahlen stimmen: Immer bleibt die Einrichtung Teil des Kirchenkreises, niemals steht irgendein Profit im Hintergrund. Erfolg misst sich für den Leiter der Husumer Horizonte immer an den Menschen, für die er da ist: an der Zufriedenheit seiner Mitarbeitenden, am guten Arbeitsklima und natürlich vor allem an den Bewohnern. Sie sollen sich wohl fühlen, sie sollen den Horizont sehen und weiten können.

Hinterm Horizont geht’s weiter
„Wir sind für die Nächstenliebe zuständig“, sagt Pahl-Christiansen. Diakonie, der Dienst am Nächsten, ist eine der Säulen der Kirche. „Und wir sind gerne Kirche“, sagt er, der durchaus auch mal mit dem göttlichen Bodenpersonal gehadert hat. Und er erzählt von anrührenden Momente, wenn die Bewohner Gottesdienst feiern. „Nochmal“, rief einer, als das Vater-Unser gerade verklungen war. Ein anderer, ein Hüne von mehr als zwei Metern, stellte sich zum Segen hinter den diensttuenden Pastor und breitete seine riesigen Arme aus wie dieser. Er habe ausgesehen wie ein Albatros, sagt der 60-Jährige lächelnd. „Du, Herr Pastor“, so ein Dritter, der dazu beharrlich am weiten Ärmel des Talars zuppelte, bis er endlich Aufmerksamkeit und Gehör fand – die Unmittelbarkeit dieser Menschen ist größer, die Ehrlichkeit auch. Hier darf manches sein, was wir uns kaum mehr erlauben. Hinterm Horizont geht’s weiter – und manchmal sind sie es, die den unseren vergrößern.

Hinterm Horizont geht’s weiter

Husum – „Hinterm Horizont geht’s weiter“ – für Hans Pahl-Christiansen ist das mehr als ein Songtext von Udo Lindenberg. Er leitet eine große Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, die ihr Haupthaus in Husum in der Franziska-zu-Reventlow-Straße hat. Und er wollte unbedingt für diese Einrichtung einen Namen finden, der Perspektiven bietet für das, was Menschen mit ihrem Leben machen wollen. „Husumer Horizonte“ heißt sie heute. „Bis an die Grenze und darüber hinaus“, übersetzt Hans Pahl-Christiansen. Denn das ist es, was er für die Bewohner seiner Einrichtung möchte: Sie sollen Hoffnung haben und Mut, Selbstbewusstsein und Freiheit, so viel Freiheit wie irgend möglich. Dafür setzt er sich ein.

Sie sind immer die Schwächsten
„Inklusion bedeutet für mich: Grenzen wahrzunehmen, aber den Schritt drüber hinaus zu wagen“, sagt der Sozialpädagoge. In den Husumer Horizonten leben Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen. Und so vielfältig wie die Einschränkungen sind, so vielfältig ist auch die Betreuung und Begleitung. Das Haupthaus zum Beispiel ist in Wohngruppen organisiert. Tagsüber gehen die Bewohner – wie jeder andere auch – zur Arbeit. Ihr Arbeitsplatz sind die Husumer Werkstätten. Wenn sie abends nach Hause kommen, können sie sich in ihre Zimmer zurückziehen oder sich im Wohnbereich treffen. Immer ist jemand da, der ihnen zuhört, der auch auf sie aufpasst, vermittelt, für sie sorgt oder auch mal besondere Unternehmungen organisiert. Denn sie sind ja vielfach Kindgebliebene, sie brauchen Liebe und Anerkennung, Beschäftigung und Förderung – sie sehnen sich nach dem Horizont hinter den Grenzen. „Sie sind immer die Schwächsten“, sagt Pahl-Christiansen nachdenklich. Der inklusive Ansatz, der eine gemeinsame Beschulung von Menschen mit und ohne zusätzlichen Assistenzbedarf vorsieht, tue nicht jedem gut. Bei den Husumer Horizonten erleben sie, dass auch sie etwas können und dass sie wertvoll sind, so wie sie sind.

Wohnschule mit Zertifikat
134 Menschen betreut die Einrichtung stationär, dazu kommen 16 ambulante Plätze in der Woldsenstraße und in Schwabstedt. Einige von ihnen haben es „geschafft“: Sie sind jetzt ihr eigener Herr, mit eigenem Geld, eigener Wohnung und eigenem Mietvertrag. Dafür haben sie die „Wohnschule“ der Einrichtung besucht, wo ihnen Grundlegendes für die Selbständigkeit vermittelt wurde. „Sie haben ein ordentliches Zertifikat bekommen, das war ein ganz feierlicher Anlass“, erzählt Hans Pahl-Christiansen und lächelt.

Zahlen zählen nicht allein
Der Erfolg der Arbeit, er bemisst sich nicht in Zahlen. Obwohl Hans Pahl-Christiansen gut wirtschaftet und die Zahlen stimmen: Immer bleibt die Einrichtung Teil des Kirchenkreises, niemals steht irgendein Profit im Hintergrund. Erfolg misst sich für den Leiter der Husumer Horizonte immer an den Menschen, für die er da ist: an der Zufriedenheit seiner Mitarbeitenden, am guten Arbeitsklima und natürlich vor allem an den Bewohnern. Sie sollen sich wohl fühlen, sie sollen den Horizont sehen und weiten können.

Hinterm Horizont geht’s weiter
„Wir sind für die Nächstenliebe zuständig“, sagt Pahl-Christiansen. Diakonie, der Dienst am Nächsten, ist eine der Säulen der Kirche. „Und wir sind gerne Kirche“, sagt er, der durchaus auch mal mit dem göttlichen Bodenpersonal gehadert hat. Und er erzählt von anrührenden Momente, wenn die Bewohner Gottesdienst feiern. „Nochmal“, rief einer, als das Vater-Unser gerade verklungen war. Ein anderer, ein Hüne von mehr als zwei Metern, stellte sich zum Segen hinter den diensttuenden Pastor und breitete seine riesigen Arme aus wie dieser. Er habe ausgesehen wie ein Albatros, sagt der 60-Jährige lächelnd. „Du, Herr Pastor“, so ein Dritter, der dazu beharrlich am weiten Ärmel des Talars zuppelte, bis er endlich Aufmerksamkeit und Gehör fand – die Unmittelbarkeit dieser Menschen ist größer, die Ehrlichkeit auch. Hier darf manches sein, was wir uns kaum mehr erlauben. Hinterm Horizont geht’s weiter – und manchmal sind sie es, die den unseren vergrößern.

Das etwas andere literarische Quartett

Gute Bücher sind in aller Munde. Sie werden in Literatursendungen besprochen und auf Bestsellerlisten geführt. In der Karlumer St. Laurentius Kirche wird eine besondere Literaturgattung im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen. Vier Pastor*innen aus der Nordkirche stellen jeweils eine in ihren Augen gelungene Predigt, die nicht aus der eigenen Feder stammt, in kurzen Auszügen vor, um daran deutlich werden zu lassen, was sie persönlich als eindrücklich, ungewöhnlich, inspirierend, nachhaltig… beim Hören bzw. Lesen der Predigt erlebt haben.
Gute Bücher geben Anlass zu anregenden Gesprächen. Wohin gute Predigtgedanken uns führen, können wir am 31. März um 17 Uhr in der Karlumer St. Laurentius Kirche miterleben. Im Anschluss wird bei einem Glas Wein die Gelegenheit zu einem Gedanken- und Predigtaustausch bestehen.

Der Freundeskreis der St. Laurentius Kirche lädt ein zum etwas anderen literarischen Quartett
Zum etwas anderen literarischen Quartett gehören Pastorin Nora Steen, Theologische Leiterin des Christian Jensen Kollegs in Breklum, bekannt aus dem »Wort zum Sonntag« in der ARD. Pastorin Kerstin Schaack, seit 20 Jahren in den Kirchengemeinden Bordelum und Ockholm tätig, Pastor Dr. Kay-Ulrich Bronk, Direktor des Predigerseminars in Ratzeburg und Dr. Marcus A. Friedrich, Pastor in der Flensburger St. Nikolai-Kirche. Seine Radioandachten sind im Buch »Sternenkarren – Auf den Spuren Gottes durchs Leben ziehen« erschienen.
Die musikalische Rahmung der Veranstaltung gestaltet die junge Musikerin Hjördis Karlsson, die Moderation übernimmt Pastor Hajo Stuck.

Gemeinsam klingt es besser

Niebüll – Mit dem Musizieren ist es so eine Sache: Der eine traut sich nicht, die andere spielt längst auf größeren Bühnen, und manches Instrument klingt solo einfach kläglich. Am schönsten ist es, wenn viele zusammenkommen und etwas gemeinsam machen. Das zumindest finden Anna Ihme vom Evangelischen Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) und Pastor Jens-Uwe Albrecht aus der Kirchengemeine Braderup-Klixbüll. Sie bieten darum am Freitag, 29. März, eine Session zum Ausprobieren und Mutmachen an.

Laufen lassen und gucken, was passiert
Die Idee dazu kam Anna Ihme beim Zuhören. Für die Jugendgottesdienste im vergangenen Jahr hatte sich eine kleine Sponti-Band gebildet. „Es hat schon so viel Spaß gemacht zu zuhören und die begeisterten Gesichter zu sehen, dass ich dachte, wir müssen Jugendliche zum Musik machen zusammen bringen“, sagt sie. Und weil sie sich auf ihr eigenes Talent nicht recht verlassen mag, fand sie in Jens-Uwe Albrecht einen Partner, mit dem sich die Idee umsetzen ließe. Der musikalische Pastor spielt selbst Gitarre und Bass, kann gut mit jungen Menschen umgehen und freut sich auf das Projekt. Aufeinander hören, Neues wagen, feste Wege verlassen, sich auf die Musik und die anderen einlassen: Jens-Uwe Albrecht will gar nicht so arg viel vorgeben, sondern vielmehr laufen lassen und gucken, was passiert. „Ich wage mich auf neues Gebiet, bin aber gut vorbereitet“, sagt er. „Ich freu mich sehr auf die Jugendlichen, deren Ideen und einen bunt-musikalischen Abend.“

Die Gaben ergänzen sich
Mitmachen können Jugendliche ab 13 Jahren, die ein Instrument spielen. Dabei ist es egal, wie gut oder wie lange die Teilnehmenden schon dabei sind. Es geht nicht um Können, sondern darum, Neues auszuprobieren und auch mal mutig zu improvisieren. Der Zauber am gemeinsamen Musizieren ist ja, dass sich die Gaben ergänzen und nicht jeder alles können muss. Beginn ist um 17 Uhr im Haus der Familie in Niebüll. Nach einem kurzen, theoretischen Input soll es gleich losgehen, und weil Spaß und Improvisation bis 21.30 Uhr im Vordergrund stehen sollen, ist kein anschließender Auftritt geplant. Für Snacks und Getränke erbittet das EKJB einen Kostenbeitrag von 5 Euro, Info und Anmeldung unter info@ev-kinderundjugend.de.