Spiritualität hat viele Gesichter

Breklum. Unter dem Motto „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“ stand der Frauenkirchentag im Christian-Jensen-Kolleg in der Kirchenstraße in Breklum. Die Referentin für Frauenarbeit, Claudia Hansen, konnte über 80 Frauen begrüßen, die gemeinsam, losgelöst von der eigenen Konfession, spirituelle Impulse in Workshops und Referaten erhalten wollten. Nach dem Eröffnungsvortrag von Autorin, Rednerin und Filmemacherin Christa Spannbauer zum Thema „Das Wunderbare erfahren – auf der Suche nach einer zeitgemäßen Religiosität“ konnten die Teilnehmerinnen selbst aktiv werden. Dafür standen die Workshops „Höher. Schneller. Weiter. Muss denn immer alles besser werden, um gut zu sein?“ mit Anna Ihme, Sarah Otto und Alina Jacobs, „Was uns alle eint – Mitgefühl als Grundlage einer universalen Spiritualität“ mit Christa Spannbauer, „Spirituelle Lieder aus aller Welt“ mit Carola Schlageter, „Jahreszeitenfeste“ mit Anne Riecke sowie „Achtsamkeitstraining und Einführung in das Herzensgebet“ mit Jutta Jessen-Thiesen zur Auswahl. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es noch Gelegenheit, gemeinsam das Erlebte zu besprechen und die Eindrücke des Tages zur Musik des Duos Monadreen mit dem Klang von Flöte, Akkordeon und Violine und der Stimmen von Beate Baltzer und Karin Grunwald zu „verarbeiten“. Claudia Hansen stellte fest: „Wir haben das Thema Spiritualität gewählt, weil der Begriff überall in der Welt verwendet wird, aber immer weniger mit Kirche in Verbindung gebracht wird. Ich sehe heute viele Frauen, die regelmäßig dabei sind, aber auch sehr viele neue Gesichter. Der Frauenkirchentag ist ein voller Erfolg. Ich denke, wir haben einen Nerv getroffen.“ So empfanden es auch die Teilnehmerinnen, die fröhlich, aber auch emotional bewegt, den Tag erlebt haben. So sagte Adelheid Kunert: „Mein Körper ist ‚rund‘, voller Gesang, voller Töne und voller Begegnung.“ Petra Wiese ergänzte: „Es ist die Begegnung und das Sprechen, das gemeinsame Essen und die Stille. Es ist eine besondere Form der Gemeinschaft.“

Zum Abschluss dankte Claudia Hansen ihren ehrenamtlichen Helferinnen, ohne die solch eine Veranstaltung gar nicht möglich wäre. Für alle Teilnehmerinnen gab es als Abschiedsgeschenk einen Kompass mit auf den Weg. „Manchmal muss man sich selbst neu ausrichten“, sagte Hansen als Begründung für die Auswahl. Der nächste Frauenkirchentag wird 2021 stattfinden. Darauf freuen sich die Organisatorinnen und die Gäste schon jetzt.

Text und Bild: Petra Blume

Horst&Hoof spielen für Familien in Not

Nordfriesland – Für die Stiftung „Familien in Not“ des Kirchenkreises Nordfriesland gibt es am Freitag, 4. Oktober, auf Nordstrand ein Benezfizkonzert der NDR 1 Welle Nord mit der „Horst & Hoof Band“. Die NDR-Moderatoren Horst Hoof und seine Kollegen Dennis Brandau und Jan Röschmann spielen Oldies, Hits und Evergreens für die gute Sache. Beginn ist um 18 Uhr in der Scheune auf Hof Meyer, Osterkoogstraße 71. Die Stiftung hilft Familien, die unverschuldet in eine wirtschaftliche Notlage geraten sind. Jürgen Jessen-Thiesen, Propst des Kirchenkreises, verfügt damit über die Möglichkeit, einmalig und unbürokratisch bis zu 500 Euro auszuzahlen.

„Das Projekt Familien in Not wurde bereits 1995 vom damaligen Propst Manfred Kamper und mir gegründet“, teilt dazu Rainer Bruns mit, der das Konzert initiiert und organisiert. „In den vergangenen 24 Jahren wurden regelmäßig Erlöse der Hallenfußballturniere des NF-Oldie-Star-Teams mit großem Erfolg für diesen guten Zweck eingesetzt. Bisher hat die Mannschaft mehr als 115 000 Euro zusammengekickt und an gemeinnützige Zwecke verteilt.“ Veranstalter ist das NF-Oldie-Star-Team. Der Eintritt ist frei, aber es wird um eine Spende für die Aktion „Familien in Not“ gebeten. Für ausreichende und gute Verpflegung wird gesorgt. Einlass ist bereits ab 17 Uhr.

Foto: Björn Schaller | NDR

Und hier geht es zum Spendenkonto

Horst&Hoof spielen für Familien in Not

Nordfriesland – Für die Stiftung „Familien in Not“ des Kirchenkreises Nordfriesland gibt es am Freitag, 4. Oktober, auf Nordstrand ein Benezfizkonzert der NDR 1 Welle Nord mit der „Horst & Hoof Band“. Die NDR-Moderatoren Horst Hoof und seine Kollegen Dennis Brandau und Jan Röschmann spielen Oldies, Hits und Evergreens für die gute Sache. Beginn ist um 18 Uhr in der Scheune auf Hof Meyer, Osterkoogstraße 71. Die Stiftung hilft Familien, die unverschuldet in eine wirtschaftliche Notlage geraten sind. Jürgen Jessen-Thiesen, Propst des Kirchenkreises, verfügt damit über die Möglichkeit, einmalig und unbürokratisch bis zu 500 Euro auszuzahlen.

„Das Projekt Familien in Not wurde bereits 1995 vom damaligen Propst Manfred Kamper und mir gegründet“, teilt dazu Rainer Bruns mit, der das Konzert initiiert und organisiert. „In den vergangenen 24 Jahren wurden regelmäßig Erlöse der Hallenfußballturniere des NF-Oldie-Star-Teams mit großem Erfolg für diesen guten Zweck eingesetzt. Bisher hat die Mannschaft mehr als 115 000 Euro zusammengekickt und an gemeinnützige Zwecke verteilt.“ Veranstalter ist das NF-Oldie-Star-Team. Der Eintritt ist frei, aber es wird um eine Spende für die Aktion „Familien in Not“ gebeten. Für ausreichende und gute Verpflegung wird gesorgt. Einlass ist bereits ab 17 Uhr.

Foto: Björn Schaller | NDR

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Regine Boysen geht nach Flensburg

St. Peter-Ording – 23 Jahre war Regine Boysen Pastorin in St. Peter-Ording. Nun wagt sie noch einmal den Sprung: Zum 1. November wechselt sie nach Flensburg, „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, wie sie sagt. Sie hat die Gemeinde geprägt. Und die Gemeinde hat sie geprägt. Nun beginnt noch einmal etwas ganz Neues.

Theologie und Pfarramt hängen für sie zusammen

Dabei ist sie eigentlich Flensburgerin: Hier kam sie 1962 zur Welt, erlebte christliche Jugendfahrten nach Skandinavien mit dem Nordelbischen Gemeindedienst und genoss in der Oberstufe des Gymnasiums einen Religionsunterricht, der ihr Interesse weckte und ihre Fragen ernst nahm. Die Entscheidung, ob sie Theologie studieren wolle, verband sie immer mit der Frage, ob sie auch Pastorin sein wolle. Für diese Klärung brauchte sie ein bisschen Zeit, so erzählt sie. Im Studium war sie fasziniert von der Theologie als Wissenschaft und hatte ein besonderes Interesse am interreligiösen Dialog. Durch ein ökumenisch-missionarisches Stipendium des Nordelbischen Missionszentrums hielt sie sich nach dem ersten theologischen Examen in Indien und Nepal auf und kam dort intensiv mit dem Buddhismus in Berührung. Nach dem Vikariat in der Domgemeinde Schleswig trat sie die erste Pfarrstelle in Hamburg-Langenhorn an.

Viele Veränderungen hat sie mitgestaltet

1996 kam sie nach St. Peter-Ording. „Damals waren wir noch zu dritt in der Gemeinde“, sagt sie nachdenklich. Sie hatte Pastor Hans-Peter Honecker als direkten Kollegen in St. Peter. Und in den Kliniken war ebenfalls ein Theologe mit ganzer Stelle beschäftigt. Ihre beiden Kinder Anne-Sophie und Anselm kamen zur Welt und wurden hier groß. Viele Veränderungen kamen auf die Theologin zu: Die zweite Pfarrstelle wurde, nachdem Hans-Peter Honecker in den Ruhestand eintrat, nur noch zu 50 % besetzt. Die Kirchengemeinden St. Peter-Ording und Tating fusionierten und müssen sich jetzt 1,5 Stellen teilen. Es ist viel Verwaltungsarbeit geworden.

Mit der Kirchengemeinde St. Gertrud hat sie sich bewusst für eine Einzelpfarrstelle mit regionaler Zusammenarbeit entschieden. Sie freut sich auf diese neue Herausforderung, die noch mal eine andere Akzentsetzung ermöglicht. Dass ihr Sohn Anselm, der das Down-Syndrom hat, in Flensburg gut gefördert wird und neue Freunde findet, hofft sie von ganzem Herzen. Anne-Sophie wird erst einmal in St. Peter-Ording bleiben und ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren.

Die Gottesdienste waren das Highlight

Die Arbeit in St. Peter war interessant und vielfältig, erzählt die Theologin. Mit manchem Gast habe sie Freundschaft geschlossen. Sicher werde sie dem Kurort verbunden bleiben. „Ich liebe die Landschaft hier“, sagt sie, „und die Gottesdienste.“ Jeden Sonntag vor voller Kirche predigen zu dürfen, ist wirklich ein Geschenk und eine geistliche Bereicherung.

Am Sonntag, 29. September, heißt es nun Abschied nehmen. „Wir wollen ihr für ihr segensreiches Wirken danken“, schreibt der Kirchengemeinderat in der Einladung. Beginn ist um 14 Uhr in der Kirche St. Peter in St. Peter-Ording Dorf. Anschließend gibt es einen kleinen Empfang im Gemeindehaus. Die Gemeinde freut sich über Anmeldungen bis zum 20. September unter 04863/2260 oder 04863/95145 oder per Mail ev.kirchen-st.peter-ording@t-online.de.

Festival der Kleinen Künste

Breklum/Tönning. Vom 28. September bis 12. Oktober findet auf der Halbinsel Eiderstedt zum ersten Mal das kirchliche Kleinkunst-Festival „ZwischenTöne“ statt. Die evangelischen Kirchengemeinden laden ein zu Erzählkunst, Puppentheater und Pantomime, aber auch zu Multi-Media-Orgelkonzerten und poetisch-musikalischen Spaziergängen. Insgesamt zehn Veranstaltungen in und um die historischen Kirchen der Halbinsel sind geplant. Den Auftakt in der St.-Christians-Kirche in Garding macht am 28. September um 19.30 Uhr die Erzählkünstlerin Katharina Götz zusammen mit den „Baltic Scotts“ mit schottischen Märchen und frischem Highlandbeat. In den zwei Wochen danach folgen vielfältige Veranstaltungen, in denen ganz unterschiedliche „ZwischenTöne“ zu hören sein werden. Eher leise wird es beim Pantomime-Abend am 8. Oktober in Tönning zugehen. Etwas lauter wird es dagegen am 9. Oktober bei „Rhythm & Spirit“ mit Trommelerzähler Markus Hoffmeister und 400 afrikanischen Trommeln in der Kirche in Witzwort. Einen besonderen Farbton setzt eine Ausstellung Eiderstedter Künstlerinnen und Künstler in der Oldensworter Kirche. Unter der Überschrift „Anders“ werden dort bis zum 8. November Bilder, Collagen, Fotografien und Skulpturen ausgestellt. Die Vernissage der Ausstellung am 12. Oktober um 18 Uhr mit Erzählkunst und Harfenklängen bildet gleichzeitig den Abschluss des Kleinkunst-Festivals.

Stabpuppen und Trommelreise

Besondere Höhepunkte für Familien mit Kindern sind die Puppenspiele „Matti und der kleine Sternenbär“ im Poppenspäler-Wagen in Tönning, der Kleinkunsttag in St. Peter-Ording mit Stabpuppentheater und Geschichten sowie die Trommelreise zum Mitmachen in der Witzworter Kirche.

Für Gäste und Einheimische gleichermaßen

Mit dem neuen Format wollen die Kirchengemeinden Gäste und Einheimische gleichermaßen ansprechen. „Die Eiderstedter Kulturlandschaft ist geprägt von 18 historischen Kirchen und einer vielfältigen Kunst- und Kulturszene. Wo Kunst und Kirche einander begegnen, entsteht ein Gespräch, das den großen und kleinen Fragen des Lebens Raum gibt und in dem Platz für Zwischentöne ist“, hofft Propst Jürgen Jessen-Thiesen. Die Oldensworter Pastorin Inke Thomsen-Krüger verantwortet seit vielen Jahren die Pilgerangebote auf Eiderstedt und weiß: „Unsere historischen Kirchen sind Schätze, die es zu entdecken lohnt – auch für Menschen, die nicht so viel Bezug zu den klassischen kirchlichen Angeboten haben.“

Neue Wege, Menschen anzusprechen

Das ZwischenTöne-Festival findet im jährlichen Wechsel an der Nord- und Ostsee statt. Die Planung und Koordination des Festivals wird begleitet von der Fachstelle Kirche & Tourismus der Nordkirche. Projekt-Leiterin Claudia Süssenbach ist es ein Anliegen die Kirchengemeinden vor Ort zu unterstützen: „Viele Kirchengemeinden gehen neue Wege, um Menschen gerade in der Urlaubszeit anzusprechen. Das wollen wir als Nordkirche unterstützen und die Verantwortlichen in den häufig kleinen Gemeinden entlasten. Das Festival-Format hilft dabei, Ideen und Ressourcen zu bündeln.“

„Man kommt da gar nicht mehr von weg…..“

Ladelund/Westre – Wenn jemand fast ein Drittel seines Lebens im Kirchengemeinderat (KGR) engagiert ist, dann ist das aller Ehre wert: Arthur Edlefsen engagierte sich 26 Jahre in dieser verantwortlichen Position, 12 Jahre lang war er Vorsitzender, fünf Jahre hatte er die Stellvertretung inne. Heute ist 72, und auch wenn er nicht mehr im Gremien ist, engagiert er sich weiterhin. „Ich glaub, man kommt da gar nicht mehr von weg, wenn man so lange dabei war“, sagt er und lacht. Am 29. September erhält er in Dankbarkeit und Respekt das Ansgarkreuz der Nordkirche.

Viele Veränderungen zu Beginn der Amtszeit

1990 hat das angefangen, da war Edlefsen 43 Jahre alt. Harald Richter war damals Pastor in Ladelund, er hatte den Landwirt schon konfirmiert und getraut, nun rief er ihn an seine Seite, um die Gemeinde zu leiten. Mit Richters Pensionierung kam viel Arbeit auf den Landwirt zu, zumal fast zeitgleich das Pastorat abbrannte und auch in der KZ-Gedenk-und Begegnungsstätte Veränderungen anstanden.

Die Gedenkstätte ist in besonderer Weise das Herz der Gemeinde, und sie ist auch fest im Herzen von Arthur Edlefsen. Er wurde 1947 in Ladelund geboren, und er hat noch gehört, wie die Alten über das KZ sprachen. „Es ist gut, dass das alles aufgearbeitet wird“, sagt er, „das kann man nicht einfach so unter den Teppich kehren.“ Und wenn er erzählt, wie das anfangs war, und wie aus Versöhnung Freundschaft wurde, dann ist zu spüren, wie sehr in das berührt. „Das ist wie eine Familie“, sagt er.

Fürsorge und Loyalität

Es war nicht immer leicht. Oft konnte er ausgleichend wirken, manchmal musste er sich durchsetzen. Zum Beispiel beim Wiederaufbau des Pastorats. Da gab es Stimmen, die das Reetdachhaus abreißen und dafür etwas schickes Neues hinsetzen wollten. Aber gemeinsam mit einigen anderen setzte er sich für einen Wiederaufbau ein, dafür ist die Gemeinde ihm heute dankbar. Den Kindergarten verlor die Kirchengemeinde an die Kommune, dafür ist aber das Haus Doppeleiche in kirchlicher Trägerschaft. So kommt auf den Kirchengemeinderat eine Menge an Verwaltungsarbeit und Mitarbeiterverantwortung zusammen.

Und besonders letztere hat Arthur Edlefsen immer sehr ernst genommen. Fürsorge und Loyalität gegenüber den Mitarbeiten und auch den Pastoren waren ihm immer wichtig. Er hielt dagegen, wenn Gemeindeglieder zu schnellen Entschlüssen auf Kosten der Mitarbeitenden neigten, Konflikte versuchte er zu klären, war immer gesprächsbereit. „Man muss auch Rückrat haben“, sagt er, „und man muss Wort halten. Das kann man nur, wenn man ehrlich zueinander ist.“

Vor drei Jahren ist er aus dem KGR ausgeschieden, aber Däumchen drehen kann er sich nicht vorstellen. Er ist Vorsitzender im „Club der Älteren“, einem Verein, der damals von Pastor Richter gegründet wurde und in dem Ladelunder autmatisch Mitglied werden, sobald sie das 65. Lebensjahr erreichen. Und dieser Verein macht aktive Seniorenarbeit: Gesellige Nachmittage. Lotto-Abende, gemeinsames Grillen oder Ausflüge. Diese Arbeit macht ihm Riesenspaß, gleichzeitig steht er der Kirchengemeinde immer noch mit Rat und Tat, besonders im Landausschuss, zur Seite.

Ansgarkreuz-Verleihung am 29. September

Am 29. September wird ihm nun auf Antrag der Kirchengemeinde das Ansgarkreuz der Nordkirche verliehen. Das Ansgarkreuz ist eine kleine Anstecknadel, die an den Weihbischof von Bremen erinnert, der im 9. Jahrhundert dem Norden das Evangelium brachte. Die Gemeinde will Dank sagen für diesen langjährigen Dienst, der Kirchenkreis hat den Antrag unterstützt. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr in der St.-Petri-Kirche zu Ladelund.

„Man kommt da gar nicht mehr von weg…..“

Ladelund/Westre – Wenn jemand fast ein Drittel seines Lebens im Kirchengemeinderat (KGR) engagiert ist, dann ist das aller Ehre wert: Arthur Edlefsen engagierte sich 26 Jahre in dieser verantwortlichen Position, 12 Jahre lang war er Vorsitzender, fünf Jahre hatte er die Stellvertretung inne. Heute ist 72, und auch wenn er nicht mehr im Gremien ist, engagiert er sich weiterhin. „Ich glaub, man kommt da gar nicht mehr von weg, wenn man so lange dabei war“, sagt er und lacht. Am 29. September erhält er in Dankbarkeit und Respekt das Ansgarkreuz der Nordkirche.

Viele Veränderungen zu Beginn der Amtszeit

1990 hat das angefangen, da war Edlefsen 43 Jahre alt. Harald Richter war damals Pastor in Ladelund, er hatte den Landwirt schon konfirmiert und getraut, nun rief er ihn an seine Seite, um die Gemeinde zu leiten. Mit Richters Pensionierung kam viel Arbeit auf den Landwirt zu, zumal fast zeitgleich das Pastorat abbrannte und auch in der KZ-Gedenk-und Begegnungsstätte Veränderungen anstanden.

Die Gedenkstätte ist in besonderer Weise das Herz der Gemeinde, und sie ist auch fest im Herzen von Arthur Edlefsen. Er wurde 1947 in Ladelund geboren, und er hat noch gehört, wie die Alten über das KZ sprachen. „Es ist gut, dass das alles aufgearbeitet wird“, sagt er, „das kann man nicht einfach so unter den Teppich kehren.“ Und wenn er erzählt, wie das anfangs war, und wie aus Versöhnung Freundschaft wurde, dann ist zu spüren, wie sehr in das berührt. „Das ist wie eine Familie“, sagt er.

Fürsorge und Loyalität

Es war nicht immer leicht. Oft konnte er ausgleichend wirken, manchmal musste er sich durchsetzen. Zum Beispiel beim Wiederaufbau des Pastorats. Da gab es Stimmen, die das Reetdachhaus abreißen und dafür etwas schickes Neues hinsetzen wollten. Aber gemeinsam mit einigen anderen setzte er sich für einen Wiederaufbau ein, dafür ist die Gemeinde ihm heute dankbar. Den Kindergarten verlor die Kirchengemeinde an die Kommune, dafür ist aber das Haus Doppeleiche in kirchlicher Trägerschaft. So kommt auf den Kirchengemeinderat eine Menge an Verwaltungsarbeit und Mitarbeiterverantwortung zusammen.

Und besonders letztere hat Arthur Edlefsen immer sehr ernst genommen. Fürsorge und Loyalität gegenüber den Mitarbeiten und auch den Pastoren waren ihm immer wichtig. Er hielt dagegen, wenn Gemeindeglieder zu schnellen Entschlüssen auf Kosten der Mitarbeitenden neigten, Konflikte versuchte er zu klären, war immer gesprächsbereit. „Man muss auch Rückrat haben“, sagt er, „und man muss Wort halten. Das kann man nur, wenn man ehrlich zueinander ist.“

Vor drei Jahren ist er aus dem KGR ausgeschieden, aber Däumchen drehen kann er sich nicht vorstellen. Er ist Vorsitzender im „Club der Älteren“, einem Verein, der damals von Pastor Richter gegründet wurde und in dem Ladelunder autmatisch Mitglied werden, sobald sie das 65. Lebensjahr erreichen. Und dieser Verein macht aktive Seniorenarbeit: Gesellige Nachmittage. Lotto-Abende, gemeinsames Grillen oder Ausflüge. Diese Arbeit macht ihm Riesenspaß, gleichzeitig steht er der Kirchengemeinde immer noch mit Rat und Tat, besonders im Landausschuss, zur Seite.

Ansgarkreuz-Verleihung am 29. September

Am 29. September wird ihm nun auf Antrag der Kirchengemeinde das Ansgarkreuz der Nordkirche verliehen. Das Ansgarkreuz ist eine kleine Anstecknadel, die an den Weihbischof von Bremen erinnert, der im 9. Jahrhundert dem Norden das Evangelium brachte. Die Gemeinde will Dank sagen für diesen langjährigen Dienst, der Kirchenkreis hat den Antrag unterstützt. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr in der St.-Petri-Kirche zu Ladelund.

„Genau das möchte ich machen.“

Tetenbüll – Ein Landpfarramt ist in mancherlei Hinsicht herausfordernd: Da liegt in der Regel viel Verantwortung auf dem Rücken des Pfarrstellen-Inhabers. So ist das auch in Tetenbüll-Katharinenheerd, und Jörg Reglinski weiß, dass er sich mit vielen Fragen beschäftigen muss, die für ihn neu sein werden. Aber er freut sich unbändig auf die neue Aufgabe. „Landpastor ist der schönste Beruf“, sagt er. „Ich bin ja dafür angetreten, Gemeindepastor zu sein“, ergänzt er. „Genau das möchte ich machen.“

Der Vater war Bergmann

Und wenn er das sagt, dann hat das Hand und Fuß. Der 48-Jährige ist ein erfahrener Pastor. Seine Wurzeln liegen am Niederrhein, in Wuppertal und Bonn hat er Theologie mit Schwerpunkt auf ethischen Fragestellungen studiert, in Windeck-Rosbach bei Köln versorgte er seine erste Pfarrstelle. Der Vater war Bergmann, und Jörg Reglinski begann sein Berufsleben mit einer Ausbildung zum Mess- und Regelmechaniker.

Das Militärpfarramt ist dem Dorfpfarramt gar nicht so unähnlich

Viele Nordfriesen kennen Reglinski als Militärpfarrer. Seit 2010 war er Seelsorger für die Standorte Husum und damals noch Stadum, und dass er für dieses Pfarramt in den Norden wechseln konnte, war ihm sehr recht, denn seine Frau kommt aus Tönning. Auslandseinsätze in Mali, Afghanistan oder der Türkei haben ihn geprägt, er erzählt, das sei ein bisschen wie ein Dorfpfarramt gewesen. Im Dorf, das weiß er, ist es wichtig, herauszugehen, zu den Menschen zu gehen und jedem ohne Vorbehalte zu begegnen. So habe er das damals gehalten.

Er sucht die Nähe zu den Menschen

Für seine neue Aufgabe, die auch einen Dienstauftrag für die Kirchengemeinde Welt-Vollerwiek beinhaltet, hat er sich genau dies vorgenommen: „Ich versuche, jeden zum Geburtstag zu besuchen, möglichst noch am selben Tag“, sagt er und meint dabei die Senioren, die ihre runden und besonders festlichen Jubeltage feiern. Auch die Verbände, die Kreise der Kirchengemeinden, die Schule und ganz besonders der Kindergarten liegen ihm am Herzen. Er weiß, dass sie alle die Gemeinschaft tragen. Am 1. August war der Dienstantritt, und schon wurde er herzlich begrüßt. „Die Menschen freuen sich, dass wieder ein Pastor da ist“, sagt er.

Einführung am 22. September

Das Pastorat im Süderenn bewohnt er äußerst gerne. Auch die drei Kinder haben sich schon eingelebt und füllen das Haus mit Leben. „Ich bin gerne Vater“, sagt er nachdenklich nach seinen Hobbys befragt. Er kocht und backt gerne, begleitet die Kinder gerne zu ihren Unternehmungen, er macht auch gerne Sport. Motorradfahrer ist er allerdings – entgegen der bereits umlaufenden Gerüchten nicht: Die große Maschine, die in den ersten Tagen nach dem Umzug vor dem Pastorat stand, gehört einem sehr guten Freund. Die feierliche Einführung ist für Sonntag, 22. September geplant. Der Gottesdienst beginnt um 14 Uhr in St. Anna. „Ich habe wenig Ängste“, sagt Jörg Reglinski, „ich habe immer viel Gottvertrauen gehabt. Was kann den schon passieren?“

„Genau das möchte ich machen.“

Tetenbüll – Ein Landpfarramt ist in mancherlei Hinsicht herausfordernd: Da liegt in der Regel viel Verantwortung auf dem Rücken des Pfarrstellen-Inhabers. So ist das auch in Tetenbüll-Katharinenheerd, und Jörg Reglinski weiß, dass er sich mit vielen Fragen beschäftigen muss, die für ihn neu sein werden. Aber er freut sich unbändig auf die neue Aufgabe. „Landpastor ist der schönste Beruf“, sagt er. „Ich bin ja dafür angetreten, Gemeindepastor zu sein“, ergänzt er. „Genau das möchte ich machen.“

Der Vater war Bergmann

Und wenn er das sagt, dann hat das Hand und Fuß. Der 48-Jährige ist ein erfahrener Pastor. Seine Wurzeln liegen am Niederrhein, in Wuppertal und Bonn hat er Theologie mit Schwerpunkt auf ethischen Fragestellungen studiert, in Windeck-Rosbach bei Köln versorgte er seine erste Pfarrstelle. Der Vater war Bergmann, und Jörg Reglinski begann sein Berufsleben mit einer Ausbildung zum Mess- und Regelmechaniker.

Das Militärpfarramt ist dem Dorfpfarramt gar nicht so unähnlich

Viele Nordfriesen kennen Reglinski als Militärpfarrer. Seit 2010 war er Seelsorger für die Standorte Husum und damals noch Stadum, und dass er für dieses Pfarramt in den Norden wechseln konnte, war ihm sehr recht, denn seine Frau kommt aus Tönning. Auslandseinsätze in Mali, Afghanistan oder der Türkei haben ihn geprägt, er erzählt, das sei ein bisschen wie ein Dorfpfarramt gewesen. Im Dorf, das weiß er, ist es wichtig, herauszugehen, zu den Menschen zu gehen und jedem ohne Vorbehalte zu begegnen. So habe er das damals gehalten.

Er sucht die Nähe zu den Menschen

Für seine neue Aufgabe, die auch einen Dienstauftrag für die Kirchengemeinde Welt-Vollerwiek beinhaltet, hat er sich genau dies vorgenommen: „Ich versuche, jeden zum Geburtstag zu besuchen, möglichst noch am selben Tag“, sagt er und meint dabei die Senioren, die ihre runden und besonders festlichen Jubeltage feiern. Auch die Verbände, die Kreise der Kirchengemeinden, die Schule und ganz besonders der Kindergarten liegen ihm am Herzen. Er weiß, dass sie alle die Gemeinschaft tragen. Am 1. August war der Dienstantritt, und schon wurde er herzlich begrüßt. „Die Menschen freuen sich, dass wieder ein Pastor da ist“, sagt er.

Einführung am 22. September

Das Pastorat im Süderenn bewohnt er äußerst gerne. Auch die drei Kinder haben sich schon eingelebt und füllen das Haus mit Leben. „Ich bin gerne Vater“, sagt er nachdenklich nach seinen Hobbys befragt. Er kocht und backt gerne, begleitet die Kinder gerne zu ihren Unternehmungen, er macht auch gerne Sport. Motorradfahrer ist er allerdings – entgegen der bereits umlaufenden Gerüchten nicht: Die große Maschine, die in den ersten Tagen nach dem Umzug vor dem Pastorat stand, gehört einem sehr guten Freund. Die feierliche Einführung ist für Sonntag, 22. September geplant. Der Gottesdienst beginnt um 14 Uhr in St. Anna. „Ich habe wenig Ängste“, sagt Jörg Reglinski, „ich habe immer viel Gottvertrauen gehabt. Was kann den schon passieren?“

Ein Ansgarkreuz zu seiner Ehre

Karlum – „Ich hab keine Ahnung, wofür ich das Ansgarkreuz kriege“, sagt Gerhard Hoffmann aus Karlum. Gut, er war eine Zeitlang im Kirchengemeinderat, wie lange weiß er nicht, er hat die Jahre nicht gezählt. Aber sonst? „Ich weiß nicht, was ich erzählen soll“, sagt der 69-Jährige und er meint es ernst. „Ich bin ehrlich überrascht.“

20 Jahre sind schon erwähnenswert!

20 Jahre sind es gewesen, schreibt die Kirchengemeinde in ihrem Antrag an den Kirchenkreisrat. Von Januar 1996 bis Dezember 2016 war Hoffmann Mitglied im Kirchengemeinderat und in dieser ganzen Zeit ihr 2. Vorsitzender. Er kennt die kleine Kirchengemeinde wie seine Westentasche, hat sich in dieser Zeit um Gebäude und Liegenschaften gekümmert und es mit anderen möglich gemacht, dass die Kirchengemeinde zwar eng mit Ladelund zusammenarbeitet, aber immer noch selbstständig ist. Die wunderschöne St.-Laurentiuskirche liegt ihm besonders am Herzen. „Da hab ich mal mit meiner Firma die Elektrik neu gemacht und für eine Restaurierung ein Gerüst aufgebaut, um die Bilder abzuhängen“ – ohne es in Rechnung zu stellen. „Aber das ist doch eigentlich nicht erwähnenswert“, sagt er.

Hochkarätige Kulturveranstaltungen in Karlum

Für Gerhard Hoffmann ist es in der Tat selbstverständlich, sich zu engagieren. Schon der Vater tat es, und Gerhard Hoffmann schlüpfte, als es Zeit wurde, in seine Schuhe. Für die Gemeinde Lexgaard, die nur 50 Einwohner hat, war er viele Jahre Bürgermeister. Er weiß, dass diese kleinen Einheiten nur funktionieren, wenn sich jeder einbringt. Das Engagement für die Kirchengemeinde erwächst ebenfalls aus diesem Verantwortungsbewusstsein. Die 800 Jahre alte St.-Laurentius-Kirche, der Friedhof, die Ländereien – da ist immer etwas zu tun und zu beschließen für den achtköpfigen Kirchengemeinderat, dem Hoffmann so lange angehörte. Besonders die Kirche liegt ihm am Herzen: 2007 gründete er mit anderen den „Verein der Freunde der St. Laurentius Kirche Karlum“. Seitdem organisiert die kleine Gruppe etwa acht hochkarätige Kultur-Veranstaltungen, deren Ruf inzwischen weit über die Grenzen Karlums hinausgeht: Musik, Vorträge, Lesungen – und die Erträge kommen dem Erhalt der Kirche zugute. Gerhard Hoffmann ist Schatzmeister des Vereins. „Da kommt schon ganz gut was zusammen“, sagt er. Aber erwähnenswert ist das natürlich nicht.

Ein Ansgarkreuz zu seiner Ehre

„Herr Hoffmann hat all die Jahre seine ehrenamtlichen Aufgaben für die Kirchengemeinde Karlum stets mit sehr großem Einsatz und vorbildlicher Zuverlässigkeit durchgeführt“, so schreibt es die Kirchengemeinde in ihrem Antrag. Es ist an der Zeit, so scheint es, diese Arbeit nicht nur zu erwähnen, sondern sie zu würdigen und auszuzeichnen. Es ist an der Zeit, den bescheidenen Elektriker-Meister mit dem Ansgarkreuz der Nordkirche auszuzeichnen, das für herausragendes ehrenamtliches Engagement verliehen wird. Der Gottesdienst beginnt am Sonntag, 22. September, um 10 Uhr in der St.-Laurentius-Kirche Karlum.