Reden über Frieden

Husum – Der Antikriegstag erinnert bundesweit an den Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939. Die Kirchengemeinde Husum und der Kirchenkreis Nordfriesland starteten aus diesem Anlass gemeinsam eine Aktion im Zusammenhang mit dem nordkirchenweiten Beteiligungsprozess #redenüberfrieden: Schülerinnen und Schüler einer Kunstklasse der HTS malten eine Friedenstaube auf den Platz vor der Marienkirche. Außerdem standen Pastorinnen und Pastoren als „Frie-do-mat“ bereit, und würfelten auf ein Zeichen hin Überraschendes und manchmal Provozierendes zum Thema zusammen.

Weltpremiere des etwas eigenwilligen Friedomaten

„Frieden ist manchmal anstrengend“ kam dabei zum Beispiel heraus, „Versöhnung ist manchmal zerbrechlich“ oder „Toleranz ist immer nötig“. Manchmal erwürfelte der Friedomat auch Unsinn wie „Gewaltverzicht ist gelegentlich wertvoll“ oder „Nächstenliebe ist mit Glück kompliziert“. Dann luden die Pastoren dazu ein, einfach noch mal zu klatschen, und gelegentlich schummelten sie auch ein wenig, wenn der Friedomat sich so gar nicht zu sinnvollen Aussagen hinreißen lassen wollte.

Popup-Church in der Stormstadt

Im Hintergrund stand die Idee der Popup-Church, ein Modell, das junge Theologen entwickelt haben: Kirche ploppt einfach mitten im Alltag auf, lädt zum Nachdenken ein, ist spielerisch und niedrigschwellig und geht dorthin, wo Menschen sind. Der Husumer Marktplatz strahlte im Septembersonnenlicht, 25 Schülerinnen und Schüler waren gekommen und übertrugen die Friedenstaube unter Anleitung ihres Lehrers Matthias Leßmann mit Straßenmalkreide auf das Pflaster. Nur eine gute Stunde benötigten sie für das Vorhaben, sie waren konzentriert bei der Sache. Für die Kirchengemeinde Husum standen die Pastoren Heike Braren, Katja Kretschmar und Friedemann Magaard zum Gespräch bereit, vom Kirchenkreis war Öffentlichkeitsreferentin Inke Raabe dabei. Bischöfin i. R. Maria Jebsen hatte sich eigens auf den Weg gemacht, auch aus der Facebook-Community waren Menschen gekommen und begegneten sich auf dem Marktplatz zum ersten Mal im wirklichen Leben. „Wir sind miteinander ins Gespräch gekommen“, resümierten die Pastoren. „Das war eine gute Sache.“

Reden über Frieden

Der etwas andere EKJB-Sommer

Es war ein etwas anderer Sommer für das Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB): Statt anstrengender, aber erfüllter Tage in Dänemark, Lettland oder auf der Treene, tüftelten Anna Ihme, Susanne Kunsmann und Sebastian Hurst in ihren Büros an neuen Projekten. Die so liebevoll geplanten und teilweise schon vorbereiteten Jugendfreizeiten mussten Corona bedingt ausfallen, und es war ihnen ein Herzensanliegen, alternative Angebote zu finden, damit Kinder und Jugendliche in diesen Zeiten nicht auf der Strecke bleiben.

„Wir haben geguckt, was möglich ist, und überlegt, was junge Menschen und Familien in dieser Zeit brauchen“, sagt Anna Ihme. Nach dem großen Erfolg von FamilienMampf@Home, bei dem das EKJB 800 Tüten mit Rezepten und Zutaten für ein schönes Familienessen unters Volk brachte, entwickelte das Team weitere Angebote für Familien. So gab es die Dorf-Ralley mit dem „Esel aus Dingenskirchen“, an dem sich elf Kirchengemeinden beteiligten. Das EKJB öffnete seine Materialkammer und lud zu Kreativzeiten ins Zelt auf dem Vorplatz ein. Es bot an, Familien-Kanu-Fahrten mit Full-Service zu organisieren, oder initiierte zum Beispiel ein Postkartenwichteln.

2700 Pakete Straßenkreiden wurden in ganz Nordfriesland verteilt. „Mal mit, mach’s bunt“ hieß die Aktion gegen Rassismus und für eine bunte Welt. In Niebüll und St. Peter-Ording motivierten die Mitarbeitenden Gäste und Spaziergänger zum Mitmalen. Dabei kam auch die Fotobox zum Einsatz, und viele gingen mit fröhlichen Selfies nach Hause. Das Team entwickelte ein digitales Escape-Spiel für Grundschüler. Dabei wurden die Kinder via Whatsapp von einem Mitarbeitenden begleitet, damit sich auch sicher den Weg aus der vertrackten Lage im Weltall finden würden. Via Smartphone gab es drei Action-Bounds – das sind digitale Schnitzeljagden – für Husum, Bredstedt und Niebüll. Digital gab es auch Spieleabende mit Sebastian Hurst auf dem neuen Discord-Server des EKJB. Social Media wurde zu einem wichtigen Kommunikationsmittel, es entstanden kleine, sehr lustige Filme, und den Mitarbeitenden war der Spaß an der Sache anzusehen.

Besonders erfolgreich war die Aktion „Ne Fritz zu zweit“ – die Mitarbeitenden besuchten ihre Ehrenamtlichen zuhause, um mit ihnen gemeinsam eine Cola oder eine Limo zu trinken und ein bisschen zu schnacken. Denn auch die Ehrenamtlichen hatten sich ihren Sommer ja anders vorgestellt: Corona verdammte sie zum Nichtstun. Das fiel den aktiven jungen Menschen nicht leicht. Sie trotzdem zu treffen und mit ihnen etwas zu unternehmen, war dem Team wichtig.

„Wir haben das Beste draus gemacht“, sagt Anna Ihme. Dieser Sommer war neu und ungewöhnlich, und auch zukünftige Aktivitäten wie die für den Herbst geplante Teamer-Ausbildung stehen auf dem Corona-Prüfstand. „Wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche nicht vergessen werden“, so die Pädagogin. Sie zu erreichen und ihnen gute Erfahrungen zu ermöglichen – trotz Corona – und das ist gelungen, wenn auch anders als gewohnt.

Konfirmationen in Zeiten von Corona

Manchmal kommt es anders als man denkt: Die Familien hatten ja schon alles vorbereitet für die Konfirmationen, die im April oder Mai hätten stattfinden sollen. Aber dann kam der Virus. Und mit ihm die vielen Einschränkungen und Hygienekonzepte. Dass man trotzdem schön feiern kann, zeigte die Kirchengemeinde Hattstedt: Ihre Konfis wollten unbedingt gemeinsam eingesegnet werden. Und um ihnen das zu ermöglichen, zog die ganze Gemeinde kurzerhand auf den Sportplatz. „Wir haben unser Leben nicht in der Hand“, sagte Pastor Jörn Jebsen, und im Hintergrund leuchtete der Kirchturm der St.-Marienkirche.

Dazu gehörte, dass Stühle und Bänke im Mindestabstand von 1,50 Meter aufgestellt waren, Familien doer Hausgemeinschaften durften natürlich zusammensitzen. Am Eingang nahm Kirchengemeinderätin Sabine Lätare freundlich die Kontaktdaten auf, sofern sie nicht schon über die Gästelisten der Konfis erfasst waren. Der Posaunenchor sorgte für die Musik – er hatte sich auf diesen Gottesdienst mit Proben unter freiem Himmel vorbereitet – und die Gemeinde durfte die peppigen Lieder mitsingen, was im Kirchraum nicht erlaubt gewesen wäre. Es gab wie immer liebevoll gestaltete Liederzettel, die sich jeder selbst nahm und bei der Gelegenheit auch gleich die Hände desinfizierte. „Das war aber ein schöner Gottesdienst“, sagte jemand beim Ausgang, „schöner hätte es in der Kirche auch nicht sein können.“

Viele Kirchengemeinden holen in diesen Tagen die Konfirmationen nach. In Husum zum Beispiel sind es morgen acht Feiern nacheinander, die Gemeinde hat sich aufgrund der Auflagen für sehr kleine Gruppen entschieden. Mancherorts entschieden sich die Gemeinden gemeinsam mit den Familen für eine Einzel-Einsegnung im heimischen Garten.

Info: Die Konfirmation ist die Bekräftigung des Taufversprechens im Übergang zum Erwachsenwerden durch die Konfirmanden. In der Regel gehen ihr zwei Jahre Vorbereitungszeit voraus, in Hattstedt mit dem Konzept „Kinderkonfis“ aufgeteilt über einen längeren Zeitraum. Die Unterrichtszeit gibt Gelegenheit, sich mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen, den Gottesdienst und die Bibel näher kennenzulernen und als Gemeinschaft gute Erfahrungen zu machen.

11.-25. September: Faire Woche

Am 11. September beginnt in Deutschland die Faire Woche, zahlreiche Veranstaltungen in den beiden Fair-Trade-Towns Husum und Niebüll laden zum Mitmachen und Nachdenken ein. Die Husumer starten mit einer Stadtwette: Bis zum 7. September müssen 100 Fotos von fairen Gerichten bei stadtwette@fairtrade-husum.de eingegangen sein (Anleitung: siehe unten) Bürgervorsteher Martin Kindl hält dagegen, wenn er die Wette verliert, wird er selber kochen, und zwar für die Gäste der Bahnhofsmission Husum, verliert die Steuerungsgruppe Fairtrade-Town, wird sie einen Husum-Rap dichten und ihn per Video veröffentlichen. Die Auszählung erfolgt am Freitag, 11. September um 17 Uhr auf dem Markplatz.

Der Weltladen Niebüll lädt in der Fairen Woche vom 11. bis 25. September während der Öffnungszeiten zum Mitgestalten des Schaufensters ein. Am 20. September steht die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town von 11 bis 17 Uhr auf dem Markt mit der Aktion #Kaffeebohne. Besucher müssen so schnell wie möglich mit Bohnen den Hashtag, die Kaffeebohne und eine Kaffeetasse nachlegen. Dem Gewinner/der Gewinnerin winken faire Preise.

Das Kinocenter Husum zeigt am Dienstag (15.) ab 19.30 Uhr den Film „Wir retten die Welt“. Am Mittwoch (16.) findt ab 18 Uhr in der Marienkirche Husum einen Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema Lieferkettengesetz statt. Am Sonntag, 27. September, gibt es ab 11 Uhr in der Marienkirche einen Themengottesdienst dazu mit dem Titel „Dass die rechte Hand weiß, was die Linke tut“. Dabei geht es um Verbindlichkeiten in der Lieferkette. Gleichzeitig wird die Ausstellung „Schafft Recht und Gerechtigkeit“ eröffnet, die bis zum 4. Oktober zu sehen sein wird.

„Man nehme…“ – Anleitung zur Stadtwette Husum

  • Man nehme ein leckeres Rezept, in dem einige fair gehandelte Produkte verwendet werden und koche los
  • Man nehme ein DIN A4 Papier und notiere darauf, welche Fair-Trade-Produkte verwendet wurden. Zudem notiere man darauf den Namen – ausgeschrieben oder abgekürzt (Internet…!)
  • Man nehme eine Kamera und fotografiere das leckere Gericht mit dem Info-Zettel.
  • Man notiere dann das Rezept in einer separaten Datei (pdf).
  • Man schicke Foto und Rezept an stadtwette@fairtrade-husum.de

Synode beschließt Regionenbildung

Wie wird die Arbeit im Kirchenkreis Nordfriesland aussehen, wenn es deutlich weniger Pastorinnen und Pastoren gibt? Absehbar ist, dass Kirchengemeinden in Zukunft enger zusammenarbeiten müssen, um die Herausforderungen bewältigen zu können. Der Synode des Kirchenkreises beschloss in Leck die Bildung von neun Regionen, in denen sich die Gemeinden gegenseitig unterstützen und fördern können. Bis zu elf Kirchengemeinden sind durch diesen Beschluss einander zugeordnet, ohne jedoch ihre Eigenständigkeit zu verlieren.

So sehen die Zuschnitte aus

Die unterschiedlichen Voraussetzungen wurden bei den regionalen Zuschnitten berücksichtigt: So bilden die sechs Sylter Kirchengemeinden eine Region ebenso wie die Eiderstedter Kirchengemeinden von Simonsberg bis St. Peter-Ording. Weitläufiger ist die Region Husum: Sie erstreckt sich über Schobüll und Nordstrand bis nach Pellworm. Im Norden gibt es im Bereich des ehemaligen Südtonderns zwei Regionen. Von Langenhorn bis Drelsdorf geht die Region Nord-Süd, die Hallig Hooge wird sich hier zuordnen. Ein Streifen von West nach Ost zieht sich von Hattstedt über Olderup und Schwesing bis nach Viöl. Im Südosten arbeiten Mildstedt, Ostenfeld, Koldenbüttel, Friedrichstadt und Schwabstedt zusammen. Diskussionen gab es um die Region Amrum-Föhr. Die Entfernungen seien zu groß, hieß es, eine Zusammenarbeit sei nicht sinnvoll möglich. Auch aus anderen Gemeinden kamen Einwände. Dennoch beschloss die Synode die regionalen Zuschnitte mit großer Mehrheit. „Es geschieht etwas, wenn Menschen zusammenkommen“, sagte Pröpstin Annegret Wegner-Braun, „das wollen wir fördern. Es ist nicht Absicht des Kirchenkreisrates, Gemeinden zur Fusion zu bewegen.“

Der Pfarrstellenplan bis 2030

Intensiv diskutiert wurde der Pfarrstellenplan, den Propst Jessen-Thiesen vorstellte. Die geburtenstarken theologischen Jahrgänge gehen nach und nach in den Ruhestand, es gibt nicht genug Nachwuchs, sie zu ersetzen. Im Jahr 2030, so der Propst, werden nur noch 41 statt der bisher 62 Seelsorger und Seelsorgerinnen in Nordfriesland Dienst tun. Es werde in Zukunft darum gehen, die knapper werdende pastorale Ressource gerecht zu verteilen, sagte er. „Wir wollen weiterhin Volkskirche sein, und wir wollen, dass auch in Zukunft ländliche Regionen pfarramtlich gut versorgt werden.“ Aber die Zahlen machten dann doch besorgt: So soll es nach bisherigen Plänen auf Sylt statt bisher fünfeinhalb Pfarrstellen im Jahr 2030 nur noch drei geben, und die Sylter Synodalen fragten kritisch die Verteilkriterien nach, die ihrer Ansicht nach der Bedeutung des Tourismus‘ nicht gerecht würden. „Sind Kriterien, die einmal für die Verteilung geringer werdender finanzieller Ressourcen entwickelt wurden, sinnvoll anzuwenden auf die Pfarrstellenzuweisung?“, fragte eine von ihnen. Einig waren sich alle, dass Polarisierung und Verteilungskämpfe der gemeinsamen Sache nicht zuträglich seien. Der Pfarrstellenplan soll in den Kirchengemeinderäten behandelt und in der Novembersynode beschlossen werden.

Dr. Jürgen Kolk ist neuer Präses

Gleich zu Beginn der Synode verabschiedete sich das Gremium sehr herzlich von Carl-Heinrich Feddersen. Er war der erste Präses der neuen Synode, nachdem die Kirchenkreise Husum-Bredstedt, Eiderstedt und Südtondern fusioniert waren. „Du hast deine Aufgabe immer sehr ernst genommen“, dankte Andreas Raabe, stellvertretender Präses, seinem Weggefährten für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Feddersen habe die Synodaltagungen „ruhig, besonnen und humorvoll“ geleitet. Propst Jessen-Thiesen lobte die Unaufgeregtheit des scheidenden Präses: Er habe immer die Ruhe bewahrt und in den Diskussionen die sachliche und faire Debatte gefördert. Als neuen Präses wählte die Synode Dr. Jürgen Kolk. Der 56jährige Politikwissenschaftler und Historiker lebt und arbeitet seit 15 Jahren auf Gröde.

Kreispräsident Ueckermann lobt den Kirchenkreis

Im Bericht des Kirchenkreisrates beschäftigte sich Pröpstin Annegret Wegner-Braun unter anderem mit der Mitgliedschaftsentwicklung. „Viele Menschen treten aus der Kirche aus – trotz guter und wertvoller Arbeit“, sagte sie. „Wir sind auf dem Weg zu einer Minderheitenkirche, wir können die Entwicklung nicht abwenden.“ Für das Evangelische Kindertagesstätten-Werk sei im Jahr 2020 ein kirchlicher Eigenanteil von 539000 Euro für die Betriebskosten der 31 angeschlossenen Einrichtungen nötig. Zugleich sei eine personelle Aufstockung erforderlich. Weitere Themen des Kirchenkreisrats seien unter anderem die Umsetzung des Präventionsgesetzes der Nordkirche und die Sanierung der Kirchen Eiderstedts gewesen. Im gemeinsamen Bericht lobten die beide Pröpste das große Engagement der Kirchengemeinden in der Corona-Krise und die vielfältigen Formen, mit denen Pastorinnen und Pastoren sich trotz der Kontaktbeschränkungen ihren Gemeinden zugewandt hätten. Kreispräsident Manfred Ueckermann sprach ein Grußwort für den Kreis und lobte die intensive Zusammenarbeit in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

August-Synode

Eine wahrhaft gute Tat

Bredstedt – Es ist gewissermaßen ein Segen auf Rädern: Sponsoren haben es möglich gemacht, dass die Tafel Bredstedt ein eigenes E-Kühlfahrzeug bekommen hat. Lebensmittelspenden können nun transportiert werden, ohne dass die Kühlkette unterbrochen wird, und so kommen sie denen zu Gute, die kaum genug zum Überleben haben. Ein blitznagelneuer Nissan Zero Emission ist es geworden, und viele Mitarbeitende und Tafelgäste kamen zur feierlichen Einweihung zur St. Nicolai-Kirche in Bredstedt.

Gutes Miteinander

Der kleine Gottesdienst fand bei bestem Wetter draußen vor der Kirche statt. So war das kein Problem mit den Corona-Schutzmaßnahmen, sogar singen durfte die bunte Schar. Denn das ist das Besondere in Bredstedt: Woche für Woche treffen sich bei der Tafel Einheimische und Migranten, Alte und Junge. Sie vertragen sich wunderbar, das Einhalten der Corona-Regeln sei nie ein Problem gewesen, lobte Dieter Paulsen, der die Einrichtung ehrenamtlich leitet.

„Das verpflichtet zum Helfen“

Viele der Sponsoren waren zur Einweihung gekommen, und sie waren sichtlich stolz auf das Erreichte. Denn Bedürftigen zu helfen, direkt und unmittelbar, das ist ihr Wunsch und ihr Ziel. Mit dem E-Fahrzeug leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Arbeit der Tafel. „Wir sind doch so privilegiert“, sagte einer von ihnen im Gespräch, „das verpflichtet doch geradezu zum Helfen.“

Heute ist ein Festtag

„Wir segnen in der Evangelischen Kirche keine Gegenstände“, sagte Pastor Peter Schuchardt zu Beginn des Gottesdienstes erklärend. „Aber wir segnen den Dienst, und wir segnen die Menschen, die ihn versehen.“ So erbat er den Segen Gottes für die Mitarbeitenden und die Fahrer. Er dankte ihnen allen, Adelheit Marcinczyk, Geschäftsbereichsleitung Arbeit und Soziales vom Diakonischen Werk Husum, schloss sich dem vielfältigen Dank an. „Heute ist ein Festtag“, sagte Dieter Paulsen. Die Tafeln leisteten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden.  Die Tafelausgabe wurde aufgrund der Corona-Krise und mit sehr guten Erfahrungen in die Kirche verlegt, dafür dankte er sehr herzlich der Kirchengemeinde. In den eigenen Räumen an der Hauptstraße wäre es nicht möglich gewesen, die vorgeschriebenen Mindestabstände einzuhalten.

Die Sponsoren sind die Evangelische Darlehensgenossenschaft, Lidl (Pfandspenden), die Nospa, die VRBank Nord, der Rotary Club Husum, der Bürgerwindpark Reußenköge, Grüne Energie Bordelum, die Nord-Ostsee-Sparkasse und der Kirchenkreis Nordfriesland. Träger der Einrichtung sind die Arbeiterwohlfahrt und das Diakonische Werk Husum.

She’s a girl!

Leck – „Wir haben geparshipt, und es hat gefunkt“ – so humorvoll fasste Karin Emersleben die Beziehung zusammen, die die Kirchengemeinde Leck und sie nunmehr eingegangen sind. Sie habe, so erzählte sie bei ihrem feierlichen Einführungsgottesdienst im Augarten, im Gesetz- und Verordnungsblatt der Nordkirche, dass ja so etwas wie ein analoges Partnerportal ist, die Stellenanzeige der Kirchengemeinde gelesen und gedacht: Das klingt ja nett. Und beim Vorstellungsgottesdienst, dem ersten Date, hatte sich gezeigt, dass wirklich alles passt. Sie wird nun neben Peter Janke und Holger Asmussen ihre vielfältigen Gaben in die Kirchengemeinde einbringen.

Geboren ist die Theologin 1966 in Eckernförde. Sie hat dann 15 Jahre lang gemeinsam mit ihrem Mann Lars die Kirchengemeinde Hollingstedt betreut, bevor sie 2013 Beauftragte für den Sprengel Schleswig und Holstein in der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum der Nordkirche wurde. Nach einer Zeit als Vertretungspastorin im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg wagt sie gemeinsam mit ihrer Familie noch einmal einen neuen Anfang im hohen Norden.

Pröpstin Annegret Wegner-Braun begrüßte sie liebevoll im Kirchenkreis Nordfriesland: „Wie toll, dass es geklappt hat, diese Frau hierherzuholen!“, sagte sie. Sie lobte den Humor der Theologin, ihren Einfallsreichtum und ihre Kreativität. Karin Emersleben ist nicht nur eine erfahrene Pastorin und Seelsorgerin, sie ist auch ausgebildete Bibelerzählerin, Bibliologin und Anleiterin für Bibeltheater. Und das beste sei, so die Pröpstin mit einem Lächeln, „she’s a girl!“ So wird das Pfarrteam der Kirchengemeinde komplett, und die Gemeinde darf sich freuen, nun auch eine weibliche Ansprechpartnerin zu haben.

Die Kirchengemeinde Leck feiert ihre Gottesdienste seit der Lockerung der Corona-Maßnahmen im Augarten. Hier ist Platz genug, um die Abstände einzuhalten, und die Gemeinde darf sogar singen, mehr als 80 Gemeindeglieder waren gekommen, um die neue Pastorin zu begrüßen. Musikalisch hatte sich Thomas Hansen-Hoffmann Verstärkung durch sein „Trio Tasten tasten“ geholt, das sorgte auch beim anschließenden kleinen Empfang für gute Unterhaltung.

She’s a girl!

Leck – „Wir haben geparshipt, und es hat gefunkt“ – so humorvoll fasste Karin Emersleben die Beziehung zusammen, die die Kirchengemeinde Leck und sie nunmehr eingegangen sind. Sie habe, so erzählte sie bei ihrem feierlichen Einführungsgottesdienst im Augarten, im Gesetz- und Verordnungsblatt der Nordkirche, dass ja so etwas wie ein analoges Partnerportal ist, die Stellenanzeige der Kirchengemeinde gelesen und gedacht: Das klingt ja nett. Und beim Vorstellungsgottesdienst, dem ersten Date, hatte sich gezeigt, dass wirklich alles passt. Sie wird nun neben Peter Janke und Holger Asmussen ihre vielfältigen Gaben in die Kirchengemeinde einbringen.

Geboren ist die Theologin 1966 in Eckernförde. Sie hat dann 15 Jahre lang gemeinsam mit ihrem Mann Lars die Kirchengemeinde Hollingstedt betreut, bevor sie 2013 Beauftragte für den Sprengel Schleswig und Holstein in der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum der Nordkirche wurde. Nach einer Zeit als Vertretungspastorin im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg wagt sie gemeinsam mit ihrer Familie noch einmal einen neuen Anfang im hohen Norden.

Pröpstin Annegret Wegner-Braun begrüßte sie liebevoll im Kirchenkreis Nordfriesland: „Wie toll, dass es geklappt hat, diese Frau hierherzuholen!“, sagte sie. Sie lobte den Humor der Theologin, ihren Einfallsreichtum und ihre Kreativität. Karin Emersleben ist nicht nur eine erfahrene Pastorin und Seelsorgerin, sie ist auch ausgebildete Bibelerzählerin, Bibliologin und Anleiterin für Bibeltheater. Und das beste sei, so die Pröpstin mit einem Lächeln, „she’s a girl!“ So wird das Pfarrteam der Kirchengemeinde komplett, und die Gemeinde darf sich freuen, nun auch eine weibliche Ansprechpartnerin zu haben.

Die Kirchengemeinde Leck feiert ihre Gottesdienste seit der Lockerung der Corona-Maßnahmen im Augarten. Hier ist Platz genug, um die Abstände einzuhalten, und die Gemeinde darf sogar singen, mehr als 80 Gemeindeglieder waren gekommen, um die neue Pastorin zu begrüßen. Musikalisch hatte sich Thomas Hansen-Hoffmann Verstärkung durch sein „Trio Tasten tasten“ geholt, das sorgte auch beim anschließenden kleinen Empfang für gute Unterhaltung.

Orgel des Monats in Breklum

Angefangen hat es mit einem Konzert von Orgel und Klangschalen, erinnert sich Carsten Thoroe. „Der Musiker mit den Klangschalen hat gefragt: ‚Was ist denn mit Ihrer Orgel los? Das passt ja gar nicht!‘“. Daraufhin wurde dem Instrument in der evangelischen Kirche Breklum (Schleswig-Holstein) gewissermaßen auf den Zahn gefühlt. Und siehe (und höre) da, kundige Ohren bestätigten: Das Klangbild ist verzerrt.

Schuld daran waren insbesondere die Umbauten, die die 1857 von der Firma Marcussen gefertigte Orgel Mitte des 20. Jahrhunderts hatte erleiden müssen: Das ursprüngliche, eher frühromantische Klangbild wurde dem damals bevorzugten neobarocken Ideal angepasst. „Leider nicht sehr gelungen“, weiß Carsten Thoroe inzwischen. Der genauere Blick auf das historische Instrument nach jenem Klangschalen-Konzert, berichtet der Vorsitzende des örtlichen Kirchbauvereins, offenbarte noch einen weiteren Missstand: Schimmel. Schnell war klar, dass die Marcussen-Orgel saniert werden musste. „Diese Gelegenheit wollten wir beim Schopfe packen, und auch den klanglichen Rückbau in Auftrag geben. Denn so müssen die Teile der Orgel, die beim Rückbau entfallen, gar nicht erst restauriert werden.“

Carsten Thoroe lebt seit rund zehn Jahren mit seiner Frau im nordfriesischen Breklum nahe der Nordsee, um dort seinen Ruhestand zu genießen („Wir wohnen dort, wo andere Urlaub machen!“). So überzeugt wie er waren vom Rückbau der Orgel nicht gleich alle im Ort. „Wer hört schon den Unterschied?“ – diese Frage wurde Thoroe und den anderen Verfechtern der Wiederbelebung des originalen Klangs oft entgegengebracht, erinnert er sich. Erst als klar war, dass der Kirchbauverein sich um die finanziellen Belange kümmern würde, kam es zum Beschluss im Kirchenvorstand. Der Ruhestand von Carsten Thoroe ist seither nicht mehr ganz so ruhig, doch das ist es ihm wert.

Die Anträge sind geschrieben, die Finanzierung – rund 40.000 Euro – ist weitgehend gesichert. Benefizkonzerte und andere Sammlungen haben 9.000 Euro an Spenden eingebracht, die Stiftung Orgelklang fördert das Projekt, eine Projektspende inklusive, mit 7.000 Euro. Nun fehlt nur noch der formale Bescheid der schon zugesagten Förderung des Bundes. Eigentlich hätte man also bald loslegen können – wenn nicht der beauftragte Orgelbauer so vielbeschäftigt wäre. Dessen Auftragslage ist so gut, dass das Instrument erst Anfang des nächsten Jahres an die Reihe kommt.

Carsten Thoroe findet es „schade, dass nicht die Firma Marcussen die Sanierung und den Rückbau ‚ihrer‘ Orgel übernimmt. Aber die waren einfach zu teuer!“. Das dänische Unternehmen ist Wikipedia zufolge die älteste heute noch bestehende Orgelbaufirma der Welt. 1806 von Jürgen Marcussen gegründet, erlangte sie im Laufe des 20. Jahrhunderts internationales Ansehen. Heute wird sie in siebter Generation geführt, mehr als 1100 Konzert- und Kirchenorgeln, zum Beispiel die vier Orgelwerke in der Sint-Laurenskerk in Rotterdam, sind bisher dort entstanden.

Das 153jährige Marcussen-Instrument in Breklum tut noch treu seinen Dienst; auch wenn Bauarbeiten auf der Empore warten, die erst beginnen können, wenn die Orgel ausgebaut ist: Die Zeitspanne des Verzichts auf Orgeltöne soll so kurz wie möglich sein. „Wir haben einen hervorragenden Organisten, der großartig spielt“, schwärmt Carsten Thoroe. „Der freut sich schon sehr, wenn das Instrument wieder so klingt wie früher.“ Und damit ist er sicher nicht der Einzige in Breklum.

Text: Stiftung Orgelklang

Bild: Pixelio.de

Klimawandel und Fluchtursachen

Es gibt viele Gründe, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Der Klimawandel ist einer davon. Im Workshop „Klimawandel und Fluchtursachen“ am Sonnabend, 22. August, 11 -16 Uhr gehen wir Zusammenhängen auf den Grund. Der Workshop findet am und im Bordelum-Hus, Haus der Begegnung, in Bordelum, statt. Soweit das Wetter es zulässt, werden wir uns unter freiem Himmel damit beschäftigen, welche Auswirkungen des Klimawandels es gibt und welche Rolle unser Verhalten dabei spielt.

Interaktive Aufgaben und Diskussionen sollen zu Denkanstößen anregen, aber vor allem zum Handeln motivieren. Jeder soll darin bestärkt werden, dass wir auch mit kleinen Schritten gemeinsam etwas gegen den Klimawandel tun können. Trotz des schwerwiegenden Themas möchten wir einen schönen und fröhlichen Tag miteinander verbringen! Die Hygienemaßnahmen werden beachtet und Masken sollen mitgebracht werden.

Zum Workshop lädt das Aktivteam und die Talkrunde in Leck, mit Beteiligung von Yvonne Berner, der Flüchtlingsbeauftragten aus dem Kirchenkreis, Monika Hahn-Nanninga, Amt Südtondern, Martje Petersen, Amt Mittleres Nordfriesland,

Sintje Strehlow, AWO Interkulturell und Heike Westphal, Diakonisches Werk Südtondern ein. Gefördert werden begegnungsorientierte Aktivitäten im Rahmen der „Klimadialoge“ durch die Koordinatorin Andrea Bastian im Europa-AMIF-Projekt Dialog(t)räume in der Diakonie Schleswig-Holstein.  „Brot für die Welt“ im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein engagiert sich ganz praktisch in den Handlungsfeldern Menschenrecht auf Nahrung und Wasser, Fairer Handel sowie globales Lernen und Klimaschutz.

Informationen und Anmeldung bis 17. August bei:

Monika Hahn-Nanninga -0173-860 29 11 / monika1505@icloud.com oder

Martje Petersen – 0170 – 933 59 59 / m.petersen@amnf.de