Husum – Mit einem wahrhaft rauschenden Fest über drei Tage feierten die Husumer das 50jährige Jubiläum ihrer Versöhnungskirche. Am 10. März 1968 wurde das moderne Gotteshaus im Norden der Stadt eingeweiht. Es lag damals inmitten eines Neubaugebiets voller junger Menschen und Familien. Die Aufbruchsstimmung von damals war bei den Feierlichkeiten zum Jubiläum erneut zu spüren: Im Gemeindehaus, das zurzeit Winterkirche ist, wurde fröhlich gefeiert, geschnackt und sogar getanzt.
Konfirmanden von damals trafen sich wieder
Die Gemeinde hatte aus Anlass des Jubiläums die ersten Konfirmanden von damals zur Goldenen Konfirmation eingeladen. Die freuten sich über das Wiedersehen und tauschten Erinnerungen aus. 1968 war Dieter Schöneich Pastor der Versöhnungskirche, der brachte – und das gefiel nicht jedem – Gedankengut der damaligen Außerparlamentarischen Opposition (APO) und der Studentenbewegung in die Gemeinde, die sich gebildet hatte, weil zahlreiche Geflüchtete und Vertriebene hier eine neue Heimat fanden. 60 bis 80 Taufen gab es damals jährlich, gut 20 Paare empfingen jährlich vor dem Altar, den Rolf Senf aus Hamburg gestaltet hatte, den Segen Gottes für ihr gemeinsames Leben. Es war eine Zeit des Aufbruchs – und die Gemeinde war jung und lebendig.
Auf dem Weg zur Wiedervereinigung
Zur Zeit der Einweihung war der Bezirk Versöhnungskirche noch Teil der Großgemeinde Husum, die erst 1976 aufgelöst wurde. Seitdem gab es neben Schobüll und Rödemis auch die Kirchengemeinden St. Marien, Christus und Husum-Nord. 1989 teilte sich dann auch Husum-Nord auf in Friedens- und Versöhnungskirchengemeinde. Zum 1. Januar 2019 wollen die Innenstadtgemeinden fusionieren, und so war es besonders schön, dass auch Christinnen und Christen aus den Nachbargemeinden zum Gratulieren kamen.
Tanzen verbindet
Pastorin Katja Kretschmar und Arndt Schulz als Vorsitzender des Kirchengemeinderats begrüßten die Gäste und waren auch die ersten auf der improvisierten Tanzfläche. Propst Jürgen Jessen-Thiesen wollte sich ein Tänzchen mit der Pastorin nicht entgehen lassen. Viele Kollegen und Mitarbeitende waren gekommen, im Nebenraum liefen Bilder aus 50 Jahren – und die Versöhnungskirche machte ihrem Namen Ehre.