Ansgarkreuz für Birgit Nielsen am 02.11.2025 in Breklum

Seit ihrem Umzug nach Breklum 1993 hat sie sich in der Gemeinde wohl gefühlt, ging regelmäßig zum Gottesdienst, nahm an Bibelkreisen teil und engagierte sich von Anfang an auch ehrenamtlich. Als die Kinder größer wurden, übernahm Birgit Nielsen auch gerne immer mehr Verantwortung und leitet unter anderem seit 2007 die Partnerschaftsarbeit mit der estnischen Gemeinde Iisaku und ist Vorsitzende des Europaausschusses der Nordkirche. Eine Herzenssache, die sie mit großer Leidenschaft betreibt und für die Birgit Nielsen nun von Propst Mathias Lenz mit dem Ansgarkreuz, eine der höchsten Auszeichnungen unserer Landeskirche, ausgezeichnet wird. „Wir brauchen Menschen wie sie in unserer Kirche, die Brücken schlagen und mit offenem Ohr und offenem Herzen in die Welt gehen“, erklärt Propst Mathias Lenz.

Gemeinschaft in der Gemeinde von Anfang an genossen

Birgit Nielsen freut sich sehr über diese Anerkennung: „Für mich war das Ehrenamt immer die Möglichkeit, in spannende Bereiche hineinzuschauen und sie mitzugestalten. Das meine Arbeit nun so gewürdigt wird, ehrt mich sehr“. Die gebürtige Münsteranerin, die in Husum zur Schule ging, wuchs als Kind im Kindergottesdienst ganz ungezwungen in den Glauben hinein. Nach ihrer Ausbildung im Hotelfach war sie dann zunächst viel unterwegs und hatte wenig Zeit für ein Leben neben der Arbeit. Als die Familie dann aber in Breklum mit ihren vier Kindern sesshaft wurde, gehörten Gottesdienste und Gemeinde ganz selbstverständlich in ihren Alltag. „Ich habe von Anfang an die Gemeinschaft und die Themenvielfalt genossen“, erinnert sich Birgit Nielsen.

Die Estland-Partnerschaft ist ihre Berufung

Als sie dann die wunderbaren Reiseberichte des nordfriesischen Ehepaares Sieglinde und Paul Gerhard von Hoerschelmann hörte, die vier Jahre lang ein Predigerseminar in Tallinn in Estland aufgebaut hatten, hörte, war sie sofort Feuer und Flamme. Sie reiste mit dem Ehepaar zu den Estlandtreffen ins Kirchenamt nach Kiel und informierte sich eingehend. „Ich war sofort begeistert von der Herzlichkeit und dem gegenseitigen Respekt der Menschen füreinander, seitdem ist das Engagement für die Partnerschaft meine Berufung“, so Birgit Nielsen weiter. Mit der Arbeit an der Partnerschaft in der Gemeinde Breklum war für sie aber noch nicht Schluss. 2010 war sie Gründungsmitglied des Europaausschusses der Nordkirche, vertritt dort Estland und ist seit fünf Jahren sogar seine Vorsitzende. Birgit Nielsen: „In diesem Ausschuss mit 17 Mitgliedern, arbeiten wir mit den Partnern aus Osteuropa, 14 Partnerkirchen in 10 Ländern, zusammen. Diese Arbeit ist sehr interessant und abwechslungsreich“. Dass sie darüber hinaus auch noch Mitglied, später Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses der KG Breklum sowie Vorsitzende vom Estlandausschuss des Kirchenkreises NF von 2011 bis 2022, rundet ihr Engagement ab.

Nächstes Projekt: Orgelsanierung in Iisaku

Estland ist für Birgit Nielsen zu einer zweiten Heimat geworden: „Sobald ich estischen Boden betrete, fahre ich herunter. Das wunderschöne Land mit seinen Wäldern und Mooren und zurückhaltenden, aber herzlichen Menschen geben mir innere Ruhe“. Natürlich steht auch schon ein weiteres Projekt an. Die Orgel in der Kirche zu Iisaku muss restauriert werden. Birgit Nielsen hilft, Zuschüsse bei der Nordkirche und anderen Sponsoren in Deutschland zu beantragen, hat gemeinsam mit der Kirchengemeinde schon den zuständigen Propst in Estland mit ins Boot geholt und ist guter Dinge, dass die Restaurierung im kommenden Jahr beginnen kann. Wenn ihr das Engagement Zeit lässt, verbringt die 62jährige Breklumerin gerne ihre Zeit mit ihre Mann, ihren drei Enkelkindern sowie der ganzen Familie – und freut sich, wenn diese an ihrem Ehrentag zum Feiern nach Breklum kommen.