Kirchengemeinde Mildstedt feiert das 40. Dienstjubiläum ihres Küsters und Friedhofswartes Frank Stäwen

Mit einem festlichen Empfang würdigt die Kirchengemeinde Mildstedt am 17. Mai das 40. Dienstjubiläum ihres Küsters und Friedhofswart Frank Stäwen. Seit 1985 kümmert sich der gebürtige Mildstedter beinahe täglich um die weitläufige Friedhofsanlage, seit Anfang der 1990er Jahre auch um die mittelalterliche Kirche der Gemeinde. „Das ist seine Welt – niemand kennt den Friedhof so gut wie er. In seinem Kopf ist ein unglaubliches Wissen gespeichert: über den Friedhof, seine Gräber, über die Kirchengemeinde und die Menschen in den Dörfern“, berichtet Pastorin Marlene Freese. Als Küster sorge Frank Stäwen mit seiner ruhigen und routinierten Art dafür, dass sich alle – auch die Pastorinnen und Pastoren – bei jeder Art von Gottesdienst wohl fühlen würden, fügt sie hinzu. 

Der Tod seiner Mutter führte ihn auf den Friedhof

Der frühe Tod der Mutter, er war damals 22 Jahre alt, habe ihn auf den Friedhof getrieben. „Jeden Tag bin ich an ihr Grab gegangen – und irgendwann fing ich an, auch die Friedhofanlage und die Gräber anderer mitzupflegen“, erinnert sich der Friedhofswart und Küster. Sein Einkommen habe er damals als Maurer verdient. Die Arbeit in der Friedhofsanlage habe ihm jedoch so viel Spaß gemacht, dass er eine Gärtnerlehre begonnen hätte. Dann bot die Gemeinde ihm die Stelle als Friedhofswart an. Frank Stäwen musste nicht lange überlegen, brach die Ausbildung ab und arbeitet seitdem am schönsten Arbeitsplatz, den er sich vorstellen kann. 

Friedhof, Kirche und Gemeinde sind ihm ans Herz gewachsen

Keinen Tag seiner Arbeit möchte der 63jährige missen. „Jeder Tag ist ein bisschen anders. Aber am Ende kommen eigentlich immer ein schöner Gottesdienst, eine schöne Grabanlage oder ein schönes Beet dabei heraus. Das macht mir große Freude“, so Frank Stäwen weiter. Pastorin Marlene Freese, die seit knapp vier Jahren mit Frank Stäwen zusammenarbeitet, schwärmt: „Auf Frank ist Verlass und seine authentische Art macht ihn so sympathisch und gibt der Kirchengemeinde ein Gesicht. Das ist von großem Wert“. Zum Dank für seinen großen Einsatz in den vergangenen 40 Jahren wird die Gemeinde ihm nun einen feierlichen Empfang mit aktiven und ehemaligen Wegbegleitern aus seiner Dienstzeit bereiten. Verzichten möchten sie aber noch nicht auf ihn. „Fast täglich werde ich gefragt, wie lange ich noch bleibe. Meine Antwort lautet: Bestimmt noch ein, zwei Jahre, aber dann ist Schluss“, erzählt Frank Stäwen. 40 Jahre lang Sonn- und Feiertage in der Kirche zu stehen und in der Woche die Friedhofsanlage zu pflegen, habe doch sehr wenig Zeit gelassen. Die möchte sich der zweifache Vater und Großvater bald mehr für seine Lieben nehmen.