Carsten Thoroe ist in Breklum vielfach engagiert: im Kunst- und Kulturverein, im Kirchbauverein. Zusätzlich war er Vorsitzender der Alzheimer-Gesellschaft Nordfriesland. Aufgrund dieses Engagements wurde Prof. Dr. Carsten Thoroe am 31. Oktober, dem Reformationstag, während des Gottesdienstes in der Breklumer Kirchengemeinde das Ansgarkreuz verliehen. Dabei handelt es sich um die höchste ehrenamtliche Auszeichnung der Nordkirche.
Professor Dr. Carsten Thoroe ist ein „Macher“. Wenn er sich etwas vorgenommen hat, zieht er es durch. „Als wir im August 2009 nach Breklum gezogen sind, hatten wir im September alles so weit fertig, Bilder, Lampen, alles hing. Im Oktober habe ich den Garten angelegt, Anfang November den Rasen eingesät. Als dann alles fertig war, hat meine Frau gesagt, du musst wieder etwas zu tun haben, kümmere dich darum“, erzählt Thoroe amüsiert, und lässt die Frage offen, ob er ihr damals etwas auf die Nerven gegangen ist. Gesagt, getan, also ging der frischgebackene Pensionär auf eine Ehrenamtsmesse in Breklum und übernahm den Vorsitz der Alzheimer-Gesellschaft Nordfriesland. „Dann habe ich mich erst einmal in das Thema Alzheimer eingearbeitet, und hatte wieder etwas zu tun“, freut sich der heute 79-Jährige. Inzwischen hat er den Vorsitz an Dr. Ludolf Matthiesen abgegeben.
Dabei sollte es nicht bleiben: Carsten Thoroe gründete außerdem den Kunst- und Kulturverein Breklum und übernahm 2013 den Vorsitz des Kirchbauvereins Breklum. Dort hat der umtriebige Professor mittlerweile alle Punkte einer schon vor vielen Jahren aufgestellten To-do-Liste abgearbeitet. Pröpstin Wegner-Braun erinnert sich in ihrer Dankesrede an ein Gespräch mit Thoroe, in dem er sich zufrieden zurücklehnte mit den Worten „Wir sind fertig“. „Und damit meinte er alles das, was ein Kirchbauverein für das Bauwerk und die Kulturgüter einer Kirche tun kann, ist getan. Das ist mehr als bemerkenswert.“ so die Pröpstin weiter.
Unermüdlich setzte er sich für die Finanzierung riesiger Projekte ein, die er durch das Akquirieren von Zuschüssen über den Bundestag verwirklichen konnte.
Die Kirche und die Orgel konnten zügig restauriert werden. Die Orgel von Marcussen und Sohn von 1857 wurde nicht nur restauriert, sondern konnte durch einen Rückbau ihre ursprüngliche Klangqualität zurückgewinnen.
(v. li. ): Tony Theuerkorn (KGR), Dirk Nielsen (KGR), Pröpstin Wegner-Braun, Prof. Dr. Carsten Thoroe, Pastor Simon Frömming, Irmgard Tiedemann (KGR)
Mit der Verleihung des Ansgarkreuzes bedankt sich Wegner-Braun im Namen der Landeskirche für seinen langjährigen, verlässlichen und engagierten Einsatz für diese Kirchengemeinde, für ihre Menschen und ihre Kirche. „Von Menschen wie Ihnen lebt unsere Kirche, für die ihre Glaubensüberzeugung in die konkrete Tat mündet, für die diese Kirche, das Gebäude ebenso wie die Organisation, eine Herzenssache ist, an der sie mit Bedacht feinsinnig und fachkundig mitbauen.“
„Ich freue mich schon sehr über diese Wertschätzung“, sagt Thoroe und fügt hinzu: „Diese Kirche hier in Breklum lebt wirklich. Wenn es Veranstaltungen gibt, zum Beispiel Konzerte, sind diese immer sehr gut besucht. Deshalb macht es mir so viel Freude, mich hier einzubringen.“
Vom Professor in Göttingen und Hamburg in den Ruhestand nach Breklum
Engagiert hat sich Carsten Thoroe auch jahrelang für seinen Beruf. Er war Professor für Volkswirtschaftslehre und Agrarpolitik an der Universität Göttingen, leitete als Professor und Direktor das Institut für Ökonomie der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwissenschaften in Hamburg. Außerdem war er Gründungspräsident des Thünen-Instituts, der Bundesforschungsanstalt für Ländliche Räume, Wald und Fischerei in Braunschweig.Nach der beruflichen Karriere ist Thoroe zusammen mit seiner Frau Erika, die er nach dem Abitur während einer Banklehre in der Berufsschule kennen und lieben gelernt und 1967 geheiratet hat, zu den gemeinsamen nordfriesischen Wurzeln zurückgekehrt.