Husum – Seit fast 20 Jahren ist Patricia Schmidt-Knäbel in leitender Position in der Kirche: Im Jahr 2002 wurde sie zur Kirchenvorsteherin für die damalige Kirchengemeinde Christuskirche gewählt, und dann kam eins zum anderen. Am Wochenende erhielt sie für ihren herausragenden ehrenamtlichen Dienst das Ansgarkreuz der Nordkirche.
Propst Jürgen Jessen-Thiesen fand starke Worte für die Persönlichkeit der Geehrten: Sie sei immer mit Vollgas dabei, kraftvoll und entschlossen habe sie sich all die Jahre für die Menschen und für die Kirche eingesetzt. Viele Jahre war sie stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, in der Vakanz-Zeit übernahm sie sogar den Vorsitz und begleitete die Sanierungsarbeiten und den Aufbau der Beckerath-Orgel. Sie war im Bau- und im Friedhofsausschuss, in der Synode und im Kirchenkreisrat. Sie vertrat die Christuskirche im Kirchengemeindeverband und begleitete aktiv die Fusion der Kirchengemeinden in Husum. Die Bonhoeffer-Kita war ihr ein Herzensanliegen, sie förderte die Öffentlichkeitsarbeit, unterstützte mehrere Kirchenasyle, organisierte Taizé-Gebete, engagierte sich im Ökumene-Ausschuss, für Tansania und für die Weltladenarbeit. Außerdem war sie Mitglied des Steuerungsteams des Evangelischen- Kinder- und Jugendbüros EKJB. „Wir danken für ein vielseitiges Engagement auf den unterschiedlichsten Ebenen des Kirchenkreises“, so der Propst. „Sie waren in unzähligen Ämtern und Ausschüssen, um aus dem Glauben heraus Kirche zu gestalten.“
Von den vielen administrativen Aufgaben zieht sich Patricia Schmidt-Knäbel nun zurück. Im feierlichen Gottesdienst zur Ansgarkreuz-Verleihung wurde sie zugleich mit Joke Autzen und Dr. Martin Böhm aus dem Kirchengemeinderat (KGR) verabschiedet. Joke Autzen, mit 19 Jahren das jüngste Mitglied des KGR, studiert inzwischen in Kiel, Martin Böhm scheidet nach insgesamt 16 Jahren KGR aus. Patricia Schmidt-Knäbel bleibt als Prädikantin weiter in der Kirchengemeinde aktiv, gerne leitet sie Gottesdienste und hält die Predigt. „Es kommt mir zugute, dass ich weiß, wovon ich rede, wenn ich vom Leid spreche“, hatte sie einmal an anderer Stelle gesagt. Sie hatte 2014 eine lebensrettende Lungentransplantation erhalten, jetzt geht es ihr wieder gut. Tiefe Dankbarkeit und Demut prägen ihr Leben und ihren Glauben. „Freiwillig Tempo 30“ – Jürgen Jessen-Thiesen griff diesen Satz aus ihrem Whatsapp-Profil auf. Sie tritt freiwillig etwas kürzer, nicht gezwungenermaßen. Und das sei ihr von Herzen gegönnt.