St. Peter-Ording – Das Ansgarkreuz der Nordkirche ist eine hohe Auszeichnung. Es wird besonders verdienten Ehrenamtlichen verliehen, solchen, die sich über viele Jahre in außergewöhnlich hohem Maß für ihre Gemeinde eingesetzt haben. So einer ist Wolfgang Beushausen. Seit nunmehr 20 Jahren steht er im Dienst der Kirchengemeinde, berät, begleitet und unterstützt sie in allen Belangen. Am 2. Advent, dem 5. Dezember, wird er dafür mit dem Ansgarkreuz geehrt.
„Zuerst war mir das total peinlich“, sagt der gelernte Verwaltungsfachwirt, „ich hab doch nur getan, was getan werden musste. Das ist doch nichts Besonderes.“ Aber das ist es eben doch: 16 Jahre war er stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderats, seit vier Jahren ist er sogar Vorsitzender. Souverän führte er die Gemeinde durch die Vakanz und die Wahl der neuen Pastoren. Er kümmert sich um die Verwaltung, die Finanzen und die Baufragen, hat einen Blick auf das Ganze und bringt seine Fachkompetenz mit ein. Die war auch gefragt, als es seit 2007 um die Fusion der Kirchenkreise Eiderstedt, Husum-Bredstedt und Südtondern ging. Darum berief man ihn den Kirchenkreisrat Eiderstedts und vertraute ihm einen Sitz in der Lenkungsgruppe an. Im fusionierten Kirchenkreis ist er bis heute Synodaler und Mitglied des Finanzausschusses.
Das alles sind sehr wichtige Aufgaben, und dass Wolfgang Beushausen sie tut, ist aller Ehre wert. Dahinter steht aber eine Lebens- und Glaubenshaltung, die für seinen ehrenamtlichen Dienst die Seele ist: Da ist eine Grundbescheidenheit, die manchmal zum Selbstzweifel neigt. Da ist ein Wesen, das sich selbst hintenan zu stellen vermag, damit es allen gut geht. Da ist der Wunsch nach Harmonie, der ihn immer wieder nach neuen Wegen suchen lässt, wenn andere sich schon verrannt haben. Er ist ein wichtiges Bindeglied, so schreibt es Pastor Michael Goltz – innerhalb der Kirchengemeinde, aber auch darüber hinaus.
Oft erinnert sich Wolfgang Beushausen an seinen Großvater. „Wenn nichts mehr geht, hilft beten“, hatte der gesagt. Dieser Satz kommt dem 68-Jährigen immer wieder in den Sinn, obwohl ihm Kirche und Glauben nicht grade in die Wiege gelegt sind: Da war immer eine Scheu und eine Unsicherheit, die sich erst langsam und vor allem durch seine Mitarbeit im Posaunenchor legte. Umso größer ist die Freude, wenn er jetzt den Lektorendienst im Gottesdienst versieht und sich dabei sicher und in der Gemeinschaft geborgen fühlt. Der Gottesdienst ist für ihn zu einer stützenden Säule in seinem Leben geworden, ebenso wie Beushausen eine stützende Säule für die Gemeinde ist. „Dinge regeln sich, auch wenn ich sie selbst nicht regeln kann“, sagt er, „und manchmal findet sich ein Weg, den man vorher nicht vermutet hätte.“
Der Gottesdienst zur Verleihung des Ansgarkreuzes beginnt am 5. Dezember um 10 Uhr in der St. Peter-Kirche. Die Laudation wird Propst Jürgen Jessen-Thiesen halten, der nun auch schon viele Jahre eng mit Wolfgang Beushausen zusammenarbeitet. Im Anschluss gibt es einen kleinen Empfang im Gemeindehaus. Es gilt die 3-G-Regel.