Breklum – Was bedeutet die Kirche für mich? Auf diese Frage antworteten Breklumer Gemeindeglieder anlässlich der beginnenden Bauphase am Gotteshaus. „Hier haben unsere Kinder geheiratet“, „ich bin hier konfirmiert worden“, „es ist ein so besonderer Ort, um auch mal in sich selbst hineinzugucken.“ – viele kleine Liebeserklärungen an ein großes Haus mit großem Kummer. Mindestens fünf Jahre werden die Bauarbeiten dauern, die nötig sind, um es wieder gesund zu machen.
„Das Problem sind die Zementfugen“, erklärte Bautechniker Torsten Domnick vom Kirchenkreis Nordfriesland. In den 1960er-Jahren haben man landauf landab den modernen Werkstoff verwendet im festen Glauben, den Gotteshäusern damit Gutes zu tun. Das Gegenteil ist der Fall. „Die Ziegel geben eigentlich die Feuchtigkeit über die Fugen ab. Das geht aber bei Zement nicht. Die Folge ist: Sie saugen sich voll, und die Feuchtigkeit schlägt nach innen durch.“
Ein anderes Sorgenkind ist das Dach der Kirche. Es ist mit walisischem Schiefer belegt. Damals, als man es auflegte, kostete Schiefer einen Appel und ein Ei. Aber heute muss man dafür 400 Euro pro Quadratmeter hinlegen. Und eine Kirche wie die Breklumer hat viele Quadratmeter, sehr viele. „Wir fangen an mit dem Turmdach“, erklärte Dominick, dann kommt das Kirchenschiff und zuletzt der Altarraum.“ Dann könne auch innen neu gekalkt werden. „Aber die Feuchtigkeit wird noch einige Jahre immer wieder durchschlagen“, warnte er. „Sie hat 50 Jahre gebraucht, um einzudringen, dieselbe Zeit wird sie brauchen, um wieder ganz draußen zu sein.“
Große Aufgaben für die Kirchengemeinde Breklum. Allein die Turmsanierung kostet 225000 Euro, 17000 Euro muss die Gemeinde aufbringen, für den Rest helfen der Kirchenkreis und die Stiftung Kirchbau. „Wir sind für Spenden überaus
Dankbar“, sagte Pastor Simon Frömming den Husumer Nachrichten. Er leitete fröhlich und zugewandt durch den Gottesdienst, der vor der Kirche unter freiem Himmel begann. „Noch sind wir nicht eingerüstet“, sagte er augenzwinkernd, „aber bald.“