Sally Perel im Webtalk

Er war der jüdische Junge, der sich in der Nazi-Zeit als Volksdeutscher ausgab und bis in die Führungsriege der Hitlerjugend aufstieg – um zu überleben. Fast seine ganze Familie starb in den Vernichtungslagern des Regimes. Sally Perel ist in Nordfriesland kein Unbekannter, gerne erzählt er jungen Menschen von seinen Erfahrungen, die auch verfilmt wurden. „Ihr seid nicht verantwortlich für die Gräueltaten der Nazis“, ist sein Credo, „aber ihr seid verantwortlich dafür, dass es nie wieder passiert.

Livetalk am 26. Oktober, 19.30 Uhr

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) organisiert seit mehr als zehn Jahren Vortragsabende mit Sally Perel, in diesem Jahr wird er – der Pandemie geschuldet – als Webtalk stattfinden: Am Montag, 26. Oktober, wird Perel ab 19 Uhr live von Tel Aviv aus zugeschaltet und auf den Youtube- und Facebook-Kanälen des EKJB zu sehen sein. Anna Ihme vom EKJB moderiert den Abend. „Ihm fehlt der Kontakt mit jungen Menschen“, sagt Anna Ihme. Perel war immer sehr gerne nach Nordfriesland gekommen, und seine Vorträge waren immer ein lebendiger Austausch gewesen. Das soll auch diesmal möglich sein.  Joachim Kretschmar von der Evangelischen Akademie der Nordkirche betreut den Chat und sorgt dafür, dass Fragen und Einwürfe den Referenten auch erreichen. Die Friedrich-Naumann-Stiftung finanziert den Abend, der bis etwa 20.30 Uhr gehen wird.

Zur Vorbereitung empfiehlt die Pädagogin, sich den Film „Hitlerjunge Salomon“ anzusehen. Dabei wird beeindruckend deutlich, wie sehr der junge Perel mit seiner Rolle verwächst. „Ich habe diese Rolle nicht gespielt“, erzählte er einmal, „ich wurde es. Ich wurde ein echter Hitlerjunge. Sally wurde verdrängt bis ins totale Vergessen.“ Der Film kann bei den bekannten Streamingdiensten erworben oder auch beim EKJB ausgeliehen werden. Weitere Info gibt es im EKJB unter 04661/1462 oder info@ekjb-nf.de