Amrum – Neue Wege mit ihrem Kirchenland geht die Kirchengemeinde Amrum: Sie gibt in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde acht Hektar ihres Heidelandes für die Beweidung mit Schafen frei. Das ist gut für das Land und gut für die Tiere, so Hans-Peter Traulsen, Vorsitzender des Kirchengemeinderats.
Schafe dienen der Pflege der Heidelandschaft
„Das ist eine Win-Win-Situation“, sagt Traulsen. Die Schafe pflegen das Land, das ja intensiv nicht bewirtschaftet werden kann. Sie sorgen dafür, dass andere, sich selbst säende Pflanzen wie Traubenkirsche oder Kiefern sich nicht vermehren. „Es sind momentan nur wenige Tiere“ teilte Schutzgebietsbetreuerin Charlotte von Komorski mit. „Ein paar Bentheimer Landschafe, eine gefährdete Rasse, und eine weiße gehörnte Heidschnucke grasen tagsüber auf der Fläche.“ Das sind Rassen, die im Unterschied zu Deichschafen auch Heidekraut mögen und ansonsten sehr genügsam sind. So wird die Heide ganz nebenbei auch ein bisschen verjüngt. Diese wertvolle Landschaft und ihre Artenvielfalt bleiben erhalten und den Schafen geht es ganz wunderbar. Auch der Reetdecker freut sich, weil er sich weiterhin im Herbst sein Heidekraut holen kann, das er für den First seiner Dächer braucht.
Naturschutz und wirtschaftliche Interessen im Einklang
Nachts werden die Schafe derzeit noch auf eine andere Fläche getrieben, um den Nährstoffeintrag gering zu halten. Aber das sei bei so wenigen Tieren eigentlich nicht nötig, sagt Charlotte von Komerski. Die Tiere gehören Schäferin Janine Jochimsen aus Struckum. Sie war mit insgesamt 49 Mutterschafen und ihren Lämmern im Juli auf die Insel gereist und hat den Sommer auf Amrum verbracht. Bis Oktober soll die Heide noch beweidet werden, und dann geht es wieder aufs Festland zurück. „Dann tritt auch wirklich ein Pflegeeffekt ein, und die Heide kann profitieren“, so Komerski. „Ich finde es gut, wenn der Naturschutzgedanke und wirtschaftliche Interessen in Einklang gebracht werden können“, ergänzt Hans-Peter Traulsen.
Foto: Charlotte von Komorski