Risum-Lindholm – Die Corona-Pandemie trifft in Indien besonders hart die Ärmsten der Armen: Wegen der Ausgangssperre sind Lepra-Kranke und die Bewohner der Slums völlig auf sich selbst gestellt, ihnen droht der Hungertod. Hans-Peter Spießwinkel, der seit mehr als 20 Jahren die Partnerschaftsarbeit der Kirchengemeinde Risum-Lindholm betreut, konnte nun innerhalb kürzester Zeit eine Soforthilfe von 6000 Euro organisieren, für die sich Bischof Singh von der United Christian Interior Ministries (UICM) in einem Schreiben bedankt.
„Wir verteilen monatlich 10 Kilo Reis, 1 Kilo Daal und 1 Liter Öl an die Familien“, schreibt Singh. Dazu würden Masken und Handschuhe sowie Desinfektionsmittel für die Hände ausgegeben. Die Verzweiflung in den Slums sei groß. Durch die Hilfe aus Deutschland habe in diesen dunklen Stunden die UCIM ein Licht der Hoffnung setzen können. Auch den Pastoren Indiens gehe es schlecht, da sie keinen Gottesdienst mehr feiern dürfen und so auch die Unterstützung der Gemeindeglieder durch Geld oder Naturalien nicht mehr bekommen. „Vor allem die Pastoren in den ländlichen Gemeinden und im Dschungel sind darum auf unsere Hilfe angewiesen“, so Singh.
Hans-Peter Spießwinkel hat die Indienpartnerschaft 1999 damals als Pastor der Kirchengemeinde Risum-Lindholm ins Leben gerufen, heute begleitet er diese Arbeit als Emeritus ehrenamtlich. Regelmäßig gibt es gegenseitige Besuche, es sind vielfach Freundschaften entstanden. Für die Spontanhilfe konnte Spießwinkel viele Spenden aus der Gemeinde gewinnen, aber auch aus ganz Nordfriesland und aus Hamburg und Umgebung.
Info: In den 20 Jahren Partnerschaft unterstützte die Partnerschaftsgruppe immer wieder Projekte, die nachhaltig der Selbsthilfe dienten: So entstanden zum Beispiel Solar- und Photovoltaik-Anlagen, ein Milch- und eine Hühnerfarm. Besonders letztere ermöglichten bäuerlichen Familien die Teilhabe an Gesellschaft und Bildung.