Ungewohnte Wege der Kommunikation ging auch der Konvent der Pastorinnen und Pastoren in der Propstei Süd: Jürgen Jessen-Thiesen, Propst des Kirchenkreises Nordfriesland, hatte die Theologen anstelle des monatlichen Treffens zu einer Video-Konferenz eingeladen.
Die Infektionskette unterbrechen
„Wir sind in der Verantwortung, die Infektionskette des Corona-Virus zu unterbrechen und uns und andere vor Ansteckung zu schützen“, sagte der Propst zu Beginn. Und dann erzählten die Seelsorger einer nach dem anderen, wie sich das Verbot von Gottesdiensten und Amtshandlungen auf ihre Gemeindepraxis auswirkt. Die Kirchengemeinde Husum hat statt eines Gottesdienstes einen Podcast online gestellt, in Viöl erscheint in regelmäßigen Abständen eine kleine Andacht im Schaukasten und auf der Homepage. In Friedrichstadt gibt es alle paar Tage einen frischen „Bäckerbrief“, eine kurze Besinnung, die ausgedruckt bei den örtlichen Bäckern zum Mitnehmen bereitliegt. Seelsorge, insbesondere per Telefon, nimmt einen stärkeren Raum ein als bisher. Die Konfirmationen wurden fast überall abgesagt und auf einen späteren Termin verschoben. „Ich danke Ihnen sehr herzlich“, so Jürgen Jessen-Thiesen. „Sie alle haben sehr schnell und sehr kreativ auf die veränderten Umstände reagiert.“
Trauerfeiern nur noch am Grab
Besonders schwierig sind die neuen Verordnungen im Hinblick auf Beerdigungen und Trauerfeiern. Sie dürfen nur noch am Grab und im engsten Familienkreis stattfinden, Teilnehmende müssen notiert werden, um im Falle eines Falles die Infektionswege nachvollziehen zu können. „Ich sehe bei den Traueranzeigen, dass dieses Vorgehen schon die Regel ist“, sagte der Propst. „Ich weiß, dass Sie als Pastorinnen und Pastoren auch in dieser Situation Wege und Worte finden werden, einen würde- und liebevollen individuellen Abschied zu gestalten.“ Erlaubt sei unter diesen ungewöhnlichen Bedingungen auch, das Vorbereitungsgespräch per Telefon zu führen.