Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, besuchte heute, 24.06.2024 gemeinsam mit der Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland, Annegret Wegner-Braun, anlässlich des 400. Jubiläums des Taufsteins der Hallig-Kirche Hallig Hooge. Neben einem feierlichen Gottesdienst standen vor allem Gespräch rund um das Thema Klimaschutz im Mittelpunkt der Reise. Auf dem Foto ist sie zu sehen mit der Vorsitzenden des Kirchengemeinderates, Karen Tiemann, der Pastorin Hildegard Rugenstein, dem Gemeindemitglied Knut Ley und der Kirchengemeinderätin Katrin Brogmus.
„An der fortwährenden und nicht endenden Schöpfung Gottes mitzuarbeiten, das ist nach Martin Luthers Beschreibung die Aufgabe von uns Menschen. Und das heißt: die guten Gaben von Gottes Schöpfung nicht nur selbst genießen, sondern auch mit der nächsten und übernächsten Generation teilen“, sagte Kristina Kühnbaum-Schmidt in ihrer Predigt. „Hier auf Hallig Hooge bedeutet es ganz konkret, Menschen und Warften gegen die wohl zukünftig häufigeren und höheren Fluten zu schützen“, sprach die Landesbischöfin zur Gemeinde und zu den vielen Täuflingen aus mehreren Jahrzenten, die in dieser Kirche und an diesem Taufstein getauft worden sind.
Dazu sei es nötig, die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen. „Als Nordkirche versuchen wir, das Unsere dazu beizutragen – z.B. mit unserem nordkirchlichen Klimaschutzplan“, erklärt Kristina Kühnbaum-Schmidt. Der Kirchenkreis Nordfriesland ist in der Nordkirche mit seinem Beschluss, bis 2031 klimaneutral zu werden, Vorreiter in der Landeskirche“, erklärte Kristina Kühnbaum-Schmidt. „Wir wissen, dass das ein ambitioniertes Ziel ist, aber wir haben diesem Beschluss unserer Synode auch schon Taten folgen lassen“, ergänzt Annegret Wegner-Braun, Pröpstin des Kirchenkreises Nordfriesland. So sind in den vergangenen Jahren etliche Gebäude saniert und CO2-Einsparungungen in den Kirchengemeinden erzielt worden, unterstützt von einem Klimamanager.
Um noch mehr Hintergrundwissen zu sammeln, diskutierten die Landesbischöfin und die Pröpstin mit der stellvertretenden Bürgermeisterin, Katja Just, der Biosphärenverantwortlichen Dr. Nicole Schrader, dem Klimamanager des Kirchenkreises Nordfriesland, Oke Dethlefsen, einem Vertreter der Schutzstation Wattenmeer, der Pastorin der Hallig, Hildegard Rugenstein, sowie Vertreterinnen und Vertretern des Kirchengemeinderates über die klimatischen Veränderungen im Biosphärenreservat Wattenmeer und mögliche Auswegen.
Das Jubiläum des 400 Jahre alten Taufsteins der Kirche St. Johannis auf Hallig Hooge gerade in dieser Zeit zu feiern, war für alle geladenen Gäste und die Gemeinde Hooge absolut sinnfällig. Ist er doch Zeuge einer der größten Naturkatastrophen, die die Nordseeküste in den letzten Jahrhunderten getroffen hat, der großen Sturmflut 1634. Hooger Frauen hatten ihn nach der „Grote Mandränke“ aus einer zerstörten Kirche gerettet und auf die Hallig mitgenommen, wo sie ihre Kirche wieder aufbauten. Der Taufstein ist somit älter als die Kirche, in der er steht. Er wurde als Geschenk der Grafen von Schwerin und Schulenburg im Jahr 1624 geschaffen.