Ein Jahr ForuM-Studie: Tagung der Nordkirche im Christian-Jensen-Kolleg 

Der Kirchenkreis Nordfriesland, die Evangelische Akademie der Nordkirche, das Christian Jensen Kolleg, die Stabsstelle Prävention der Nordkirche und die offene Kirche St. Nikolai Kiel laden am 14. und 15. Februar zur Tagung „Ein Jahr ForuM-Studie: Kulturwandel im Fokus. Praktisch und theologisch weiterdenken“ in das Christian Jensen Kolleg nach Breklum ein. Anlass ist der Jahrestag der Studie des von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beauftragten Forschungsverbund zu sexualisierter Gewalt in den evangelischen Landeskirchen und der Diakonie in Deutschland. Von Freitag bis Samstag diskutieren hochrangige Referentinnen und Referenten, darunter Prof. Dr. Reiner Anselm, Leiter des Lehrstuhls für systemische Theologe und Ethik an der Universität München, Amina Shah, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sexualforschung am UKE Hamburg, sowie Nancy Janz, Sprecherin der Betroffenenvertretung des Beteiligungsforums in der EKD, unter anderem die Fragen, welche Richtung ein Kulturwandel jetzt einschlagen muss und welche Bedingungen er zum Gelingen braucht. 

Die Ergebnisse der Studie machten deutlich, dass sexualisierte Gewalt in der Kirche alle angehe, erklärt Mathias Lenz, Propst des Kirchenkreises Nordfriesland. „Das Leid, das den Betroffenen in unseren Räumen zugefügt wurde, beschäftigt mich sehr, beschäftigt uns alle sehr. Wir müssen alles dafür tun, dass unsere Räume Schutzräume sind und bleiben“, so Mathias Lenz weiter. 2018 hatte die Nordkirche deshalb alle kirchlichen Trägerschaften durch das Präventionsgesetz verpflichtet, Risikoanalysen für ihre Einrichtungen durchzuführen und verbindliche Schutzkonzepte zu erstellen. Der Kirchenkreis Nordfriesland treibt diesen Prozess mit dem Präventionsbeauftragten Oliver Nitsch seit 2020 voran und bietet auch seinen Trägern und Kirchengemeinden aktive Unterstützung bei der Umsetzung an.

Den Stand seiner Arbeit fasst Oliver Nitsch selbst so zusammen: „Wir haben viele Schritte in die richtige Richtung unternommen, stellen eine unabhängige Meldebeauftragte, haben das Instrument der Beratungsstäbe als geordnete Intervention auf Vorkommnisse installiert und eine von allen Gremien verabschiedete Präventionsleitlinie und ein Schutzkonzept erarbeitet“. Damit sei die Arbeit aber keinesfalls getan, vielmehr gehe es nun darum, Betroffene stärker zu beteiligen und die Aufarbeitung von Fällen voranzutreiben. „Eine große Herausforderung, vor der wir stehen, da jeder Fall sehr individuell ist“, so Oliver Nitsch weiter. Deshalb stehe er in engem und ständigem Austausch mit der Stabsstelle Prävention der Landeskirche und anderen Kirchenkreisen. „Wichtig ist zu verstehen, dass das Thema nicht abgeschlossen ist, sondern wir ständig lernen und uns als Organisation weiterentwickeln“, betont der ausgebildete Diplompädagoge und Sexualberater. 

Die Tagung der Nordkirche will versuchen, genau dort anzusetzen und im gemeinsamen Diskurs zu lernen und weiterzudenken. Alle Informationen zur Tagung finden Sie auf der Webseite der Evangelischen Akademie der Nordkirche unter www.akademie-nordkirche.de

Evangelische Frauenarbeit Nordfriesland startet mit spannendem Programm in das erste Halbjahr 2025

Die Evangelische Frauenarbeit Nordfriesland des Kirchenkreises Nordfriesland startet mit einem spannenden Programm in das erste Halbjahr 2025. „In diesem Jahr möchte ich den Schwerpunkt auf das Thema Verbunden-sein legen. Verbunden mit mir, der Natur, meinen Mitmenschen, der Gesellschaft, dem Älterwerden, meinem Körper, der Stille“, erklärt Claudia Hansen, Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit Nordfriesland. Einsamkeit, Isolation und Gereiztheit seien Kennzeichen unserer Zeit. „Höchste Zeit, sich wieder einzulassen und mit sich und seiner Umgebung in Verbindung zu treten. Sich verbunden fühlen macht stark“, so Claudia Hansen weiter.

Im Programm warten deshalb zahlreiche Veranstaltungen zu Themen wie Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und Gelassenheit. Am Samstag, 8. Februar zum Beispiel lädt die Evangelische Frauenarbeit gemeinsam mit der Kirchengemeinde Viöl ab 10 Uhr zu einem Achtsamkeitsspaziergang ein, Startpunkt ist das Lorenz-Jensen-Haus am Markt 1 in Viöl. „An einigen Stationen praktizieren wir Achtsamkeits-Übungen, es geht ums Innehalten, Runterfahren, Bewusst – Sein und Sich spüren. Wir nutzen die Winterzeit, weil es weniger Außenreize durch die Natur gibt und wir leichter bei uns bleiben können und uns aufs Innere konzentrieren“, beschreibt die Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit die Intention des Spaziergangs.

Eine weitere Veranstaltung ist der Workshop „Die blaue Perle der Gelassenheit“ mit der Kalligrafin Antje Glashagen-Stuck vom 12. bis 13. April im Christian-Jensen Kolleg. Ziel ist es, an diesen Tagen der Gelassenheit, der Weite und der Leichtigkeit mit geistlichen Anregungen und kalligrafischen Übungen nachzuspüren, während die Gruppe mit Buchstaben und Formen auf Basis der eigenen Handschrift zu experimentieren. 

Weitere Highlights des ersten Halbjahres sind der Online-Vortag über „Antifeminismus – was ist das und was bedeutet das für uns Frauen?“ von Mareike Stürenberg von der Amadeu Antonio Stiftung am 4. Februar von 19 – 21 Uhr, die Veranstaltung „Geschichten am Kamin“ am 10. März ab 19 Uhr im Kaminzimmer des Christian-Jensen-Kollegs, auf der Claudia Hansen und Pastorin Heike Braren Märchen und Bibelgeschichten erzählen, und der Workshop-Tag „(M)ein Bild vom Älterwerden“ am Samstag, dem 28. April von 10 – 17 Uhr im Christian-Jensen-Kolleg. Claudia Hansen und Pastorin Anke Fasse, Leiterin des Christian-Jensen-Kollegs, möchten mit Ihnen auf Erkundungsreise gehen, was ihre Vorstellung, ihr Bild, ihre Vision von einem guten Älterwerden ist.  

Das gesamte Programm finden Sie >>hier<<. . Zu den Veranstaltungen anmelden können Sie sich unter: sekretariat@erw-breklum.de oder 04671-6029920. Hier erhalten Sie auch weitere Inforamationen.  

Fotohinweis: 

Foto: Claudia Hansen, Leiterin der Evangelischen Frauenarbeit, Bildrechte: Kirchenkreis Nordfriesland. 

Saskia Louwers wird neue Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Südtondern.

Der Aufsichtsrat des Diakonischen Werkes (DW) Südtondern überträgt gemeinsam mit dem Kirchenkreis Nordfriesland als alleiniger Gesellschafter ab 1. April 2025 Saskia Louwers die Aufgaben der Geschäftsführung im Diakonischen Werk Südtondern. Sie übernimmt damit die Geschäfte von Volker Schümann, der am 30. April in den Ruhestand gehen wird. Die gebürtige Hamburgerin war bisher als Verwaltungsdirektorin der Deutschen Rentenversicherung Nord verantwortlich für die Kinder- und Jugendreha-Kliniken auf Amrum und Sylt. „Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit. Saskia Louwers verfügt über große Erfahrung in der Leitung sozialer Einrichtungen und als Führungskraft. Eigenschaften, die die Mitarbeitenden des Diakonischen Werkes Südtondern brauchen, um ihre wichtige Arbeit in Nordfriesland unter optimalen Bedingungen leisten zu können“, erklärt Pröpstin Inken Wöhlbrand, Vorsitzende des Aufsichtsrates des DW Südtondern. 

Saskia Louwers hat sich sehr bewusst für ihre neue Position entschieden: „Das Diakonische Werk Südtondern leistet eine wichtige Arbeit für viele Menschen in unserer Region. Menschen, die es in unserer Gesellschaft oft sehr schwer haben und leicht übersehen werden“. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Diakonischen Werkes die besten Arbeitsbedingungen zu schaffen, damit sie diese Menschen auf ihrem Weg begleiten und unterstützen können, sei eine sehr sinnvolle und erfüllende Aufgabe, in die sie gerne ihre ganze Kraft stecken möchte. „Ich wünsche mir, den Mitarbeitenden und den Partnern des DW Südtondern Vertrauen, Sicherheit und Zuversicht geben zu können“, erklärt Saskia Louwers weiter. 

Gemeinsam mit Jens Grehm, dem Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum, wird Saskia Louwers nach ihrerEinarbeitungszeit außerdem die nächsten Schritte zur Zusammenlegung der beiden Diakonischen Werke planen und umsetzen. Im Diakonischen Werk Südtondern arbeiten zurzeit rund 130, im Diakonischen Werk Husum rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Werke unterhalten jeweils Einrichtungen in Husum, Bredstedt, Tönning, Niebüll und Leck sowie auf Amrum, Föhr, Sylt und vielen anderen Orten und bieten dort in Kooperation mit dem Kreis Nordfriesland und den Ämtern und Kommunen unter anderem sozialräumliche Kinder- und Jugendhilfe, Suchtberatung, Präventionsarbeit, Familien- und Lebensberatung, Migrationsberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung sowie Gewaltprävention an. Alleiniger Gesellschafter beider Werke ist der Kirchenkreis Nordfriesland. 

Die Diakonischen Werke Husum und Südtondern werden zusammengeführt

Beschluss des Kirchenkreisrates des Kirchenkreises Nordfriesland sichert die Zukunftsfähigkeit der Diakonischen Arbeit in Nordfriesland.

Der Kirchenkreisrat des Kirchenkreises Nordfriesland, alleiniger Gesellschafter der beiden Diakonischen Werke in Husum und Südtondern, hat entschieden, die beiden Diakonischen Werke zusammenzuführen. Noch in diesem Jahr werden die Besetzungen der Kontrollorgane beider Werke, die Gesellschafterversammlung und die Aufsichtsräte, zu harmonisieren, um ihren Aufgaben im Sinne beider Werke gut nachkommen zu können. Die Geschäftsführung des Diakonischen Werkes Südtondern, die Volker Schümann bis zum 30. April dieses Jahres innehat, wird neu besetzt. „Ziel dieses Schrittes ist es, die beiden Diakonischen Werke, die eine wichtige Arbeit für die Menschen in Nordfriesland leisten, für die Zukunft sicher und robust aufzustellen“, erklären Pröpstin Inken Wöhlbrand und Prof. Dr. Stefan Krüger, Aufsichtsratsvorsitzende des DW Südtondern beziehungsweise des DW Husum, gemeinsam. 

Der Kirchenkreisrat hat die Aufsichtsräte der beiden Diakonischen Werke nun gebeten, die Geschäftsführer mit der Prüfung notwendiger Prozesse für eine Zusammenführung beider Werke zu beauftragen. Die Ausgestaltung ist noch offen und soll in Absprache mit den Führungskräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Abteilungseiterinnen und Abteilungsleiter wissen am besten, was sie für eine gute Zusammenarbeit brauchen und wie eine Zusammenführung beider Werke gut gelingen kann. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, sie in einem solchen Prozess von Anfang an mitzunehmen“, erklärt Jens Grehm, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum. Volker Schümann, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Südtondern ergänzt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonischen Werke leisten in unseren Einrichtungen eine wichtige und zum Teil auch schwierige Arbeit. Unsere Aufgabe war und ist es, ihnen dafür die besten Bedingungen zu schaffen“. 

Beiden Geschäftsführern und dem Kirchenkreis Nordfriesland als alleiniger Gesellschafter ist es wichtig zu betonen, dass nicht überhastet, sondern in Ruhe überlegt wird, wie die nächsten Schritte aussehen. Die Arbeit in beiden Diakonischen Werke wird während des gesamten Prozesses in gewohnter Weise weitergehen. 

„Im Herzen bin ich immer Pastor geblieben“

Bischöfin Nora Steen führt am 12. Januar Propst Mathias Lenz in der St. Willehad-Kirche in Leck in sein Amt ein. 

In einem feierlichen Gottesdienst am 12. Januar um 14 Uhr führt Bischöfin Nora Steen Mathias Lenz in der St. Willehad-Kirche in Leck in sein Amt als Propst der Propstei Nord des Kirchenkreises Nordfriesland ein. Er war im Juli von den Synodalen des Kirchenkreises Nordfriesland gewählt worden. Vor seiner Wahl war Propst Mathias Lenz Leiter des theologischen Dezernats und des Personaldezernats im Kirchenamt der Nordkirche. Im Kirchenkreis Nordfriesland freut er sich nun sehr auf die Zusammenarbeit mit allen, die für die Kirche aktiv oder an der Kirche interessiert sind. „In meinem neuen Amt kommen meine beiden Leidenschaften zusammen – die Leidenschaft für den Dienst der Verkündigung und die Leidenschaft für Leitung und Gestaltung unserer Kirche“, erklärt Mathias Lenz. 

Mathias Lenz ist in Kronshagen, einem Vorort von Kiel, aufgewachsen und hat dort seine ersten Schritte im Glauben gemacht. Nach der Schule hat er in Kiel und Heidelberg Theologie studiert, war in Hamburg-Langenhorn Vikar und hat dann 15 Jahre als Pastor gearbeitet – zunächst ein Jahr zuständig für Religionsunterricht an zwei Kieler Gymnasien und dann als Gemeindepastor in den Kieler Stadtteilen Russee, Hasseldieksdamm und Hammer. „Das waren unvergessliche Jahre. Ich denke an Gottesdienste, in denen eine dichte geistliche Atmo­sphäre entstanden ist, und ich wusste kaum, wie. Ich denke an Konfirmandenunterricht mit Fuß­ball­einlagen. Bewegende Trauerfeiern stehen mir vor Augen, fröhliche Taufen am Strand, Einschulungsgottesdienste, Feste – ein ganzes, pralles Gemeindeleben eben“, erinnert sich Mathias Lenz. 

In dieser Zeit sei ihm die Kirche ans Herz gewachsen, er habe aber auch immer wieder gespürt, dass es Entwicklungen gab und gibt, die zu gravierenden Veränderungen führen. „Um besser zu verstehen, was da läuft, habe ich angefangen, auf landeskirchlicher Ebene zu arbeiten. Dabei habe ich viel gelernt und auch viele tolle und engagierte Menschen kennengelernt“, beschreibt er. Sein Ziel sei es immer gewesen, Entscheidungen auf den Weg zu bringen, die dem kirchlichen Leben in den Gemeinden und Einrichtungen dienen und dem Evangelium möglichst nicht im Weg stehen. Mathias Lenz: „Bei alledem bin ich aber im Herzen Pastor geblieben. Deshalb ist das Amt als Propst für mich so erfüllend und deshalb freue ich mich sehr auf die Aufgaben und die Menschen in Nordfriesland“. 

Anfang 2024 hatten sich zwei Kandidatinnen und ein Kandidat um die pröpstlichen Ämter in den Propsteien Süd und Nord beworben. Beide Stellen mussten auf Grund des Ruhestandes von Jürgen Jessen-Thiesen und Annegret Wegner-Braun neu besetzt werden. Auf der Synode am 6. Juli war neben Mathias Lenz Inken Wöhlbrand in das Amt der Pröpstin der Propstei Süd des Kirchenkreises Nordfriesland gewählt worden. Die ehemalige Leiterin des Zentrums des Lutherischen Weltbundes in der Lutherstadt Wittenberg hat ihr Amt im September 2024 übernommen.