Großzügige Unterstützung für ein Bildungsprojekt des EKJB

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) des Kirchenkreises Nordfriesland freut sich am Jahresende über eine großzügige Spende. Mit 5000 Euro unterstützten die Böttcher Stiftung aus Hamburg und der Rotary Club Husum ein Bildungsangebot für Jugendliche zu den Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit am Beispiel der E-Mobilität. Zwei Jahre lang stellt das EKJB jungen Menschen ein E-Auto zur Verfügung und verknüpft das Fahren mit einem Bildungsangebot, in dem die jungen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ihr Mobilitätsverhalten zu reflektieren. „Junge Menschen haben ein sensibles Gespür für ihre Umwelt und Umgebung. Immer mehr Jugendliche sind deshalb bereit, sich für die Umwelt einzusetzen und auch ihren eigenen Lebensstil zu hinterfragen“, erklärt Jürgen Jessen-Thiesen, Vorsitzender des Fördervereins und Präsident des Rotary Clubs Husum.In dem vorliegenden Projekt gehe es darum, die Wahrnehmung der Jugendlichen konstruktiv aufzunehmen und die Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel in die Lebenswelt der Jugendlichen zu transportieren. Bildungsarbeit, die perfekt zum Rotary Club Husum passt.

Genauso wie zur Böttcher Stiftung. Auch hier hat Bildungsarbeit in den Bereichen Ökologie, Umweltschutz und Tier- und Artenschutz oberste Priorität. „Wir unterstützen dieses Projekt gerne, weil es Bildungsarbeit und Umweltschutz auf eine gute Art verbindet“, erklärt der Vorsitzende der Böttcher Stiftung, Rechtsanwalt Sven Bethune. Die Böttcher-Stiftung, 1980 von dem Ehepaar Böttcher zur Unterstützung der Wissenschaft und Bildung gegründet, unterstützt unter anderem auch das Gymnasium Hermann-Tast-Schule in Husum und die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg.

Das Evangelische Kinder- und Jugendbüro (EKJB) ist einer der größten Träger der außerschulischen Bildungsarbeit im Kreis Nordfriesland. Das EKJB ist Mitglied im Kreisjugendring, bildet regelmäßig ehrenamtliche Jugendliche in Jugendgruppenleiterkursen aus und führt im gesamten Kreisgebiet Bildungsveranstaltungen und Freizeitmaßnahmen für Kinder und Jugendliche durch. Mit drei hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeitenden und zahlreichen ehrenamtliche Mitarbeitenden sind ausreichend pädagogische Kompetenzen im EKJB vorhanden. „Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung und hoffen damit, die Themen Klimawandel und nachhaltiger Lebensstil bei unseren Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu verankern. Denn sie sind die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer und Konsumentinnen und Konsumenten von morgen“, so Susanne Kunsmann, Leiterin des Evangelischen Kinder- und Jugendbüros. 

Feierlicher Abschied von Pröpstin Annegret Wegner-Braun

In einem feierlichen Gottesdienst mit Bischöfin Nora Steen verabschiedet der Kirchenkreis Nordfriesland am 15. Dezember um 14 Uhr in der St. Willehad-Kirche in Leck die Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Anteil an dem Gottesdienst hatten eine ganze Reihe von ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dem Nachmittag eine sehr persönliche und fröhliche Note gaben.

Während des anschließenden Empfangs in der Nordsee Akademie in Leck sprachen ihr die Pastorinnen und Pastoren, Mitarbeitende und die Führungskräfte der Verwaltung und der Werke, denen sie vorstand, noch einmal ihren großen Dank und Respekt für die geleistete Arbeit aus. Gekrönt wurde der Nachmittag noch mit teils lustigen, teils ergreifenden Gesangsdarbietungen, die Annegret Wegner-Braun teils zu Tränen rührten. Und sie versprach, nach einer Erholungspause gerne wieder einmal in Nordfriesland zu Besuch zu kommen.

Der Kirchenkreis Nordfriesland verabschiedete die ehemalige Geschäftsführerin des DW Südtondern 

Der Kirchenkreis Nordfriesland hat am 9. Dezember 2024 die ehemalige Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Südtondern Nicole Saballus mit einem Gottesdienst und einem anschließenden Empfang im Gemeindehaus der Christuskirche in Niebüll verabschiedet. Mit dabei waren Kolleginnen und Kollegen aus dem Diakonischen Werk Südtondern, Mitglieder des Aufsichtsrates und die Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Den Gottesdienst leitete Pastor Christian Winter. „Wir möchten uns noch einmal ausdrücklich für ihre geleistete Arbeit im Diakonischen Werk bedanken und wünschen ihnen für ihren weiteren beruflichen Weg alles Gute“, betonte die Pröpstin in ihrer anschließenden Ansprache.

Hervorgehoben wurde an diesem Mittag vor allem das Engagement der ehemaligen Geschäftsführerin Nicole Saballus in der Flüchtlingshilfe. „Sie haben während ihrer Zeit in Südtondern ermöglicht, dass Menschen, die vor Verfolgung und Krieg aus ihrer Heimat fliehen mussten, eine Bleibe und teilweise auch eine Aufgabe gefunden haben. Das war und ist nicht selbstverständlich und verdient unsere Anerkennung“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Brigitte Reuther. Nicole Saballus selbst bedankte sich ihrerseits bei ihren versammelten Kolleginnen und Kollegen, ohne die ihre Arbeit im Diakonischen Werk nicht möglich gewesen wäre.

Im Diakonischen Werk Südtondern arbeiten zurzeit 128 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Diakonische Werk unterhält Einrichtungen in Niebüll und Leck sowie auf Amrum, Föhr und Sylt und bietet dort in Kooperation mit dem Kreis und den Ämtern und Kommunen vor allem sozialräumliche Jugendhilfe, Suchtberatung, Präventionsarbeit, Familien- und Lebensberatung, Migrationsberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung sowie Gewaltprävention an. Das Diakonische Werk Südtondern ist in der Trägerschaft des Kirchenkreises Nordfriesland. Derzeit wird es von Volker Schümann, ehemaliger Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Husum, geleitet. Für die Nachfolge der Geschäftsführung des DW Südtondern liegen bereits zahlreiche Bewerbungen vor. Eine Entscheidung wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres fallen.

Foto: v.li.: Birgitte Reuther, stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates, Nicole Saballaus, Pröpstin Annegret Wegner-Braun

„Mit den unterschiedlichsten Menschen im Gespräch zu sein, das war eine meiner Lieblingsaufgaben“. 

Nun ist es so weit: In einem feierlichen Gottesdienst mit Bischöfin Nora Steen verabschiedet der Kirchenkreis Nordfriesland am 15. Dezember um 14 Uhr in der St. Willehad-Kirche in Leck die Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Sechs Jahre lang hat die gebürtige Südholsteinerin die Propstei Nord des Kirchenkreises geleitet. „Sechs Jahre, in denen eine Menge geschehen ist und in denen ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen, Pastorinnen und Pastoren und unseren vielen Ehrenamtlichen versucht habe, eine Menge zu bewegen“, fasst Pröpstin Annegret Wegner-Braun diese Zeit zusammen. 

Sie wollte sichtbar sein

Besonders wichtig war es ihr von Beginn an, für die Gemeinden des Kirchenkreises, die Werke und die Verwaltung sichtbar zu sein. Wann immer möglich reiste sie deshalb durch den nördlichen Teil Nordfrieslands, fuhr auf die Halligen und Inseln, besuchte Kirchengemeinderäte, übernahm Vertretungsgottesdienste, Einführungen, Verabschiedungen und verlieh an verdiente Gemeindemitglieder das Ansgarkreuz. Kaum einmal waren ihr die Wege im nördlichsten Kirchenkreis zu weit, kaum ein Tag zu lang. „Jeden dieser Besuche habe ich mit Freude in Erinnerung. Mit den unterschiedlichsten Menschen im Gespräch zu sein, das war eine meiner Lieblingsaufgaben“, so Annegret Wegner-Braun weiter.

Die Corona-Pandemie, die knapp zwei Jahre nach ihrem Amtseintritt für ein Kontaktverbot und große Einschränkungen in der kirchlichen Arbeit sorgte, erschwerte diese Art von Begegnungen allerdings sehr. Dennoch haben alle, die mit ihr gearbeitet haben, diesen Wunsch nach Kontakt gespürt und genossen. Ihr Stellvertreter und Gemeindepastor Peter Schuchardt drückt es so aus: „Sie hat eine offene Herzlichkeit, die gut tut. Es war ein Vergnügen, mit ihr zu sprechen“. Sie habe sich nie gescheut, die Führung zu übernehmen und auch einmal schwere Entscheidungen zu treffen, und habe Kirche immer von der Gemeinde aus gedacht. 

Eine Stimme für Vielfalt und Gerechtigkeit

Synodenpräses Prof. Dr. Stefan Krüger hebt hervor, Pröpstin Annegret Wegner-Braun habe in ihrer Arbeit Akzente gesetzt, die weit über den Kirchenkreis hinaus wahrgenommen worden seien. „Ich war immer beeindruckt von ihrem unermüdlichen Engagement und ihrer menschlichen Wärme. Was ihr wichtig war, hat sie klar benannt und zum Beispiel den Themen Gerechtigkeit und Kooperation eine weithin vernehmbare Stimme verliehen“, erklärt er. 

Auf einem Gebiet hat sie den Kirchenkreis innerhalb der Nordkirche besonders bekannt gemacht: dem Klimaschutz. Unter ihrer Leitung hat sich der Kirchenkreis sehr früh professionalisiert, ein Klimaschutzkonzept entwickelt und sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2031 klimaneutral zu sein. „Wir haben einen Klimamanager eingesetzt, der in engem Austausch mit den Kirchengemeinden, Gemeinden, Unternehmen und der Nordkirche steht und nach guten Lösungen sucht, um zum Beispiel unsere Gebäude zu sanieren und nach regenerativen Energien zu suchen“, erklärt die Pröpstin. Klimamanager Oke Dethlefsen wiederum erzählt begeistert von der Unterstützung durch seine Dienstvorgesetzte Annegret Wegner-Braun: „Dank ihres Engagements haben wir die beste Datenlage über unsere Energiebilanz in der gesamten Landeskirche und können basierend darauf Zukunftsprojekte planen“. 

Kinder waren ihr ein Herzensthema

Ein weiteres Herzensthema war der zweifachen Mutter das Evangelische Kita-Werk des Kirchenkreises Nordfriesland. Über 3000 Kinder werden in den insgesamt 43 Einrichtungen des Kita-Werkes und der Kirchengemeinden von rund 780 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut. „Das Engagement im Bereich kindlicher Früherziehung genießt in unserem Kirchenkreis hohe Priorität. Wir wollen den Kindern in unseren Einrichtungen einen guten Raum zum Leben und Wachsen bieten – und ich sehe jeden Tag, das uns das gut gelingt“, erklärt die Pröpstin. Eng zusammengearbeitet hat sie dabei mit dem Leiter des Evangelischen Kita-Werkes, Christian Kohnke. „Sie hat sich eingemischt und Dinge vorangetrieben. Das war ein absoluter Gewinn für unsere Kitas, für unser Werk und für mich“, schwärmt er. Besonders sichtbar wurde das im Sommer dieses Jahres. Auf ihre Initiative hin bearbeiteten alle Einrichtungen des Evangelischen Kita-Werkes die Themen Kinderrechte, Demokratie und Vielfalt und machten sie am Weltkindertag überall in Nordfriesland durch kleine und große Aktionen sichtbar. 

In den vergangenen zwei Jahren initiierte sie neben allen diesen Projekten auch noch einen großen Organisationsentwicklungsprozess, der die Verwaltung des Kirchenkreises für zukünftige Herausforderungen sicher aufstellen soll. Denn allein durch die Überführung der Kirchengemeindehaushalte ins kaufmännische Rechnungswesen wachsen die Aufgaben ständig. „Zusätzlich zum laufenden Geschäft kommen zudem neue Anforderungen von kommunaler oder staatlicher oder landeskirchlicher Seite hinzu. Da mussten wir einmal genau hinschauen und neue Strukturen aufbauen“, erklärt Pröpstin Annegret Wegner-Braun. Kirstin Gabriel, Leiterin der Verwaltung des Kirchenkreises Nordfriesland, die den Prozess mit ihr gemeinsam geleitet hat, betont, wie gut die Verwaltung dank des Einsatzes der Pröpstin mittlerweile aufgestellt sei und lobt die vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Sie behält alles im Blick, ist immer um einen Konsens bemüht und verfügt außerdem über eine gute Prise Humor“. 

„Ich war gerne Pröpstin.“

Ihren Ruhestand verbringt Annegret Wegner-Braun nun zusammen mit ihrem Mann an der Ostküste Schleswig-Holsteins, wo sie eine lange Zeit als Gemeindepastorin gewirkt hat. Sicher sei jedoch, dass sie immer wieder mal an die Westküste und auf die Inseln zurückkehren werden, um Urlaub zu machen und Menschen zu treffen, die sie in ihr Herz geschlossen hätten. „Ich war gerne Pröpstin in Nordfriesland und habe diese Funktion als ein erfüllendes Amt empfunden“, erklärte sie in ihrer letzten Rede auf der November-Synode des Kirchenkreises. Wie sehr die Mitglieder des Kirchenkreises ihre Leitung geschätzt haben, zeigten die Synodalen ihr anschließend mit stehendem Applaus. 

„So wie du bist … angesehen“ – unser Jahresthema 2025

Die Anforderungen an ein Jahresthema sind groß: Es soll Stimmungen sowie Entwicklungen erkennen und aufnehmen und den Kirchenkreis und seine kirchlichen Einrichtungen im Umgang damit inspirieren. Deshalb treffen sich jedes Jahr Vertreterinnen und Vertreter aus allen Bereichen mehrere Monate im Voraus und diskutieren, schlagen vor, verwerfen und diskutieren weiter. So war es auch in diesem Jahr. Bis sich ein Satz „herausschält“. Diesmal war es: „So wie du bist … angesehen“, unser Jahresthema 2025.

„In einer Zeit, in der schnell generalisiert, schnell alles über einen Kamm geschert wird, ist es wichtig, genau hinzusehen. Um zum Beispiel Vorurteile abzubauen, muss ich den Einzelnen und seine Geschichte ansehen, erst dann erkenne ich den ganzen Menschen“, fasst Pastorin Inke Thomsen-Krüger als Mitglied der Arbeitsgruppe die Diskussionen zusammen. Die Kirche habe aufgrund ihres Menschenbildes die besondere Funktion, Menschen anzusehen und ins Blickfeld zu rücken. Dabei seien sie als Gottes Geschöpfe per se angesehen, also geachtet und geliebt. „Dass auch diejenigen geliebt sind, deren Ansichten uns nicht gefallen, sorgt für Spannungen. Wie man ihnen begegnen kann, wird eine wichtige Aufgabe bleiben“, so Inke Thomsen-Krüger weiter. 

Die Arbeitsgemeinschaft Jahresthema erkennt in der Weite des Themas eine Vielfalt an Möglichkeiten, das Menschsein in den Focus zu rücken. In den jeweiligen kirchlichen Arbeitsfeldern können unterschiedliche Fragestellungen bearbeitet werden, zum Beispiel Alter, Krankheiten, Beeinträchtigungen und Fluchterfahrungen. Zum Beginn des neuen Kirchenjahres wird der Kirchenkreis ein Paket mit Anregungen und Texten schnüren und zur Verfügung stellen. Eine Aktion steht schon fest: Der „Gesprächsrahmen“. Eine Installation (siehe Foto) aus Bilderrahmen, die wie eine Hütte aufgebaut Menschen Platz bietet, um sich anzusehen und miteinander zu reden. In einem angemessenen Rahmen nach festen Regeln. Ziel ist es, den „Gesprächsrahmen“ 2025 durch den Kirchenkreis wandern zu lassen.