Pastor Christian Fritsch wechselt von Nordfriesland nach Sülfeld
28.9.2023
Mit den Worten „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! “ Mit diesem Satz aus dem Propheten Jesaja (Kap. 60,1) hat Christian Fritsch vor fast 23 Jahren seine Vorstellung als neuer Pastor der Kirchengemeinde Witzwort-Uelvesbüll und Simonsberg begonnen. Jetzt hat er sich dazu entschlossen, sich zu „neuen und alten“ Ufern aufzumachen.
Denn gebürtig stammen Christian Fritsch und seine Frau Birgit aus Bad Segeberg. Mit dem Wechsel zum 1. November 2023 in die Kirchengemeinde Sülfeld verbindet er nicht nur eine neue Herausforderung, sondern auch die Rückkehr zu Familie und Heimat.
„Mach dich auf!“ Diese Aufforderung zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel. Und nun sei es auch bei ihm wieder soweit und er mache sich auf. „Ich freue mich auf die neue Kirchengemeinde und die damit verbundenen Aufgaben. Dennoch gesellt sich zum lachenden auch das weinende Auge.“ so der 55-Jährige. „Es gibt so vieles, was ich vermissen werde: Die Nordsee, das weite Land, die schönen Kirchen. Aber allem voran die Menschen unserer Kirchengemeinden, die sich in unterschiedlicher Weise haupt- und ehrenamtlich engagieren.“ bedankt er sich weiter.
Seine volle Pfarrstelle für die Kirchengemeinden Witzwort-Uelvesbüll und Simonsberg wird künftig als halbe Stelle durch Pastorin Inke Thomsen-Krüger und Pastor Jörg Reglinski übernommen werden.
Wir danken Pastor Fritsch auf diesem Weg für seine wertvolle Arbeit und wünschen Ihm alles Gute und Gottes Segen.
Pluriversum – eine Welt jenseits der Deiche
26.9.2023
„Rüm Hart, klaar Kiming!“ Der Wahlspruch der Nordfriesen spiegelt sich auch in der ökumenischen Bildungsarbeit des Kirchenkreises Nordfriesland wider. Schon immer richtete sich der Blick auf die Welten jenseits der Deiche, auf die Menschen im Globalen Süden und deren Lebensbedingungen, auf Menschenrechte, wirtschaftliche Abhängigkeiten und den Klimawandel.
Die Erkenntnis, dass wir alle in der „Einen Welt“ leben, bedingt auch, dass unsere eigenen Entscheidungen als Bürger*innen und Verbraucher*innen einen Einfluss auf die Lebenssituation im Globalen Süden haben. In diesem Kontext ist es dem Kirchenkreis Nordfriesland gelungen, ein außergewöhnliches Multimedia-Event nach Husum zu holen: Das Programm Plurivsersum verbindet moderne entwicklungspolitische Impulse mit hochwertiger Musik und faszinierenden Projektionen. In Kooperation mit der Hermann-Tast-Schule werden am 10. Oktober um 18:00 Uhr in der dortigen Aula unter dem Motto „Was dringend zu tun ist, um die Welt zu verändern und gerechter zu machen“, wichtige Themen behandelt. Gemeinsam mit der freien Journalistin Sandra Weiss laden Alberto Acosta und Grupo Sal an diesem Abend Patricia Gualinga zum Video-Gespräch ein. Gualinga ist eine international bekannte Klimaaktivistin und die entscheidende Kraft der ecuadorianischen Frauenbewegung zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes. Dabei wird auch dem Publikum die Möglichkeit gegeben, allen Akteur*innen Fragen zu stellen. Die thematischen Darbietungen werden musikalisch von dem Grupo Sal-Sextett umrahmt und durch den Projektionskünstler Johannes Keitel in einem ästhetischen Kontext visueller und thematischer Verdichtung eingebettet.
„Wir freuen uns, dass es gelungen ist, eine so hochwertige Veranstaltung bei uns in Nordfriesland durchzuführen“, betont Propst Jessen-Thiesen. Und für die Schüler und Schülerinnen der Hermann-Tast-Schule ist dies ein Event, auf dass sie intensiv vorbereitet wurden: Im Rahmen einer Projektwoche haben sich vier Oberstufen-Klassen in das Thema eingearbeitet. „Es war toll zu sehen, mit wie viel Empathie und Solidarität die Jugendlichen sich diesen Fragen gewidmet haben“, sagt Angelika Zöllmer-Daniel, ehemalige Lehrerin an der HTS und Sprecherin der Steuerungsgruppe Fair Trade Husum, die gemeinsam mit dem Ökumene-Referenten des Kirchenkreises, Karsten Wolff, diese Unterrichtseinheiten gestaltet hat.
„Für die Ökumene im Kirchenkreis Nordfriesland ist dies eine absolute Highlight-Veranstaltung“, freut sich Karsten Wolff auf dieses außergewöhnliche Multimedia-Event. „Dieses Programm bestärkt die Menschen nicht nur in ihrem Engagement für eine gerechte Welt, sondern spricht auch das Herz an“, betont er.
Termin: 10.10.2023, 18:00 – 21:00 Uhr Ort: Hermann-Tast-Schule, Am Bahndamm 1, 25813 Husum Eintritt frei – um Spenden wird gebeten
Unterzeichnung der „Lübecker Erklärung“ im Rahmen des Bildungsprogramms „Olivia macht Schule“
18.9.2023
Deutschlands bekannteste Drag-Queen Olivia Jones „macht Schule“ im hohen Norden. Unter dem Titel „Olivia macht Schule“ bietet die Hamburger Kiez-Ikone mit ihrem Team ein einzigartiges Bildungsprogramm zum Thema Antidiskriminierung von Kindern und Jugendlichen an.
„Wir impfen gegen Hass“ beschreibt sie die Arbeit. „Das zunehmende Mobbing unter Kindern und Jugendlichen darf nicht länger tatenlos mitangesehen werden und zählt zunehmend zum Themenfeld, das Schulen mehr und mehr besetzen müssen.“ Aus diesem Grund wendete sich auch das Evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland (EKJB) aus Niebüll an die Olivia Jones-Familie und bat darum, Schulen in Husum, Niebüll und auf Sylt zu besuchen.
Anna Ihme, Sozialarbeiterin des EKJB: „Diese Veranstaltung ist das Bekenntnis, ein Leben mit Courage und Respekt leben zu wollen. Dies ist uns als kirchliche Einrichtung ein aufrichtiges Anliegen.“Vorausgegangen war am Dienstagabend die Unterzeichnung der sogenannten „Lübecker Erklärung“ – ein Bündnis für Akzeptanz und Respekt von Menschen mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt zwischen dem Kirchenkreis Nordfriesland und dem LSVD Schleswig-Holstein e.V..
(Bild v. links: Anna Lena Ihre, Pröpstin Annegret Wegner-Braun, Danny Clausen-Blohm, Andreas Witolla und Veuve Noire)
In der Niebüller St. Christuskirche versammelten sich am Mittwoch rund 350 Jugendliche (insgesamt 950 Jugendliche an den Standorten Niebüll, Husum und Sylt) der umliegenden Schulen der 9. Klassen. Veuve Noire (zu deutsch: schwarze Witwe) ist ein Teil der Olivia Jones-Familie und an diesem Tag der Star vor dem Altar.
(Bild: Jan Ehlers)
„Bei unserem schrillen Bildungsangebot geht es um Vielfalt, Toleranz und Respekt und die Frage, wie eine Gesellschaft mit Minderheiten und Menschen umgeht, die nicht unbedingt der Norm entsprechen, z.B. bezogen auf Essgewohnheiten, Hobbys, Kleidungsstil, soziale Herkunft, Glaubensfragen, politische Einstellung, Allergien, Krankheiten, Ängste und Hoffnungen. Wenn man genau genug hinsieht, gehört jeder Mensch immer auch zu irgendeiner Minderheit. Das ist einem nur oft nicht bewusst. Auch das versuchen wir den Kindern und Jugendlichen klarzumachen.“, erklärt sie die Grundidee.
Die Drag-Queen erzählte Erlebnisse aus ihrem Leben und berichtete von gewaltvollen Erfahrungen, die sie als homosexueller Jugendlicher und Mann hatte erdulden müssen. Mit großer Betroffenheit und Respekt hörten die Schülerinnen und Schüler der traurigen, aber humorvoll vorgetragenen Erzählung zu und stellten Fragen, die sie bewegten.
Und auch die Jugendlichen hatten an diesem Tag viel zu sagen und waren sichtlich bewegt. „Wer oder was bin ich? Das ist in unserer Generation zu einer Art „In-Frage“ geworden. Ich will mich gar nicht ändern. Ich bin gut, so wie ich bin. Aber ich will laut darüber nachdenken dürfen, ohne dafür verurteilt zu werden.“ meint Lisanne Emma, Schülerin der 9. Klasse der Gemeinschaftsschule Niebüll. „Gefühlt ist das nie Thema, obwohl man viele Fragen hat. Daher finde ich es super, dass es diese Veranstaltung heute gab. Und mit einer so prominenten Drag-Queen – das war schon richtig cool.“, so die 15-jährige Neukirchnerin.
Feierliche Amtseinführung durch Pröpstin Wegner-Braun
Amtseinführung von Heide Rühe-Walchensteiner:
7.9.2023
Neue Seelsorgerin im Klinikum Nordfriesland am Standort Niebüll und im Wilhelminen-Hospiz in Niebüll
Am 3. September 2023 wurde die neue Seelsorgerin in einem feierlichen Gottesdienst in der Christuskirche zu Niebüll durch Pröpstin Annegret Wegner-Braun in ihr neues Amt eingeführt.
Mit den Worten „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ (Genesis 16,13) betont die gebürtige Preetzerin, dass die Seelsorge ihr schon immer ein besonderes Anliegen gewesen ist.
„Menschen, die an eine äußere Grenze gedrängt werden und den Blick auf den Horizont verlieren, benötigen besonderen Beistand.“, so leitete Pröpstin Annegret Wegner-Braun ein. Dies sei eine herausragende Stärke der neuen Seelsorgerin betonten auch die zum Gottesdienst geladenen Pastoren. Menschen in ihrer Not wahrzunehmen und sich nicht abzuwenden, ist in der heutigen Zeit leider keine Selbstverständlichkeit mehr.
Um so größer ist die Freude, dass sich eine so engagierte Pastorin dieser wichtigen Aufgabe widmet. „Die Sorgen sind damit nicht weg, aber es ist gut nicht allein zu sein.“, so Rühe-Walchensteiner.
Sie tritt damit seit dem 1. August 2023 mit einer 50-Prozent-Stelle die Nachfolge von Antje Iser-Asmussen im Bereich der niebüller Krankenhaus- und Hospiz-Seelsorge an, die nach 37-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand entlassen wurde.
Gemeinsam mit Mitarbeitenden des Klinikum Nordfriesland am Standort Niebüll und des Wilhelminen-Hospiz in Niebüll (Foto v. li: Pröpstin Wegner-Braun, Hilke Lohmann, Katrin Hansen, Carsten Thiesen, Pastorin Rühe-Walchensteiner, Silke Albrecht, Maya Franke-Peters und Britta Nommensen)