Ecclesia semper reformanda

Am 31. Oktober ist Reformationstag. Am Vorabend von Allerheiligen (1. November) 1517 schlug Martin Luther 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg und löste damit eine Bewegung aus, die Einfluss auf Religion und Kultur, aber auch auf Bildung und Politik hatte. Als gesetzlicher Feiertag wurde das Reformationsfest in der Bundesrepublik bereits 1967 abgeschafft. Viele Schulen nutzten seitdem das Angebot der Kirchengemeinden, aus diesem Anlass Gottesdienst zu feiern. In den neuen Bundesländern wurde der Feiertag teilweise nach der Wiedervereinigung 1989 wieder eingeführt. In Schleswig-Holstein ist er seit 2018 wieder gesetzlicher Feiertag.

In vielen Kirchengemeinden wird der Reformation in diesem Jahr bereits am 30. Oktober gedacht. Hier finden Sie unsere Gottesdienste.

An besonderen Veranstaltungen wurde uns dies gemeldet:

Bargum – Am Reformationstag, den 31. Oktober, lädt die Kirchengemeinde Bargum um 14:30 Uhr zu einem Gottesdienst in der Kirche ein. Im Anschluss daran findet nach einer kurzen Stärkung mit Kaffee/Tee und Plätzchen die Gemeindeversammlung statt. Dabei stellen die Kandidatinnen und Kandidaten zur Kirchengemeinderatswahl sich vor, und die Gemeinde kann zur Wahl und zum Gemeindeleben überhaupt Fragen stellen.

Husum – Herzliche Einladung zum gemeinsamen Gottesdienst der Ev.-Luth. Kirchengemeinden Husum, Rödemis, Schobüll, der Katholischen Kirchengemeinde, der Ev.-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten), der Freien Christengemeinde, der Küstenkirche und der Dänischen Kirchengemeinde! Er beginnt am 31. Oktober um 10 Uhr in der Marienkirche. Das Motto lautet in diesem Jahr: „Hand und Fuß“. Frei nach dem Bild aus dem 1. Korintherbrief sind wir Christen(gemeinden) alle Teil des Leibes Jesu Christi. Ein Teil freut sich mit dem anderen mit und leidet auch mit dem anderen. Diese Gemeinsamkeit lasst uns feiern.

Niebüll – Die Kirchengemeinde Niebüll lädt ein am Montag, den 31.Oktober 2022 um 17.00 Uhr: Musikalischen Gottesdienst zum Reformationstag „Wort und Musik“ in der Christuskirche zu Niebüll mit dem Bezirksposaunenchor Südtondern und Orgelmusik von Hartmut Siebmanns. Im Anschluss an den 17.00 Uhr-Gottesdienst laden wir ein zur Gemeindeversammlung mit Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten zur Kirchengemeinderatswahl.

Repair&Fair – Ausstellung in Husum

Repair&Fair hieß es im Rahmen der Fairen Woche 2022 in der Stadtbibliothek Husum am 7. Oktober 2022. In diesem Rahmen wurde die Wanderausstellung „FIT FOR FAIR – Sport trifft Fairen Handel“ des Entwicklungspolitischen Informationszentrums Göttingen (EPIZ) in der Bibliothek eröffnet.

„Am Anfang steht ein Traum vom fairen Miteinander weltweit. Im Sinne von Fair Play, der Grundhaltung von Sportler*innen, nicht nur während des Spiels. Tagtäglich treffen wir Konsumentscheidungen mit meist globalen Auswirkungen. Ein bewussteres Konsumverhalten und der Neukauf von Produkten, die nach gesiegelten und fairen Umwelt- und Sozialstandards hergestellt wurden, können dazu beitragen, die Welt gerechter zu machen.“ (Anja Belz, Projekt Fit for Fair, EPIZ)

Die Ausstellung wirft die Fragen auf, ob Sport ohne Fair Play denkbar ist und ob bei der Produktion von Sportkleidung und Sportbällen alles fair abläuft. Die Maxime des Sports, das Fair Play, wird bereits vor dem Spiel angesetzt, nämlich bei der Produktion und beim Konsum von Sportequipment. Dieser Gedanke führt als Roter Faden durch die Ausstellung hin zu vielfältigen Impulsen für ein Engagement für globale Gerechtigkeit im Sportverein sowie Mitmachaktionen.

Zu sehen ist die Ausstellung in der Stadtbibliothek Husum bis zum 21. Oktober 2022 und wechselt dann für weitere zwei Wochen an die Friedrich-Paulsen-Schule nach Niebüll.

 Organisiert wurde diese Aktion von der Fairtrade Stadt Husum und Fairtrade Stadt Niebüll als Teil der Fairen Fünf (Fairtrade Stadt St.Peter-Ording, Faire Hallig Hooge und Kirchenkreis NF) und der Steuerungsgruppe Fairtrade Kreis.

Text: Angelika Zöllmer-Daniel

„Sport has the power to change the world.“  Nelson Mandela

Junges Urgestein

Sie ist ein jung und zugleich schon ein Urgestein: Finja Belusa ist gerade mal 30 Jahre alt, und trotzdem hat man das Gefühl, dass sie schon ewig Jugendarbeit im Kirchenkreis Nordfriesland macht. „Naja“, lacht sie, „das stimmt schon irgendwie.“ Und dann erzählt sie von der Sonntagsschule in ihrem Heimatdorf Högel, die sie so geprägt hat. Erinnert sich an den Jugendclub in Breklum, viele Kinderbibeltage, und daran, wie sie in die Verantwortung reinwuchs und was sie alles erlebt und auch geleistet hat. „Ich konnte etwas bewegen“, sagt sie nachdenklich.

Ihren Jugendgruppenleiter machte sie 2007 eher ein bisschen unwillig, gibt sie zu. „Jo, Finja, da musst du hin“, sagte ihr der Breklumer Diakon Bernd Hansen, „sonst kannst du hier nichts werden.“ Und sie ging hin, weil sie unbedingt eine Kanufreizeit begleiten wollte. Aber dann war das ganz anders als erwartet und entzündete in ihr eine Flamme der Leidenschaft, die bis heute brennt. Schon 2008 begleitete sie gemeinsam mit dem Evangelischen Kinder- und Jugendbüro (EKJB) eine Fahrt nach Tolk mit 150 Kindern. Sie war in Skovby, Lettland und Tansania und bildete schließlich selber junge Leute zu Teamern aus. Nach dem Schulabschluss wurde sie Erzieherin und leitete seitdem in jedem Sommer ehrenamtlich eine Freizeit in eigener Verantwortung. Einmal war sie vier Wochen hintereinander unterwegs und fand das richtig gut. „Ich mag die Vielfalt total gerne“, erzählt sie. Sie liebt Herausforderungen, mag besondere Kinder, auch solche, die mehr Geduld und Zuwendung brauchen als andere. Sie liebt es, Glauben und Nächstenliebe zu vermitteln. Sie ist Jugenddelegierte der Kirchenkreis-Synode und vertritt die Belange junger Menschen sogar in der Landessynode.

Aber jetzt geht sie mit ihrem Ehrenamt neue Wege. „Ich werde langsam erwachsen“, sagt sie lachend. Sie hat jetzt Haus und Garten, einen fordernden Beruf in der Kinder- und Jugendhilfe und einen Lehrauftrag an der Fachhochschule für Soziale Arbeit in Kiel, wo sie auch ihren Master gemacht hat. Aber sie möchte bei Kirchens bleiben und stellt sich als Kirchengemeinderätin zur Wahl. Sie will weiterhin etwas bewegen – nur jetzt auf anderer Ebene. „Ich geh da entspannt, mutig und froh ran“, sagt sie.

Ein neuer C-Kurs beginnt

In jeder Kirche findet sich eine Orgel, meist hoch auf der Empore. Sie spielen zu können mit Händen und Füßen – das ist der Traum vieler. Und der Traum vieler Kirchengemeinden ist es, fähige Musiker und Musikerinnen zu finden, die für festliche und tröstliche Klänge bei den Gottesdiensten und den Amtshandlungen sorgen. Sie auszubilden haben sich jetzt Kreiskantoren Dithmarschens und Nordfrieslands vorgenommen. Sie bieten einen zweijährigen C-Kurs an, eine Ausbildung zum nebenamtlichen Kirchenmusiker, zur nebenamtlichen Kirchenmusikerin in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.

„Es geht dabei um eine sehr qualifizierte Ausbildung“, erklärt Kai Krakenberg, Kreiskantor in Nordfriesland. „Die Musikerinnen und Musiker lernen in erster Linie das Orgelspiel, aber darüber hinaus auch Liturgik, Gehörbildung, Tonsatz und vieles mehr.“ In Wesselburen, Tönning und Husum treffen sich die Teilnehmenden zusätzlich zum individuellen Orgel-Unterricht an Block-Unterrichtstagen. Dozenten sind neben Kai Krakenberg auch Christian Hoffmann aus Tönning, Gunnar Sundebo aus Wesselburen und Kent Pegler von Thun aus Hennstedt. Zur Aufnahmeprüfung am 26. November sollen gerne ein Orgelstück und zwei Klavierstücke vorbereitet sein. Die Abschlussprüfungen finden dann am Anfang des Jahres 2025 statt. Der Info-Flyer dazu kann unter www.kirche-nf.de/c-kurs heruntergeladen werden. Anmeldungen nimmt bis zum 1. November Kai Krakenberg per Email an kai.krakenberg@kirche-husum.de entgegen.