Die Synode hat gewählt

Breklum – Heute wählte die Synode des Kirchenkreises in Breklum Pastorin Annegret Wegner-Braun zur neuen Pröpstin für den Nordbezirk. Die 59-Jährige Theologin ist zurzeit Seelsorgerin für die Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck. Annegret Wegner-Braun bringt langjährige Berufserfahrung als Gemeindepastorin mit. Sechs Jahre hat sie als Studienleiterin im Pastoralkolleg Ratzeburg gewirkt, seit 2013 ist sie tätig als Pastorin der Kirchengemeinde St. Marien zu Lübeck. Sie hat Zusatzqualifikationen als Systemische Supervisorin, Erfahrung in Spiel- und Theaterpädagogik sowie in Klinischer Seelsorge. Die Entstehung der Nordkirche begleitete sie geschäftsführend und koordinierend und kann daher mit guten Kenntnissen nordkirchlicher Strukturen aufwarten. „Ich würde Sie gerne in Ihrer Arbeit stärken und stützen“, sagte sie in ihrer Vorstellung vor der Synode. Wahrzunehmen, was die Bedürfnisse, die Sorgen und Nöte der Kirchengemeinden sowie der Dienste und Werke sind, sei ihr ein besonderes Anliegen.

Mit sichtlicher Freude nahm Annegret Wegner-Braun das Wahlergebnis zur Kenntnis. Sie erhielt 65 von 91 gültigen Stimmen. Als erste gratulierte ihr Gegenkandidatin Katrin Hansen. Eine lange Reihe von Gratulanten schloss sich ihr an, unter ihnen Bischof Gothart Magaard, der das Wahlverfahren begleitet hatte. „Ich gratuliere Pastorin Wegner-Braun herzlich zur Wahl als neue Pröpstin für den Kirchenkreis Nordfriesland und wünsche ihr Gottes Segen für ihr künftiges Wirken“, sagte er. „Mein Dank gilt der zweiten Kandidatin, Pastorin Katrin Hansen, für ihre Bereitschaft, in unserer Kirche an entscheidender Stelle Verantwortung zu übernehmen.“

„Ich danke Ihnen für das Vertrauen“, sagte Annegret Wegner-Braun schlicht. Für sie steht jetzt der Umzug nach Niebüll an, ihr Mann, Gymnasiallehrer für Deutsch und Geschichte wird sie begleiten. Ihre Einführung ist für den Herbst geplant.

Juni-Synode

Ganz und gar angekommen

Viöl – Es fühlte sich ein bisschen wie Happy ohne End an: Gestern wurde Dr. Christine Weide in ihr Amt als Pastorin für die Kirchengemeinde Viöl eingeführt. Kirche und Kaffeetafel waren voll mit fröhlichen und dankbaren Menschen. Sie zollten ihrer Seelsorgerin Ehre, die bereits seit 2014 Pastorin zur Anstellung in der großen Landgemeinde ist.

Eine Landgemeinde mit vielfältigen Aufgaben
Wie vielfältig diese Aufgaben sind, betonte Propst Jürgen Jessen-Thiesen in seiner Ansprache: Neben Gottesdiensten, Amtshandlungen und dem vielfältigen Konfirmandenunterricht hält die Seelsorgerin den Kontakt zur Schule, betreut die Kita—Kinder in Viöl und Löwenstedt, begleitet Seniorenheim und Tagespflege. Sie hat eine Lektorenschulung angeboten, ist Mitglied im Kirchengemeinderat, im Posaunenchor, der Synode und seit Kurzem auch stellvertretendes Mitglied des Kirchenkreis-Rates. „Sie sind ganz und gar in der Kirchengemeinde angekommen“, sagte der Propst.

Typisch nordfriesisch
Und das war deutlich zu spüren: Nach dem lebendigen Gottesdienst in der St. Christophorus-Kirche ging es rüber zur Kaffeetafel ins Gallehuus. Ein typisch nordfriesisches Kuchenbuffet wartete dort – gefühlte 50 Torten, liebevoll von Gemeindegliedern selbstgemacht, eine schöner als die andere – und daneben für die Lütten und manch Kindgebliebenen große Bonbon-Dosen mit Naschies. Das führte sie – man konnte es den Kinderaugen ansehen – unmittelbar an die Pforten des Paradieses.

Professor Schilling als Überraschungsgast
Kollegen, Pfadfinder, der Kirchengemeinderat und Mitarbeitende, aber auch Landfrauen und die Kommune brachten ihre Wertschätzung zum Ausdruck, teilweise auf plattdeutsch und längst schon beim Du angekommen, hoben sie die Freundlichkeit und Zuverlässigkeit der Pastorin hervor, die keine Berührungsängste kennt und offen auf die Menschen in ihren verschiedenen Lebenslagen zugeht. Überraschungsgast war Professor Johannes Schilling aus Kiel, der Doktorvater von Christine Weide, der in der Tat mit väterlichem Stolz über die Theologin sprach und die Gemeinde herzlich bat, doch gut zu „seinem“ Doktorkind zu sein.

Endlich Beamtin
Für Dr. Christine Weide endet mit ihrer Einführung ein langer Ausbildungsweg. Geboren 1980 in Kiel studierte sie ebendort und in Heidelberg Theologie. Nach dem Examen 2005 begann sie ihre Doktorarbeit über Georg Spalatin, einen Freund Martin Luthers. Nach zweieinhalb Jahren Vikariat in Suchsdorf trat sie dann 2014 in der Kirchengemeinde Viöl ihre erste Pfarrstelle an. Ihre Festanstellung als Kirchenbeamtin erhält die dreifache Mutter aber erst jetzt mit der Einführung.